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Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?

Zitat von *********lich:
Zitat von *******na57:
Einen Widerspruch zwischen "GfK" und "authentischer Kommunikation" möchte ich allerdings nicht fabrizieren. Denn ich denke, GfK ist auch authentisch.

Es ist nur anders, als man es gewöhnt ist.
Danke! Die Formulierung dafür wollte und wollte mir nicht gelingen ...

Wer eine Methode anwendet, benutzt sie. Das ist nie authentisch. Abgesehen davon braucht es weder Wohlgesonnenheit noch echtes Interesse am Gegenüber, ich kann den Gegenüber sogar ätzend finden: es funktioniert trotzdem meistens.

Ich habe das ausprobiert, bei Leuten, die ich echt furchtbar finde. Geht. Obwohl ich innerlich zuschaue und mir denke: wtf.

Wer eh wohlgesonnen ist und dich mag und ein bisschen selbstreflektiert ist, braucht die Methode nicht mehr, der ist einfach so zugewandt und nett. Lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, fühlt sich nicht schnell angegriffen und so weiter.

GfK ist nicht umsonst ein Werkzeug in der Kommunikation. Werkzeuge werden benutzt, sie selbst verändern dich nicht.

Anderes Beispiel: nur weil ich eine Waffe in der Hand habe und mir erklären lasse, wie ich sie benutzen kann, macht mich das nicht zum Mörder.

Kinder lernen, wenn sie ein bisschen plietsch sind, von alleine und sehr zielorientiert zu kommunizieren. Beispiel Schule: zum Lehrer nett und freundlich, kaum ist der weg, wird böse abgelästert. Die Fassade, das Werkzeug funktioniert trotzdem. Der Lehrer kann ja nur vor den Kopf gucken.

Und so ist das auch mit der GfK und besonders gut, finde ich, taugt sie mir Leuten gegenüber, die ich so richtig gefressen habe. Und keine Lust auf Stress mit denen. Ich muss unauthentisch sein, denn ich darf gewissen Leuten nicht offen zeigen, was ich von Ihnen halte, ich sie nicht mag und so weiter.

Methoden machen keinen Weltfrieden, das ist damit gemeint gewesen. Aber sie haben einen Nutzen: Vermeiden überflüssiger Streitereien.

Sie
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Es hat ja auch keiner behauptet, dass die Methode Weltfrieden bringt. Dass sie ein Tool ist, steht in einem der ersten meiner über vierzig Beiträge in diesem Thread. Aber dass GfK in mich hinein wirkt und etwas mit meiner Haltung macht, so insgesamt, das kann und will ich nicht abstreiten. Deshalb ist da auch keine Berechnung im Spiel ...
Zitat von *******na57:
"Jetzt sehe es einfach ein, dass du gewalttätig bist und mach das Beste draus",
hat interessanterweise niemand so gesagt, sondern ich habe im Kopf "Diese Formulierung ist ..."

@*******na57
"Jetzt sehe es einfach ein, dass du gewalttätig bist und mach das Beste draus",
ist meine Übersetzung dieses, an mich gerichteten Satzes:
Und wie wäre es, es anzunehmen. Anzuerkennen, das Gewalt Teil des Menschlichen Verhaltensmusters ist?
, der wohl auf den ersten Blick gewaltfrei daher kommt, da er auch von einem GfK-Fan geschrieben wurde.
Es ist aber doch keine gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg, wenn ich eine Sekunde nach dem Lesen des Satzes, den eigentlichen Inhalt durchschaut habe. Oder?
****ot2 Mann
10.310 Beiträge
Es gibt ja neben konkreten Situationen im "real life" auch hier, - im JC-Foren-Dialog, Situationen die nicht "gewaltfrei" ablaufen.
Ich bin da kürzlich mal sehr in die Schußlinie geraten, weil ich einen kleinen kurzen Satz schrieb, - der offenbar etliche Leser gegen mich aufbrachte.
Forendialog im Internet wäre ja auch ein potentielles Thema, was gfK anbelangt... *gruebel*
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@*******_DA
Aber das stammt ja nicht von Katharina57?!

