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Toys aus dem 3d-Drucker (FDM): Oberflächenversiegelung?

**oz Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Toys aus dem 3d-Drucker (FDM): Oberflächenversiegelung?
Hallo!

(vielleicht nicht das übliche Sextoy-Thema á la "zeigt eure Sammlung" oder "welcher ... ist der beste" - aber da es andererseits auch nicht um künstlerische Belange noch um Konstruktionsdetails geht sondern um die konkrete Benutzung bzw. Benutzbarkeit von Toys, hoffe ich, dass ich das Thema hier richtig einstelle)

Ich habe ein paar Fragen zur Oberflächenversiegelung von selbstgedruckten Toys bzw. Dildos (FDM-Druckverfahren mit Desktopgeräten)
Die Suchfunktion hat mir ein paar alte Themen ausgespuckt (u.a. Bastler & Erfinder: Wer hat einen 3D Drucker?) aber dort wird nicht direkt das besprochen, was ich suche bzw. werden andere Verfahren vorgestellt - und 5 Jahre alte Threads hijacken wollte ich nicht, deswegen ein neues Thema.

Also:
Für einen Teil eines Foto- bzw. Videoprojekts sollen Toys 3d-gedruckt werden. Ein Fokus soll dabei auf der Verwendung gedruckter Objekte liegen bzw. auf dem "Übergang" virtuelle Welt <-> physische Welt. Um die gedruckten Toys direkt bzw. v.a. mehrfach nutzen zu können, soll bzw. muss eine Versiegelung aufgebracht werden, da die feinporige bzw. poröse Oberfläche sonst schnell zu Problemen bei der Reinigung führt.

Hat jemand Erfahrung mit der Versiegelung von FDM-gedrucken Toys mit lebensmittelechtem Epoxidharz? Ist so eine Beschichtung, z.B. auf PLA oder PETG aufgetragen, anschließend feuchtigkeitsundurchlässig und belastbar genug, um das Toy ganz normal zu benutzen?

Wenn jemand sowas schon mal ausprobiert hat oder Tipps hat, würde ich mich freuen *g*
******eur Paar
2 Beiträge
Eventuell in Flüssiglatex tauchen?
**oz Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Rückmeldung *g*

Flüssiglatex ohne Farbstoffe hatte ich mir auch schon angeschaut, aber das ist leider bestenfalls milchig bzw. transluzent, da sieht man hauptsächlich die Latexbeschichtung bzw. ist der "Untergrund" nicht mehr deutlich zu erkennen (wurde auch in dem anderen Thema genannt, da allerdings sogar in opak)
********_Dom Mann
41 Beiträge
Warum druckst du dir nicht einfachFormen der gewünschten Spielzeuge und gießt die dann mit Silikon aus?
**oz Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Wenn es nur darum gehen würde, benutzbare Toys herzustellen, dann wäre Silikonguss wahrscheinlich tatsächlich die einfachste und zuverlässigste Variante, das stimmt.
"Leider" sind bei dem Projekt aber auch noch ein paar Leute aus dem künstlerischen/kreativen Bereich involviert und von denen kam die Vorgabe "der 3d-Druck-Charakter muss erkennbar bleiben" bzw. soll ggf. sogar gezeigt werden, wie das Toy erst entsteht und dann direkt weiterverwendet wird. (ich bin bei dem Projekt nur der Techniker; die "künsterische Leiteung" haben andere, denen ich zuarbeiten soll bzw. die mich gefragt hatten)

Aber auf jeden Fall danke für den Vorschlag *g*
*****alS
7.392 Beiträge
Ich häng mich hier mal dran, ich hab mir die selbe Frage neulich auch mal gestellt. Leider bin ich auch nicht so wirklich zu einer Lösung gekommen.

Angesichts der angedachten Verwendung würde ich jedoch nicht in PLA drucken. PETG oder ABS (wenn dein Drucker kann) würde ich da bevorzugen. PLA ist bio-degradable (wengleich nur langsam) und daher halte ich es nicht für geeignet, um feucht zu werden. Darüber hinaus zieht es Feuchtigkeit ohnehin.
Klar, eine Versiegelung kann das unter Umständen beheben - aber selbst wenn es machbar ist, wäre es hier nicht meine erste Wahl.

