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Sex-Vokabular, Fallbeispiel: "Jungfrau"

@*********hmidt
Zitat von *********hmidt:
Bin ich echt der einzige, der es als Mann peinlich findet, die Formulierung "Blas mir einen!" zu verwenden, weil sie einfach unendlich unreflektiert ist?!
Nur weil Du es 'peinlich' findest, muss es doch nicht für alle Männer gelten. Ich als Frau kann daran überhaupt nichts peinliches finden.

'unreflektiert'...
In einer enthemmten Situation voller Erotik reflektierst Du erst mal, was Du gedenkst, Deiner Partnerin im Lustrausch ins Ohr zu hauchen? Oder legst Du Dir schon vor der Kopulation ein Vokabelheft auf den Nachttisch, weil Dir im Sinnestaumel vielleicht die korrekten Worte gerade nicht einfallen? Diskutierst Du Deinen Sex auch vorher aus bei einer Tasse Mate-Tee?
Oder vielleicht magst Du gar keinen hemmungslosen, schmutzigen Sex??

Zitat von *********hmidt:
Ist es den meisten von euch wirklich vollkommen egal, welche Worte sie oder ihre Liebespartner verwenden, wenn es um Sex geht?!?
Was beim heißen Sex gesagt, geschrien, geflüstert oder sonstwas wird, muss doch nicht bis ins Letzte korrekt, reflektiert und am besten noch grammatikalisch perfekt sein.

Was aber nicht heißt, dass einem verbal alles egal ist. Mit bestimmten Begriffen möchte ich einfach nicht betitelt werden, andere finden aber genau das sehr geil und erregend.

Ich denke, es ist eine Sache der Absprache zwischen den Sexualpartnern.
*********ller Paar
2.088 Beiträge
Es ist mir egal was mein Mann dazu sagt, mir ist wichtig wie mein Mann es zu mir sagt. Egal was er sagt, es kommt mir da auf die Betonung drauf an.

Wenn irgend ein notgeiler im Club kommt und sagt im Befehlston "Blas mir einen" , dann reizt mich das mal so überhaupt nicht. Sagt es mein Mann, hab ich ihn schon im Mund bevor er fertig ist mit ausreden *lol*

Also wie heißt es immer... Der Ton macht die Musik.

LG die mrs
*********ller Paar
2.088 Beiträge
Er schreibt:
Der Gedanke ist ein Ehrenwerter, abwertende Begriffe gegen neutrale oder positiv konnotierte Begrifflichkeiten zu ersetzen. Jetzt kommt jedoch ein großes ABER:

Der Gedanke selbst ignoriert viele Erkenntnisse aus der Sprachforschung. Die sagt eindeutig: Die Beziehungsebene ist der Sachebene überlagert. Nur 20% dessen, was kommuniziert wird, überträgt die Wortbedeutung. Alles darüber hinaus ist nonverbale Kommunikation. (Eben deshalb ist die rein schriftliche Kommunikation in Chats und Foren auch so anfällig für Missverständnisse).
Außerdem hat auch jede Handlung eine Konnotation und das macht es schwierig, Begriffe zu verändern.

Ich nenne einmal zwei Beispiele. Eines bereits abgeschlossen, das andere noch im Fluss.

In den 80er Jahren empfand man auf Bundesebene den Begriff "Langzeitarbeitsloser" als Abwertend, da er meist negativ assoziiert wurde. Man schuf also einen neuen Begriff, der zum Zeitpunkt seiner Entstehung Neutral war: "Hartz4 Leistungsempfänger".

Mittlerweile ist der Begriff mindestens genauso negativ assoziiert, die es der Originalbegriff war. Warum das? Weil die Gedankengänge die mit den Originalbegriff verknüpft waren: "Faul", "liegt uns auf der Tasche" und "arbeitsscheu" inzwischen 1:1 mit dem neuen Begriff verknüpft sind.

Eine Begriffsänderung ohne eine Änderung der zugrundeliegenden Assoziationen ist somit völlig sinnlos und erzeugt nur ein orwellsches Neusprech (wie in seinem dystopischen Roman 1984 beschrieben).

Das zweite Beispiel ist der Versuch einen angeblichen Rassismus durch Wortneuschöpfungen zu bekämpfen. Da wird in Berlin der U-Bahnhof Mohrenstraße umbenannt in Glinkastraße, weil in den Köpfen die irrige Annahme umgeht, das jeder der dort aussteigt in seinem Kopf ein kleines bisschen Rassismus betreibt.

