Hallo? Keiner da?
Richtig einsam hier ... Schade!
Nun gut, wenn keiner Bedarf hat sich zu äußern, werde ich mich hier ausbreiten ...
Ich denke, die Frage nach der Gestaltung richtet sich zunächst danach, ob es ein Männerkalender für Männer, Frauen oder jeden Interessenten von Aktfotografie werden soll. Diesbezüglich haben ja Männer und Frauen eine doch recht unterschiedliche Vorstellung von den Modellen selbst, den Posen und der Hintergrundgestaltung.
Ich z.B. habe für dieses Jahr vergeblich in den Läden (hatte bis vor Kurzem keine Möglichkeit über's w.w.w. zu gehen) gesucht und bei der geringen Auswahl auch noch stets das Problem, dass mir dieses oder jenes nicht zusagte, was mich davon abhielt zuzugreifen. Entweder waren mir die Modelle zu jung oder jungenhaft und nicht maskulin genug, prinzipiell Vollkörper rasiert ( nur leider gehöre ich zu den selten gewordenen Frauen, die Brustbehaarung mögen und da hätte ruhig auch mal der Eine oder andere dabei sein können, wie ich finde), die Posen zu einseitig und zu oft gleich in einem Kalender wiederholt dargestellt, oder den Fotografien fehlte schlichtweg die Energie, um mich für sich einnehmen zu können.
Damit du vielleicht ein paar Anregungen von einer Betrachterin, die von Fotografie im technischen Sinn wirklich keine Ahnung, aber ein durchaus ein ausgeprägtes Geschmacksempfinden hat, bekommst, beschreibe ich dir meine Vorstellung für einen gelungenen Männer-Akt-Kalender.
Sexuelle Energie heißt für mich Farbe, aber sinnlich prickelnde Erotik
stellt sich bei mir eher bei s/w - Fotografien ein, die durch Licht- u. Schattenspiele das Bild an sich oder einen Körper lebendig erscheinen lassen (z.B. in der Art deines eigenen Profilbildes).
Ein Kalender sollte meiner Meinung nach entweder nur in s/w oder in Farbe gehalten sein, aber auf alle Fälle unbedingt einem bestimmten Stil treu bleiben.
Sehr reizvoll finde ich es, wenn ein Körper nicht immer in seiner Gesamtheit im Mittelpunkt steht, sondern vielleicht auch nur eine bestimmte Körperpartie, die der Phantasie genug Raum läßt, den gedanklichen Blick weiter wandern zu lassen oder die Sehnsucht im Betrachter weckt, die Schatten vertreiben zu wollen, um in den Genuß des Ganzen zu kommen.
Meine beliebtesten Körperpartien bei einer erotischen Fotografie eines Mannes sind: natürlich zuerst ein knackig schön ausgeprägter Hintern samt Übergang zum Rücken / ebenso wie Schenkel mit Übergang zum Hintern (leicht gespreizte Beine durchaus, aber Genitalien im Schatten, der Phantasie wegen) / Schultern und Nackenbereich / Lenden und Bauch und die Brust-Hals-Kinnpartie. Auch ein Seitenprofil vom Gesicht eines Mannes, der irgendwie entrückt oder verträumt in die Ferne sieht, kann sehr erotisch sein. Es kommt auf das Modell, sein Aussehen und seine Ausstrahlung an und wie derjenige in der Lage ist, mit der Kamera zu flirten, aber es gibt auch gewisse direkte Blicke, die anregend sein können, solange sie nicht (entschuldige den folgenden Ausdruck, aber ich denke du weißt, was ich meine) "Porno-geil" rüberkommen. Ich bin der Ansicht, solche Blicke haben nichts in einem Erotikkalender zu suchen, der Ästhetik und Sinnlichkeit und eben nicht Sex vermitteln will. Vielmehr sollte Sehnsucht, Verlangen und das charmant knisternde Wissen um die heimlichen Wünsche des Betrachters im Blickpunkt einer Frontalaufnahme stehen.
Die Verschmelzung eines Modells mit der Natur und ihren Elementen wie Wasser/Eis/Schnee oder leichte Brise/Wind/Sturm mag ich auch sehr. Z.B. ein Mann, der mit perlenden Wassertropfen auf der Haut aus den tosenden Fluten steigt oder wie aus dem Fels gemeißelt dem Sturm trotzt; ebenso ein kraftvoll sehniger ausgeprägt maskuliner Körper, der mit einem knorrigen alten Baum verwachsen zu sein scheint u.s.w. wie aber auch die sehr natürlichen Momente, wo ein schlafender Mann plötzlich ganz entspannt und weich wirkt.
Im krassen Gegensatz dazu kann auch die Verbindung Mann - Metall -Maschine äußerst reizvoll wirken. Z.B. der nackte Männerkörper vor dem Hintergrund einer großen alten ölverschmierten Turbine in einer verlassenen Fabrikhalle mit Kettenzügen und riesigen Metallgittern.
Beispiele hätte ich noch viele Kopf, aber du wirst ja der Gestalter des Kalenderprojektes sein, nicht ich.
Wichtig wäre mir noch anzumerken, das die Bilder in einem Kalender auch den Jahreszeiten entsprechen - auch wenn es sich um Aktfotografie handelt, denn im Sommer möchte ich beim besten Willen keinen Mann im Schnee sehen, selbst wenn er nackt ist.
So, ich hab es angekündigt, mich auszubreiten, jetzt ist es passiert!
Aber es soll ja dir, artatac von Nutzen sein und jedem dem es nicht lesen will, kann es ganz einfach einfach überspringen.