Fakt ist, dass jedenfalls ich, wenn ich sage: "Das ist nicht gewaltfrei kommuniziert von Dir." nicht zum Ausdruck bringe "Du bist gewalttätig.".

Gewalttätige Kommunikation benutzt jeder von uns, egal, wie er GfK findet. Und sie macht auch keinen Menschen böse oder trennt Menschen in gut und schlecht.

Gewalttätig kommuninizieren heißt, die folgenden Worte einzusetzen: „immer“, „schon wieder“, „wie immer“, „nie“, „alle“, „keiner“, "Du bist ... ", "Du hast ... ", "Du machst ... "

Ich erinnere mich, dass es zu Anfang einer GfK-Schulung zunächst mal ganz gründlich darum ging, den Gewaltbegriff zu definieren. Das ist unabdingbar.

Und dass alle Teilnehmenden, nach ihrer Vermutung zur Definition des Gewaltbegriffs in GfK total daneben lagen. Das ist vielleicht auch wirklich eine Übersetzungssache ...
Wenn meine Formulierung "sprachlich aggressiv" ist ("Du hilfst nie im Haushalt ! Mach gefälligst ... Es ist Deine Schuld, wenn ich schon wieder Migräne habe...") , dann ist sie das.

Ich finde, dass Rosenberg es hier überzieht. Und Emotionen zwecks Bewertung hineinlegt.

"Du hilfst nie im Haushalt" ist zunächst eine Du-Botschaft. Und hier beschreibt es einen Sachverhalt. Als Ich-Botschaft formuliert: "Ich mache alle Arbeiten im Haushalt alleine." Ist dennoch ein Appell gegenüber dem bequemen Partner.

GfK wäre das jetzt ein süffiger Aufsatz, den spare ich mir. Aber auch die Aussage: "Deshalb wünsche ich mir mehr Unterstützung im Haushalt von dir." Ist ein Apell.

Klingt netter? Joa. Ist es immer noch ein Apell? Joa, klar. Hilft es, den Partner nicht sofort in die Verweigerung zu bringen? Kommt drauf an.

Ja, ihr habt Recht, der Ton macht die Musik und als Part, der von anderem Menschen etwas will, gilt: wer ficken will muss freundlich sein. Dann sind die Chancen höher, dass ich bekomme, was ich will: Hilfe im Haushalt, Sex, keine genuscht. *ggg*

Aber hier von aggressivem Sprachgebrauch zu reden, weil ich eine Du-Botschaft formuliere? Da tu ich mich schwer mit.

Aggressiv kommt es bei jemanden an, der empfindlich ist!

Ein normaler und weitgehend gefestigter Mensch nimmt es anders wahr: als Apell. Huch, da will jemand etwas von mir. Mehr nicht. Und dann wird darüber geredet.

Rosenberg selbst ist aufgrund seiner Vita schon ziemlich traumatisiert worden, warum hat er wohl Psychologie studiert? Um sein Problem zu lösen, das er mit Gewalt gemacht hat. Er ist krankenhausreif aus Schlägereien gekommen, hat übelste Aggressionen miterleben müssen, der arme Mann. Er wollte die Welt besser machen.

Ich finde den nicht-wertenden Ansatz besser. Warum kauz ich jemanden nicht an, wenn ich etwas von ihm will? Weil ich es wahrscheinlich nicht bekommen werde. Ergo ist es sinnvoll, kommuniziere ich so, dass das Ergebnis positiv für mich ausfällt. Und der andere möge sich auch gut fühlen, ihn übervorteilen rächt sich nämlich.

