interessantes Thema...
Jeder, der Aktbilder von sich machen läßt, muß berufliche Konsequenzen abwägen. Das gilt für Hobbymodelle wie auch für solche, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Bestes Beispiel für die letztere Kategorie ist Carla Bruni, die Gattin des französischen Staatspräsidenten, deren altbekannte Aktbilder wieder hervorgekramt wurden, als die Liaison mit "Sarko" ruchbar wurde. Geschadet hat es ihr nicht. Das mag an ihrer Stellung liegen, der Qualität der Bilder oder aber an dem kulturellen Umfeld in Frankreich, wo neulich berufsmäßige Aktmodelle der Pariser Kunstakademie (?) in "Arbeitskleidung" für mehr Lohn usw. demonstrierten.
Im Ausgangsbeispiel ist insgesamt problematisch, daß das Mädel eine eigene Internetseite hatte. Selbst wenn diese heute nicht mehr existiert, ist nicht ausgeschlossen, daß sie auf einem völlig anderen Server als demjeniges ihres Providers gespiegelt wurde. Weltweit.
Alle, die Bilder ins Internet - egal in welcher Form - einstellen, sollte sich darüber bewußt sein, daß Bilder trotz aller Schutzmaßnahmen kopierbar bleiben und daß die Bilder selbst dann noch im Internet vorhanden sein können, wenn das Profil oder die eigene Seite von Netz genommen wurde.
Das gilt übrigens auch für die Forenbeiträge im Joyclub einschließlich der mit den Beiträgen eingestellten Bilder. Diese bleiben, worauf in den Nutzungsbedingungen hingewiesen wird, auch nach der Löschung eines Profils erhalten.
Es gibt heute Dienstleister, die im Auftrag von zukünftigen Arbeitgebern, daß Internet nach peinlichem Kram durchsuchen. Das ist z.B. bei StudiVZ und vergleichbaren Communities ein Problem, wenn man Bilder von Suff-Gelagen oder auch "problematische" Wortbeiträge einstellt. Natürlich gilt dies auch für allzu offenherzige Urlaubsschnappschüsse usw.
Aufgrund dieser Fragen gibt es bereits medienpolitische Überlegungen, den Betreibern von Communities vorzuschreiben, daß z.B. Forenbeiträge vom User mit einem Verfallsdatum versehen werden können, nach dessen Ablauf die entsprechenden Beiträge komplett gelöscht werden müssen.
Auch dies ist kein hundertprozentiger Schutz, da alles gespeichert und gespiegelt werden kann.
Es ist also immer eine individuelle Risikoabwägung notwendig, wenn man Bilder in das Internet - in welcher Form auch immer - einstellt. Wenn man sich da unsicher ist, sollte man es lieber lassen bleiben. Das schließt Aktbilder für den persönlichen Gebrauch überhaupt nicht aus. In solchen Fällen ist dann aber regelmäßig der Fotograf zu bezahlen.
Wichtig erscheint es mir, daß man hinter dem steht, was man macht. Das erleichtert es dann auch, gesellschaftliche wie berufliche Konsequenzen anzugehen - so ungerechtfertigt diese ein mögen, wenn "es" herauskommt.
Wenn man berufliche Probleme befürchtet, sollte man nicht unbedingt eine offensive Strategie fahren, sofern man in einem Umfeld tätig ist, in dem dies ein absolutes "no go" ist.
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Nur ein paar Gedanken von mir, da ich mir diese und ähnliche Fragen auch schon selbst gestellt habe
LG
tacones