PETG ist hier, zusätzlich dazu, dass es leichter druckbar ist, gegenüber ABS aber vor allem an einem Punkt im Vorteil: es ist lebensmittelecht. Das heißt: wenn der reinigungs-Aspekt durch die feinen Rillen kein Problem wäre, könnte man es direkt verwenden.
**oz Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
(Vorab: DreimalS, so wie ich deinen Beitrag lese, hast du selber praktische Erfahrung mit FDM-Druck, deswegen gehe ich mal ein bisschen mehr auf die technischen Aspekte ein Allerdings bin ich letztlich auch "nur" interessierter Laie und Hobbyist, das wird also keine perfekte wissenschaftliche Abhandlung. Wenn der oder die eine oder andere Mitlesende anschließend trotzdem mit einem Fragezeichen über dem Kopf dasteht, seid bitte nicht böse - oder fragt einfach, wenn etwas unklar erscheint *g* )

Ja, PETG ist grundsätzlich für viele Anwendungsfälle stabiler/langlebiger/druckfreundlicher (wenn der Drucker richtig eingestellt ist) als PLA und ABS ist nochmal stabiler bzw. temperaturbeständiger - "aber": Ich gehe bis auf weiteres davon aus, dass es sich hier nicht um einen der Fälle handelt, bei dem außergewöhnliche mechanische oder thermische Belastungen am Druckobjekt auftreten werden, die z.B. eine erhöhte Layer-Adhesion oder Temparatur-/UV-Beständigkeit erfordern (und wenn doch, dann bekommt das Model vor dem Shooting eben den Hinweis es vllt. etwas weniger schwungvoll anzugehen *zwinker* )

Ob die prinzipielle Bio-Abbaubarkeit in diesem Fall eine Rolle spielen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Toys aus Holz werden (wenn sie beschichtet sind) ja auch verwendet - und da ist das Material unbehandelt quasi genauso hygroskop und zersetzbar wie PLA bzw. manchmal sogar noch mehr, je nach Holzsorte.

Beim Thema Lebensmittelechtheit stimme ich dir zu, dass es ein wünschenswerter Aspekt wäre und dass PET bzw. PETG in Reinform lebensmittelecht sind. Aber leider ist Druckfilament meistens nicht der reine Kunststoff sondern enthält Zusatzstoffe (Farbstoffe, Prozessstoffe, Zuschlagstoffe, Verunreinigungen etc.)
Und selbst wenn man wirklich reines bzw. zertifiziert lebensmittelechtes PETG hat: Die Rillen (die ja in diesem Fall sogar zumindest optisch gewünscht sind) bilden so weit ich das bisher recherchieren konnte noch nichtmal das Problem bei der Reinigung. Beim Extrusionsprozess entstehen quasi fast immer feine Hohlstrukturen (Kapillaren o.ä.) zwischen den Layern oder an anderen Punkten, in denen sich anschließend Bakterien o.ä. so einnisten könnten, dass eine wirklich saubere Reinigung extrem aufwändig wird. Deswegen hatte ich mich bis auf weiteres an der Variante mit der dünnen wasserfesten Harzbeschichtung orientiert.
**12 Mann
201 Beiträge
Wie sieht es mit einer Schicht Urethan aus?
Dazu gibt es auch ein Video zur Veredelung von 3D Drucken bei YT.
Allerdings vorrangig für das Smoothing.
*****alS
7.392 Beiträge
Zitat von **12:
Wie sieht es mit einer Schicht Urethan aus?

Vermutlich meinst du Polyurethan. Denn "Urethan schädigt die Blutbildungsorgane, Leber und das Zentrale Nervensystem und kann Krebs auslösen." Ist also eher wenig geeignet.

Dummerweise Aber enthält auch PU zur Aufbereitung oft andere Stoffe wie Weichmacher und Lösungsmittel, darüber hinaus enthält es oft herstellungsbedingt kleine Mengen Urethan. Je nach exaktem Produkt gibt's das vielleicht auch ohne, aber da muss man sehr, sehr, sehr genau aufpassen. So oder so ist es nicht lebensmittelecht.
********_Dom Mann
41 Beiträge
Also ich werde mal versuchen in TPU zu drucken.

