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Meine Mauern

*********Eyes Frau
460 Beiträge
Themenersteller 
Meine Mauern
Die erste riesige Mauer aus Untat und Resignation bekam irgendwann Risse. Darunter war Licht zu erkennen. Dieses Licht ließ die Mauer schmelzen und legte Hoffnung frei.

Nachdem ich mich an dieses Licht gewöhnte, war da eine zweite Mauer aus Argwohn und Vorsicht.
Hoch ist sie, aber nicht unüberwindbar. Jemand sagte zur Hoffnung, dahinter befänden sich Neugier und Mut und half dabei sie Stück für Stück abzureißen.

Nun war meine Seele um ein vieles leichter!
Hoffnung und Neugier zu spüren und zu erleben war eine wunderbare Erfahrung! Aber wirklich frei war sie noch nicht.

Über dem letzten Teil -könnte es Freiheit sein?- liegt ein Iglu aus festem Mauerwerk, geformt aus purer Angst. Durch die winzige Öffnung ist etwas zu erkennen. Und es scheint zu leben.
Nun beginne ich die Fugen zu bearbeiten und vernehme ein Flehen aus dem Inneren. Ich rede mir ein, es sei ein Dankeslied für meinen Tatendrang. Endlich ist der tragende Stein gelöst und alles bricht in sich zusammen.

Da liegt sie nun. Der Kern meiner Seele. Nackt, dünn, fast durchsichtig, verletzt durch die fallenden Steine und nicht mehr unschuldig. Ich habe sie entehrt. Dadurch, dass ich sie so verzweifelt befreien wollte und ihr Flehen ignoriert habe.
Der Schock lähmt mich und die Verzweiflung wächst.

Das kleine Geschöpf beginnt die Steine um sich herum zu schichten. Enger als zuvor.
Ich werde ihr helfen und sie fortan sich selbst überlassen. Sie hat es bisher ganz gut dort gehabt.
Nur bedeutet es weiterhin, eine Mauer aus Angst zu tragen und niemanden in ihre Nähe kommen zu lassen.
Den Mut, die Stärke und die Hoffnung dafür habe ich bereits. Warum also mehr wollen? Nein!

Nun muss ich mit ihnen gemeinsam einen Unterstand über die Angst bauen.
Und diesen möchte ich Zufriedenheit nennen.

(M)Ein Schuldbekenntnis, März 2020
*******ant Frau
27.331 Beiträge
Grossartiger Text, Danke.
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