Das stimmt aber nicht, denn der Begriff „Mohrenstraße“ bezeichnet keinen Menschen mit dunkler Hautfarbe, sondern eine Straße mit Häusern.

Somit wird durch die Umbenennung erst eine rassistische Unterbedeutung des Wortes erschaffen. Dem Ziel wird also ein Bärendienst erwiesen, denn solange man nicht alle Menschen gleich behandelt, wird jeder neue Begriff früher oder später negativ besetzt sein. Ein Rassist kann auch das Wort „Person of Color“ voller Wut und Hass ausspucken. Während ich jemanden vermutlich ungestraft von seinen Gefühlen Neger nennen darf, so lange ich ihm mit Anstand und Respekt begegne (und das tue ich, wenn er sich meinen Respekt verdient).

Zurück zur Fragestellung heißt das: Ich verstehe das Anliegen des Fragestellers: „Worte sind wichtig, denn sie werden unsere Gedanken“ heißt es – aber wichtiger sind unsere Taten und wichtiger als das Wort ist die Bedeutung, die es transportiert.

„Blasen“ ist als beschreibendes Wort für die ausgeführte Tätigkeit so falsch, wie es nur sein kann. Trotzdem kann und sollte man es nicht ändern, denn so lange jedem die Bedeutung des gesagten klar ist, ist das Wort egal und so lange der transportierte Sinn ein positiver ist, besteht auch keine Notwendigkeit einer Änderung.
******_wi Paar
8.244 Beiträge
Sollen sie die Mohrenstraße doch einfach in Möhrenstraße umbenennen. Die Post wird weiterhin ankommen und im Ausland hat man in den meisten Sprachen sowieso ein Problem mit den Punkten auf den Buchstaben...

Nein, das Schlimme ist, dass ICH Tatsachen nicht benennen darf, weil sie (im Kopf von anderen!) negativ verknüpft sind. Im voreilenden Gehorsam sind manche dann bemüht den rosaroten Teppich auszurollen und übertreiben, indem sie sich in einen Absolutismus stürzen, der jegliches Augenmaß für unzulässig erklärt.

Wenn ein Schauspieler im Rahmen von #metoo stürzt, muss man deshalb nicht alle Filmrollen verbrennen, wo er mitgespielt hat. Wenn in Frankreich eine total pazifizistische Regierung an die Macht käme, wäre es dennoch ein Unding, wenn die Millionen von Straßen und Plätzen, die einen militärisch verknüpften Namen hätten, alle umzubennen wären. Das ist wie in 1984, wo die Geschichte umgeschrieben wird, wenn sich heutige Fakten ändern.

Aber das ist alles zu politisch, deshalb *zumthema**
*****ite Frau
8.889 Beiträge
Manche Sachen sind einfach nur schrill.
Für mich ist ein Negerkuss immer noch ein Negerkuss, ich hab das nie mit Afrikaner en assoziiert.
Lustigerweise hab ich mich in der Zeit, als ich in Afrika gelebt habe, mit meiner (angenommenen) korrekten Sprachweise mal voll in die Nesseln gesetzt, als ich mich mit jemanden unterhielt. Und dabei das übertragene Wort für Schwarz bzw Farbig benutzte.
Derjenige war völlig empört. Nein, er wäre "Negro", schwarz wäre eine Bezeichnung für Dinge und bunt sei er auch nicht *umfall*
******_wi Paar
8.244 Beiträge
Der Negerkuss darf auch gerne ein Mohrenkopf sein.
Dafür akzeptiere ich auch gerne, in Asien die Langnase zu sein und schreie nicht, dass das diskriminierend wäre.

Und weder der Sarotti-Mohr noch Uncle Ben müssen wegen mir verschwinden, auch wenn beide nie im Unternehmen gearbeitet haben. Das haben unsere ganzen Fussballer in der Werbung doch auch nie.
Jungfrau.....
Klares Statement. Jeder weiss was es ist und kann mit diesem Wort umgehen.
Früher gab es den Begriff Fräulein. Das waren Damen, die keinen Mann hatten,ewige Jungfer?

Blas mir einen.....
Hm...... Kann man es auch Mundliebe nennen? Auch schräg oder?
Musikalische Mundbewegungen? 😅
Profilbild
*********hmidt
1.472 Beiträge
Themenersteller 
Ich bleibe dabei, dass ich unser Vokabular im Umgang mit Lust und Erregung himmelschreiend unbeholfen finde.

Wie viele Männer habe ich erlebt, die ihren Penis "Schniedel" oder "Glied" nannten... Wie viele Frauen, die für ihre Vulva bis heute ganz keinen Namen haben...