Eine Übersensibilisierung, was Gewalt sei, was sprachliche Aggressivität sei, halte ich tatsächlich für übertrieben. Richtig im psychotherapeutischen Kontext. Für den Alltagsgebrauch eher untauglich, außer eben in Situationen, wo ich mit echter Aggressivität konfrontiert werde. Wo der andere Mensch außer sich gerät.

Sie
Zitat von *********lich:
Aber das stammt ja nicht von Katharina57?!

Nein, natürlich nicht. Aber sie schrieb, das hätte so niemand gesagt und deshalb habe ich die beiden Sätze, also das Original und meine Übersetzung noch mal nebeneinander gestellt.
Ich wollte auf keinen Fall Verwirrung stiften. *ggg*

Auf jeden Fall ist MIR lieber, jemand sagt mir offen und ehrlich die Meinung, als gewaltfrei hintenrum und ich merke es.
Denn die Aussage bleibt ja die Gleiche, oder?
Fakt ist, dass jedenfalls ich, wenn ich sage: "Das ist nicht gewaltfrei kommuniziert von Dir." nicht zum Ausdruck bringe "Du bist gewalttätig.".

Räusper

Gewalttätig kommuninizieren heißt, die folgenden Worte einzusetzen: „immer“, „schon wieder“, „wie immer“, „nie“, „alle“, „keiner“, "Du bist ... ", "Du hast ... ", "Du machst ... "

Wortklauberei. ^^

Beim Leser bleibt "gewalttätig" hängen und er horcht auf und guckt genau hin. Gilt auch für Zuschreibungen, die in Wirklichkeit negative Interpretation und viel eigene Ablehnung transportiert.

Deshalb behaupte ich nicht, dass ich nach GfK kommuniziere, das System ist derartig weltfremd und pingelig, derartig empfindlich, da darf man ja nix mehr sagen. Es kommt immer wer und sagt: das war jetzt aber aggressiver Sprachgebrauch.

Deshalb empfinde ich GfK als anstrengend und nutze sie nur, wo die Vorteile die Nachteile überwiegen.

Normale Alltagssprache muss man schon aushalten können, finde ich. Du-Botschaften gehören dazu. Auch Apelle oder sachliche Feststellungen. Genauso einfache Auseinandersetzungen.

GfK hat mich übrigens nicht verändert. Ich bin auch ohne GfK Sprech ok.

Sie
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@*******_DA
Oookay ... aber den Satz kann ich auch anders übersetzen; Gewalt als Teil menschlicher Verhaltensmuster anzuerkennen, kann ja auch heißen, Gewalt zu relativieren - und wenn Gewalt im Gebrauch der Worte "nie", "nicht", "immer", etc. besteht, dann IST sie SEHR relativ.

Jedenfalls nach meinem Verständnis. *nixweiss*
*******_mv Mann
3.136 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Das habe ich hier schon öfter erwähnt. Ich schrieb sogar, dass der Mensch das gewalttätigste Tier auf Erden ist.
Ja, das ist so.

Zitat von *******_DA:
Aber anscheinend geht es bei der GfK ja da drum, zu kommunizieren, ohne jemandem Gewalt an zu tun.
In der Musik gibt es einen strengen Satz mit vielen Regel und Verboten, was die Stimmführung angeht. Ist echt nicht einfach damit getriezt zu werden. Und der wird so in der Praxis auch nicht mehr so eng gesehen, erst recht nicht in der Popularmusik.
So wie beim strengen Satz ist es auch bei der GFK. Es ist ein Konstrukt, man lernt es rein, und entwickelt sich dann davon wieder weg. Alle Komponisten haben den strengen Satz in ihrer Ausbildung gehabt. Jeder könnte einen Kantionalsatz wie im 16.Jh schreiben. Das ist aber nicht die Musik, die sie dann schreiben. Nur wer Regeln beachten kann, kann sie auch bewusst und sinnhaft durchbrechen. Wer Regeln gar nicht erst folgen kann, scheitert allenfalls. Es ist ein Unterschied ob man strengen Satz kann, und es nicht tut. Oder ob man den strengen Satz nicht anwendet, weil man ihn nicht kann.
Und so ist es auch in der Kommunikation ein Unterschied, ob ich GFK könnte, wenn ich will (Als Ressource darauf zurückgreifen), oder ob ich es gar nicht anwenden kann, weil es mir als Ressource gar nicht zur Verfügung steht. GFK ist eine Ressource, kein fertiges Produkt.

