Zu Weihnachten was positives....
zum Thema Scheidung, es kann auch so gehen, dass niemand darunter leidet. Weder die Kinder noch die Eltern. So war es bei mir (w) und meinem Exmann. Die Kinder waren 3, 9 und 11 Jahre alt. Das war vor zwölf Jahren. Der Kleine kann sich nicht mehr daran erinnern, dass wir je zusammen lebten und hat zum Glück auch nicht grosse Streitereien mitbekommen, die gab es bei uns nicht. Die grossen haben bereits mitbekommen, dass mein Ex-Mann und ich überhaupt nicht zusammenpassen. Zwei verschiedene Welten haben sich entwickelt, wir haben sehr jung geheiratet. Zu früh, für beide. Nach der Scheidung (kein Gestreite) waren die Kinder am WE beim Vater und unter der Woche bei mir. Das war von Anfang an klar und es gab von Anfang an diesen Rhytmus. Sie haben von uns beide sehr viel Liebe erlebt und sie haben erlebt, wie man mit Anstand miteinander umgehen kann.
Keiner von uns hat den Fehler gemacht schlecht über den anderen vor den Kindern oder womöglich mit den Kindern zu reden. Im Gegenteil, wir haben uns immer bemüht auch die positiven Seiten des anderen (welche ja nach einer Scheidung nicht plötzlich weg sind) zu zeigen und zu loben.
Nun haben wir drei gesunde, ausgeglichene Kinder, die beiden Grossen studieren, der kleine ist auch ein sehr guter Schüler, Streitschlichter in seiner Schule, sehr beliebt und ausgeglichen, trotz Pupertät. Ich rede offen mit meinen Grossen nun über die Scheidung und die Zeit danach und sie betrachten diese auch und wir kommen alle miteinander zu dem Ergebnis, dass - wenn es denn schon sein muss - es genauso sein soll dann auch. Sie fühlen sich weder benachteiligt noch ungeliebt von einem von uns. Sie erleben, dass mein Ex-Mann und ich heute eine völlig entspannte Beziehung zueinander haben und keiner den anderen irgendwie in die Pfanne hauen möchte. Keiner fühlt irgendwelche Defizite durch die Scheidung und die beiden Grossen haben beide selbst schon längere Beziehungen.
Dies ist kein Weihnachtsmärchen, sondern Tatsache. Es hat viel Arbeit gekostet, sicher, denn wir haben uns ja nicht aus Liebe scheiden lassen, aber diese Arbeit und dieses sich zurücknehmen der Kinder zuliebe hat sich gelohnt und ich danke jeden Tag dafür, dass es auch solch positive Beispiele gibt. Wobei die wichtigsten Faktoren der ganzen Sache sicherlich der war, dass wir uns nie "um die Kinder" gestritten haben (das ist der Albtraum für ein Kind) und auch nie den anderen schlecht gemacht haben. Schafft man das, muss eine Scheidung kein lebenslanges Trauma sein. Hehre Worte, ich weiss, kenne auch genug Paare, bei denen überhaupt keine Kommunikation mehr möglich war, die Situation total verfahren, schlimme Verletzungen einen normalen Umgang miteinander unmöglich machten, hier muss man dann vielleicht doch lieber früher als später die Reissleine ziehen und sich nicht erst trennen, wenn alles total kaputt ist. Es geht ja nicht von heute auf morgen, dass eine Ehe zerbricht, es gibt schon viele Anzeichen vorher, es ist sicherlich nicht dienlich so lange mit der Trennung zu warten bis alles total in Scherben ist.
Wünschen allen ein wunderschönes Weihnachtsfest mit viel Ruhe und Besinnung und natürlich viel viel Liebe