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Opfer als Liebesbeweis?

******ter Mann
1.257 Beiträge
Themenersteller 
Opfer als Liebesbeweis?
Mir ist aufgefallen, dass das Thema Opfer auf ganz unterschiedliche Arten immer wieder mit dem Thema Liebe verbunden ist, daher würde ich gern erfahren wie ihr dazu steht.

In vielen Quellen wird Selbst-Aufopferung zu einem Liebesideal stilisiert. Sei es der edle Ritter, der sich auch gegen eine Übermacht stellt um seine Libste zu schützen, seien es die Eltern die bereit sind zu verhungern, um ihren Kindern etwas zu essen geben zu können, oder seien es die Kinder die sich beim Pflegen ihrer Eltern völlig verausgaben.

Diese Stilisierung führt auch in Geschichten und Medien zu einer Erhebung des Opfers. In "Ritter aus Leidenschaft" fordert die Angebetete gezielt das Opfer des eigenen Stolzes, als sie fordert für ihre Liebe müsse er verlieren. In "Geboren um zu leben" wird auch der Trauer, des Leidens über den Tod hinaus eine romantische Bedeutung gegeben, der Film "2012" zeigt die Aufopferung als der Russe bereit ist abzustürzen, um Anderen in die Arche zu helfen. Und auch "Romeo & Julia" die Liebesgeschichte überhaupt zeichnet sich durch das Opfer der Liebenden aus.


Es gibt aber auch Ansichten die dem entgegenlaufen und für die Liebe bedeutet Opfer zu vermeiden.
Auch hinsichtlich der Trauer gibt es andere Denkrichtungen, seinen es die Trauerzüge von New Orleans oder hawaianische Beerdigungsfeiern.

Eine weitere Parodie von Liebesopfern findet sich auch bei den Toten Hosen:




Wie steht ihr zum Thema Liebesopfer - fühlt ihr euch geschmeichelt wenn jemand für euch Opfer bringt, fordert ihr sie sogar ein (wie in "Ritter aus Leidenschaft") oder zieht ihr eine Ansicht vor, wonach Liebe keines Opfers bedarf oder sie sogar zu verhindern sucht?
****yn Frau
13.442 Beiträge
Opfern bedeutet für mich in erster Linie der Verzicht auf eigenes Glück und eigener Werte und damit auch ein Verlust an Integrität. In diesem Sinne halte ich von Opferungsmentalität absolut überhaupt nichts und finde es nicht nur geradezu boshaft, vom Liebsten Opfer zu fordern, sondern auch für unmoralisch, Opfer zu bringen.

Sich um jemanden zu kümmern, den man liebt, ist für mich aber kein Opfer. Liebe ist ein Wert, ein emotionaler Preis für das Glück, das man in den Werten eines anderen findet. Dieses Glück zu erhalten - sprich, das Leben, die Gesundheit, das Wohlbefinden eines Menschen, den man liebt - dabei opfert man nichts, sondern pflegt dabei auch das eigene Glück.


Ich möchte nicht, dass Menschen, die ich liebe, auf etwas verzichten, das sie glücklich macht. Und auch ich möchte nicht auf etwas verzichten, das mich glücklich macht. Kein Mensch, den ich liebe, muss mir beweisen, wie leidensfähig er ist, damit ich ihm abkaufe, dass er mich liebt.
Opfern bedeutet, dass man sich (aus Liebe) Leid zufügt, um für den anderen etwas zu tun.

Nö, da bin ich raus. Entweder mache ich etwas aus Liebe und dann ist es automatisch eine winwin Situation (weil ich an der Freude des anderen Gewinne) oder ich lasse es bleiben.

Die, die sich aufopfern sind oft diejenigen die hinterher am lautesten rufen "ich habe mich doch so für dich aufgeopfert, wie kannst du jetzt Nein sagen".

Mir sind Leute, die sich ihrer Grenzen bewusst sind tausend mal lieber, als diejenigen die "für mich" über Grenzen gehen und es mir nachher womöglich noch vorwerfen.

