Kein Sex bei BDSM?

Hallo liebe Thea_Ti,

dein Wunsch nach Sex bei einer Session ist vollkommen in Ordnung und gehört, wie du bereits sagst, zu deinem Verständnis von BDSM.

Während meiner Dom-Subbeziehung kam es während des Spiels immer zur Penetration, egal ob oral, anal oder vaginal. Das gehörte für uns dazu und war eine Form der Benutzung.
Ich habe auf Partys auch andere Formen erlebt, bei denen es nicht zum Sex kam. Das ist ebenfalls in Ordnung, da jeder sein BDSM anders auslebt. Es gibt, nach meiner Ansicht nach, kein falsch oder richtig.

Du weißt was du willst und das sollte auch mit den Vorstellungen deines Partners übereinstimmen, damit es für euch beide ein erfüllendes Erlebnis wird.

Lg Sexyeve

Jeder lebt seinen BDSM wie er bzw. sie möchte.

Ein "üblich" gibt es nicht.

Aber natürlich gibt es Menschen, die BDSM ohne Geschlechtsverkehr leben. Warum auch nicht, wenn sie Partner haben, die das auch nicht möchten.

Ich fand es z.B. meist zu ablenkend während einer Session. Da bin ich wirklich hochkonzentriert.
Aber meine Partnerinnen fanden das dann auch nicht schlecht.

Da hast Du einfach jemanden gehabt, mit dem Du nicht zusammen gepaßt hast.

Für mich kann BDSM ohne Sex durchaus erfüllend sein. Gerade beim Tüdeln kann eine Nähe und Magie zwischen den Partnern erzeugt werden, die durch Sex nicht wirklich steigerbar ist ... eher im Gegenteil.
Die magischen Momente, die mir wirklich dauerhaft in Erinnerung geblieben sind, waren ohne Sex.
Auf der anderen Seite, schließe ich Sex beim BDSM nicht pauschal aus und finde (reinen) Blümchensex eher langweilig.
Also BDSM kann für mir auch ohne Sex erfüllend sein. Sex ohne BDSM dagegen eher selten.

Ja, so sehen und leben wir das auch.
Allerdings nicht in der Öffentlichkeit oder auf Partys, sondern ganz ungestört für uns. Dieses "Benutzen" ist für uns etwas sehr Emotionales, da stören fremde Augen.

LG BoP (beide)

Danke so sehe ich das auch, ich dachte schon ich sei völlig verkehrt. Das wurde mir zumindest eingeredet. ..

Zunächst einmal ist die Aussage


totaler Schwachsinn. Es gibt keine Regeln und Normen, wonach BDSM funktioniert (mit Ausnahme der Einvernehmlichkeit) und wer nicht fickt, tut das, weil er nicht will/kann und nicht, weil sich das so "gehört".

Sessions gestalten sich unterschiedlich, je nach Präferenz der Beteiligten. Ich habe schon vielfach von Tops gelesen und gehört, dass sie bei Sessions mit starken SM-Bezug die Penetration eher hintenanstellen oder ganz ausfallen lassen, weil sie sich in einem Zustand höchster Kontrolle und Konzentration befinden und sexuelle Stimulation an ihren eigenen Körpern sie nur irritieren würde, beziehungsweise zu Kontrollverlust führen kann. Sie wollen sich in Augenblicken, in denen sie klar im Kopf sein wollen und auch MÜSSEN, schlichtweg nicht den Verstand von ihrer Geilheit vernebeln lassen.

Soweit kann ich das auch nachvollziehen. Jedoch denke ich, dass Sex trotzdem Bestandteil einer Begegnung sein kann, denn BDSM besteht ja nicht nur aus Schlagen und Quälen. Was mich zu folgender Frage führt:



Doch, ist er. Und ich würde das auch sehr klar von Anfang an kommunizieren, dass dir Sex beim BDSM wichtig ist. Mir ist er nämlich auch sehr wichtig und ein Top, der nicht fickt, wäre für mich ausgeschlossen.

