*********olon:
Da stimme ich im Grunde deiner Selbsteinschätzung zu, denke aber, dass Devotion des Dominus eher eine Sache von Einfühlungsvermögen und Toleranz ist, weniger Devotion.
Auch wenn ich wieder Mecker dafür bekomme wenn ich damit über den BDSM-Rahmen hinausgehe - es ist tatsächlich kein Unterschied.
Devotion bezeichnet eben auch traditionell die völlige Hingabe an eine Sache, die einem besonders wertvoll ist. Und dazu sind Männer (und auch Doms) im Prinzip genauso fähig wie Frauen.
Das Problem ist dass im BDSM die Begriffe zwar als Rollenbeschreibung für Top und Bottom verwendet werden, gleichzeitig aber in sehr vielen Beschreibungen eben genau die Fähigkeiten beschrieben und gesucht werden die diese Begriffe eigentlich beschreiben. Vertrauen, Fürsorglichkeit, Verantwortungsbewusstsein - das sind alles Elemente die mit der ursprünglichen sozialen Bedeutung von Dominanz und Devotion zu tun haben und nicht mit einer sexuellen Rollenverteilung.
Dominanz als Kennzeichen einer sozialen Struktur dient dem Zusammenhalt der Gruppe - deswegen funktionieren Egoismus, Herrschsucht und Grobheit da auch meistens nicht weil kaum jemand unter solchen Umständen freiwillig in der Beziehung bleibt sondern geht. Stabile soziale Beziehungen entwickeln sich nur da wo die Entscheidung der dominanten Rolle auch die Wünsche und Bedürfnisse der submissiven Rolle umfasst.
Auch von vielen Doms wird immer wieder beschrieben dass sie die Verantwortung, die ihre Rolle mit sich bringt, sehr wohl auch als Belastung empfinden - das hat wenig damit zu tun, einfach nur rücksichtslos und egoistisch seine Ideen durchzusetzen.