Okay, ich bin ganz neu hier und kenne die Etikette noch nicht.
Finde das Thema aber sehr spannend und habe grundsätzlich Probleme im Bereich "Senf nicht dazu geben", deshalb grätsche ich hier mal ganz frisch und unverbraucht rein.
Ich finde das ganz viel richtiges gesagt wurde. Aber manches find ich auch schwierig.
Deiner Freundin eine Abhängigkeit zu unterstellen und zu sagen, dass sie sich aus Verlustängsten durch Situationen quält, um deine Bedürfnisse zu befriedigen, finde ich schwierig.
Das wäre etwas, dass ich an deiner Stelle ganz genau mit ihr besprechen würde.
ich habe auch einige Zeit in einer einseitig offenen Beziehung gelebt. Theoretisch ist die Beziehung beideseitig geöffnet, aber ich hatte für mich festgestellt, dass ich so ca. 1,5 Jahre, kein Interesse an andere Beziehungen oder Kontakten hatte.
Einseitigkeit birgt auf jeden Fall Risiken meiner Erfahrung nach. Ich musste mit meinem Partner lange drüber reden, dass er kein schlechtes Gewissen haben braucht, weil er sich Möglichkeiten bedient und ich nicht. Ich habe auch gemerkt, dass sich aufgrund mangelnder anderer romantischer und sexueller Kontakte meine Aufmerksamkeit in diesen Bereichen zwangsläufig auf ihn zentriert hat.
Vielleicht solltest du deine Partnerin mal fragen, wie sie das Ganze sieht. Wenn man Zuneigung, Nähe als endliche ressource betrachtet, dann folgt oft das Konkurrenzdenken. Was genau ist ihre Angst?
Weshalb geht sie davon aus, dass es ihr weh tun würde, dass du mit anderen Leuten schläfst?
Das schreibe ich nicht, weil ich denke, dass du ihre Ängste oder Zweifel wegargumentieren kannst, sondern weil es sich lohnt manchmal den Finger auf das Problem zu legen, um die Situation für beide Partner angenehm zu gestalten.
Eine sehr reale Angst ist ja häufig beispielsweise der Zeitverlust durch den Kontakt zu anderen Partnern. Hier kann man zum Beispiel Regeln aufstellen, die das Ganze voraussehbarer und verbindlicher gestalten.
Das macht in jeder oB Sinn, egal ob einer der PartnerInnen ein Problem hat oder nicht.
Wichtig ist mir aber: wenn deine Partnerin Dinge nicht wissen will, dann ist die Frage wieso.
Wenn sie weiß, dass sie es eigentlich nicht ertragen kann, dann ist das ein Problem.
Wenn sie einfach nur Angst davor hat herauszufinden, dass sie es evtl. nicht kann, dann sollte man reden. Und vielleicht testet sie so auch erst einmal vorsichtig ihre Grenzen aus. Will sich selbst nicht überfordern und in keine Eifersuchtsspirale fallen, sondern erst einmal ganz in Ruhe die Erfahrung machen, dass sich zwischen euch nichts ändert, nur weil du ein neues Hobby hast
Ich finde das muss man ihr zugestehen und darüber kannst du mit ihr reden bevor du davon ausgehst, dass sie da eine Entscheidung für dich trifft, die ihr schadet. Sie ist ja ein mündiger Mensch und hat bestimmt ihre eigenen Meinungen und Vorstellungen. Sieh das Ganze ruhig etwas Optimistischer!