„„Naja, wer wäre ich, Dir zu sagen, dass Dein Gefühl falsch sei? Allerdings ist der Satz nicht GfK, auch wenn er von jemandem kommt, der GfK verteidigen möchte.
Gut, du würdest mir wenigstens mein Gefühl nicht absprechen.
Dass der Satz nicht GfK ist, habe ich ja gleich gemerkt. Aber warum verwenden GfK-Verfechter in einer Diskussion über Gfk solche Sätze. Und an anderer Stelle, werde ICH dann als verbal gewalttätiger Mensch hingestellt.
Das ist Manipulation hoch drei!
Jo.
Finde ich auch. Und hier lässt es sich sogar Tage später noch nachlesen.
@*********lich
Ich bin halt nicht so traumatisiert wie der Rosenberg und viele seiner Anhänger. Guck dir die Menschen einfach genauer an, die sich dahinter verbergen, um sich besser oder auch stärker zu fühlen.
Da ist sehr viel erfahrenes Leid. Ich reite gerne auf Pädagogen herum? Weshalb? Sie haben einen Job, der sie für gewöhnlich mit sehr viel Ablehnung konfrontiert bei zeitgleich hohem Druck, einem erzieherischen Ideal genügen zu sollen. Also gibt man ihnen in der Ausbildung das Werkzeug mit, da draußen in der echten Welt zu bestehen.
Nun ist es leider so, dass häufig traumatisierte Menschen zu Berufen greifen, anderen Menschen helfen zu wollen. Im Psychologiestudium etwa 80 Prozent. Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Bei SozPäds sieht es nicht anders aus und ich kenne diverse Beispiele, da bekommen die weder fremde Kinder noch die eigenen Kinder unter Kontrolle.
Das ist schon hart, ständig zu scheitern, nur rechtlich zulässig wenige Werkzeuge zu haben, Kinder "erziehen" zu können. Diese Menschen in diesen Berufen erziehen aber so gerne und rennen wie ein Hamster ihrem Ideal hinterher. Die meisten scheitern. Scheitern in dem Sinne, dass die betrauten Kinder sich einfach nicht erziehen lassen.
Sprich die Waffe GfK ist weitgehend wirkungslos, wenn der andere Mensch nicht will. Sieht man im Theater auch sehr schön. Und was passiert? GfK Fans nehmen den TE als nicht sprachlich aggressiv und übergriffig wahr, aber wehe jemand gehört nicht zum Club, der will nicht mitmachen. Das reißt eigene Wunden auf. Aber das ist doch so gut, man muss doch... und schon fluppt die Gewalt auf eine offensichtlich-verdeckte Ebene: Du bist falsch, weil Du sprachlich aggro bist. Aber nein, so wird es nicht gemeint. Äh, Du wendest aggressiven Sprachgebrauch an, natürlich bist Du nicht böse als Mensch (subtile Botschaft: wir können dich retten, sei einer von uns). Und unser TE ist, naja, ich nehme da nichts wahr und
der meint das bestimmt nur gut.
Das ist ein bestimmter Typ Mensch in der GfK, also die Fans davon. Alle anderen, ganz ethnozentristisch, sind die Bedürftigen, wir sind gut und richtig. Die Selbsterhöhung wird natürlich ausgeblendet, denn das darf zumindest offiziell nicht sein.
Ich finde zwischenmenschliche Kommunikation faszinierend. Und je mehr ich darüber lerne, umso klarer sehe ich, welche Bedürfnisse sich dahinter befinden. Der Fan der GfK möchte tatsächlich eine bessere Welt - zu seinen Bedingungen. Deshalb darf die Methode nicht kritisiert werden, von niemandem. Man darf auch nicht auf die Macht ansprechen, die versierte Kommunikation in sich trägt.
Ich habe das in Polykreisen erlebt, wie da kommuniziert wird. Wie subtil aggressiv kommuniziert wird. Furchtbar.
