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Mein Problem mit meinem Fuß-Fetisch

*****8me Mann
847 Beiträge
Hallo Sikkla,

als kleines Vorab an meine Nachricht noch eine Anmerkung, die mir persönlich sehr wichtig ist: Ich bezeichne mich schon sehr lange nicht mehr als Fußfetischist. Er wird zwar in der Öffentlichkeit gebraucht und verstanden, jedoch ist der Begriff "Fetischismus" auch ein medizinischer Begriff und deshalb irreführend: Fetischismus bezieht sich dort als etwas notwendiges oder unterstützendes für sexuelle Erregung. Die Füße, mit denen ich in meinem Leben in Kontakt war, waren aber alle sehr lebendig! Ich bezeichne mich selbst als Fußerotiker oder Fußliebhaber; Begriffe; für mein Sprachgefühl sind sie weicher und positiv besetzter. Von dem, was man landläufig als "Fetischismus" bezeichnet, ist Podophilie mit Abstand der Häufigste. Es mutet schon seltsam an, dass gerade diese dann so abgewertet wird – nicht bei allen, aber bei sehr vielen.

Wie Dir viele, viele Vorredner:Innen schrieben: Bei Dir ist alles in Ordnung und das, was Dir am Besten helfen wird, ist Akzeptanz Deiner Neigung. Ich lebe schon sehr lange mit meinen Neigungen und habe vermutlich schon Tage darüber nachgedacht, warum ich so bin, was ich damit anfangen soll, wie ich "normal" werden kann, etc etc. Ich bin in der privilegierten Situation zu wissen, woher meine Kinks kommen – was aber nicht heißt, dass ich je versucht hätte, sie "auszutreiben". Ich habe sie viel zu lange ignoriert und mir so manches negative Erlebnis ersparen können.
Du machst Dir sehr viele Gedanken und das ist gut! Das Du aus Deiner Drogenproblematik rausgekommen bist, zeigt, Du bist unglaublich willensstark. Die Depression von Dir kann ich nicht beurteilen, habe seit 4 Wochen das erste Mal wieder Ruhe von meiner (Scheiß Pandemie). Du schriebst, Du hättest schon lange Zeit keine Beziehung mehr gehabt und das belaste Dich. Ich, hatte in meinem Leben 2 Beziehungen, 4 und 12 Jahre, spät angefangen und nie für was Kurzes zu haben gewesen. Du kannst Dir in Erinnerung rufen, wenn Du wieder mal hunderte Pärchen durch die Stadt laufen siehst: glücklich aussehen tun viele; aber Du weißt nie, ob die auch alle glücklich sind. Der Schein trügt sehr oft.

Hör auf, Dich wie "Dreck zu fühlen"! Deine sexuellen Phantasien sind – wie bei fast allen Menschen – gekennzeichnet von Übertreibung: man findet sie in Gedanken erotisch, setzt man sie aber 1-zu-1 um, gibt es ein böses Erwachen: verdammt, die Gerte tut ja richtig heftig weh, wenn sie Striemen erzeugen soll. Was sich im Kopf gut anfühlt, kann in der Realität auch einfach nur komplett unerotisch sein. Beurteile Dich nicht nach Deinen Phantasien; wenn es danach ginge, müsste jeder Fan von Actionfilmen präventiv im Knast sitzen – weil man ihm unterstellen müsste, er wolle das ausleben.

Was Dir fehlt, ist ehrlicher und verständnisvoller Austausch. Du hast aber dagegen schon ein Anfang gemacht: Du bist hier beigetreten und suchst Austausch. Ich nehme an, die meisten Männer ohne PartnerIn suchen auch ein bisschen mehr (da nehm ich mich nicht aus), aber ehrliche Diskussion hilft der eigenen Akzeptanz am meisten. Wenn ich Dir noch einen letzten Rat geben darf: Schreib einfach mal Deine Phantasien auf. Versuch sie ausführlich zu beschreiben, was Du dabei fühlst, lass sie in Zeitlupe ablaufen und konzentrier Dich auf einzelne Aspekte. Mir hat das sehr viel geholfen zu erkennen, dass ich eben so war – erotisch ziemlich mit Tunnelblick.

Viel Glück uns allen!
coSMo
*****a_S Mann
7.186 Beiträge
JOY-Angels 
Da die meisten hier in die Richtung schreiben "Hey, kein Problem, das ist eben eine besondere Vorliebe, viele hier haben besondere Vorlieben, such in der Szene, sei du selbst, dann schaffst du es schon!", was aber dem vom TE geschilderten Leidensdruck etwas entgegensteht, will ich mal versuchen etwas genauer auf den Bereich psychisches Problem und Therapie zu schauen:

Ja, es ist richtig, dass man alternative Vorlieben (Fetisch, BDSM, usw.) nicht "wegtherapieren" kann, in dem Sinne, dass man nach der Therapie nur noch auf Vanilla-Sex steht und dann wunderbar mit Mainstream-Partner*innen klarkommt. Das ist eine Illusion. Aber: Mann kann schon sagen, dass besondere Vorlieben so extrem bzw ausschließlich werden können, dass sie zu Einsamkeit und Leidensdruck führen, und diese Ausschließlichkeit (der TE spricht von "Fixierung") ist ein psychisches Problem, was oft eher durch Konditionierung (konkret "Wichs-Gewöhnung") entsteht und somit durchaus therapierbar ist. Soweit die abstrakte Erklärung, hier gern noch etwas konkreter:

Ein Fetischismus ist da (wodurch auch immer, ob nun durch irgendeine frühkindliche Prägung, letztlich egal, denn er ist da, und man muss damit leben - s.o.: nicht "wegtherapierbar"), aber dass er immer extremer wird, passiert meist durch Selbstkonditionierung (Masturbation mit Pornos/Phantasien vs Misserfolg bei Partnersex). Viele Fetischisten und devote BDSMer berichten darüber, dass ihre Phantasien immer extremer und ausschließlicher geworden sind über die Jahre des Misserfolgs, diese auszuleben. Und wenn wir schauen, welche Fetischisten und BDSMer erfolgreich in der Partnersuche sind, so sind es oft die nicht so extremen, die zwar auf Füße, Latex, Bondage usw. stehen, aber eben nicht nur, sondern auch auf klassischen Sex oder weitere Spielarten.

Und da sehe ich also einen (durchaus auch selbst-)therapeutischen Ansatz: Zu versuchen, flexibel zu bleiben bzw. flexibler zu werden. Natürlich bleibt man ein (Fuß-)Fetischist, aber man kann auch noch MEHR werden, zB BDSM mit Füßen mögen, Genital-Spiele mit Füßen, auch Beine schön finden, generell streicheln genießen (auch ohne Erektion) usw.. Auf diese Weise wird das eigene Erleben bunter und man wird für potentielle Partner*innen attraktiver. Natürlich sollten die Partnerinnen des TE auch auf Fuß-Erotik stehen, das ist klar, aber meistens stehen sie eben auch noch auf mehr.

Dass dieses psychologische Prinzip funktioniert, habe ich an mir selbst bemerkt: In Phasen, wo ich längere Zeit allein oder sexuell unglücklich war, wurden meine BDSM- und Fetisch-Phantasien extremer, in Phasen, wo ich Spielpartnerinnen und eine befriedigende Sexualität hatte, wurden sie bunter, variabler und letztlich gemäßigter.
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