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Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?

******s_X Mann
1.065 Beiträge
Ich halte die Gewaltfreiie Kommunikation für eine nicht wirklich zielführende Worthülse, ja fast für ein Mantra. Ich bemühe mich achtsam zu kommunizieren, wobei achtsam nicht per se heist in allen Fällen das zu sagen was der Empfänger hören will oder auch nur übertrieben höflich zu sein.

Wenn jemand sagt, eine Gruppe hat weniger Rechte als eine andere, so nützt es erfahrungsgemäß wenig zu sage allen Menschen sind gleich und müssen gleich behandelt werden. Da ist es ehr angebracht deutliche Worte zu wählen oder die Diskussion zu beenden - mit Angabe der Gründe nätürlich. In so einem Fall sind mir die Rechte der Gruppe wichtiger als irgendwelche Mimositäten eines einzelnen.

Für mich gibt es keine immer und in Stein gemeißelte Maximen außer der Menschenwürde und den Grenzen des Strafgesetzbuches
Zitat von *********lich:
@*******_DA
Und dann geh' mal raus auf die Straße und frage zehn Leute, ob sie sich erniedrigt fühlen, wenn ihnen zum Beispiel jemand ungefragt erklärt, was ein Kantionalsatz aus dem 16. Jahrhundert ist.

???

Das wird kaum einer wissen. Mich juckt das nun nicht, ich reagiere auf viele mir unbekannte Begriffe mit Neugier.

@*******_mv wird das wissen, dass kaum einer das weiß. Wahrscheinlich fiel ihm kein lebensnahes Beispiel ein, sich verständlich für alle auszudrücken. Ich finde das nicht schlimm. Das ist typisch für Menschen, die in ihrem Spezialgebiet Zuhause sind, die werfen gerne mit Fachjargon um sich.

Klar schwingt da ein wenig Wortduell mit. Hat er bei mir auch getan, als er plötzlich auf die Bedeutung "andere Wange hinhalten" erklärte.

Ich mag Erklärbären grundsätzlich ganz gerne, ich lerne so Neues dazu.

Ich verstehe aber auch, dass eine abgehobene Diskussion als arrogant und überheblich wahrgenommen wird. Durch einen Wissensvorsprung kann man Leute kräftig verscheißern und dumm dastehen lassen. Ich finde es legitim, jemanden darauf hinzuweisen, er möge sich bitte verständlich ausdrücken.

Für mich gilt: weiß ich mehr, bin ich in der Bringschuld, mich so auszudrücken, dass mich fast jeder Mensch verstehen kann.

Gunther Dueck, ein hochintelligenter Buchautor, hat dazu mal geschrieben, dass sich echtes Wissen für jeden verständlich ausdrücken kann. Nur, wer nicht verstanden hat, wovon er redet, bleibt im Fachsprech. Ich finde, da ist was dran.

Sie
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@*********t6874
Selbst durch Scheiße gegangen zu sein, ist ganz gut, wenn man Menschen verstehen will, die durch Scheiße gehen müssen. Sich gründlich mit sich selbst und der Scheiße auseinander gesetzt zu haben, ist unabdingbar, weil niemandem hilft, wer sich selbst zu helfen nicht im Stande ist. So viel zu Pädagogen und Psychologen, die selbst traumatisiert sind.

(Erzieherische) Ideale für absolut zu setzen, Menschen "unter Kontrolle" (deine Worte) kriegen zu wollen / zu sollen greift fehl und ist nicht das Ziel der Profession - es existiert kein Schwarz und Weiß, nirgends, nach dem die Welt sich einteilen ließe und wer sich dennoch ("Ihr böse, ich gut!") daran zu erhöhen versucht, hat in der von Dir hier in den Focus genommenen Branche den Beruf nicht verstanden.

Wenn der soziale Friede leidlich gewahrt wird, ist schon viel erreicht.

Der ganze Methodenkoffer, in dem GfK eine von vielen ist, ist nichts als ein Angebot, (wieder) Selbstwirksamkeit zu spüren und (wieder) eigenverantwortlich handlungsfähig zu werden. Der Professionelle wählt, wenn er gut ist, das jeweils angemessene, passende. Das Gegenüber entscheidet, ob es das annimmt.