Die Beispiele, mit denen ich den Thread begann, sind ja nur Schlaglichter, die wir so oder so bewerten können. Darum bin ich gar nicht motiviert, sie weiter zu argumentieren.

In meinem Vertändnis ist Sprache eben nicht nur "Wie wir halt so zu den Dingen sagen. Ist doch egal, so lange der andere meint, was ich will.", sondern definiert auf zahllose Weisen, wie wir die Welt, in der wir leben, deuten, und welche Optionen der Interaktion mit unserem Leben uns zur Verfügung stehen.

Ich glaube fest:

Wer seinen Penis "Pillermann" nennt, hat zu diesem ganz sicher ein sehr anderes Verhältnis als ein Mann, der "Schwanz", "Großer" oder "Tier" zu seinem guten Stück sagt.

Wer einem Mann "einen bläst" und ihn später noch "deepthroatet", tut das mit einer anderen Haltung als jemand, der/die ihm "seinen oder ihren ganzen, tiefen Mund schenkt".

Wer "miteinander Sex hat/macht" schließlich, wird ganz andere Dinge erleben als jene, die "miteinander in das Land der Lust gehen".

Vielleicht haben manche der Vorredner*innen Recht, und dies ist nichts als Wortgeklaube. Ich aber bleibe dabei, zu glauben, dass unsere Worte sogar darüber bestimmen, welche Art von Welt wir in diesem Leben erleben und welche Gesetzmäßigkeiten in diesen gelten.
Zitat von *********hmidt:
dies ist nichts als Wortgeklaube.
JEP.

Wie wir was ausdrücken, hat hauptsächlich mit der Situation und dem Gegenüber zu tun.
Mit einer Arbeitskollegin zum Beispiel werde ich immer anders reden als mit meinem Partner.
Ein Mann kann in einer Situation "Pullermann" sagen und in einer anderen Situation passt "Schwanz" besser.
Hat er deswegen ein zwiegespaltenes Verhältnis zu seinem besten Stück?
******_wi Paar
8.244 Beiträge
Wir haben uns grundsätzlich auf Titten, Fotze, Schwanz, Arsch und Rosettchen geeinigt. Selbst ohne Gedanken an Sex sind das die Vokabeln, die wir verwenden. Nicht abwertend und auch nicht anregend. Es geht um die Deutlichkeit, diese Körperteile bewusst zu benennen und nicht irgendeine blumige Bezeichnung zu verwenden, die zeigt, dass es einem peinlich wäre, darüber zu sprechen.
Rosettchen tanzt aus der Reihe, weil es etwas Besonderes ist, damit zu spielen und es in der Situation passen muss, um einbezogen zu werden. Es ist nicht immer automatisch dabei, wird dann aber langsamer Stück für Stück involviert. Behutsamer, weshalb "chen" für uns stimmig ist.
*******ant Frau
27.847 Beiträge
"Unbeholfen" fände ich es, krampfhaft nach Begriffen zu suchen und das "übergeordnet",
wo es eigentlich Sache der Absprache zwischen den jeweils Betroffenen wäre.
Nicht möse gemeint!
Also wenn mit mir jemand "ins Land der Lust gehen" will,
dann krieg ich sicher keinen mehr hoch, weil ich da dann nur noch an die urwitzigen Pornos aus den 70ern denken kann.

Dagegen kann ein kurz und knackiges "Fick mich" im richtigen Ton so richtig anheizen.

Von "Neusprech" halt ich ganz im Allgemeinen nicht viel - egal um welches Thema es sich dabei auch drehen mag.

Soweit mein *senf* - K
*****uel Frau
1.403 Beiträge
Mein Vokabular schangiert je nach
Tageszeit
Geilheitsgrad
Empfänger
Lebensphase.

Alles andere ist mir zu langweilig, unpassend, gleichmachend.
*****ite Frau
8.889 Beiträge
Für mich ist so eine tantrisch verbrämte "achtsame" Sprechweise jenseits jeder Erotik.
Analverkehr wird dann wahrscheinlich zu Darmliebe oder so.
******_wi Paar
8.244 Beiträge
@*****ite
Für mich ist das ein Arschfick. Ganz neutral gemeint.
*hm*, das Rad neu erfinden ? Parallelsprache ?.....ok. Also von mir aus kann das Alles so bleiben. Hat bisher auch keinem weh getan. (Im Gegensatz zu dem Begriff "Rasse" der jetzt endlich im GG ersetzt worden ist....wurde echt Zeit!)

