Aber als dann die Mannschaft dat Spielfeld betrat war Mottek sofort klar , dat dat mit dem Pölen nix mehr werden würde. Dat war überwiegend vom Erscheinungsbild Don Quichotte und Rosinante gemixt - da waren einige doch schon recht wackelig auf dem Beinen. Und dat nach so‘n bisken Warmmachen.
Gut - gab auch ein paar sportive Ausnahmen. Bei Herrn Ohligs war dat ja zu vermuten - der hatte wenigstens ein richtiges Trikot an, auch wenn’s die falschen Farben hatte. Dann gabs da noch so‘n kleinen wuseligen Italiener, der flott marschieren konnte. So ne Art Paolo Maldini - natürlich nicht der Echte, weil der dann garantiert ein Milan-Trikot angehabt hätte. Ganz flott is ja auch die Botanikerin Dr. Pomena. Obwohl die sich ja zur Überraschung vom Mottek kaum für Fußball interessiert, immer vorne mit dabei , damit sie auch ja kein obskures Blümchen oder Halme verpasst , die se botanisch noch nicht bestimmt hat.
Langer Rede - kurzer Sinn: Fußball fiel wegen Ermattung aus. Und ob die Wanderer überhaupt registrierten, datt da ein bedeutendes Industriedenkmal vor ihrer Nase stand, blieb im Dunkeln- aber die Kaffeemaschine im Kotten , die hamse gleich entdeckt
So richtete sich alle verbliebene Restenergie auf eine Tafel, auf der dann einiges an regional typischen Speisen und Getränken aufgefahren wurde, wat der Sauvignon zuvor meist Handgedrechselt hatte - Also quasi dat , wat die Schleifer sich schon vor 100 Jahren an so nem Kotten zwischen die Kiemen geschoben haben.
In einem dicken Gusseisenpott ein Pillekuchen, der woanders auch Döbbekuchen heißt - ein Mix aus Kartoffeln, Zwiebel, Speck, Eier und Sahne. Dazu Apfelkompott und Endiviensalat- dat kennse im Revier natürlich auch, aber da gibbet keinen Pillekuchen, sondern Kartoffelpüree dazu - Endivien untereinander heißt dat da.
Außerdem Hefetöpfe und Pflaumenmus und so was obskures wie Hagebuttennarmelade - kannte Mottek bis dahin nur als Tee in ner Jugendherberge.
Bier gab et auch . Zwar kein Köpi, aber ein bergisches Landbier, was so‘n bisschen wie ein eher mildes Alt schmeckte. Für die Gesundheitsapostel und Mädchen auch noch Mineralwasser - müssen ja auch auf die Figur achten.