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Was lesen Männer (Erotische Literatur)?

Keine Beschreibung angegeben.
*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
Was lesen Männer (Erotische Literatur)?
Ich habe den Verdacht, Männer lesen anders. Zumindest im Bereich der erotischen Literatur. Offensichtlich lesen sie da nicht so viel wie die Frauen. Woran liegt das?

Liegt es an der Literatur? Ich höre öfters, für Männer sei da zu viel Geschmachte. Es sei nicht alles zu weich, nur treffe nicht die Wünsche. Was wünschen sich Männer denn, gäbe es erotische Literatur für sie speziell? Gemeint ist heterosexuelle Literatur.

Worauf stehen Männer beim Lesen? Nur das harte? Das glaub ich nicht.

Was kickt den Mann bei erotischer Literatur? Wie sollte sie sein?

Männer vermisst ihr etwas? Gibt es eine Lücke?

Vorab vielen Dank für Antworten, Paul Kaufmann
*******n69 Mann
6.460 Beiträge
Wenn ich so die erotischen literarischen Ergüsse so mancher Männer sehe und lese, dann dürftes Du wohl Recht haben. Viele Geschichten sind ziemlich Dominant und leider auch Gewalt lastig. Warum?? Ist wohl ein eigens Thema.
******eld Mann
2.187 Beiträge
Egal ob bei erotischer oder jede anderen Form von Literatur, ist, für mich die Ausdrucksweise entscheidend.
Das beginnt mit einer interessanten Situation - dem Setting, gefolgt von durchdachtem Satzbau, überlegter Wortwahl und einer flüssigen Erzählweise. Idealer Weise mit einer Prise Humor und Hintergründigkeit.
Gern auch mal explizit im Ausdruck, aber ohne ins platt ördinäre abzugleiten.
All das ist mir wichtig, um mein Kopfkino starten zu lassen.

Die, in manchen Gruppen/Foren hier, lieblosig hingerotzten Ergüsse mancher Schreiber*innen,
finde ich alles andere als anregend.
Dass sie trotzdem geliked werden, lässt auch tief blicken.
*******n69 Mann
6.460 Beiträge
@*******_HB
Muss Dir zustimmen. Es gibt sehr, sehr gute erotische Geschichten hier in Joy, aber auch viel grenzwertiges und Schrott. Wie Du aber richtig bemerkt hast, gibt es für alles und jedes User die sich daran ergötzen.
Die Geschmäcker sind halt sehr unterschiedlich.

Geschichten die sowohl grammatikalisch wie vom Inhalt wirklich toll sind heben sich hervor und sind selten.
Man muss ja nicht alles lesen und kann sie weg klicken. Für schlechte Geschichten aber ein Danke zu geben ist nicht hilfreich. Darüber hinaus sind 90% hier reine Fantasie.
Hier ist eine der Geschichten die sehr lesenswert ist:
Beschreibung eines Bildes.
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*******n69 okay. Diese von dir verlinkte Geschichte ist ja fast lyrisch. Aber Okay. Ich nehme das einmal so auf und wundere mich und frage mich, ob dies vielen Männern gefällt. Aber kann ja sein. Um das zu erkennen mach ich das ja hier. Dankeschön.
****az Mann
4.353 Beiträge
Ich lese sowas auch gerne. Allerdings bin ich da wohl sehr anspruchsvoll. Im Grunde habe ich da die gleichen Ansprüche wie an ein normales gutes Buch. Rechtschreibung, Grammatik, etc muss passen. Ich muss mich in die Situationen rein versetzen können, also braucht es Details, Eindrücke und Gedankengänge. Zudem sollten die Charaktere keine Übermenschen sein, die irgendwie alles können und alles haben. Makel sind natürlich und machen die Charaktere für mich echter.
Auch lese ich lieber längere Texte oder direkt Bücher als kurze Sachen.