Wenn nicht, auch gut.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich glaube nicht, dass es GfK ist, wenn man versucht, unbequeme Kunden loszuwerden oder sich bei der Lehrkraft einzuschleimen.

Um beim letzten Beispiel zu bleiben: ja, das ist der versteckte Lehrplan, den man in der Schule lernt: schleimen, betrügen, nach außen anders sein als nach innen ... das braucht man ja auch mal im Leben.

Aber es löst keine Konflikte. Wenn es zwischen Klasse und Lehrkraft echte Probleme gibt, dann kann man die mit "Einschleimen" übertünchen, aber dann hat die Lehrkraft vielleicht mit der nächsten Klasse dasselbe Problem. Oder die Kinder lernen nicht, wie ihr Verhalten das der anderen beeinflusst ...
Was Kinder lernen sollten, ist konstruktive Konfliktbewältigung. Eine Lösung zu finden, die allen nützt.

GfK ist mehr, als dem Ekel nicht zu sagen, dass es eins ist. GfK ist, herauszufinden, warum das Ekel eins ist.

Liebe https://www.joyclub.de/profile/3568677.tatjana_da.html - ich verstehe die Äußerungen so, dass sie an Beispielen, die Du z.B. gegeben hast, zeigen wollen, was "aggressive Sprache" nach Rosenberg ist. Nicht, dass Du ein gewalt-"tätiger" Mensch bist.

Im Übrigen denke ich, dass Sprache auch Handeln beeinflusst. Rosenberg erklärt das in dem Video am Beispiel von Aussagen von Adolf Eichmann, der auf die Frage, wie man es fertig bringt, so viele Menschen ins Gas zu schicken, auf die "Amtssprache" hinwies, die diese Menschen ihrer Menschlichkeit beraubte und zu Zahlen, die zu verwalten sind, machte. Ähnlich ist es auch, wenn man sich mit GfK beschäftigt und z.B. auf spontane, ungefragte Ratschläge verzichtet, sondern erstmal beobachtet, was das Problem eigentlich ist. Man wird einfach aufmerksamer ...

Als ich neulich unter Schmerzen die Treppe herunter humpelte und mich der x-te Kollege fragte, was los ist, und ich dann die 100. Anweisung bekam, was ich gegen die Schmerzen tun solle, er habe das auch und er stelle sich nicht so an, dann ginge das ... da fand ich das auch nicht mehr "lieb", sondern war einfach genervt und sauer. Ständige Schmerzen sind schon doof, aber ständige Ratschläge, die ich schon alle kenne, erst recht.

Wenn er mich gefragt hätte, ob er mir helfen kann, hätte er meine Tasche tragen können.
Zitat von *******_DA:
Zitat von *********lich:
@*******_DA
Und dann geh' mal raus auf die Straße und frage zehn Leute, ob sie sich erniedrigt fühlen, wenn ihnen zum Beispiel jemand ungefragt erklärt, was ein Kantionalsatz aus dem 16. Jahrhundert ist.

Das mit dem "erniedrigt fühlen" bezieht sich auf ein Streit-Gespräch, bzw. Diskussion.
Da kann ich jemanden in sekundenschnelle zum Schweigen bringen, ihn in sekundenschnelle zum Deppen stempeln, wenn ich ihm Spezial-Wissen vor den Latz knalle. Und ich kann mich dabei schön herausreden, dass ich ja ganz gewaltfrei kommuniziert habe.
GfK arbeitet mit versteckten Gemeinheiten. Oberflächlich hört sich alles ganz lieb und toll an und ein einfacher gestrickter Mensch wird es vielleicht gar nicht merken, aber derjenige, der es merkt, fühlt sich dann doppelt verarscht.
Da ist wohl den meisten Menschen das offene, ehrliche Wort lieber, mit dem jeder was anfangen kann.
@*********t6874 hat es ja so trefflich beschrieben, als GfK-Kritiker wird man abgestempelt und degradiert. Zumindest fühlt man sich so.

Ganz genau - in gfK_Kreisen wird übrigens oft Bullshit-Bingo gespielt - Keywords sind z.B. "sehr gerne", "magst Du mir erklären ...", "denkst Du nicht auch ..." und natürlich das unvergessene "tatsächlich".