Zur Eingangsfrage ich denke Epoxidharz sollte problemlos sein.
*****ium Mann
705 Beiträge
PLA ist zwar Bio-Degradable, aber der "Degradable" Prozess dauert auch bei PLA etwa 10 Jahre. Für ein Sextoy würde ich meinen ist PLA ein durchaus brauchbares Material.

ABS würde ich inzwischen gar nicht mehr in Erwähnung ziehen. Da würde ich eher ASA nehmen.

Wenn man TPU verwenden möchte (womit wirklich nette, weiche Oberflächen machbar sind), würde ich für ein Sextoy auf "Foaming TPU" setzen. Dieses expandiert beim Druck auf fast das doppelte Volumen. Das Material expandiert unter anderem in Kapilaren rein - damit habe ich bisher die "Dichtesten" Körper herstellen können.

Deshalb muss man mit einer Flußrate von etwa 55% arbeiten. Und mit Foaming TPU muss man im Vorfeld experimentieren. Damit sind aber traumhaft weiche Coatings machbar - fast wie mit Silikon.

Möglicherweise möchte man einen harten Kern mit einer weichen Hülle herstellen. Dann wäre ehrlich gesagt PLA in Kombination mit TPU meine Wahl der Mittel - nicht PETG. Dafür braucht es aber einen Dual-Extruder. Allerdings... PLA und TPU haben zwar ähnliche Drucktemperaturen, aber sie haften nicht besonders gut zusammen (ich teste momentan Materialkombinationen).

Da müsste man also konstruktiv eingreifen und kleine Kavitäten einmodellieren, wo das TPU in das PLA "reingreifen" kann.

Eine Möglichkeit der Beschichtung wäre UV härtbare Materialien. Da gibt es verschiedenes. UV härtbares Harz gibt es auch "Crystal Clear" und lebensmittelecht. Schau Dich mal bei den SLA-Materialien um. Für ein Coating sollte man das dünnflüssigste Material nehmen, das du finden kannst.

Vor Jahren habe ich mal ein Harz benutzt, das war dünnflüssig wie Sekundenkleber, wird in der Zahnmedizin benutzt und mit UV ausgehärtet.

Wäre Sprühlack nicht auch eine Möglichkeit? Gibt's da was lebensmittelechtes?
*****alS
7.392 Beiträge
Das Problem bei biodegradable ist zum einen, dass der Zersetzungsvorgangn durch Feuchtigkeit und Säure (beides beim Einsatz als Dido reichlich vorhanden) beschleunigt wird. Ja, auch die Säurebeständigkeit von PLA ist ok - aber eben nur OK.
Zum Anderen aber reicht "ein bisschen anlösen" schon, dass die Oberfläche noch poröser wird als sie durch das Druckverfahren sowieso schon ist. Dadurch bietet es Keimen noch bessere Bedingungen, sich zu vermehren.

Meineswissens ist Foaming-TPU noch weniger Lebensmittelecht als die meisten TPU Filamente. Wenn ich das nicht komplett falsch im Kopf habe, hat das an Schleimhäuten nichts verloren.

Ich denke also: ohne entsprechenden Schutz ist hier tatsächlich fast kein Kunststoff geeignet, der sich mit den üblichen Heim-Druckern verarbeiten ließe.

Ein entsprechender Überzug muss vor allem folgende Eigenschaften aufweisen:

• Feuchtigkeitsbeständig, am besten Feuchtigkeitsabweisend
• Säurebeständig, insbesondere gegenüber Milchsäure
• Lebensmittelecht, insbesondere frei von Weichmachern und möglichst Frei von Lösungsmitteln
• Antiallergen
• Möglichst glatt und möglichst wenig porös
• Idealerweise Schmutzabweisend
• Idealerweise beständig gegenüber Silikonölen, Erdölhaltigen Verbindungen (Vaseline, etc) und Fetten (ermöglich die Benutzung des Toys mit silikon- und fettbasierten Gleitmitteln)

Naja, und am verwendeten Druck-Filament, was auch immer man dann nimmt, muss es natürlich auch haften, und darf auch dieses nicht angreifen...
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