Zitat von *******_DA:
Wenn ich aber im Laufe der Diskussion etwas übergestülpt bekomme, in Form von: "Jetzt sehe es einfach ein, dass du gewalttätig bist und mach das Beste draus", denn nichts anderes bedeutet der zitierte Satz, dann wundere ich mich schon etwas.
Du musst nichts sehen, was nicht da ist.

Zitat von *******_DA:
DAFÜR brauche ich mich nicht mit GfK zu beschäftigen, denn jemandem schonend beibringen, dass er ein Arschloch (das "Arschloch" ist jetzt nur ein Beispiel!) ist, das beherrsche ich auch.
Was, wenn er kein Arschloch ist. Ein Mensch, er an dir gescheitert ist. Und dir in diesem Scheitern Leid zugefügt hat?
Es geht bei GFK doch gar nicht darum ihm schonend beizubringen, das er ein Arschloch ist. Sondern es auf das zu reduzieren, was du erlitten hast. Was du dir Wünscht. Denn das ändert den Umgang mit dir. Wenn du nur damit beschäftigt bist aller Welt mitzuteilen, was du von ihr hältst, inwiefern wäre das lösungsorientiert? Denn dein Problem wird dann nebensächlich, und geht in den gegenseitigen Titulierungen völlig unter. Wär das etwas, was du wölltest?
Zitat von *******_mv:
Wenn ich aber im Laufe der Diskussion etwas übergestülpt bekomme, in Form von: "Jetzt sehe es einfach ein, dass du gewalttätig bist und mach das Beste draus", denn nichts anderes bedeutet der zitierte Satz, dann wundere ich mich schon etwas.Du musst nichts sehen, was nicht da ist.

Wenn ich es aber nach deinem Satz so sehe, so fühle, mein Kopf es so übersetzt?
Und ich mich verarscht oder erniedrigt fühle?
Dann ist mit der GfK doch etwas schief gelaufen.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von *********t6874:

Beim Leser bleibt "gewalttätig" hängen und er horcht auf und guckt genau hin. Gilt auch für Zuschreibungen, die in Wirklichkeit negative Interpretation und viel eigene Ablehnung transportiert.
Stimmt.

Zitat von *********t6874:
Es kommt immer wer und sagt: das war jetzt aber aggressiver Sprachgebrauch.
Ja. Macht ja nix.

Zitat von *********t6874:
Normale Alltagssprache muss man schon aushalten können, finde ich. Du-Botschaften gehören dazu. Auch Apelle oder sachliche Feststellungen. Genauso einfache Auseinandersetzungen.
Ja. Klar. Dagegen hat doch auch keiner was.

Zitat von *********t6874:
GfK hat mich übrigens nicht verändert. Ich bin auch ohne GfK Sprech ok.
*nixweiss* Naja. Ich auch. Ich entwickel' mich bloß. Du doch wohl auch?
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von *******_DA:

Wenn ich es aber nach deinem Satz so sehe, so fühle, mein Kopf es so übersetzt?
Und ich mich verarscht oder erniedrigt fühle?
Dann ist mit der GfK doch etwas schief gelaufen.
Naja, wer wäre ich, Dir zu sagen, dass Dein Gefühl falsch sei? Allerdings ist der Satz nicht GfK, auch wenn er von jemandem kommt, der GfK verteidigen möchte.
Zitat von *********lich:
Es kommt immer wer und sagt: das war jetzt aber aggressiver Sprachgebrauch.Ja. Macht ja nix.