Ich persönlich bin mehr im D/s zu Hause, als im SM. Hinzu kommt, dass ich zeitlich geplante und rahmentlich festgelegte "Spielsessions" nicht besonders mag, weil ich den konstruierten Charakter sehr unsexy finde und persönlich in meiner Erregung sehr von Willkür profitiere. Ich möchte mich nicht mit jemandem treffen und "sicher" sein, dass was passiert. Ich mag es, diese Ungewissheit, dass ich nicht weiß, ob und was mich erwartet und mein Top jederzeit seinen Zugriff auf mich einfordern könnte, auch und gerade dann, wenn ich es nicht erwarte.

Sex ist für mich ein wesentlicher Bestandteil dieses Machtgefälles und auch der gesamten Beziehung. Ich hatte bisher das Glück, immer auf Spielpartner zu treffen, denen die sexuelle Komponente genauso wichtig war wie mir. Von normalem, zwischenmenschlichen Sex auf Beziehungsebene bis hin zu harter sexueller Benutzung im Metakonsens war da alles dabei. Aber gerade Sex im Machtgefälle ist für mich sehr wichtig.

Ein Top, der mit mir nicht sexuell intim werden will, von dem fühle ich mich nicht begehrt und gewollt und da wäre immer diese emotionale Barriere zwischen uns, die es mir unmöglich machen würde, mich ihm wirklich hinzugeben. Einen dominanten Mitspieler begehre ich auch sexuell, ich will mit ihm schlafen und ich will mit ihm ficken.

Auf BDSM ohne Sex lasse ich mich nicht ein.

BDSM ohne Sex? Hab ich was verpasst?
Das gibt es zwar mal immer wieder. Aber kaum ein Paar lässt sich das entgehen.

Dieses Verhalten gibt es bei den D/slern, die sehr strange danach leben. Der Rest tut, was ihnen gefällt. Und das ist auch gut so

Auch ich habe von diesen Konstellationen schon gehört. In deinem Fall, liebe TE, passt ihr halt nicht zusammen weil ihr unterschiedliche Auffassungen habt und seine Aussage: "es ist nicht üblich." finde ich etwas verstörend denn im BDSM sollte es kein richtig und falsch geben. Es ist immer individuell gelebt!

Mich würde bei dem ganzen Thema interessieren was dann die Befriedigung erzeugt. Bzw. ob die Befriedigung in der Tat ohne sexuelle Handlungen erreicht werden kann.

Sehr spannend jedenfalls!

Eine passende Formulierung auch für mich, mein BDSM.

Dein Wunsch ist passend, sofern du dein passenden Gegenpart dafür hast, der genauso denkt.

Für den einen gehört Sex dazu für andere nicht. Manche mögen es nicht immer in der Session und andere dafür jedes Mal.

Du hast leider nicht den richtigen Partner gehabt, würde ich behaupten.

BDSM ist meine Sexualität und ist sehr facettenreich. Ich kann alleine durch das Ausleben meiner Macht, Befriedigung erreichen. Die Kontrolle über seinen Orgasmus zum Beispiel. Es ist dann keine körperliche Befriedigung, diese findet dann im Kopf statt. Shibari ist auch etwas intensives, was ganz ohne GV auskommen kann.

Es ist eine Frage der Kompatibilität, ob man es auch so ausleben kann, wie man es sich vorstellt.

Was soll ich noch sagen, außer mich im Wesentlichen meinen Vorschreibern anzuschließen.


Bei " uns" gehört Sex in allen Varianten auch zum Bestandteil unseres Spiels, aber auch wir kennen Menschen, die ihr BDSM ohne GV etc leben.

Menschen sind verschieden. Also kann ich nur für mich sprechen.
Bei mir liegt die Befriedigung im tiefen emotionalen Kontakt. Und der geht auch ohne sexuelle Handlungen. Sie können sogar dabei stören.

Dagegen geht reine Triebbefriedigung auch ohne Emotionen.

Unser BDSM besteht hauptsächlich aus der großen Komponente "Benutzung". Ich bin das Fickstück, an dem er sich im Rahmen des Spiels nach Gutdünken bedienen kann. Für uns gehört es dazu, dass er mich so vögelt, wann und wie er es gerade möchte, und ich habe dabei kein Mitspracherecht.

