Tatsächlich?
******ko2:
Wann wachen einige Frauen endlich auf? Es sind doch überwiegend Männer, die von der sogenannten" sexuellen Revolution" profitiert haben. Lasst euch doch nicht von anderen einreden, was gut für euch ist.
Da du und ich fast gleich alt sind, erlaube ich mir hier mal meine Perspektive zu schildern.
Die „sexuelle Revolution“ ist doch kein Ereignis, das isoliert von anderen plötzlich in den Gesellschaften des Westens „passierte“!
Sie fand und findet vor dem Hintergrund epochaler gesellschaftlicher Umwälzugen statt.
Nur mal zur Erinnerung: Frankfurt feiert gerade
Jahre Frauenwahlrecht.
In diesen letzten 100 Jahren hat es so viele Entwicklungen gegeben, die für Frauen positiv sind, dass ich hier jetzt dazu seitenlange Abhandlungen schreiben könnte.
Das kann frau (und Mann) aber auch gerne auf Wikipedia nachlesen, denn dort ist es unter den einschlägigen Stichworten ausführlich dargestellt.
Nur so viel:
Wir dürfen wählen, Auto fahren, ohne Erlaubnis unserer Ehemannes arbeiten, ein Bankkonto eröffnen, Geschäfte machen, haben Chancen im Beruf.
Das haben sich Frauen erkämpft, die dafür von vielen Männern (und leider auch Frauen) als abstoßende lila Latzhosen tragende Monster lächerlich gemacht und verachtet werden. Unter anderem Alice Schwarzer, ( die - und das zum Stichwort „Missbrauch und Vergewaltigung“ in ihrer Jugend nur knapp einer Vergewaltigung entkam - was ihre strikte Position vielleicht erklären könnte).
Was das alles mit der sexuellen Revolution zu tun hat?
Viel, denn zum ersten Mal in einer jahrtausendealten Geschichte (abgesehen vom unrühmlichen tausendjährigen Reich mit Mutterkreuz und Ehre) verfügen Frauen über Chancen, Macht und Ressourcen, die sie - sofern sie es WOLLEN! - unabhängig davon machen könnten, auf Gnade und Verderb den Entscheidungen ihres Vaters (im Bezug darauf, wen sie heiraten muss) oder Ehemannes (wenn sie dann verheiratet ist) ausgeliefert zu sein.
Wenn sie nicht heiraten will, kann sie es lassen, denn sie kann sich - so hinreichend intelligent und bereit, daraus etwas zu machen - auch in einem Beruf verwirklichen, den sie selbst gewählt hat.
Sie wird nicht als alte sitzengebliebene Jungfrau angesehen, sie muss den Beruf nicht für die Kinder aufgeben.
Was aber im Kontext sexuelle Revolution am wichtigsten ist!
Es sind doch nicht alleine Männer, die davon profitieren?
Jede Frau hat doch das Recht JA zu sagen, genauso, wie sie das Recht hat NEIN zu sagen.
Es ist doch nicht die Verantwortung eines Mannes, was ihr mit euch selber oder mit eurem Körper, eurem Geist, mit eurem Herzen oder eurer Seele macht?
Es gibt im Kontext von Begegnungen zwischen Menschen positive und negative Erfahrungen.
Diese Erfahrungen gestalten immer ALLE Personen, die daran beteiligt sind.
Keiner ist Täter und keiner ist Opfer.
Männer sind doch keine Wölfe, die arme kleine unschuldige Rotkäppchen fressen und Frauen keine hundert Jahre lang in einem Schloss von Rosen behütete Jungfrauen, die erst nach dem Kuss eines Prinzen zu wahrer Liebe erweckt werden.
Liebe und Beziehung ist nichts, was Mann oder Frau durch Verzicht auf Sexualität erkämpft genausowenig, wie Mann oder Frau es sich ervögeln kann durch besonders guten und häufigen Sex.
Sex ist ein Bestandteil einer Beziehung zwischen Menschen - hetero-, homo-, bi-sexuell, monogam - polyamor oder irgendwas dazwischen.
Die Emanzipation und die sexuelle Revolution hat uns nur den Rahmen gegeben und die Chance, frei und selbstbewusst und selbstbestimmt zu leben und uns sexuell auszuleben oder nicht.
Eine Frau, die auf Weibchen macht und sich ziert und glaubt, sie sei „nur eine ECHTE Frau!“, wenn sie sich Männern verweigert und das „kostbare Gut Sexualität“ künstlich verknappt, bis Prince Charming um die Ecke geritten kommt und ihre Liebe erwecken kann, hat alles Recht der Welt das zu tun ... vor allem hat sie alle Chancen das zu tun.
Habt ihr aber auch schon mal darüber nachgedacht, was manche von euch für ein Bild von Frauen zeichnen, die sich ein anderes Recht nehmen?