Sie schrieb
******rne Paar
176 Beiträge
Ich tu mir auch schwer mit opfern. Liebe bedeutet für mich, dass ich den Geliebten glücklich sehen will. Da könnte ich theoretisch vieles für opfern, Zeit, Geld, Individualität etc . Aber mein Geliebter sollte die gleiche Einstellung zur liebe haben. Sonst wäre es eine krankhafte Liebe, die nicht gut endet. Es kann dann nur darin enden, dass einer fordert und der andere sich aufopfert.
Wenn beide Liebenden sich das Glück des anderen wünschen ist es ein gegenseitiges geben und nehmen. Dann gibt es nur ein einziges mögliches Opfer. Wenn ich sehe, dass ich meinen Partner nicht mehr glücklich mache, er vielleicht sich in eine andere verliebt hat, dann muss ich das Opfer bringen, und ihn gehen lassen. Aber das tut ich aus liebe, damit er glücklich ist.
Aber auch hier bedeutet ein Opfer das Ende.
Ein Opfer ist auch irgendwie immer etwas, was da gebracht wird, man bekommt es nie zurück, und es ist was totes, etwas was endet. Ist für mich negativ behaftet. Denke gerade an Opfergaben für Götter z.b. oder auch Todesopfer. Das passt nicht zur liebe.

LG Anja
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Wenn eine Person mir gegenüber Opfer erbringen möchte, würde ich mich fragen was ihr Beweggrund sein könnte. Können Opfer erbracht werden ohne einen Gegenwert zu erhoffen? Opfergaben sind wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst und wurden bzw. werden in manchen Kulturen immer noch gemacht um irgendwer oder irgendwas milde zu stimmen oder für sich zu gewinnen. Kann nun abgeleitet werden, dass Opfer aus Liebe nur deshalb erfolgen, weil dadurch erhofft wird die Liebe des Gegenübers zu bekommen oder zu erhalten?

Ich konnte einst die Liebe einer Person nicht erwidern, weil es für mich nicht ansatzweise gepasst hat, was ich dann auch klar kommunizierte. Mir wurde dann mitgeteilt, dass ich mir es nochmals überlegen sollte, weil es mir mit ihr "an nichts fehlen" und sie für mich "sorgen" würde, was immer das auch geheissen hätte. Ich habe den Kontakt unmittelbar danach abgebrochen, weil ich darüber ziemlich schockiert war und es nicht im Ansatz verstehen konnte.

Nein, Liebe bedarf nach meiner Vorstellung keines Opfers.
*******ust Paar
5.625 Beiträge
ich würde von NIEMANDEM wollen,
dass er oder sie sich für mich opfert.
Im Gegenteil - solche Menschen würde ich dringend meiden...
(mit Ausnahme der Eltern, würden sie noch leben...)
Selbst hingegen würde ich mich für meine Kinder opfern.

Die Menschen, die z.B. zu Coalkoholikern werden,
sich also für den andern opfern,
indem sie meinen,
den Alkoholiker zu schützen,
sind krank - das hat nichts mit Liebe zu tun.
Liebe hat viel mit Freiheit zu tun -
und diese Menschen sind nicht frei.
*****ras Mann
2.126 Beiträge
Wer sowas von jemanden verlangt würde ich den Rücken kehren! In einer einzigen Situation ist sowas die allerletzte Möglichkeit, in einer ausweglosen Situation wenn es um die Familie geht. Wenn es um Leben und Tod geht. Mit Liebe hat das aber wenig zu tun, und mit Beweisen auch nichts.

Eine Fantasievorstellung von einer Liebesform wie sie uns sie Musik, bzw. Musikwelt vorspielt. Genauso wie Romane und andere Formen von Romantisierung.

Mit der Realität hat das exakt 0,0% zu tun.

Grüße RebelYed
*****ite Frau
8.855 Beiträge
Irgendwelche Schachspieler anwesend? *ggg*
*********erker Mann
11.875 Beiträge
In meinem tiefsten Inneren bin ich viel zu egoistisch für Opfer.
Natürlich tue ich für Menschen die ich in mein Herz geschlossen habe , auch mal unangenehme Dinge... aber das sind keine Opfer sondern Selbstverständlichkeiten.
Aber ich muss auch zugeben, das ich bei allem was ich so tue nie meinen eigenen Vorteil aus den Augen verliere...
Und ich könnte mir durchaus vorstellen, das es Vielen so geht...
So,bei dem Lied oben konnte ich nicht anders als es abzuspielen(liege mit meinem Partner grade nackt im Bett)und wir beide sangen das Lied laut mit *g* *lach* sowas hatte mein Partner wohl noch nicht erlebt,so wie er erst geschaut hat,aber *cool* das er so reagiert hat.