.....ich möchte mein Sternzeichen eigentlich auch nicht in "Sex-Debütant" ändern, wäre mir irgendwie peinlich..... 😅😅😂😉
*******er57 Mann
553 Beiträge
Ich liebe Mohrenköpfe,
der Altweibersommer ist für mich auch kein Schönwetterereignis, das in die Jahre gekommen ist.
Beim nächsten *blowjob* stülpe ich mir halt den Mund, der Auserwählten über meinen Zipfel.
Deutsche Sprache, schwere Sprache.
Profilbild
*********hmidt
1.472 Beiträge
Themenersteller 
Na, was ich im Sinn habe, ist ganz bestimmt nicht eine Art von Weichspülersprache, wie ich sie auch in Tantra-Kreisen schon erleben durfte.

Ich bin schwer der Überzeugung, dass die Worte, die wir verwenden, um unsere Welt zu beschreiben, nicht nur unsere Haltung gegenüber dem Benannten zum Ausdruck bringt, sondern auch quasi definiert, welche Arten von Haltung uns in Bezug auf diese Sache überhaupt zur Option stehen.

Meiner Auffassung nach zum Beispiel betrachten viele, viele Menschen "Sex" im Grunde als eine Art von Dienstleistung, die sich hervorragend eignet zum Tausch gegen Geld oder andere Arten von Gefälligkeiten. Besonders verbreitet in der (oft tief verborgenen) Überzeugung: "Sex ist etwas, das Frauen ihren Männern, geben, damit sie nicht übellaunig werden." Das ist kein Wunder. Unsere Sprache sagt uns eindeutig, dass "Sex" etwas ist, das man haben oder kriegen kann. Oder eben nicht...

Etwas vollkommen anderes ist es, von "Lust" zu sprechen. "Lust" können wir zwar haben im Sinne von empfinden, nicht aber haben im Sinne von kriegen. Den meisten Leuten scheint ziemlich klar zu sein, Was "Ses" ist. "Lust" hingegen ist etwas, das wir allein oder miteinander formen und gestalten können, ohne dass es sich vorher sagen ließe, was dabei später herauskommen wird.

Mir geht es im Grunde gar nicht um Vokabelschlaumeierei, sondern darum, Samen für eine Kultur zu säen, in der wir unserer eigenen ebenso wie der Sexualität unserer Mitmenschen wirklich wohlwollend, offenherzig und würdevoll begegnen.

Ich glaube daher unbeirrt, es wäre furchtbar hilfreich, eine Sprache der Lust zur Verfügung zu haben, die es uns ermöglicht, sowohl sehr bewusst und mit großer Achtung von den Dingen zu sprechen, die es gerade zu sagen gibt, als auch sehr direkt und unverblümt zur Sache zu kommen.

Ganz sicher übrigens braucht diese Sprache der Lust Zugang zur ganzen Palette der Imperative, von der gehauchten Bitte bis zum unmissverständlichen Befehl. Nie im Leben käme ich daher auf die Idee, ein so wunderschönes Verb wie "ficken" aus diesem Vokabular zu streichen. Au contraire! "Fick meinen Arsch!", "Fick meinen Hals!" und "Fick mich mit Leib und Seele!" sind und bleiben auch in meinem erotischen Konversationsbüchlein geliebte und hochgeschätzte Standard-Phrasen.
Zitat von *********hmidt:
Ich bin schwer der Überzeugung, dass die Worte, die wir verwenden, um unsere Welt zu beschreiben, nicht nur unsere Haltung gegenüber dem Benannten zum Ausdruck bringt, sondern auch quasi definiert, welche Arten von Haltung uns in Bezug auf diese Sache überhaupt zur Option stehen.
Mit der Haltung einer Sache/einem Menschen gegenüber ist doch wohl die geistige Haltung gemeint, die wiederum hat absolut nichts mit der Sprache zu tun. Eine Haltung hat man nun mal (oder auch nicht), ob man sie nun auf die ein oder andere Art verbalisiert, dahergrunzt oder gar nicht kommuniziert, ist dabei völlig unerheblich. Oder willst du Menschen mit geringerem Wortschatz und/oder Sprachgefühl mangelnde Haltung oder gar die falsche unterstellen, nur weil sie nicht verschwurbelt daherreden können? Haltung und Einstellung zu Dingen/Menschen sind eine Kopfsache (und auch Gefühlssache - wenn man den Instinkt mit einbezieht), dementsprechend sind die Optionen auch für jeden Menschen frei wählbar und nicht von sprachlicher Qualifikation abhängig.