Doch, mir macht das was! Ich fühle mich bevormundet und herabgesetzt, wenn mir dauernd vorgehalten wird, dass ich verbotene Wörter benutzt habe oder mir das Wort im Mund herum dreht wird, wie es hier auch schon geschehen ist.
Mich verletzt das sehr!
Zitat von *********lich:
Naja, wer wäre ich, Dir zu sagen, dass Dein Gefühl falsch sei? Allerdings ist der Satz nicht GfK, auch wenn er von jemandem kommt, der GfK verteidigen möchte.

Gut, du würdest mir wenigstens mein Gefühl nicht absprechen. *zwinker*

Dass der Satz nicht GfK ist, habe ich ja gleich gemerkt. Aber warum verwenden GfK-Verfechter in einer Diskussion über Gfk solche Sätze. Und an anderer Stelle, werde ICH dann als verbal gewalttätiger Mensch hingestellt.
Das ist Manipulation hoch drei!
*******_mv Mann
3.136 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Wenn ich es aber nach deinem Satz so sehe, so fühle, mein Kopf es so übersetzt?
Und ich mich verarscht oder erniedrigt fühle?
Dann ist mit der GfK doch etwas schief gelaufen.

Nicht unbedingt. Das eine ist, was ich ich geschrieben habe, das andere wie du es aufgefasst hast.

Ich habe vor etlichen Beiträgen etwas von Freiheit gesprochen. Auch in Bezug auf unsere "emotionale Komponente". Wie geht es zusammen, das ich Freiheit schrieb, und auch meinte, und du fühlst dich erniedrigt?
Wenn, dann hast du dich selbst erniedrigt. Vielleicht weil wir Menschen uns schämen. Unsere gewalt-Seite ist weiß Gott nicht etwas, auf das wir stolz sind. Und wenn man in der GFK soooo den Spiegel vorgehalten bekommt (zwangsläufig, geht uns allen so...) sieht man an sich auch jene Ecken, die man nicht sehen mag. Man fühlt sich erniedrigt, bloßgestellt (verarscht). Dabei ist GK nur der Spiegel. Und wir sehen nur das, was da ist, us der Perspektive von GFK.
Und wir schämen uns nur, weil wir selbst sagen: Das gibt es bei uns so nicht (ggf wegdiskutieren). Mit Freiheit meine Ich: Ja, es ist da, und du kannst dazu stehen- wenn du es willst.
Und so hört auch die gefühlte Erniedrigung und Verarschung auf, wenn du es willst. Wenn sein darf, was du im Spiegel siehst. Weil du es dir erlaubst und dafür bereit bist einzustehen und Verantwortung zu übernehmen.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@*******_DA
Bei Alice im Wunderland sagt (glaub' ich) der Märzhase (oder war's der Hutmacher?): "We're all mad here!" - und wir sind alle verbal gewalttätig. Also: Alles relativ. *g*

By the way: This is Beitrag Nr. 50 von mir in diesem Thread.
*******_mv Mann
3.136 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Und an anderer Stelle, werde ICH dann als verbal gewalttätiger Mensch hingestellt.
Das ist Manipulation hoch drei!

u.a. Threads zur Streitkultur in Bad Weisheit............. muss ich noch mehr sagen? Du teilst teilweise gewaltig aus. Und ich weiß nicht, ob dir das immer so bewusst ist....

Tati, wir haben eine längere Zeit gemeinsam im Joyclub, als du ahnst.
Da der Stuhlkreis immer kleiner wird und sich inzwischen die Wiederholungen wiederholen, verreise ich mal in Richtung neues Jahr. Warten wir also mal ab, wer von uns dann das hier diskutierte nachhaltig in die Realität umsetzen wird *smile*

Einen wundervollen Jahreswechsel wünsche ich *party*
Zitat von *******_mv:
Das eine ist, was ich ich geschrieben habe, das andere wie du es aufgefasst hast.