Ob der Umgang in der Geschichte hart ist oder nicht, stört mich nicht. Gerade wenn das Buch SM Einflüsse hat, ist das doch nicht schlecht, wenns hart zur Sache geht.
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
ja, das mag ich auch nicht, wenn die Protagonisten so Alleskönner und Übermenschen sind. Das kann ich verstehen.
Zitat von *******hon:
Liegt es an der Literatur? Ich höre öfters, für Männer sei da zu viel Geschmachte. Es sei nicht alles zu weich, nur treffe nicht die Wünsche. Was wünschen sich Männer denn, gäbe es erotische Literatur für sie speziell? Gemeint ist heterosexuelle Literatur.

Worauf stehen Männer beim Lesen? Nur das harte? Das glaub ich nicht.

Was kickt den Mann bei erotischer Literatur? Wie sollte sie sein?

Männer vermisst ihr etwas? Gibt es eine Lücke?

Nun, fast die gesamte Pornofilm-Industrie richtet sich nach wie vor ans männliche Publikum, trotz vielfältiger Bemühungen, die oftmals einfältigen und stupiden "Rein-Raus-Cumshot"-Settings für Frauen attraktiver zu machen.

Offenbar bevorzugen Männer in der Masse eine andere Art der Stimulation als die Mehrheit der Frauen - die jeweiligen Ausnahmen haben jedenfalls Form und Ausführung einschlägiger Produktionen oder gar den Mainstream nicht maßgeblich beeinflussen können.

Warum sollte das beim Konsum von "Literatur" so anders sein?

Ich nehme als persönlich betroffener Autor - der sich zumindest bemüht, erotisch und nicht pornografisch zu schreiben - wahr, dass Männer sich eher von direkten, nicht allzu komplexen Settings und entsprechender Action animieren lassen (natürlich nicht alle, aber wohl die Mehrheit), wohingegen ein größerer Teil der Frauen zu Szenen tendiert, die in Handlungsstränge, am besten in ganze, zuende erzählte Geschichten eingebettet sind.

Aber mal unabhängig von den Geschlechtern gibt es sicher anspruchsvollere Leser und auch solche, denen die Form einigermaßen egal ist (und alles dazwischen).

Der "literarische Qualitätsanspruch" leidet nun im Zeitalter des Alltagsgebrauches von FB, WA, SMS, E-Mail und Ähnlichem sehr, denn die allgemeine Ausdrucksweise verflacht zunehmend und der durchschnittliche Anspruch der Lesenden sinkt entsprechend - der Erfolg von Fifty Shades und vergleichbaren Machwerken zeigt dies überdeutlich.

Somit wäre z.B. auch die von PeterPan69 empfohlene Geschichte "Beschreibung eines Bildes" unter literarischen Gesichtspunkten deutlich überarbeitungswürdig; kein Lektor, der was auf sich hält würde sie in dieser Form zur Veröffentlichung freigeben.

Das Angebot erotischer Literatur geht heute häufig nicht mehr durch verbessernde Hände (z.B. durch ein professionelles Lektorat), für wenig Geld kann jeder Laie seine schriftlichen Ergüsse weltweit publizieren. Das dürfte sich auch auf das Publikum auswirken - früher hieß es bei den Profis: Was Du liest, wirkt sich auf Deinen Schreibstil aus.

Dies mag sich auch auf die generell 'Duldungsgrenze' der Leser auswirken, gemäß der Weisheit: "Im Lande der Blinden ist der Einäugige König". Wenn man heute viele Texte lesen muss, die vor Buchstabendrehern oder verhunzten Autokorrekturen nur so strotzen, wird man sich zwischendurch bereits über zusammenhängende Sätze mit richtig geschriebenen Wörtern freuen - auch wenn dasselbe Adjektiv dreimal hintereinander benutzt wird *zwinker*

