Was würdet Ihr tun und denken

Das gilt nicht dafür, dass man geliebt wurde und eine gute Beziehung hatte, sondern für alles, das man im Leben gern mal getan hätte - einem aber niemals vergönnt war. Das ist dann schon ziemlich traurig und deprimierend.

Vielleicht ist dann die Frage angebracht, wie man das alles selbst verhindert haben könnte, warum man nie den Mut dazu hatte, wieso man sich nicht dafür geöffnet hat. Ich bin z. B. überzeugt, dass es wichtiger ist zu lieben - als geliebt zu werden.

Und wer liebt und dabei echt ist, sein Herz öffnet - trotz aller Verletzungen -, der wird eines Tages auch geliebt. Meinst Du nicht auch?

Soll nur eine lieb gemeinte Anregung sein ...

(Der Antaghar)

ich frage mich gerade, was eine "richtige Beziehung" ist? Du scheinst davon eine recht genaue Vorstellung zu haben, weil Du den Begriff in Deinem Posting gleich zwei Mal verwendest.

Eigentlich frage ich mich sogar, ob es die überhaupt gibt, denn das würde bedeuten, es gäbe auch "falsche Beziehungen".

Wer bitte entscheidet, ob es richtig oder falsch ist? Das soziale Umfeld? Das mag zwar vielleicht mal maulen: "Wieso bist Du immer noch nicht verheiratet?" "Die anderen haben alle Enkelkinder" etc.

Sich durch so etwas fremdbestimmen zu lassen, ist eine höchst aktive Methode, um sich so richtig gründlich unwohl zu fühlen. Und, was ich entscheidend finde: nicht das Umfeld ist schuld, das ist man selbst, weil man diesen merkwürdigen Ansprüchen gedanklich Raum gibt.

Bevor ich hier jetzt weiter sinniere, schwadroniere und parliere, möchte ich Dich bitten, mir zu erklären, was Du unter einer "richtigen Beziehung" verstehst.

Liebe Grüße Sylvie

vielen Dank für Dein zweites Posting. Jetzt verstehe ich ein bißchen besser, was Du meinst.

Ich spüre da, bitte korrigier mich, wenn ich es falsch verstanden habe, einerseits einen berechtigten Stolz auf Dich und Deine bisherige Lebensleistung. Andererseits scheint da ein Gefühl des "Getrenntseins", "Unvollständigseins" oder einfach "da fehlt was" vorhanden zu sein.


Das ist ein sehr verständlicher, durchaus berechtigter Wunsch. Aber ich erlaube mir die Frage zu stellen, wie sich dieses "Passen" für Dich definiert. Du schreibst:


Das interpretiere ich so, dass Du ein "perfektes Pendant" suchst. Und wenn der Dir gibt, was Du als für Dich wichtig erachtest, dann ist es die "richtige Beziehung"? Und perfekt wäre es, wenn er das alles intuitiv "richtig" macht, nicht wahr?

Mit der Vorstellung wirst Du tatsächlich in 60 Jahren noch "den Kuchen im Glaskasten" anstarren, wie Du es nennst. Und warum? Weil Du, um im Bild zu bleiben, das Eis in Deiner Hand nichts siehst. Du schreibst es selbst:


Und ich bin sicher, dass Du anders herum diese Liebe auch von Deinem Umfeld bekommst. Kann es sein, dass Du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst?

Liebe zu geben ist wundervoll. Liebe zu empfangen ist großartig. Aber Liebe zu geben, um Liebe zu empfangen?

Ich mag dieses Lied von Nena: "Liebe will nicht, Liebe ist."

Ich war auch ne ganze Weile auf dem "mach mich glücklich"-Tripp. Hat nicht funktioniert. Seit ich aufgehört habe, Gegenleistungen zu erwarten, ist es rundum entspannter ... und ja: glücklicher. Nicht weil irgend jemand mir irgend etwas gibt, von dem ich denke, ich würde es brauchen. Nein, weil ich erkannt habe, dass dieses Glück längst da war. In den Tiefen meiner Seele. Es musste nur frei gelassen werden.