Und geht es nicht gerade darum, wie es der ANDERE auffasst?
Denn ICH fasse das, was ich zu anderen sage, auch öfter mal anders auf, als der Andere. Und das bekomme ich dann vorgehalten.
Zitat von *******_mv:
Zitat von *******_DA:
Und an anderer Stelle, werde ICH dann als verbal gewalttätiger Mensch hingestellt.
Das ist Manipulation hoch drei!

u.a. Threads zur Streitkultur in Bad Weisheit............. muss ich noch mehr sagen? Du teilst teilweise gewaltig aus. Und ich weiß nicht, ob dir das immer so bewusst ist....

Tati, wir haben eine längere Zeit gemeinsam im Joyclub, als du ahnst.

Siehe oben. Jeder hat eine andere Vorstellung von Streitkultur.
Ich fühle mich von offenen, ehrlichen Worten nicht so schnell gekränkt, wie von versteckten Vorwürfen.
Ein Anderer sieht das vielleicht genau andersrum.

Natürlich kann ich auch ganz bewusst austeilen, aber wenn ich lange genug durch Arroganz und Überheblichkeit provoziert werde, dann ist es ein rein emotionales Ausrasten. Ist beides menschlich.

Ganz schlimme, versteckte Erniedrigungen sind für mich (und nicht nur auf mich gesehen) das Hervorholen von Spezial-Wissen, das man dem Anderen auf's Auge drückt, von dem man weiß, dass es den Anderen erst mal blöd da stehen lässt, weil er nicht über das Spezial-Wissen verfügt.
Mit Spezial-Wissen kann ich jeden dumm hinstellen und mich über ihn erheben.
Zum Beispiel:
Jeder könnte einen Kantionalsatz wie im 16.Jh schreiben.

Jetzt gehste mal raus auf die Straße und fragst die ersten 10 Passanten, was ein Kantionalsatz aus dem 16. Jahrhundert ist. Du wirst 10 dumme Gesichter ernten.
Zitat von *******_DA:
Zitat von *********lich:
Naja, wer wäre ich, Dir zu sagen, dass Dein Gefühl falsch sei? Allerdings ist der Satz nicht GfK, auch wenn er von jemandem kommt, der GfK verteidigen möchte.

Gut, du würdest mir wenigstens mein Gefühl nicht absprechen. *zwinker*

Dass der Satz nicht GfK ist, habe ich ja gleich gemerkt. Aber warum verwenden GfK-Verfechter in einer Diskussion über Gfk solche Sätze. Und an anderer Stelle, werde ICH dann als verbal gewalttätiger Mensch hingestellt.
Das ist Manipulation hoch drei!
Jo.

Finde ich auch. Und hier lässt es sich sogar Tage später noch nachlesen.

@*********lich
Ich bin halt nicht so traumatisiert wie der Rosenberg und viele seiner Anhänger. Guck dir die Menschen einfach genauer an, die sich dahinter verbergen, um sich besser oder auch stärker zu fühlen.

Da ist sehr viel erfahrenes Leid. Ich reite gerne auf Pädagogen herum? Weshalb? Sie haben einen Job, der sie für gewöhnlich mit sehr viel Ablehnung konfrontiert bei zeitgleich hohem Druck, einem erzieherischen Ideal genügen zu sollen. Also gibt man ihnen in der Ausbildung das Werkzeug mit, da draußen in der echten Welt zu bestehen.

Nun ist es leider so, dass häufig traumatisierte Menschen zu Berufen greifen, anderen Menschen helfen zu wollen. Im Psychologiestudium etwa 80 Prozent. Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Bei SozPäds sieht es nicht anders aus und ich kenne diverse Beispiele, da bekommen die weder fremde Kinder noch die eigenen Kinder unter Kontrolle.