Es befremdet mich, dass jemand pauschal behauptet, GV gehöre nicht zum BDSM. Eingeschränkt könnte das vielleicht gelten: Für IHN gehört es nicht dazu. Aber im großen schwarzen Buch des einzig wahren BDSM ® steht nichts geschrieben, dass Sex "nicht dazu gehört".
Für mich betrachtet, haben eure beiden Vorstellungen von BDSM nicht allzu viele Schnittstellen. Die Trennung von ihm war mMn richtig, damit du frei bist auf der Suche nach dem Spielpartner, der zu deinen Wünschen konkruent ist. Verharren hätte dir nur Unzufriedenheit beschert.

Btw: das wurde in den Foren hier schon sehr häufig besprochen. Die Suche am besten extern bei Mama G probieren, JC-intern sind die Ergebnisse häufig nicht vollständig.

Das Ergebnis war immer das gleiche: die einen so, die anderen so.

Lass dir das bitte nicht einreden. So wie du deine Lust ausleben möchtest, ist das für dich das richtige. Wer dir das ausreden möchte, solltest du schnellstmöglich abschießen. Das geht überhaupt nicht, die eigene Ansicht einem anderen aufzudrängen.

Im Grunde kann ja jeder/jede machen was sie wollen.

Wir auch.

Und klar, für uns gehört Sex in allen Varianten bis hin zum gemeinschaftlichen Benutzen beim Gangbang unbedingt zum „BDSM“.

Warum die Anführungszeichen?

Nun, für uns geht das sich Einschränken oder das sich zu viele Gedanken machen letztlich damit los, dass man meint, Begrifflichkeiten (wie beispielsweise BDSM) allgemeinverbindlich erklären zu müssen.

Mancher/manche leitet daraus dann vielleicht ab, was „man“ so darf und was nicht.

Für uns völliger Blödsinn. So ein paar grundsätzliche Beschreibungen für einen Begriff sind ja ok, aber spätestens wenn‘s ins Pseudo-Wissenschaftliche abgleitet oder nur die eigene Darstellung abbilden und für andere verbindlich machen soll sind wir raus.

Also definieren wir garnix und machen einfach.

In unserem Fall auch und gerade Sex beim BDSM.

+ =

Letztlich ist auch das nur eine Frage von Topf & Deckel.

Die Spielpartner müssen halt zusammenpassen. Dann klappt‘s auch mit dem Sex beim BDSM.

Oder sogar mal umgekehrt ausgedrückt:

Dann klappt’s auch mit dem BDSM beim Sex.




Tom & Zarah

verstehe das gerade nicht .... was ist Mama G ????

Ich kann leider keine Danke mehr anklicken (bin kein Premium-Mitglied), deshalb auf diesem Wege ... danke für die konstruktiven Beiträge, das hat mir schon sehr geholfen.

kommt auf die Session an bzw was man als Session betrachtet:

bei mir ist das so:
im Club zb, am Gitter fixiert zum schlagen, gibt es keinen Verkehr und kein blasen, wenn man das jetzt mal als rein sexuelle Handlung betrachtet.
Das ist für mich dann eine Session.

Gefickt zu werden, gefingert usw, und blasen, sehe und empfinde ich nicht als Session sondern als reines benutzt werden, einfach so quasi.

ich stelle mal die gegen-frage

was machen denn die menschen im BDSM
die weder sadistisch noch masochistisch sind
oder
die eben das nicht als haupt-attraktion auf dem schirm haben?

ohhh - welche überraschung!

die soll es nämlich auch geben...
(hab ich mir sagen lassen)

Ich wills versuchen ...

Meine Sexualität ist vielschichtig wie ich mich als Mensch sehe. Da sind verschiedene Ebenen mit verschiedenen Bedürfnissen und verschiedenen Arten der Befriedigung.
Die rein körperliche Befriedigung beim Koitus, die meist mit einer nassen Ejakulation aus der Prostata verbunden ist, ist eine Form. Daneben will aber mein Sadismus befriedigt sein, meine emotionale Seite, mein Reaktionsfetischismus, meine mentale Seite wollen beachtet werden und nicht zuletzt will auch mein empahtischer Anteil ankommen, das Auge sich freuen und meine Seele sich wohlfühlen.
Erst wenn alle diese Dinge zusammenkommen, kann ich von ganzheitlicher Befriedigung reden.
Dazu braucht es aber mehr als nur den reinen GV, dazu braucht es gewisse "sexuelle "Rauschzustände" die ich allein über meinen Schwanz nicht erreiche. Ich kenne für mich oder bei mir daher mehrere verschiedene orgasmusartige Zustände, die alle unterschiedliche Wege gehen und bei denen der Schwanz nicht immer beteiligt ist. bei Frauen sind es meiner Erfahrung nach noch deutlich mehr.