Frollein Tati frisst mich "tatsächlich" auch ziemlich an - aber das liegt ausschließlich an mir, ich habe andere Kommunikation gelernt und mit "geradeheraus" so meine Schwierigkeiten! Aber: "Am Ende des Tages" (hatte ich gerade vergessen) ist mir Authentizität wichtiger als dieser kontrollierte Seminarsprech, dem ich mich jeden Tag hingeben muss. Wer sich nicht hinter kommunikativen Tricks versteckt, dem glaube ich jedenfalls sofort, was er sagt ...
@*******na57

Doch, es ist GfK sich einzuschleimen oder den Kunden zu befrieden, wie es mir am besten passt.

GfK ist nur eine Methode, es verändert Menschen nicht. Es bedingt keine Authentizität. Sie funktioniert auch so.

Du schreibst es selbst: Du machst ein Angebot. Da es zuckersüß verpackt wird, man als unkooperativ hingestellt wird (emotionale Erpressung), spielt man nicht mit, wird eben gelogen und getrickst.

Der Methodenkoffer ist zu vielen Menschen längst bekannt und wird als Manipulation enttarnt, noch bevor er geöffnet wird. Das Pferd ist tot.

Durch die weit verbreitete Unehrlichkeit vieler "Profis" sind extrem viele Menschen misstrauisch geworden. Zu Recht. Inzwischen wird mehr daran gearbeitet, den Klienten zu öffnen, als mit ihm zu arbeiten.

Auch das ist Gewalt.

GfK funktioniert in deinem Sinne nur mit Freiwilligkeit. Wirklich nur anzubieten und die Option des Neins zu lassen. Und das geschieht sehr selten.

Sie
Zitat von ***ke:
Tatjana_DA

Wer austeilt kann sich nicht beschweren, dass er auch einstecken muss

Aber ja doch! Ich kann austeilen und kann einstecken. Aber ein überzeugter GfK'ler darf nicht austeilen.
@*******_DA



GfK arbeitet mit versteckten Gemeinheiten.


Ein der wichtigsten Sätze überhaupt.
Wer Tag täglich mit GfK arbeitet, weiss dies auch.

GfK habe ich vor 25 Jahren intensiv gelernt.
Wahrscheinlich gab es dieses Wort noch nicht. 😂😂😂Hieß anders...

Aber ich schweige lieber. Lese gern hier 👌
Zitat von *******_DA:
Zitat von ***ke:
Tatjana_DA

Wer austeilt kann sich nicht beschweren, dass er auch einstecken muss

Aber ja doch! Ich kann austeilen und kann einstecken. Aber ein überzeugter GfK'ler darf nicht austeilen.

Hihi, ganz genau - zumindest das, was er austeilt nicht unbedingt gewaltfrei nennen. Meine Mutter war immer höllenstolz, wenn ihr jemand aus ihrer Sicht krumm kam und sie völlig gewaltfrei reagieren konnte: "Ach, Kindchen - ich weiß doch, dass Du das nicht böse gemeint hast."
*haumichwech*
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
GfK funktioniert in deinem Sinne nur mit Freiwilligkeit. Wirklich nur anzubieten und die Option des Neins zu lassen. Und das geschieht sehr selten.

Das sind Deine Erfahrungen. Und sie sprechen nicht generell gegen GfK.

Aber ja doch! Ich kann austeilen und kann einstecken. Aber ein überzeugter GfK'ler darf nicht austeilen.

Du machst jetzt auch eine Religion aus Mitteln für einen Kommunikationsprozess. Ich versuche, GfK anzuwenden, wo sie mir sinnvoll erscheint. Wenn ich will, teile ich auch aus.

Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Ein chinesischer Bekannter von mir meinte mal, dass die Deutschen bei "grau" nervös werden ...

GfK arbeitet mit versteckten Gemeinheiten.

Ich würde sagen, Menschen arbeiten mit versteckten Gemeinheiten und nennen sie dann "GfK". Das ist aber menschlich, also das mit den Gemeinheiten. Es ist in bestimmten Situationen nicht zielführend. Man muss eben flexibel sein.
Zitat von *******na57:
Ich würde sagen, Menschen arbeiten mit versteckten Gemeinheiten und nennen sie dann "GfK". Das ist aber menschlich, also das mit den Gemeinheiten. Es ist in bestimmten Situationen nicht zielführend. Man muss eben flexibel sein.