Das ist schon hart, ständig zu scheitern, nur rechtlich zulässig wenige Werkzeuge zu haben, Kinder "erziehen" zu können. Diese Menschen in diesen Berufen erziehen aber so gerne und rennen wie ein Hamster ihrem Ideal hinterher. Die meisten scheitern. Scheitern in dem Sinne, dass die betrauten Kinder sich einfach nicht erziehen lassen.

Sprich die Waffe GfK ist weitgehend wirkungslos, wenn der andere Mensch nicht will. Sieht man im Theater auch sehr schön. Und was passiert? GfK Fans nehmen den TE als nicht sprachlich aggressiv und übergriffig wahr, aber wehe jemand gehört nicht zum Club, der will nicht mitmachen. Das reißt eigene Wunden auf. Aber das ist doch so gut, man muss doch... und schon fluppt die Gewalt auf eine offensichtlich-verdeckte Ebene: Du bist falsch, weil Du sprachlich aggro bist. Aber nein, so wird es nicht gemeint. Äh, Du wendest aggressiven Sprachgebrauch an, natürlich bist Du nicht böse als Mensch (subtile Botschaft: wir können dich retten, sei einer von uns). Und unser TE ist, naja, ich nehme da nichts wahr und *lalala* der meint das bestimmt nur gut.

Das ist ein bestimmter Typ Mensch in der GfK, also die Fans davon. Alle anderen, ganz ethnozentristisch, sind die Bedürftigen, wir sind gut und richtig. Die Selbsterhöhung wird natürlich ausgeblendet, denn das darf zumindest offiziell nicht sein.

Ich finde zwischenmenschliche Kommunikation faszinierend. Und je mehr ich darüber lerne, umso klarer sehe ich, welche Bedürfnisse sich dahinter befinden. Der Fan der GfK möchte tatsächlich eine bessere Welt - zu seinen Bedingungen. Deshalb darf die Methode nicht kritisiert werden, von niemandem. Man darf auch nicht auf die Macht ansprechen, die versierte Kommunikation in sich trägt.

Ich habe das in Polykreisen erlebt, wie da kommuniziert wird. Wie subtil aggressiv kommuniziert wird. Furchtbar.

GfK ist der freundliche Versuch, die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Und dabei so zu tun, als ginge es nicht um Macht. GfK arbeitet mit Dogmen: wir wollen alle eine
Welt ohne Gewalt. Also verhalte dich gefälligst, wie wir wollen.

Diese Widersprüche sind im Menschen einfach drinnen. Als hierarchisches Lebewesen pendeln wir natürlich zwischen dem, was ich will und dem, was andere Menschen wollen. Ein ständiges Gerangel um die Erfüllung von Bedürfnissen.

Und klaro, ich finde es ohne Haue auch besser, aber auch ohne psychosozialen Druck, wie ich mich dann durchsetzen darf. Solange ich niemanden haue: darf ich mich äussern, wie ich möchte. Es ist nämlich eh immer aggressives Verhalten, wenn ich versuche, von einem anderen Menschen etwas haben zu wollen.

Deshalb ist es perfide von gewaltfrei zu schreiben. GfK erwartet Kooperation. Das Kind in der Schule muss kooperativ gehalten werden, damit der Unterricht weiter gehen kann. GfK zwingt zu Konformität. Alle sind gleich, alle sind kooperativ, alle haben gefälligst zu tun was ich sage.... *lach*

Rosenberg hat es gut gemeint. Er kann die widersprüchliche Natur des Menschen nicht aufheben.

Deshalb ist mir das lieber, kommuniziert jemand klar und direkt. Und nicht dreimal um den Pudding herum. Deshalb finden viele Menschen Kinder so toll, die sind erfrischend ehrlich und direkt und dadurch leichter zu durchschauen.