Alles zusammen ist für mich Sexualität in ihren vielen Facetten, aber längst nicht alles davon sind in der allgemeinen Betrachtung "sexuelle Handlungen".
Ich schaffe es zum Beispiel mental Orgasmen bei meiner Frau auszulösen oder sie zum squirten bringen ohne dass ich sie irgendwie offensichtlich sexuell berühre.
Ich erlebe tiefe Befriedigung alleine indem ich meinen Sadismus auslebe, genau so wie es auf der anderen seite reine Schmerzorgasmen geben kann. Dazu reicht mir ein Strauß Brennesseln und der Rücken meiner sklavin aus, dazu brauchen wir keine Genitalien.
Das gelebte machtgefälle befriedigt uns beide auch emotional auch ohne dass wir dazu ficken müssen.
damit all diese Dinge Raum bekommen in unserer beziehung ist es oft so, dass der Schgwerpunkt eben nicht auf Schwanz und Mumu liegt, sondern mehr im Kopf und in der Seele.
Natürlich ist es manchmal auch schön, alles zusammen zu erleben, oder eben einzene Komponenten ganz explizit und lösgelöst für sich alleine.

Sexualität und deren Befriedigung ist vielschichtig und bedarf einfach verschiedener Wege und die Aktivierung verschiedener Ebenen. Sexualität, Orgasmen und sonstige Rauschzustände spielen sich hauptsächlich im Gehirn ab. Unsere Genitalien sind nur eine Möglichkeit von Vielen dahin zu gelangen.

In manchen Beziehungen ist es aber einfach so, dass man das nicht alles "aus einer Hand" haben kann, daher liegt es für viele menschen nahe, verschiedene Neigungen mit verschiedenen Partnern auszuleben. Deswegen beschränkte sich manche Spielbeziehung auch bei mir nur auf bestimmte Teilbereiche. Dann sieht es von aussen betrachtet vielleicht so aus, dass Bondage oder SM keine wirklich sexuelle Komponente hat.
So war es auch bei mir in früheren Spielbeziehungen. Ich habe meinen Sadismus ausgelebt oder jemanden psychisch benutzt, vorgeführt, aber sie nicht penetriert, weil das etwas ist was den Frauen vorbehalten bleibt die ich vollständig "besitze". Ich benutze auf diese Weise nur was mir auch gehört.


LG BoP (m)

Wenn man Benutzung liebt und das deine Neigung ist, dann suchst du dir auch Dom ( wie mich) der es liebt die Sub jederzeit zu benutzen.

Aber es ist wie immer Auslegungssache, wie man BDSM lebt. Es muss für beide halt passen.

@****man
@**********urple

Vielen Dank für eure Einblicke! Ich glaube zu einem Teil kann ich das sogar nachvollziehen denn erst kürzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass mich wohl mehr die Schläge als die sexuellen Handlungen befriedigen. Das ist bei euch als aktiver Part dann sicherlich auch der Fall.
Jedoch bin ich noch nicht sehr viel weiter gekommen was das aufschlüsseln meiner Emotionen auf den verschieden Ebenen betrifft. Das ist sicher noch ein Stück Arbeit.

Warum sollte man keine Penetration im Sinne von GV haben?

Als Dom habe ich mir immer die Freiheit rausgenommen, meine Sub auch so zu benutzen.

Es kommt halt immer auf die Art dieser Beziehung an.

Da ich Poly lebe und nur auf diese Art auch eine BDSM Beziehung führe, wo klar beide auch Gefühle zeigen sollen und wo mir auch selbst das Kuscheln wichtig ist, würde mir doch diese Innigkeit im Rahmen meine Sub komplett zu spüren fehlen.

Aber sollte es sich rein um ein Spiel handeln oder die Sub nur eben was Oberflächliches könnte ich Ihr das auch rein so geben.

Wird aber nicht passieren, weil ich persönlich lieber auf das verzichte, als mich auf so ein Spiel einzulassen.

Entweder ganz oder gar nicht.