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Gibt oder gab es Phasen in eurem Leben, wo ihr gedacht habt euer Sexualtrieb sei "ausgeschaltet"? Oder hat dieser eben vielleicht sogar schleichend immer weniger an Stellenwert in eurem Leben gehabt?
Es gab bei beiden von uns tatsächlich sexlose Phasen... hauptsächlich als Single, oder während Krankheit. Davon abgesehen ist eine sich stetig verändernde Lust völlig normal, zumal auch der Alltag oft Grenzen setzt (Kinder, Arbeit und vieles mehr). Letztlich pendelt sich das Ganze immer wieder auf ein für uns "normales Mass" ein, da wir beide Sex auch als Sprache der Liebe empfinden und wir sehr aktiv, offen und ehrlich darüber sprechen...
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Wie viel "Sex" ist für euch gesund? Ab wann wird vlt. die Suche nach einer erotischen Begegnung belastend?
"Gesund" ist wohl ein dehnbarer Begriff und nicht nur für jeden Menschen, sondern für jedes Paar und jede Lebenssituation vollkommen unterschiedlich. Da "guter Sex" ohnehin Lust auf mehr macht, gibt es wohl kaum "Grenzen" nach oben, solange man eine gute Balance im Leben hinbekommt - Sex ist ja nur eines der vielen "wichtigen" Elemente im Leben. Belastend wäre es wohl, wenn Sex nicht mehr wirklich erfüllend und befriedigend wird, sondern als Zwang empfunden wird. Aus welchen Gründen auch immer.
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Kann "Sex" eurer Meinung nach süchtig machen? Die Gier nach "immer mehr..." stellt vlt. eine große Herausforderung an Euch und eure Psyche?
Die ewige Suche nach dem "mehr" kann durchaus süchtig machen. Eine ausgeglichene Persönlichkeit wird wohl kaum dafür anfällg sein. Eine Herausforderung könnte für viele Menschen sein, innerhalb einer Partnerschaft eine Balance zwischen unterschiedlichen Libidos zu finden - was vielen Menschen schwer zu fallen scheint, wie etliche Problemthreads hier im JC Forum nahe legen.
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Gerade in diesem offenen Zeitalter der Sexualität wird man doch schon ganz schön "geflutet" mit Reizen...das gesunde Mittelmaß zu finden wird zunehmend schwieriger.
Weltweit scheint die Übersexualisierung einen negativen Effekt auf sexuelle Aktivitäten zu haben, gemäss neuesten Hinweisen von Sexual-, Familien- und Paartherapeuten nimmt die Häufigkeit an Geschlechtsverkehr sogar ab. Erstaunlicherweise spezifisch unter jüngeren Menschen, so dass die älteren den Durchschnitt sogar anheben...
Viele der heutigen "Reize" programmiert die Menschen komplett auf Oberflächliches, der hedonistische Zeitgeist sorgt dafür, dass Sex konsumiert wird wie jedes andere Konsumgut. Eher ungewöhnliche Praktiken werden in Pornos als vollkommen "normal" dargestellt, die jüngste Generation, die anscheinend tatsächlich manchmal glaubt, Sex finde wie in Pornos statt, ist konsterniert, enttäuscht und überhaupt nicht angetan von unbefriedigendem, unerfülltem Sex.
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In welchen Situationen ist Sex für euch ein "No go"?
Wenn einer von uns krank ist. Wenn einer von uns keine Lust hat. Es gibt ja auch noch Selbstbefriedigung, die man auch innerhalb einer Beziehung geniesst, ganz für sich selbst.
Ein weiterer Grund: wenn die Grenzen anderer Menschen durch unsere Aktivitäten verletzt werden würden.