Erwachsene dürfen nicht mehr ehrlich sein, wer das ist, landet im Off. Nach der GfK darf ich nicht einmal mehr sagen: "Du hilfst nie im Haushalt.". Das ist ja sprachlich Gewalt. Ich soll mich ganz lieb hinten anstellen und Bitte Bitte sagen. Egal, wie die Situation aussieht. Ich darf also nicht ehrlich sein, sondern muss meine Bedürfnisse verschleiern. Und die Situation so drehen, als wäre die von mir erdachte Lösung seine eigene Idee. Und sein Wollen, weil wir uns alle so lieb haben.

Irre ist: dadurch, den anderen Menschen in eine Gewissensbisslage (er will ja gut sein) zu bringen, sich nicht offen durchsetzen zu dürfen, setze ich mich durch. Sprich die Methode funktioniert und zb der Kunde frisst, dass sein Wunsch nicht erfüllt werden will oder kann.

Rosenberg hat das zwar so nicht im Sinn gehabt, aber genau so wird die Methode meist benutzt. Mit Begeisterung an Kindern und Menschen, die das noch nicht durchschauen. Bei den anderen Menschen funktioniert sie nämlich nicht bzw. nur, wenn die zufällig dasselbe Ziel haben und freiwillig mitmachen.

Wenn Leute aus dem psychosozialen Bereich ihren Werkzeugkoffer auspacken und anwenden, empfinde ich es jedes Mal wie ein Sparring. Mir macht das großen Spaß, zu sehen, wie man versucht mich zu manipulieren. Ich sag nur Mediationsworkshops. Wobei ich neulich auf einem Seminar erzählt bekam, die Dozentin war studierte Psychologin, dass man inzwischen wieder davon abrückt, sanft zu manipulieren und wieder mehr Echtheit zulässt. Sanfte Manipulation funktioniert zu schlecht und zu viele Menschen blicken da durch und lassen sich nicht mehr am Nasenring führen.

Wer sich mit GfK beschäftigt, wird sehr schnell in der Praxis, wenn das mit ihm gegen die eigenen Bedürfnisse zinnobert wird, dieses schale Gefühl kennen lernen. Das irgendwie etwas gerade nicht rund läuft, man manipuliert wird. Und anstatt sich verlocken zu lassen, einer Befriedungsbewegung anzugehören, noch tiefer in sich hinein zu lauschen, was man sich wirklich davon erhofft und was man dafür aufgeben muss.

Und ja, ein hochspannender Prozess ist das. *g*

Sie
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@*******_DA
Und dann geh' mal raus auf die Straße und frage zehn Leute, ob sie sich erniedrigt fühlen, wenn ihnen zum Beispiel jemand ungefragt erklärt, was ein Kantionalsatz aus dem 16. Jahrhundert ist.
Zitat von *********lich:
@*******_DA
Und dann geh' mal raus auf die Straße und frage zehn Leute, ob sie sich erniedrigt fühlen, wenn ihnen zum Beispiel jemand ungefragt erklärt, was ein Kantionalsatz aus dem 16. Jahrhundert ist.

Das mit dem "erniedrigt fühlen" bezieht sich auf ein Streit-Gespräch, bzw. Diskussion.
Da kann ich jemanden in sekundenschnelle zum Schweigen bringen, ihn in sekundenschnelle zum Deppen stempeln, wenn ich ihm Spezial-Wissen vor den Latz knalle. Und ich kann mich dabei schön herausreden, dass ich ja ganz gewaltfrei kommuniziert habe.
GfK arbeitet mit versteckten Gemeinheiten. Oberflächlich hört sich alles ganz lieb und toll an und ein einfacher gestrickter Mensch wird es vielleicht gar nicht merken, aber derjenige, der es merkt, fühlt sich dann doppelt verarscht.
Da ist wohl den meisten Menschen das offene, ehrliche Wort lieber, mit dem jeder was anfangen kann.
@*********t6874 hat es ja so trefflich beschrieben, als GfK-Kritiker wird man abgestempelt und degradiert. Zumindest fühlt man sich so.
***ke Paar
249 Beiträge
Tatjana_DA

Wer austeilt kann sich nicht beschweren, dass er auch einstecken muss
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