*top*
Da bin ich ganz bei dir, liebe @*******na57
Zitat von *******_DA:
Zitat von *******na57:
Ich würde sagen, Menschen arbeiten mit versteckten Gemeinheiten und nennen sie dann "GfK". Das ist aber menschlich, also das mit den Gemeinheiten. Es ist in bestimmten Situationen nicht zielführend. Man muss eben flexibel sein.

*top*
Da bin ich ganz bei dir, liebe @*******na57

Na, das war doch gar nicht so schwer ... *spitze*
*******_mv Mann
3.130 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Ich fühle mich von offenen, ehrlichen Worten nicht so schnell gekränkt, wie von versteckten Vorwürfen.
Ein Anderer sieht das vielleicht genau andersrum.

Ich bin nicht minder offen. Die Schwierigkeit beim Austarieren "offene Worte" vs. Kränkung ist, das man schwerlich sagen kann, wo denn das Limit ist. Wo hört offenes Reden auf, wo fängt Kränkung an. Bestes Beispiel: "Mimimi". Das könnte bedeuten: Ich rede normal, wenn du das nicht aushältst, bist du zu empfindlich.
Andersherum, wenn wir aber auf Empfindlichkeit immer Rücksicht nehmen, und Kränkung grundsätzlich vermeiden, kommen wir schnell in eine Situation, wo nur noch geschwiegen werden kann, weil jedes offene Wort Kränkung mit sich bringt. Paare in neurotisch angespannten Situationen kennen das. Es kann kein offenes Wort ausgetauscht werden, weil selbst jede GFK-mäßige Ich-Botschaft als Kränkung und Angriff auf die Beziehungsführung oder dem eigenen Selbstverständnis von Beziehung gewertet wird.

In solchen Situstionen, in denen man sich als Paar eigentlich selbst schachmatt gesetzt hat, wird es ohne Verletzungen nicht aufzulösen sein. Das muss man dann aushalten, wenn es gut ausgehen soll.
Will man sich nicht verletzen lassen oder nicht verletzen, wir es auf Selbstaufgabe oder Trennung hinauslaufen.
GFK kann helfen, in diesen Situationen die Verletungen zu minimieren, weil es davon abhält, in der eh schon schwierigen Situation noch mit frustigen Kommentaren die Situation zum Eskalieren zu bringen. GFK funktioniert (ohne Garantie) als Eskalationsprävention.

Die Schwierigkeit des Austarierens bleibt auch bei GFK: Was ist die Norm, was der andere aushalten können muss? Bin ich zu stark in meinen Worten, oder der andere zu Schwach in seinen Empfindungen ? Ich glaub das ist verschieden. Ich muss meinen Umgang dem Anderen anpassen. Eine Norm gibts da nicht. GFK ist der Versuch eine solche Norm zu etablieren. Geht oft gut, aber nicht immer.
*********htel Mann
137 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********t6874:
@*******na57

Doch, es ist GfK sich einzuschleimen oder den Kunden zu befrieden, wie es mir am besten passt.

GfK ist nur eine Methode, es verändert Menschen nicht. Es bedingt keine Authentizität. Sie funktioniert auch so.

Du schreibst es selbst: Du machst ein Angebot. Da es zuckersüß verpackt wird, man als unkooperativ hingestellt wird (emotionale Erpressung), spielt man nicht mit, wird eben gelogen und getrickst.

Der Methodenkoffer ist zu vielen Menschen längst bekannt und wird als Manipulation enttarnt, noch bevor er geöffnet wird. Das Pferd ist tot.

Durch die weit verbreitete Unehrlichkeit vieler "Profis" sind extrem viele Menschen misstrauisch geworden. Zu Recht. Inzwischen wird mehr daran gearbeitet, den Klienten zu öffnen, als mit ihm zu arbeiten.

Auch das ist Gewalt.


