Das Online Raubtier/ Sicherheit in BDSM

Das erscheint mir gerade etwas verquer:
Ich zeige mein Vertrauen zu jemandem genau dadurch, daß ich Schutzmaßnahmen ergreife, wenn ich ihn treffe?

Ich zeige dass man mir vertrauen kann wenn ich Schutzmaßnahmen des/der anderen begrüße. Das zeigt doch, dass mein Gegenüber verantwortungsvoll handelt, genau das was sie von mir dann auch verlangen kann und auch soll!

Es ist nun kein Muss, aber tausend Mal besser als das Gegenteil, wenn jemand sagt "aach, du kannst mir vertrauen, brauchst dich nicht covern zu lassen". Wer so etwas sagt, da wäre ich aus Prinzip schon misstrauisch!

Ok, ich schätze es ebenso, wenn ich sehe, daß mein Gegenüber sich nicht völlig kopflos ins Abenteuer zu stürzen scheint. Darüber hinaus ist es mir aber herzlich egal, ob sie sich covern läßt oder nicht. Und mit Sicherheitsmaßnahmen, die mich als potentiellen Täter da stehen lassen, muß ich schon viel zu oft leben, als daß ich ich sie auch noch lobend begrüße und nicht nur akzeptiere.

Aber vielleicht bin ich auch nur allgemein etwas vertrauensselig, wenn ich auch ohne Sicherheitschecks oder Überwachung vom Nachbartisch aus auszukommen versuche.

ich finde, hanjie hat völlig recht. ich würde es als überaus sympathisch empfinden, wenn mir jemand vor einem ersten date sagen würde "hey, guck mal, da findest du infos über das covern, falls du es noch nicht kennst".
sowas ist nur fair und keinesfalls eine vorverurteilung (in diesem fall des männlichen datepartners) zum potentiellen täter.

Ich habe ja nicht prinzipiell etwas dagegen, wenn sich jemand covern läßt, auch bei Treffen mit mir. Wenn ich dem Nutzen der ganzen Sache etwas skeptisch gegenüber stehe, ist das ein anderes Thema.

Aber warum sollte ich, der ich mich kenne und ganz gut einschätzen kann , selber ungefragt auch noch sagen, ich fände es gut, wenn sich jemand mir gegenüber (ja, mir gegenüber, denn ich weise in dieser speziellen Situation darauf hin) absichern würde?
Weil es "fair" wäre? Inwiefern? Weil ich mich dann eben doch als jemand darstellen würde, bei dem anfängliche Bedenken gerechtfertigt sind, also als potentieller Täter, oder vielleicht als jemand, der ähnlich manchem Vertreter ziemlich verzweifelt unter Ausnutzung jedes Kniffs etwas verkaufen möchte?
Aber ok, genauso wie bei der Einschätzung von Gefahr und Sicherheit sind anscheinend auch dabei die Assoziationen sehr individuell.

Neee, nicht ungefragt sagen "los, mach es!", sondern in Aussicht stellen, wenn ein Zögern bemerkbar ist. Auf die spitzfindige Frage "glaubst du denn, dass das bei dir nötig ist?" würde ich immer antworten "alles ist gut, was dein Vertrauen stärkt, denn das ist die Grundvoraussetzung für alles. Wenn du es auch so schon tust ehrt es mich, wenn du es aber jetzt noch nicht kannst, dann sichere dich ruhig ab. Ich möchte, dass du dich wohl fühlst."

Ich hatte es vorhin aber tatsächlich etwas unglücklich formuliert. Man muss es nicht vorschlagen, da hast du schon recht, Nirgal. Aber man kann es, wenn es gerade hereinpasst - erst recht, wenn du beim Gegenüber eine gewisse Unsicherheit verspürst. Die kannst du ihr mit der Option des Coverns ja ein Stück weit nehmen.

Ja, das finde ich auch! Ich war sehr froh, dass Hanjie mir gleich ein paar Tips gab, denn ich bin doch sehr ängstlich und eben ein völliger "Frischling", da bisher nur BeziehungsMensch.

Und für genau diese Unterstützung ist doch das Forum da. Heut ist es besser, vorsichtig zu sein, gerade als Sub oder Neuling.

Danke nochmal an Hanjie!!

wieso fühlen denn die leute nicht immer einfach was ich mir denke wenn ich vor mich hinschreibe;)

definiere ich mir jetzt so:
ich gehe zu fremdem, starken mann in fremde dunkle wohnung um mich womöglich fesseln zu lassen = dann ist es fair wenn ich in der situation eine "absicherung" habe.
hat für mich irgendwie was selbstverständliches und sollte vom grossen starken gentleman doch auch so gesehen werden, ohne dass er sich kontrolliert oder verdächtigt fühlt.


ach, viel zu viel rumgedenke um eine einfache sache.

Wir sind mittlerweile schon in der Wohnung?
Bisher ging es bei Sun ganz unspezifisch um ein erstes reales Treffen. Und bei dem hatte auch ihr potentieller Dom die Idee, es nicht gleich in seiner Wohnung stattfinden zu lassen. (Dazu gab es zwar hier im Forum kürzlich die Aussage, man solle sich selbst bei einem Kaffee in der Fußgängerzone bewachen lassen, aber das halte ich jetzt mal nicht für die Mehrheitsmeinung.)