Das ist zugegebener Maßen ein grosses Abenteuer. Manchmal gibt's Hohn und Spott, Unverständnis, Versuche der emotionalen Ausbeutung. Manchmal gibt es Zustimmung und Lob. Natürlich möchte man nur das letztere und nicht das erstere. Aber so funktioniert es nicht. Ich versuche, die Dinge nicht immerzu zu bewerten. Ist dieses jetzt gut? Ist jenes jetzt schlecht? Es ist einfach und zwar jetzt, und nicht in 60 Jahren.

Sylvie, jetzt doch irgendwie langatmig geworden

wie setzt man all diese Gedanken in die Praxis um

...erst sinds doch Gedanken, Worte, ein Beitrag, Gefühle...

aber wie handelt man blos nach ihnen???

In einer Gruppe wurde neulich der folgende Text gepostet, den ich hierfür passend finde (wenn nicht, seht es mir bitte nach und nehmt ihn einfach als allgemeine Anregung zum Nachdenken und Nachspüren):


Es interessiert mich nicht, womit du dein Geld verdienst. Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du die Erfüllung deines Herzenswunsches zu träumen wagst.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist. Ich will wissen, ob du es riskierst, dich zum Narren zu machen auf deiner Suche nach Liebe, nach deinem Traum, nach dem Abenteuer des Lebens.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten ein Quadrat zu deinem Mond bilden. Ich will wissen, ob du deinem Leid auf den Grund gegangen bist und ob die Ungerechtigkeiten des Lebens dein Herz geöffnet haben, oder ob du dich klein machst und dein Herz verschließt, um dich vor neuen Verletzungen zu schützen. Ich will wissen, ob du Schmerz - meinen oder deinen eigenen - ertragen kannst, ohne ihn zu verstecken, zu bemänteln oder zu lindern.

Ich will wissen, ob du Freude - meine oder deine eigene - aushältst, dich hemmungslos dem Tanzen hingeben und jede Faser deines Körpers von Ekstase erbeben lassen kannst, ohne an Vorsicht und Vernunft zu appellieren oder an die Begrenztheit des Menschseins zu denken.

Es interessiert mich nicht, ob das, was du mir erzählst, wahr ist. Ich will wissen, ob du andere enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst, um deine eigene Seele nicht zu verraten; ob du treulos sein kannst, um vertrauenswürdig zu bleiben.

Es interessiert mich herzlich wenig, was du besonders schön findest. Ich will wissen, ob du die Schönheit des Alltäglichen erkennen kannst, selbst wenn sie nicht immer angenehm ist, und ob ihre Allgegenwärtigkeit die Quelle ist, aus der du die Kraft zum Leben schöpfst.

Mich interessieren deine Fehler nicht. Ich will wissen, ob du mit Unzulänglichkeiten leben kannst - meinen und deinen eigenen - und ob du immer noch manchmal am Seeufer stehst und der silbrigen Scheibe des Vollmonds lautstark ein uneingeschränktes "Ja!" zurufst.

Es interessiert mich nicht, wo du wohnst oder wie reich du bist. Ich will wissen, ob du nach einer kummervoll durchwachten Nacht zermürbt und müde bis auf die Knochen aufstehen kannst, um das Notwendige zu tun, damit deine Kinder versorgt sind.

Es interessiert mich nicht, wen du kennst oder wie du hierher gekommen bist. Ich will wissen, ob du inmitten des Feuers bei mir ausharren wirst, ohne zurückzuweichen.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast und was du alles kannst und weißt und wie intelligent du bist. Ich will wissen, was dich von innen heraus trägt, wenn alles andere wegbricht. Ich will lieber wissen, ob du mit dir selbst allein sein kannst - und ob du den, der dir in solch einsamen Momenten deines Lebens Gesellschaft leistet, wirklich magst.

Lasst das bitte mal, wenn Ihr mögt, auf Euch wirken ...

(Der Antgahar)

Im Grunde ist es einfach. Man fäng damit an. Steh einfach auf, geh raus und umarme das Leben.