Absolut! Auch das ist Gewalt!
Und damit eben nicht GfK. Höchstens der Missbrauch eines Tools für egoistische Ziele. Ein Missbrauch, der vielleicht gar nicht mal so einfach zu erkennen / zu entlarven ist.

Dass eine Sprachschablone auch ohne die dahinterliegende Philosophie funktioniert bzw benutzt werden kann bestreitet niemand. Und inwieweit echte Musik entsteht wenn man ausschließlich und vielleicht angestrengt und künstlich einer Sprachschablone folgt sei mal dahingestellt. Authentisch wirkt es dann sehr wahrscheinlich nicht.

Was aber bleibt und mich als Mensch durchaus über die Zeit verändert ist die ständige Reflexion über die eigene Gewalt und die Klarheit über die eigenen Bedürfnisse (was will ich eigentlich wirklich?)
Wer bereit ist sich selbst im Spiegel in die Augen zu schauen, die Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen und darauf achtet, andere nicht dazu zu zwingen die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen der hat einen gewaltigen Schritt nach vorne getan. Auch wenn er dazu bzw. dazwischen immer wieder Fehltritte macht aus denen er lernt.

So wache ich dann plötzlich jeden Tag einen Zentimeter authentischer auf und gehe jeden Tag ein wenig sorgsamer mit den Impulsen um, die mich gestern vielleicht noch unbewusst gesteuert haben.
Und damit entsteht automatisch ein Stück Frieden. Ganz ohne Mission und tam tam.
@*******na57

Ich nutze selbst GfK. Wofür sie taugt und konzipiert ist: Konflikte zu befrieden und Lösungen zu finden.

Genau dafür wurde sie entwickelt. Nicht mehr und nicht weniger.

Was andere Menschen daraus machen wollen, ein Erziehungsinstrument, damit gehe ich nicht konform.

Sie
*******_mv Mann
3.130 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Aber ein überzeugter GfK'ler darf nicht austeilen.

Ich bin kein Schraubendreher. Kenne auch keinen hier im Thread. GFK bleibt ein Werkzeug. Ich bin frei es zu nutzen. Kann aber auch mal den Hammer nehmen. Nur weil ich den Schraubendreher lobe als nützliches Werkzeug, werde ich ich selbst nicht zum Schraubendreher. Also auch nicht zum GFK'ler.
Ich freue mich gerade über endlich mal einen richtig schönen Thread. Kein Neuankömmling fragte mich nach der Anzahl meiner Orgasmen oder ob sich mein Mann die Hoden täglich mit Speisefarbe anmalt - einen blau, einen gelb.

Ich wünsche mir nur, dass viele passive Mitleser auch etwas für sich mitnehmen konnten. Und mir wünsche ich (wie übrigens jedes Jahr) für 2020, dass ich möglichst oft die geeignete Ansprache für meine Kommunikationspartner finde - wie man sieht, ist das ja gar nicht so leicht!

Am Ende des (morgigen) Tages also einen guten Start ins neue Jahr für Alle ...
Was aber bleibt und mich als Mensch durchaus über die Zeit verändert ist die ständige Reflexion über die eigene Gewalt und die Klarheit über die eigenen Bedürfnisse (was will ich eigentlich wirklich?)
Klarheit über meine Bedürfnisse erhalte ich durch Fragen wie:

Was ist mir wichtig?

Warum ist mir das wichtig?

Was gefällt/missfällt mir?

Ein veränderter Sprachgebrauch hilft mir dabei tatsächlich nicht.

GfK ist nicht dafür gemacht worden, Menschen zu verändern, sondern Konflikte möglichst friedfertig zu lösen. Alles darüber hinaus ist ein esoterischer Überbau aka Licht&Liebe.

Versuche einmal, deine Mitmenschen so zu lassen, wie sie sind. Versuche, bei dir zu bleiben, bei deiner eigenen Ausdrucksweise.

Es ist sehr befreiend, andere Menschen nicht nach den eigenen Bedürfnissen zu bewerten und sich dann über sie zu ärgern, weil sie nicht so sind, wie Du sie haben möchtest.

Lass Tante Tati Oaschloch zu ihren Freunden sagen, lass andere einfach so sein, wie sie sind. Bewerte dich selbst nach den Kriterien, die Du an anderen anzulegen gedenkst. Nicht sie.