Zitat von *********hmidt:
Meiner Auffassung nach zum Beispiel betrachten viele, viele Menschen "Sex" im Grunde als eine Art von Dienstleistung, die sich hervorragend eignet zum Tausch gegen Geld oder andere Arten von Gefälligkeiten.
Dann ist der Joyclub also kein Erotikforum sondern eine Tauschbörse... *ggg*
Die "Dienstleistung Sex" gab es schon immer und ist nichts außergewöhnliches.

Zitat von *********hmidt:
"Sex ist etwas, das Frauen ihren Männern, geben, damit sie nicht übellaunig werden." Das ist kein Wunder. Unsere Sprache sagt uns eindeutig, dass "Sex" etwas ist, das man haben oder kriegen kann.
In welchem Jahrhundert lebst Du denn? Dieses uralte Klischee wird sicher auch noch hie und da praktiziert, aber ist Dir mal in den Sinn gekommen, dass es auch andersherum sein kann? Oder dass es einer Frau vielleicht völlig schnurz ist, ob der Alte miese Laune hat oder nicht? Und dieses angestaubte Rollenbild zu begründen mit
Zitat von *********hmidt:
Das ist kein Wunder. Unsere Sprache sagt uns eindeutig, dass "Sex" etwas ist, das man haben oder kriegen kann.
ist schon ziemlich schräg. Weil die Sprache es (nach Deiner Aussage) vorgibt, geben Frauen ihren Männern Sex? *hae*

Wo genau sagt Dir das unsere Sprache? Ich wäre an Deiner Stelle etwas vorsichtig mit Verallgemeinerungen, ich sehe das nämlich nicht so. Wo ist in Stein gemeißelt, dass man "Sex" nur haben oder kriegen kann? Ich denke da eher an Schnupfen *nachdenk* Was ist mit 'praktizieren', 'genießen', 'zelebrieren'?

Zitat von *********hmidt:
Etwas vollkommen anderes ist es, von "Lust" zu sprechen. "Lust" können wir zwar haben im Sinne von empfinden, nicht aber haben im Sinne von kriegen. [...] "Lust" hingegen ist etwas, das wir allein oder miteinander formen und gestalten können, ohne dass es sich vorher sagen ließe, was dabei später herauskommen wird.
'Lust' ist ein Gefühl, diesem Gefühl nachzugeben und praktisch umzusetzen ist 'Sex (haben, machen)'.
'Sex' ist also quasi die Steigerung oder Umsetzung der 'Lust'. Und was fangen wir jetzt mit dieser Erkenntnis an? Natürlich ist das Wortklauberei.

Zitat von *********hmidt:
Mir geht es im Grunde gar nicht um Vokabelschlaumeierei, sondern darum, Samen für eine Kultur zu säen, in der wir unserer eigenen ebenso wie der Sexualität unserer Mitmenschen wirklich wohlwollend, offenherzig und würdevoll begegnen.
Auch wenn ich mich wiederhole: genau das findet im Kopf statt und hat rein gar nichts mit der Sprache zu tun!
Glaubst Du wirklich, dass ein stumpfsinniger, gefühlloser Schwulenhasser, der wohlwollende, respektvoll klingende, einstudierte Worte wählt, dadurch plötzlich kein Schwulenhasser mehr ist? Das wird er immer sein, egal, wie geschwollen er daherschwätzt.
Nur Verhalten überzeugt, nicht das Blabla.

Und zum Rest:
Für die "Sprache der Lust" wie auch für jede andere Kommunikation braucht es einen Sender und einen Empfänger. Wenn sich beide einig sind, auf welcher Frequenz gefunkt wird, ist doch alles klar. Da die Menschen unterschiedliche Frequenzen haben, wirst Du keinen Samen legen können für eine Einheitsbrei-Frequenz, auf der dann alle funken. Zudem wäre es auch nur Blabla und würde in den Köpfen nichts an Haltung oder Einstellung verändern.
*******you Paar
1.957 Beiträge
"Sexdebütantinnenwunder" für ein makelloses und fehlerfreies Druckerzeugnis zu verwenden würde mir außerordentlich schwer fallen.
Im Zeichen der Sexdebütanten geborene Menschen, ob die es verstehen und wollen? Da wird die katholische Kirche intervenieren, wenn in den Zeitungen über den Horoskopen ein Wort mit Sex steht und ihre heiligen Figuren umbenennen soll und dies als größte und reichste Organisation der Welt.
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