Lesen Frauen eigentlich häufiger als Männer? Und anspruchsvoller?
****xt Mann
794 Beiträge
Also ich denke nicht das man die Grenze zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Grips und Gips ziehen sollte.
Ich schreibe sehr gerne Geschichten und ich versuche meinen Geschichten einen gewissen Stil zu geben. Das bedeutet nicht das ich keine harten Worte benutze. Die Geschichte sollte wie schon geschrieben flüssig sein. Es ist nicht nur die Handlung sondern auch das vermitteln von Gefühlen und Eindrücken.
--------
(Grips)
Man lässt sich in die Geschichte, in die Phantasie fallen und lebt sie mit. Ein guter Autor versucht seine Leser mit auf eine Reise zu nehmen. Eine Herausforderung ist es dem Lesewr genügend Raum für die eigene Phantasie zu geben.
(Gips)
Es Bedarf keiner Rahmenhandlung. Die Geschichte reduziert sich auf die reine sexuelle Handlung. Eine Aneinandereihung von Ficken ... Wichsen ... Spritzen ... etc.
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Für beides gibt es die passenden Autoren und Leser.
Ich urteile und beurteile nicht. Wenn ich eine Geschichte nicht mag klicke ich sie eben weg. Ist der nächste damit glücklich gönne ich es Ihm von Herzen.
Meine Freunde lesen gar nichts erotisches, sie haben mich an den Hacken das reicht ihnen wohl
*stolzbin*
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*********Stein Danke für die ausführliche Meinung.

Ich dachte genau das, beobachte aber etwas ganz anderes. Noch ist es eher eine Vermutung, genau deshalb frage ich ja.
Wie kommst du darauf, dass es bei der Literatur wie bei den Pornos ist? Hast du da Hinweise für?

Was die Erosion der Qualität angeht, gebe ich dir in vielen Teilen Recht.
Zitat von *******hon:
Wie kommst du darauf, dass es bei der Literatur wie bei den Pornos ist? Hast du da Hinweise für?

Nein, es ist zugegebenermaßen eine Vermutung, oder besser eine Ableitung.

In meiner Wahrnehmung, die sich auf einige hundert Personen bezieht, die ich persönlich fragen konnte, ist z.B. Fifty Shades mit einem signifikant hohen Anteil (deutlich über 75%) von Frauen gelesen worden. Ich weiß nicht, ob das repräsentativ ist, aber die befragten Männer haben eher abgewunken und müde gelächelt - mit dem Hinweis, dass seien "Hausfrauen-Fantasien".

Ich vermute, den Männern war zuviel "Story" rund um die Sex-Szenen.

Hier aber ernstzunehmende Erhebungen zustande zu bringen, stelle ich mir schwierig vor *zwinker*
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
ja, sowas hätte ich auch vermutet. Das Beispiel ist gut, aber die Abneigung der Männer könnte in diesem speziellen Fall auch an Anderem liegen.
Ich habe jüngst eine ganz andere Beobachtung. Das die Männer etwas ganz bestimmtes an Handlung wollen und in der Literatur die Frauen das Harte anvisieren. Genau anders herum als im Medium Video/Film.

(25% Männer als Leser? Ich war in dem Film. Noch zwei Männer und ich und der Saal war voll. - und die zwei schauten ähnlich gequält wie ich)
****az Mann
4.353 Beiträge
Zitat von *******hon:
25% Männer als Leser? Ich war in dem Film. Noch zwei Männer und ich und der Saal war voll. -

Jap, so ein ähnliches Verhältnis kenne ich auch vom dritten Film der SoG Reihe. *xd*
Hab mir die Bücher auch durchgelesen. Primär aus Neugier.
Zitat von ****az:
Hab mir die Bücher auch durchgelesen. Primär aus Neugier.

Reingelesen hab ich auch, das, was frei verfügbar war (man will ja wissen, wie man zig Millionen Exemplare weltweit verkaufen kann *zwinker* )

Vom Schreibstil her das Aufsatzniveau einer talentierten 12jährigen - aber wie ich bei meinen Befragungen erfahren musste standen die meisten Leserinnen auf die "leichte Sprache", offenbar gibt es auch viele E-Mail-Wechsel in den Büchern, was ebenfalls sehr gut angekommen zu sein scheint.

Insgesamt vermittelt FSoG den Eindruck, sehr romantisierend und schlicht zu sein, aber gepaart mit exotischer, sexueller Härte. Das mag den Erfolg (bei dem vorwiegend weiblichen Publikum) ausmachen.