GfK rettet mit etwas Glück deinen Arsch, wenn dir jemand ordentlich auf's Maul hauen will. Nicht mehr, nicht weniger. Und der Trickster ist, die Aufmerksamkeit deines Gegenüber zurück zu seinen Bedürfnissen und möglichen Lösungen zu lenken. Weg von dir, auf den sich die Aggression des anderen gerade richtet.

"Hey, Alter, komm, ich gebe dir ein Bier aus und Du erzählst mir, was bei dir heute Scheiße gelaufen ist."

Das ist die vereinfachte Form der GfK in der Hafenkneipe. Und dort funktioniert es trotz einem Sprachgebrauch, der voll mit bösen Wörtern ist.

Wer GfK anwenden will und Ablehnung und Aggressivität erntet, kommuniziert nicht gewaltfrei. Egal wie durchgefeilt die Wortwahl sein mag.

Sie
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
GfK ist nicht dafür gemacht worden, Menschen zu verändern, sondern Konflikte möglichst friedfertig zu lösen. Alles darüber hinaus ist ein esoterischer Überbau aka Licht&Liebe.

Versuche einmal, deine Mitmenschen so zu lassen, wie sie sind. Versuche, bei dir zu bleiben, bei deiner eigenen Ausdrucksweise.

Es ist sehr befreiend, andere Menschen nicht nach den eigenen Bedürfnissen zu bewerten und sich dann über sie zu ärgern, weil sie nicht so sind, wie Du sie haben möchtest.

Habe ich irgendwo etwas anderes gesagt ? *gruebel*

Aber die Erfahrung, dass eine bestimmte Sprache auch meine Aufmerksamkeit, meine Sicht und mein Handeln beeinflusst, habe ich schon öfter gemacht, so z.B. auch im Hinblick auf gender-gerechte Sprache.

Und Klarheit über meine Bedürfnisse erhalte ich auch, wenn ich darüber nachdenke, was mich am Verhalten des Anderen stört. Es führen viele Wege zum Ziel.

Ich denke, wir sind gar nicht so unterschiedlicher Meinung....
Zitat von *******na57:
GfK ist nicht dafür gemacht worden, Menschen zu verändern, sondern Konflikte möglichst friedfertig zu lösen. Alles darüber hinaus ist ein esoterischer Überbau aka Licht&Liebe.

Versuche einmal, deine Mitmenschen so zu lassen, wie sie sind. Versuche, bei dir zu bleiben, bei deiner eigenen Ausdrucksweise.

Es ist sehr befreiend, andere Menschen nicht nach den eigenen Bedürfnissen zu bewerten und sich dann über sie zu ärgern, weil sie nicht so sind, wie Du sie haben möchtest.

Habe ich irgendwo etwas anderes gesagt ? *gruebel*

Aber die Erfahrung, dass eine bestimmte Sprache auch meine Aufmerksamkeit, meine Sicht und mein Handeln beeinflusst, habe ich schon öfter gemacht, so z.B. auch im Hinblick auf gender-gerechte Sprache.

Und Klarheit über meine Bedürfnisse erhalte ich auch, wenn ich darüber nachdenke, was mich am Verhalten des Anderen stört.

Ich denke, wir sind gar nich so unterschiedlicher Meinung....

Das denke ich auch. *g*

Sie
*********htel Mann
137 Beiträge
Themenersteller 
GfK ist nicht dafür gemacht worden, Menschen zu verändern, sondern Konflikte möglichst friedfertig zu lösen. Alles darüber hinaus ist ein esoterischer Überbau aka Licht&Liebe.

Das ist so leider nicht korrekt. Wenn man Rosenberg zuhört wird schnell klar, dass er keinen Konflikt in dem Sinne voraussetzt (höchstens vielleicht einen herannahenden Interessenskonflikt auf Basis natürlich vorhandener, unterschiedlicher Bedürfnisse zweier Menschen).

Hier mal ein Ausschnitt aus Wikipedia:

„.. Rosenberg verstand die Gewaltfreie Kommunikation als eine Methode zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders. Gelungene Kommunikation und dauerhaft friedliche Beziehungen gelingen nur bei echtem empathischen Kontakt. Er war überzeugt, dass die Art und Weise unseres Sprechens eine entscheidende Rolle bei unserer Fähigkeit spielt, einfühlsam zu bleiben.