Schneeregen? "Dieses Scheiß Wetter, ich werde vom Leben verfolgt. Muss das jetzt sein? Wo ich da raus muss? Immer ich"

Das Wetter ist einfach. Es existiert nicht, um Dich zu ärgern. Du musst den Schneeregen nicht toll finden. Aber Du kannst in akzeptieren als Teil des Seins, zu dem Du gehörst. Der Ärger darüber existiert nur in eigenen Kopf.

Einfach loslassen diese Idee. Einfach anfangen.

Liebe Grüße

Sylvie, die sich einmummeln geht, weil sie raus in den Schneeregen muss ...

dieser Text da obenn ist echt super....und soooo wahr....

befinde mich gerade in einer Situation in der mir all das sooo schwer fällt...

Verliebtheit blockiert das "Ich" bei mir leider sehr stark und häufig...

Ist das der "Rucksack, den Dir Deine Eltern gepackt" haben?

Die Struktur ist: ich habe damals das nicht gekriegt, und deshalb fehlt mir jetzt was anderes. Und wenn ich jetzt das und das und das noch kriege, ja dann könnte ich glücklich sein. Obwohl: da ist ja noch die und die Altlast, aber wenn ich die auch noch beseitigt habe, dann, ja dann kann es endlich losgehen...

Sehe ich das halbwegs korrekt? (und ja: ich spreche aus Erfahrung)

Okay, also die Vergangenheit war "schlimm"? Ich frage jetzt mal ganz provokant: Sind diese "Defizite" heute noch relevant. Ich meine, die Vergangenheit ist passiert. Niemand kann sie im Nachhinein ändern. Was man aber ändern kann, ist der Umgang mit der Erinnerung.

Ich habe (immer nur im Stillen) meiner Mutter lange vieles vorgeworfen, habe ihr nach langen Jahren "verziehen", um irgendwann ganz plötzlich und unerwartet zu begreifen, dass es nichts zu verzeihen gab. Sie hat alles nach bestem Wissen und Gewissen getan. Nichts von alledem geschah in böser Absicht, allenfalls in Unwissenheit.

Wir kriegen alle eine bestimmte Charakterfixierung ab und unter dieser Prämisse geben wir uns weiter. Da von "Schuld" und "Versagen" zu sprechen (ich rede jetzt ausdrücklich NICHT von Gewalt und/ oder Mißbrauch) ist ziemlich müßig.

Meine Omi hatte eine Spruch, der mich als Jugendliche zur Weisglut gebracht hat, aber Recht hatte sie doch:

"Jeder Mensch ist anders albern", pflegte sie zu sagen.

Ganz liebe Grüße

Sylvie

P.S.: Ich danke Dir für Deinen Mut, Deine Gedanken zu teilen, für Deine Bereitschaft, Dich mit den meinen auseinander zu setzen und damit für die Möglichkeit, mich zu artikulieren, die Du hier eröffnest.

und trotz all dem schreibst Du von einer Lücke, die sich noch nicht geschlossen hast und dann wieder von Hoffnung

Das eine ist Vergangenheit, das andere ist Zukunft. Beides können wir jetzt nicht ändern. Ich denke, es ist ein Weg, möglichst präsent in der Gegenwart zu sein, zu entschleunigen, nicht fünf Dinge auf einmal tun zu wollen ...

Ich schaffe das auch nicht immer, aber es passiert immer öfter. Und es fühlt sich richtig an und gut, einfach richtig gut.

Sylvie, gerade ganz bei Dir

jederzeit wieder ....

So wie ich dein Profil lese bist du eine interessante Frau die nichts von oberflächiges Denken hält und lebt mit Leib und Seele..

Sensibel und stark.. möglicherweise macht das auch vielen Männer Angst.

Anderseits solltest du auch glücklich sein mit das was du hast weil ich glaube das ist mehr als so manch anderer. Beziehungen sind auch nicht immer die absoluter Erfüllung sondern Arbeit, Arbeit, Arbeit (frei nach Hape Kerkeling).