Jüngere Forschungen auf diesem Gebiet ergeben ein Bild, das dazu passt: Die weibliche Sexualität steht der Männlichen in Sachen Trieb und Gier in nichts nach, sie wird aber offenbar auf andere Weise getriggert.

Ein spannendes Feld...
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*********Stein - ja genau, da bin ich absolut bei dir. Genauso habe ich es auch empfunden. Ich denke auch, dass dies alles absolute Berechnung ist (zumindest von Seiten des Verlags). Erschütternd ist die fehlende Sachkenntnis, aber gut, wir schweifen ab.

Aber die Männer. Es geht mir um die Männer. Sie mögen den Schmuh nicht, diese ganze Story darum. Ich glaube es ist diese Story, diese Aschenputtel - reicher Typ Story, solche Sets mögen Männer nicht so sehr. Zumindest wenn sie nicht selbst Milliardär sind.

Ist es vielleicht so, dass für Männer Figuren fehlen, mit denen sie sich identifizieren können?
****az Mann
4.353 Beiträge
Zitat von *********Stein:
Vom Schreibstil her das Aufsatzniveau einer talentierten 12jährigen
Zustimmung

Zitat von *********Stein:
offenbar gibt es auch viele E-Mail-Wechsel in den Büchern, was ebenfalls sehr gut angekommen zu sein scheint.
Zustimmung. Die Emails und SMS fand ich auch meistens ganz gut.
*******blau Mann
3.408 Beiträge
Ich lese erotische Literatur lieber von Frauen, als von Männern, woran sich schon ablesen lässt, dass die Literatur als solche, dabei in den Hintergrund

Worauf ich stehe ist Intimität. Wenn ich nur Fassade lese, plakative Erotik, vorhersehbare Handlungen, einschlägige und ennuierende Wortfelder, lasse ich das Lesen sein. Wenn ich wichsen will, hab ich bessere Möglichkeiten.

Was ich lesen will ist alles, was mir das Gefühl der Intimität gibt. Dabei zu sein, zu sehen und zu verstehen, ein Blick in die Seele. Dann werde ich geil und will alles von ihr wissen, sie nackt lesen, sie mit den Fingern an der Muschi lesen.

Und das bringt zur Frage, was ich vermisse, wo es Lücken gibt. Es gibt keine Lücke, an sich. Ich finde es gibt noch zu wenig selbstbewusste, erotische Literatur mit Verve, mit einer Sprache, die sexy wird, weil ihre Zutaten gut komponiert wurden und nicht sexy sein soll, weil die Zutaten drin sind.
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*******blau - Intimität - Dankeschön. Damit kann ich etwas anfangen. Auch mit dem weiter unten.
Ich glaube ich weiß was du meinst und bemühe mich darin.

Eine Frage noch: Was meinst du mit "selbstbewusste" bei erotische Literatur. Wie sähe das aus. Bzw. wo müsste das Selbstbewusstsein drinstecken?
*******blau Mann
3.408 Beiträge
Das Selbstbewusste ist das mutige, eigenständige Schreiben ohne Schemata über das, worüber man sich selbst bewusst wurde.

Wenn die schreibende Person sich selbst bewusst ist, ihre Sexualität, ihr Wesen bewusst wahrnimmt, damit arbeitet und mit Stolz und Courage in einen Text fasst, der sie oder ihr Inneres ein Stück weit darstellt.
Genau dann wird's oft Kitschig
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*******blau - alles klar. Dann weiß ich, was du meinst. Gekauft. Dankeschön
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*******hon Mann
24 Beiträge
Themenersteller 
@*******nce - Das glaube ich nicht. Das glaube ich genau umgekehrt. Dieses kitschige ist ein verlieren in Klischees. Na meistens jedenfalls.
Klischees kommen ja nicht einfach so, sie haben ja schon einen Ursprung.
Kitsch hingegen ist etwas das kein Mensch wirklich braucht und einzig dazu dient Umsatz zu machen.
*******blau Mann
3.408 Beiträge
@*******hon
Ich hatte ein Komma vergessen nach Schemata: Das Selbstbewusste ist das mutige, eigenständige Schreiben ohne Schemata, über das, worüber man sich selbst bewusst wurde.
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