Ich bin letztes Jahr 50 geworden. Erstmal eine sehr bescheidene Zahl. Da knabbert Mann dran.
Aber was hat sich tatsächlich geändert bei mir und hinsichtlich meinen Erfahrungen im Joy?
Früher wirkte ich älter als ich war und heuer mache ich genauso viel Blödsinn und albere herum wie mit 20.
Mein Sarkasmus war schon mit 20 so ausgeprägt wie heuer.
Meine rasche und sehr hohe Analysefähigkeit besass ich auch schon mit 20. Danke meiner Lebenserfahrung ist sie noch grösser geworden.
Mein Freigeist und liberaler Rebell in mir, den gab es auch schon mit 20, er ist höchstens noch grösser geworden.
Ok, inzwischen bin ich desillusioniert und weiss die grosse Mehrheit der Menschen ist weder vernunftorientiert noch logisch denkend.
Früher meinte ich andere von meinen logischen Gedanken und meiner konsequenten Anwendung meiner Gedanken auf alle Sachverhalte überzeugen zu müssen. Heute weiss ich, Andersdenkende kann man nicht überzeugen. Man kann nur die, die eine ähnliche Grundüberzeugung besitzen oder ein ähnliches Weltbild haben, für seine Sicht begeistern. Also diskutiere ich nicht mehr mit Andersdenken. Die Energie spare ich mir.
Ja, meine Toleranz gegenüber Dummheit, Unlogischem und populistischem Denken ist inzwischen bei Null angelangt, - obwohl für Dummheit und Populismus hatte ich noch nie jedwedes Verständnis.
Ja, aufgrund meiner Lebenserfahrung betrachte ich jetzt die Medaille von beiden Seiten, wäge ab. Kann aber dennoch eine Seite der Medaille ggfls. mit aller Leidenschaft und aller Sturheit vertreten.
Nein, ich bin auch nicht ruhiger mein Autofahren geworden. Ich fahre genauso schnell wie mit 20. Aus purer Lust und Leidenschaft. Mein Reaktionsvermögen im Strassenverkehr war früher sehr hoch und ist heute nicht minder hoch. Heute kann ich aufgrund der vielen Fahrerfahrung Situationen im Vorfeld erahnen. Dies ist wichtig bei einer ambitionierten Fahrweise, gerade, weil meine Generation und auch die jungen Leute wie Schlaftabletten am Steuer fortbewegen, leidenschaftslos in Kleinwagen und Familien-SUVs mit downgesizten Motoren. Ein Liter Spritverbauch ist für die im Mainstream schwimmenden angepassten erstrebenswert, besser noch drei Liter weniger Verbrauch. Nein, ich habe mir meine automobile Leidenschaft immer bewahrt, ich brauche die Fahrdynamik und Geschwindigkeit wie die Luft zum atmen, wie den Sex zur Triebstillung.
Ok, heute liebe ich alte Autos, pflege und erhalte sie. Den neumodischen automobilen Mist mit allerlei Helferlein, die zur Unmündigkeit und Verblödung führen, will ich nicht haben. Bei 200 km/h brauche ich keinen Tempomat und einparken kann ich ohne Park Distance Control. Ich habe Autofahren noch nicht verlernt. Ich bin noch blitzschnell in meiner Reaktion.
Mit Leute meines gleichen Alters allerdings komme ich immer weniger zu Recht, das gilt aber auch für viele jüngere Menschen. Für die, die alle kleingeistig, angepasst geworden sind, sich nicht für ihre Freiheitsrechte interessieren, nicht für den Frieden in Europa durch ein geeintes Europa interessieren, nicht über ihren beschränkten Tellerrand hinausblicken oder die, die meinen Leute mit ökologischen Zwangswahn, der fast in Öko-Terrorismus ausartet, mich beglücken zu müssen. Nein, ich wusste schon damals was ich will und was für mich gut ist und das ist heuer genauso.
Ok, ich habe mich gefunden. Bin dadurch etwas ruhiger, stört mich aber einer in meinem Revier, in meinem Bürger- und Freiheitsrecht, bin ich genauso bissig wie eh und je.