Vielleicht idealisierst du die perfekte Beziehung zu sehr und siehst nicht was direkt vor dir liegt?

Danke liebe Sunny.. dir auch einen schönen Tag!

ich denke zu wissenn was du fühllst.in deinem profil habe ich entnomen das du kinder hast,..ich auch ..und dadurch hat sich einiges geändert.war es bei dir auch so?habe noch einen partner,bzw. frau,aber wir führen ein leben wie in einer wg.habe sollche sehnsucht nach liebe,verständniss,und zweisamkeit!!!!!!!

sorry!!

Wenn du niemals wußtest wie es ist? Vermisst du nichts. Ich habe niemals Froschschenkel probiert, ich weiß nicht wie sie schmecken, vermisse daß auch nicht. Ich habe es mich aber auch niemals gefragt. Du Fragst. Was wenn? Fragen sind eigentlich nie zu beantworten.
Hätte ich als Kind Froschschenkel gegessen, mochte ich sie vielleicht.
Heute finde Ich Amphibien Ekel erregend, käme nie auf die Idee und würde auch keine probieren - aber ich habe als Kind keine gegessen.
Also was wäre?Eine Antwort wird es nie geben, Antworten gibt es nur auf daß was du erlebt hast. Aber dem was du nicht erlebt hast, trauere nicht hinterher. Wir waren auch beide nie auf dem Mond.

Wenn ich mir dein Profil so wie das was du hier schreibst so ansehe oder durchlese scheint es mir als wärst du eine sehr starke Frau mit einem Großem Selbstbewusstsein.

Aber ich denke auch das du in der tiefe deiner Seele (weil du auch immer von Seele sprichst) schwach bist oder schwächen hast. Lieben, geliebt werden heißt auch immer seine schwächen zu zeigen sie dem anderen zu Ofenbahren. Könntest es sein das du zwar von der großen Liebe träumst, denkst und redest aber auf einer anderen ebene deines seins angst hast sie zu erfahren, weil es bedeuten würde sich preiszugeben?

Es ist hier schon erwändt worden und mir fällt es auch immer wieder auf das Leute die schon länger Singel sind und den Wunsch haben einen Partner zu finden so genaue Vorstehlungen haben was sie wollen oder was sie nicht wollen das es eigentlich gar nicht klappen kann jemanden zu finden. Du erntest was du sähst, wenn du Liebe sähst erntest du auch liebe und wenn du den wusch hast einen Partner zu finden wirst du auch eine finden aber du musst offen sein und solltest nicht deine Seele einschräken in dem du schon ganz genau abgrenzt was sein darf und was nicht.

Und ganz wichtig was auch schon gesagt worden ist die Vergangenheit schult uns für die Zukunft aber leben tun wir im hier und jetzt.
Ich hoffe du kannst irgendwann rückblickend sagen ich habe liebe erfahren den keinem sollte diese Erfahrung verwert bleiben

LG Hunsi

aber auch sehr selten.

Erstmal vielen Dank Sunnyone...denn deine Thematik könnte in ähnlicher Form auch von mir sein.

Die Sehnsucht nach dem beschriebenen Gefühl droht einem manchmal die Luft zum Atmen zu nehmen....

Aber nichts im Leben geschieht umsonst...alles ist für irgendetwas gut...auch wenn man es nicht immer sofort erkennen kann.

Ich glaube absolut daran irgendwann den RICHTIGEN noch zu treffen,denn irgendwann ist JEDER dran ...aber wenn es nicht passieren sollte,dann war es nicht
vorgesehen...denn JEDER hat seine Aufgabe im Leben.

Leider führt diese Sehnsucht auch dazu,immer einmal mehr emotional gegen die Wand zu fahren als andere...eben weil man seine eigene Vorstellung von einer Verbindung hat...

aber auch diese Erfahrungen bereichern jedesmal......und wenn es nur ein Grund mehr ist zu erkennen,was man NICHT braucht.



In diesem Sinne wünsche ich Euch allen erstmal einen schönen Tag...