Eine Trennung, die man nicht selbst wünscht ist NIE schmerzlos. Egal wie sie bewerkstelligt wird.
Was gibt's denn schon für Alternativen: das vernünftige Gespräch. Schatz, ich liebe dich nicht mehr, und ich würde mir jetzt gern ein paar andere Ischen suchen, weil ich das jetzt einfach brauche. Tut mir schrecklich leid, das muss dir wirklich weh tun, und du warst eine tolle Gespielin, aber jetzt isses halt nix mehr mit uns.
Ist ehrlich, moralisch unanfechtbar, sogar für Verfechter des seriellen Beziehungsbetriebes, unmissverständlich und empathisch.
Und weil es eben unmissverständlich ist, klingt es aber auch nicht wirklich nett. Es ist nun mal einfach nicht nett, jemandem verbal zu vermitteln, dass man halt mal nicht mehr interessant für jemanden ist. Würde man es umständlicher formulieren, wäre es zwar netter, würde aber nur zu Missverständnissen führen, die dann auch nur den Schmerz unnötig verlängern.
Zweite Alternative: einfach fallenlassen. Keinbildkeinton. Sich nicht mehr melden, auch nicht auf Mails oder Anrufe hin.
Ebenfalls unmissverständlich, ebenfalls populär, aber weder besser noch schlechter als Methode 1. Weil ebenso schmerzhaft.
Dritte Alternative ist dann eben das Rausekeln, wie in diesem Fall. Dafür kann ich mir einen Haufen Gründe vorstellen: dass man sich einredet, dann sei es für die Verlassene nicht so schlimm, dass man sich damit ein Ventil für latente Schuldgefühle oder sonstigen Beziehungsfrust schafft, und weil ein Streit halt ein besserer Trennungsgrund ist als ein schlichter Verlust der Gefühle.
Welche ist jetzt die beste? Schwer zu sagen, nicht? Eigentlich keine: Verlassenwerden ist immer schmerzhaft.
Ich hab das auch alles mitgemacht.
Beginnt er ,mich ver-ächtlich zu behandeln,sind das die ersten Anzeichen,dass er bereits den Absprung gemacht hat.
Leider hört man dann nicht auf sein Bauchgefühl,nimmt erst die eine oder andere Kränkung/Verletzung/Diskeditierung in Kauf,bis alles eskaliert und dann irgendwann der Oberknaller kommt,der einen dann erst dazu bringt,den anderen aus reinem Selbstschutz zu verlassen und man zudem dann auch noch den schwarzen Peter zugeschoben bekommt.
Stimmt...meine Affaire wollte nicht dran schuld sein, dass unsere Beziehung (immerhin auch 2 Jahre) in die Brüche geht. Und brauchte Monate, um mich dahin zu bringen, zu verstehen, dass es vorbei ist.
Es ist nun mal schwer, zu realisieren, dass man für jemanden einfach nicht mehr interessant ist. Die permanente schlechte Laune kann ja auch an was anderem liegen. Dass der Kontakt trotzdem noch besteht, wenn auch mit "temporären" Einschränkungen, weil er ja immer noch gelegentlich am Telefon mit einem zu sprechen bereit ist, und es ja doch gelegentlich zu einem Date kommt, auch wenn er sich da nur noch völlig desinteressiert bespielen und verwöhnen lässt...es liegt nun mal in der Natur der Sache, sich lange, lange Hoffnung zu machen, auch wenn die Sache eigentlich schon völlig klar ist.
Insofern, @****ch, du befindest dich wirklich in bester Gesellschaft
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich, obwohl's bei mir auch relativ frisch ist, doch schon Verständnis für die Gegenseite aufbringe: kein Mensch ist sich nach einer längeren engen Beziehung so 100%ig sicher, ob das jetzt wirklich der richtige Schritt ist. Und daraus resultiert eben so ein gewisses Hin-und-Her, kein richtiges Ja zur Trennung, aber auch definitiv keins zur Beziehung...und deshalb auch keine klare Trennungsansage.
Weiterhin denke ich, dass ein Grossteil der schlechten Laune eben doch einfach nur ein
völlig unnötiges schlechtes Gewissen ist: ich denke, jeder hier ist sich darüber im Klaren, dass NIEMAND Anspruch auf jemandes Zuneigung haben kann. Man kann dankbar sein, dass man sie bekommt, aber es ist kein Charakterfehler oder ähnliches, wenn sie nun mal einfach vor der eigenen Zuneigung zum Partner verschwindet.
Das ist einfach nur unglücklich. Und ich glaube, gerade dieses Schuldgefühl, jemandem, dem man seine Zuneigung so lange gegeben hat, nicht mehr geben zu können, weil es halt einfach nicht mehr geht, das setzt eine Menge Wut und Aggression frei, deren Ursache einem selbst garnicht klar wird, wenn man sie empfindet. Und die man mehr oder weniger automatisch am anderen auslässt.
Ich kann das verstehen. Jemand, der nach einer längeren Beziehung feststellt, dass die Gefühle nicht mehr da sind, ist nicht in einer glücklicheren Lage als der, der verlassen wird.
Letztlich muss man es einfach akzeptieren, dass es so ist. Dass auch nach einer längeren Beziehung die Gefühle einseitig verschwinden können.
Und DAS ist ja eigentlich das Problem, und nicht, wie das dann in die Trennung umgesetzt wird.
Und genau das, ist auch das, woraus man nichts, aber auch garnichts lernen kann: Gefühle kann man nicht steuern. Weder kann man lernen, wie man verhindert, dass jemand anderes die Gefühle für einen verliert, noch kann man verhindern, dass man vielleicht selbst mal derjenige ist, der nicht mehr liebt, und damit selbst in die Rolle desjenigen kommt, der die Beziehung, egal wie, aber immer schmerzhaft, beenden muss...
Man kann es nur rauslassen. Und akzeptieren, dass das einfach so ist, und auch immer wieder passieren kann. Und dennoch immer wieder geniessen, solange es dauert.