Was die Leute über mich denken hat mich früher genau wie heute herzlich wenig interessiert.
Mein Geschmack – der hat sich im grossen und ganzen auch nicht verändert, ich fand früher schon die Farbe schwarz so herrlich bunt, dass ich rot hasse.
Ok, früher hatte ich einen bestimmten Typ Frau auf den ich stand. Das habe ich mir abgewöhnt, da ich dort wenig landen konnte. Heute habe ich keinen Typ frau mehr. Dafür weiss ich aber nach wie vor, welcher Typ Frau nicht geht, Shopping-Queens, Schminkfetischistinnen und Gartenliebhaberinnen in rosa Plastikcloqs.
Heute habe ich gelernt, dass ich gucke bei welcher Zielgruppe von Damen habe ich Chancen und nicht wo hätte ich gerne Chancen. Dafür sage ich mir aber auch, ich bin nicht irgendwer, sondern ich bin der Gewinn für Frau. Also muss ich mich nicht beim anderen Geschlecht anbiedern.
Ich sage genauso wie früher was ich denke, heute vielleicht noch schärfer. Ich bin genauso authentisch wie ich es immer war, heute vielleicht charismatischer, aber das ist nicht mein Verdienst sondern der Verdienst des Alters.
Ich schwimme solange ich lebe gegen den Strom, das war so und wird immer so bleiben und wenn eine grosse Masse plötzlich mit mir schwimmt, werde ich stutzig.
Ich trete genauso wie früher in Fettnäpfen, nicht versehentlich, nein elegant und gekonnt mit Vorsatz. Ich liebe es Andersdenkende aufzuregen und Gleichgesinnte mit meinen Gedanken anzuregen.
Ich spreche immer noch was andere nicht hören wollen. Ich immer noch so arrogant und arschig wie früher.
Gut, ich bin noch anspruchsvoller geworden, weil ich mit 50 genau weiss was ich will und was nicht. Welche Dame ich vielleicht als weitere Herzdame in mein Herz und an meine Seite lasse.
Und ich bin immer noch genauso harmoniebedürftig gegenüber den Menschen, die mein Herz erobert haben wie früher. Ich bin immer noch genauso loyal, fürsorglich und verlässlich an der Seite der Menschen, die ich mit meinem Herzen sanft umschliesse.
Nein, der alte Fuchs ist immer noch der gleiche wie früher, es hat sich nichts verändert. Nur die Knochen sind morgens etwas morscher als früher lol, aber ab mittags ist der alte Fuchs wieder bereit blitzschnell und blitzgescheit aus seinem Bau herauszukommen, um ein junges oder jung gebliebenes Reh zu umwerben, wenn es sich lohnt. Aber Morgenmuffel war ich auch schon früher.
Nur die lohnende Beute, die wird immer seltener. Hier im JC wie in im realen Leben. Das liegt an der zunehmenden Oberflächlichkeit, Beliebigkeit, Austauschbarkeit, die die Menschen im heutigen Zeitgeist entwickeln.
Der alte Fuchs kommt aus seinem Bau, wenn er z.B. ein Damenprofil hier entdeckt was bei ihm WOW macht. Nur dies kommt immer seltener vor, da auch die Profile der Damen, vermutlich auch die der Herren immer weniger Tiefgang, Witz und Charme haben.
Bei einer Profilinhaberin, die in den ersten 20 Sätzen schreibt, wer sich alles nicht melden soll und was alles nicht geht, da meldet sich auch nach dem zwanzigsten Satz der alte Fuchs nicht, selbst, wenn er noch im Rennen wäre.
Das tue ich mir nicht an, das habe ich nicht nötig. Aber auch das war schon mit 20 so.
Ich habe früher wie heute nicht wahllos das andere Geschlecht angesprochen. Kontakte kann ich hier im JC bekomme, gehe aber meist nicht darauf ein.
Es muss bei mir WOW machen !
Hat sich also viel mit 50 für mich verändert? Nein, nicht wirklich. Nicht bei mir und nicht hinsichtlich meiner Möglichkeiten von mir im Joy.