GfK ist der freundliche Versuch, die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Und dabei so zu tun, als ginge es nicht um Macht. GfK arbeitet mit Dogmen: wir wollen alle eine
Welt ohne Gewalt. Also verhalte dich gefälligst, wie wir wollen.
Diese Widersprüche sind im Menschen einfach drinnen. Als hierarchisches Lebewesen pendeln wir natürlich zwischen dem, was ich will und dem, was andere Menschen wollen. Ein ständiges Gerangel um die Erfüllung von Bedürfnissen.
Und klaro, ich finde es ohne Haue auch besser, aber auch ohne psychosozialen Druck, wie ich mich dann durchsetzen darf. Solange ich niemanden haue: darf ich mich äussern, wie ich möchte. Es ist nämlich eh immer aggressives Verhalten, wenn ich versuche, von einem anderen Menschen etwas haben zu wollen.
Deshalb ist es perfide von gewaltfrei zu schreiben. GfK erwartet Kooperation. Das Kind in der Schule muss kooperativ gehalten werden, damit der Unterricht weiter gehen kann. GfK zwingt zu Konformität. Alle sind gleich, alle sind kooperativ, alle haben gefälligst zu tun was ich sage....
Rosenberg hat es gut gemeint. Er kann die widersprüchliche Natur des Menschen nicht aufheben.
Deshalb ist mir das lieber, kommuniziert jemand klar und direkt. Und nicht dreimal um den Pudding herum. Deshalb finden viele Menschen Kinder so toll, die sind erfrischend ehrlich und direkt und dadurch leichter zu durchschauen.
Erwachsene dürfen nicht mehr ehrlich sein, wer das ist, landet im Off. Nach der GfK darf ich nicht einmal mehr sagen: "Du hilfst nie im Haushalt.". Das ist ja sprachlich Gewalt. Ich soll mich ganz lieb hinten anstellen und Bitte Bitte sagen. Egal, wie die Situation aussieht. Ich darf also nicht ehrlich sein, sondern muss meine Bedürfnisse verschleiern. Und die Situation so drehen, als wäre die von mir erdachte Lösung seine eigene Idee. Und sein Wollen, weil wir uns alle so lieb haben.
Irre ist: dadurch, den anderen Menschen in eine Gewissensbisslage (er will ja gut sein) zu bringen, sich nicht offen durchsetzen zu dürfen, setze ich mich durch. Sprich die Methode funktioniert und zb der Kunde frisst, dass sein Wunsch nicht erfüllt werden will oder kann.
Rosenberg hat das zwar so nicht im Sinn gehabt, aber genau so wird die Methode meist benutzt. Mit Begeisterung an Kindern und Menschen, die das noch nicht durchschauen. Bei den anderen Menschen funktioniert sie nämlich nicht bzw. nur, wenn die zufällig dasselbe Ziel haben und freiwillig mitmachen.
Wenn Leute aus dem psychosozialen Bereich ihren Werkzeugkoffer auspacken und anwenden, empfinde ich es jedes Mal wie ein Sparring. Mir macht das großen Spaß, zu sehen, wie man versucht mich zu manipulieren. Ich sag nur Mediationsworkshops. Wobei ich neulich auf einem Seminar erzählt bekam, die Dozentin war studierte Psychologin, dass man inzwischen wieder davon abrückt, sanft zu manipulieren und wieder mehr Echtheit zulässt. Sanfte Manipulation funktioniert zu schlecht und zu viele Menschen blicken da durch und lassen sich nicht mehr am Nasenring führen.
Wer sich mit GfK beschäftigt, wird sehr schnell in der Praxis, wenn das mit ihm gegen die eigenen Bedürfnisse zinnobert wird, dieses schale Gefühl kennen lernen. Das irgendwie etwas gerade nicht rund läuft, man manipuliert wird. Und anstatt sich verlocken zu lassen, einer Befriedungsbewegung anzugehören, noch tiefer in sich hinein zu lauschen, was man sich wirklich davon erhofft und was man dafür aufgeben muss.
Und ja, ein hochspannender Prozess ist das.
Sie