Das halte ich übrigens auch aus anderen ganz profanen Gründen für viel besser: Es ist schwieriger, jemanden in der eigenen Wohnung mit Anstand wieder loszuwerden, wenn man sich realiter doch nicht so sympathisch ist wie gedacht.

Die kannst Du doch haben.
Ich habe mich nur dagegen gewehrt, sie am besten auch noch selber vorschlagen und organisieren zu sollen.

Daß bei der Diskussion des Coverns meist starke Maledoms in dunklen Wohnungen und naive unerfahrene Femsubs auftauchen, sei an dieser Stelle nur angemerkt.

Mag sein. Von beiden Seiten.

also wenn ich mich auf einem erotikportal mit jemandem verabrede, weil er eine bestimmte sexuelle ausrichtung hat die zu der meinen passt, dann will ich nach dem netten kaffee vielleicht auch mal mit in die dunkle wohnung.

eine wohnung von einem unsympathen würde ich garnicht erst betreten...
im umgekehrten fall, er ist ganz besonders toll:
um mich dann bei ihm festzusetzen, im bett und am kühlschrank festzusaugen, dafür bin ich nicht unverschämt genug.

natürlich jetzt nur für mich gesprochen und sowieso wieder am thema vorbeigeplappert von mir-

aber ich hab wohl falsch gelesen, natürlich musst du das mit dem covern nicht selber organisieren. ich hab das von hanjie eher so gelesen, dass es ähnlichkeit hat mit der frage "geht es dir gut, fühlst du dich wohl, ...hast du schon gecovert".

interpretiere ich da leichten sarkasmus oder ähnliches? falls ja, also ich habe auch eine hausrat-, haftpflicht- und lebensversicherung!

Ich gehöre vermutlich zu den altmodischen Leuten, bei denen "eine bestimmte sexuelle Ausrichtung" bei weitem noch nicht ausreicht, auch nicht mit einem netten Kaffee als Auftakt.

Genau dazu ist es ja extrem hilfreich, gar nicht schon in der Wohnung zu sein, sondern diese Entscheidung in einem Café zu treffen.

Übrigens hattest Du damit die Sache schon wieder herumgedreht:
Ich hatte zur Abwechslung mal von der unter Umständen unsympathischen anderen Person gesprochen, nicht vom Wohnungsbesitzer.

"Leichter Sarkasmus" wäre das falsche Wort.

--> ich neige dazu, dates im wahren leben anders zu sehen als welche die über das internet zustande kommen, zudem über ein "sexforum", gebe aber gern zu dass ich vielleicht ein falsches bild von einem normalen joy-club-date habe!


--> ja, im café ist er nett und sympathisch...in der wohnhöhle dann vielleicht nicht mehr? wer so ängstlich ist wie ich sollte keine dates haben! (zum glück habe ich mich mittlerweile schon gebunden).


--> ist die gefahr nicht relativ gering jemanden unsympathisches mit in die eigene wohnung zu nehmen?

Mir erschließt sich jetzt nicht ganz, wie Du feststellen willst, ob er letztendlich nun sympathisch ist oder doch nicht: Auf das Treffen im Café kannst Du nicht vertrauen, und ich nehme an, für vorherige Telefonate etc. gilt gleiches. In die Wohnung gehst Du in beiden Fällen nicht.
Oder betraf das jetzt nur die Konstellation "Café und eventuell Wohnung direkt hintereinander"? Dabei bin ich allerdings auch jemand, der sich etwas mehr Zeit läßt.

Ich kenne Dich nicht und würde Dich deswegen nicht a priori für zu ängstlich halten, aber ich fände eine Weltsicht anstrengend, in der die Wahrscheinlichkeit sehr groß wäre, daß andere Leute mir gegenüber oft nur ihre finsteren Absichten tarnen.

Keine Ahnung, die Person könnte sich ja im Café verstellt haben.
Nein, ich hatte eigentlich bloß angemerkt, daß ich genauso wie der Dom in spe von Sun ebenfalls ein erstes Treffen im Café vorziehen würde, weil ich es nicht nur aus den hier diskutierten Gründen der Sicherheit für praktischer halte.

ich hatte vor jahren mal so ein date, und wir gingen ins café. die absicht war natürlich nicht das kaffeetrinken, und auch keine liebesbeziehung.

der mann war vom feinsten: ruhig, entspannt, (nur am rande wichtig: mit waschbrettbauch)... die gestik, mimik, alles war genau nach meinem geschmack. sehr sympathisch.

aber ich wollte nicht mit zu ihm, weil ich unerklärlicherweise ängstlich wurde. er hatte verständnis, wir gingen spazieren, er wollte mir vertrauen geben. und er wollte ein weiteres treffen.

dazu kam es dann aus verschiedenen gründen nicht mehr, ist aber hier jetzt nicht von belang.
was mich im nachhinein ärgert, ist, dass ich mich wahrscheinlich um einen sehr bereichernden abend gebracht habe, was mir nicht passiert wäre, wenn ich damals schon eine ahnung vom covern gehabt hätte! mit so einer absicherung wäre das damals anders verlaufen.