Beeinflusst war seine Arbeit u. a. von den Erkenntnissen seines Lehrers Carl Rogers (Humanistische Psychologie) aus der klientenzentrierten Gesprächstherapie und Überlegungen Gandhis zur Gewaltlosigkeit. Er selbst sagte, dass sein Konzept nichts Neues beinhalte, „alles, was in die GFK integriert wurde, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Es geht also darum, uns an etwas zu erinnern, das wir bereits kennen – nämlich daran, wie unsere zwischenmenschliche Kommunikation ursprünglich gedacht war.“
..“
Das ist so leider nicht korrekt. Wenn man Rosenberg zuhört wird schnell klar, dass er keinen Konflikt in dem Sinne voraussetzt (höchstens vielleicht einen herannahenden Interessenskonflikt auf Basis natürlich vorhandener, unterschiedlicher Bedürfnisse zweier Menschen).

GfK funktioniert wunderbar ohne, wie die Wikipedia-Autoren schreiben, "echten empathischen Kontakt".

Vor allem nutzt es dir selbst dann wenig, wenn dein Sprachgebrauch beim Gegenüber Missempfindungen auslöst.

Ich glaube, das Problem besteht darin, dass GfK in der Theorie das Empathie-Sympathie-Ding suggeriert und Rosenberg das bei einigen willigen Klienten und Fans so erlebt hat. Es ist eben seine subjektive Wahrnehmung, dennoch kann auch er Menschen nur vor den Kopf gucken.

Selbstverständlich kannst Du das ungefiltert so für dich annehmen, was bei Wikipedia steht. Du bekommst schon mit, wie weit dich das bringt.

Bei mir ganz definitiv nicht sehr weit, weil ich mich nicht einlullen lasse. Meine Bedürfnisse kann ich sehr klar und deutlich formulieren, ohne wen anzugreifen. Wer sich davon angegriffen fühlt, mich nicht manipulieren zu können: ja mei... nicht meins dann.

Sie
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
"Empathie" ist nicht gleich "Liebe" oder "Sympathie". Empathie bedeutet einfach ...Einfühlungsvermögen.

Und ich kann mich auch ohne emotionelle Bindung in jemanden hineinfühlen. Was nötig ist, wenn man therapeutische Gespräche führt, bei denen die "professionelle Distanz" wichtig ist.

Laut Tante Wiki ist die "Grundlage der Empathie ... die Selbstwahrnehmung". Auch etwas, auf dem GfK basiert.

Finde ich jetzt nicht verkehrt !
Zitat von *********htel:
Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?
Speaking Peace

Ich hab mir gerade die Frage gestellt : wie oft muss ich mich in einer gewaltfreien Kommunikation befinden, um mir fremde Videos, die nur einseitig an Erfahrung in die Masse gegeben werden, auf zu suchen?!.

So viele Konflikt Situationen, gibt es doch garnicht, daß ein einziger Mensch sich über Gewaltfreie Kommunikation informieren müsste.

Gut, ich gebs zu.. Manchmal wäre ich gerne Christoph Waltz in Django Unchained... Und der sprach deutlich und gewaltfrei *zwinker*
Zitat von *********auch:
Zitat von *********htel:
Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?
Speaking Peace

Ich hab mir gerade die Frage gestellt : wie oft muss ich mich in einer gewaltfreien Kommunikation befinden, um mir fremde Videos, die nur einseitig an Erfahrung in die Masse gegeben werden, auf zu suchen?!.

So viele Konflikt Situationen, gibt es doch garnicht, daß ein einziger Mensch sich über Gewaltfreie Kommunikation informieren müsste.

Gut, ich gebs zu.. Manchmal wäre ich gerne Christoph Waltz in Django Unchained... Und der sprach deutlich und gewaltfrei *zwinker*

Bestimmte Berufsgruppen sind ständig in Konfliktsituationen. Pädagogen schwimmen geradezu in Konflikten. Polizisten auch, aber die klären ihre Konflikte im Norfall nicht gewaltfrei. ^^

Sie
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