Ich werde nie Opfer sein(war es lange genug vor ca.20J.),wenn ich merke irgendwas setzt mir zu,beende ich es(aktuell bin ich nur Mobbingopfer auf der Arbeit),aber ich versuche es schon zu ändern(Jobsuche).
Mein Sohn ist mein ein und alles,für ihn gebe ich auch alles(Zeit,Geduld usw.)
*******ssa Frau
5.201 Beiträge
Opfer als Liebesbeweis, hm...

ich würde es eher Verzicht nennen, dass man sich selber auch mal zurücknehmen kann.
In einem Drama muss jemand Opfer bringen sonst fehlt ja das Dramatische Ende.
Ich bevorzuge in der Liebe nicht an das Ende zu denken sondern an das was im Moment geschieht.
Zum Thema Kinder, wer sich für seine Kinder aufopfern muss hat sich zu viele angeschafft oder generell etwas in der Erziehung falsch gemacht.
Angehöre pflegen, wenn es denn sein muss aus Respekt aber in einem Rahmen der keine Opfer bedarf.

Er schrieb.
******ter Mann
1.257 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass sich bisher alle gegen Opfer aussprechen, nachdem es medial ja immer noch massiv idealisiert wird. Es muss ja auch nicht gleich die völlige Selbstaufopferung sein - manchmal reicht ja schon die Geste des Opferns als solche.

Das aktuellste Lied für diese kleinen Opfer ist wohl:

Der beste Film, der all die Alltagsopfer und Forderungen zusammensammelt ist wohl:


Davon ab bin ich der Meinung der ganze klassische Treuebegriff basiert auf der Opfergeste: "Du bist mir so wichtig, das ich auf allen anderen verzichte / für dich opfere ich alle anderen Möglichkeiten"

Gemäß der bisherigen Aussagen dürfte eigentlich niemand der bisherigen Beitragsschreiber (klassiche) Treue einfordern. Für mich ist dies tatsächlich unvereinbar, weshalb ich Treue auch mitlerweile nur durch Beistand, nicht durch Verzicht definiere.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
@**********er_85

Unabhängig von der Form der zwischenmenschlichen Verbindung kann bei mir von Monogamie im Sinne von Exklusivität ausgegangen werden. Nicht weil ich mich etwa zurückhalten würde, sondern weil bei mir nicht im geringsten Ansatz das Bedürfnis für Polygamie oder Polyamorie besteht. Etwas nicht zu tun wenn das Bedürfnis eh nicht da ist, kann zur Folge nicht als Opfer angesehen werden.
Ist das der Moment, wo sie meint, du Ochse ich hab mich in dich verliebt und ich würde sehr gerne mit dir einen dreier oder vierer waagen *engel*
Einen solchen Liebesbeweis gab es so bei och noch nicht. Dafür muss man sich ja nahe sein *engel2*
*******ant Frau
27.232 Beiträge
Opfer als Liebesbeweis?
Nö. Eher Verzicht auf Verhaltensweisen zur Vermeidung von Unmut oder gar Agressionen.
Für mich wäre es ein "Opfer", wenn ich mir Songs von Revolverheld anhören würde, *mrgreen* .
Für ihn vielleicht eins, beim Gehen nicht auf's Smartphone zu schauen- diese Körperhaltung nebst blindem Rumeiern macht mich äußerst... übellaunig.
Nur Beispiele, *g* .

Liebe muss bei beidem nicht dabei sein.

(Beiderseits) Verzicht aus Vernunft?
Prinzipiell ja. Vielleicht.
******ter Mann
1.257 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****a7:
Opfer als Liebesbeweis?
Eher Verzicht auf Verhaltensweisen zur Vermeidung von Unmut oder gar Agressionen.

Wenn man dies umdreht ist die Androhung von "Unmut oder Agressionen" aber durchaus ein Mittel Opfer zu erzwingen. Nur weil man sich freiwillig unterwirft, um dies prinzipiell auszuschließen, nimmt es einem solchen Verhalten nicht grundsätzlich die Opferbereitschaft.


