Sollte man wirklich über 'alles' reden?
Aus einem anderen Thread, zu dem diese Fragestellung nicht ganz passt, komme ich hierzu:In der Situation einer festen, langjährigen Beziehung stellt ein Partner (ich) ein Ungleichgewicht auf sexueller Ebene fest. Eine tatsächliche, verbale Auseinandersetzung mit unserem Sex gibt es nicht, oder nur marginal, wozu nun also ich Versuche unternehme, einen Veränderungsprozess hinzubekommen.
Wenn ich eine Kommunikation, die tatsächlich nur in Bezug auf Sex klemmt, wieder in Gang bringen will, so mache ich das eher nicht als brute force Angriff, sondern versuche, über Andeutungen und Näherungen beim Partner eine innerliche Öffnung zu erreichen, bzw. überhaupt erstmal meine bisherige Wahrnehmung zu hinterfragen. Je weiter dabei z.B. eine sexuelle Praktik von der 'Normalität', abweicht, desto vorsichtiger fallen meine entsprechenden Rede-Versuche aus. (Mitunter sind ihre Hemmungen wohl sehr ausgeprägt, ob hier Vorurteile oder wirkliche Abneigungen bestehen, sei erst mal dahingestellt).
Wenn nun bei jedem Versuch in diese Richtung die ablehnende Reaktion unmißverständlich zu sein scheint (wir kennen uns wirklich sehr tief), bleiben mir nur 2 Möglichkeiten:
Entweder ich missachte ihren Wunsch, und nötige sie, sich mit etwas Ungewünschtem zu beschäftigen. Mit einem Ausgang, der Komplikationen erwarten lässt, aber aus meiner Sicht eher keine Lösung. Mal abgesehen davon, dass ich das umgekehrt auch nicht wollte.
oder ich behalte es für mich. Mit wieder 2 Möglichkeiten:
Ich lasse es einfach ganz sein, weil es genügend unwesentlich ist,
oder ich machs dennoch. Was dann eine Heimlichkeit darstellt. Ich für mich weiß mittlerweile, nicht auf dritte ausweichen zu wollen, und müsste demnach nur noch eine gemeinsame Definition mit meiner Partnerin erreichen, ob dies ein Betrug an ihr oder der Partnerschaft darstellt. Das kann ich aber wiederum nur auf allgemeiner Ebene, denn im Speziellen will sie das Thema ja nicht besprechen.
Ein Dilemma? lösbar? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.