@*****ron
Natürlich kann jeder für sich die Entscheidung treffen monogam/monoamor zu bleiben oder auch andere Dinge nicht als wichtig anzusehen, womit dann tatsächlich der Verzichts- und Opfercharakter der Handlung wegfällt (was ja im Grunde auch Revolverheld in ihrem Lied meinen) - die Frage ist jedoch ob man ein solches Verhalten dann auch vom Partner erwartet - für den dies (jetzt oder vielleicht irgendwann) Verzicht oder Opfer darstellen könnte.
Wenn man dann noch argumentiert, das man selbst ja auch "verzichtet" hat, gerät auch die eigentverantwortliche Entscheidung des letzten Absatzes ins Wanken, denn zumindest unterbewusst ist es dann doch ein Verzicht in der Absicht dies (irgendwann) als Argument nutzen können. Es ist also gar keine Entscheidung einfach etwas nicht zu tun, sondern ein Mittel zum Zweck: "man tut es nicht, um ... (z.B. den Partner auch daran zu hindern)"
*******ant Frau
27.232 Beiträge
@**********er_85
Ich habe nichts von Drohung oder Androhung geschrieben- das ist deine Lesart.
Zitat von ****a7:
das ist deine Lesart.

Ist mir auch grad aufgefallen, vor allem bei seiner Antwort an Montaron.

Ich glaube aber, es ist eher seine "Denkart". *nachdenk*
*******ant Frau
27.232 Beiträge
Hm.
Ich handhabe es jedenfalls nicht so, dass ich "aufrechne". Das wäre mir viel zu anstrengend- und in Buchhaltung bin ich eine absolute Niete.
Liebe "opfert" nicht, sie verschenkt.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
@**********er_85

Die Bedürfnisse und Voraussetzungen damit es zu einem zwischenmenschlichen Miteinander kommt, müssen am Anfang besprochen bzw. geklärt werden. Wenn ich, in welchem Bezug auch immer, auf etwas undiskutierbar Wert lege und das Gegenüber sich damit einverstanden zeigt, dann wird nicht für mich ein Opfer erbracht. Ich würde nie einer Person meinen Willen aufdrängen, daher ist meinem Gegenüber freigestellt ob die Akzeptanz aufgebracht und somit sich die Person der Situation zuliebe selbst opfern will.
****go Mann
944 Beiträge
Opfer als Liebesbeweis?

Hach, die Opferbereitschaft bei der Liebe...
bringt einem nur nix. Was will ich mit erbrachten Opfern? Bin kein Gott, bin kein Heiland und bis jetzt wurde ich dadurch auch nicht bei einen Dämonenbeschwörung herbei gerufen *omm*
Obwohl... in der Rolle eines herbeigerufenen männlichen Sukubus würde ich mich glaube ich ganz gut machen *lol*
******ter Mann
1.257 Beiträge
Themenersteller 
@****a7
Vermeiden geht aber nur wenn eine Bedrohung besteht - sie muss ja nicht ausgesprochen werden, aber steht im Hintergrund des Motivation.

@*****ron
Zitat von *****ron:
müssen am Anfang besprochen bzw. geklärt werden

Auch wenn ich dir zustimme, dass eine solche Besprechung sinnvoll ist - sehe ich es aber nicht als ausreichend an, wenn man dann meint diese Absprachen seien ewig bindend. Menschen verändern sich und meiner Erfahrung zeigt sich Liebe insbesondere dann besonders, wenn geliebte Menschen neue Wege einschlagen. Gönnen wir diesen dann die neuen Wege oder wollen wir an dem "gewohnten Menschen" festhalten? Letzteres scheint recht gebräuchlich, zwingt dem geliebten Menschen dann aber doch wieder Verzicht und Opfer auf.
*******ant Frau
27.232 Beiträge
Zitat von **********er_85:
@****a7
Vermeiden geht aber nur wenn eine Bedrohung besteht - sie muss ja nicht ausgesprochen werden, aber steht im Hintergrund des Motivation.

Nochmal nein.
Es ist ein Empfängerproblem, dass sich aus den gemachten Erfahrungen des "Bedrohten" speist.
Da wird Motivation hineininterpretiert.

Das Wort Bedrohung/ Androhung hätte ich in dem Zusammenhang nie benutzt, da wäre ich nie drauf gekommen.
Das kam von dir.
Verstehst du jetzt, was ich meine?
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