Die gerne Sex haben und mal ja und mal nein sagen?
Nicht, weil irgendein Mann sie dazu zwingt, sondern weil sie es wollen?
Ihr zimmert viel fleißiger an dem Zerrbild mit, dass Männer aber vor allem Frauen, die ihre Sexualität selbstbestimmt leben, Huren(Böcke) und damit menschliche Nieten und charakterschwach seien.
Ihr erwartet Toleranz und Akzeptanz für eure Entscheidung NEIN zu sagen, weil ihr eure Gründe habt, es genauSO zu wollen.
Selbst, wenn es nur die Erwartungen sind, dass euch ein Mann mehr respektiert und achtet, wenn ihr dem Bild der sittsamen und achtbaren Frau aus dem vorletzten Jahrhundert entsprecht - dem der braven Ehefrau, die für würdig erachtet wird, dass er sie heiratet.
Ihr macht euch stärker von Männern abhängig, als ihr es eigentlich sein wollt.
Eine Frau, die end!täuscht ist, weil ein Mann sich nach einem Date nicht mehr meldet, weil ER Sex konsumiert hat und dann geht, ist doch viel mehr eine Verliererin der sexuellen Revolution WEIL sie sich in die Rolle des Weibchens fügt.
Wer zwingt euch denn dazu, zu Hause zu sitzen und euch die Augen auszuheulen, weil ein (Ex)Ehemann fremdgegangen ist, weil ein potentieller
partner heute glühende Worte schreibt und morgen eurer besten Freundin?
Wer sagt denn, dass eine Frau nach einem Date auf einen Anruf warten muss und dann frustriert erkennen, dass er sich nicht mehr meldet?
Sind wir denn alle kleine dumme unschuldige Hascherl, die zwar finanziell und beruflich unabhängig und frei sind und dann aber im Bereich Liebe und Sexualität zu dummen, schwachen, sprachlosen Halb-Idiotinnen mutieren müssen, die sich davon abhängig machen, ob ein Mann sie liebt oder nicht?
Ich! Habe die gesellschaftliche Veränderung, die Emanzipation und die sexuelle Revolution so verstanden, dass ich das Recht habe, zu sein, wer ich will, so zu leben, wie ich will und dann Sex zu haben, wenn ich es will.
Aber, Dass ich damit auch für mich selbst und meine Entscheidungen verantwortlich bin.
Wenn ich heute Sex mit einem fast fremden Menschen habe, dann ist das ok.
Wenn ich zu ihm oder ihr
sage, ist das genauso in Ordnung und meine Entscheidung, die mein gegenüber zu respektieren hat.
Ich bin durch halb Europa und den nahen Osten getrampt und dabei oft genug in Situationen geraten, in denen ein Mann sich mir gerne sexuell genähert hat.
Ich habe jedes mal nein gesagt und mich keiner Gewalt oder Überzeugung ausgeliefert. Und das liebt daran, dass ich weiß, was ich will und auch, was ich NICHT will und das auch ausstrahle.
Wenn sich ein Mann nach einem Date nicht mehr bei mir meldet, überlege ich nicht, wann er anruft.
Ich denke darüber nach, ob ER mir wichtig genug wäre, dass ich ihn wiedersehen WILL.
Wenn die Antwort auf diese Frage positiv ist, kann ich ihn anrufen oder schreiben und nachfragen - ist die Antwort
oder es kommt keine, akzeptiere ich das und mach nen Haken dran.
Ist die Antwort negativ, kann ich doch dankbar dafür sein, dass er sang- und klang-los verschwindet, weil ich der Mühe enthoben bin, ihm zu sagen, dass er nicht mein Typ ist, denn Mann-che gekränkten Männer (und Frauen) werden auf eine Abfuhr hin reichlich unangehm.
Aber auch wenn ich mich dann Tage-, Monate- oder jahrelang heulend im Bett verkriechen will, meine
und mich Netflix und virtuellem Leben hingebe, ist das MEINE Entscheidung.
DER Mann, in den ich vergeblich Hoffnung gesetzt habe und der meinen hochfliegenden Erwartungen end-täuscht hat, trägt daran keine Schuld!
Der hat nur ein anderes Konzept für sein Leben und seine Zukunft als ich.
Mann oder Frau, die hier auf virtuelle Texte und Bilder, auf schwärmerische
und per-fick-te Selbstdarstellung setzen, geben sich doch einer bunten Hollywood-ähnlichen Welt hin, in der „Pretty Woman“ vom reichen Geschäftsmann zur Prinzessin erkoren wird. Das ist doch nichts anderes als die Märchenwelt eurer Kindheit.
Mann und Frau kann doch !leben! und das genießen - unabhängig von Liebe, Partnerschaft und Ehe, mit oder ohne Sex, weil er oder sie die Freiheit und auch das Recht dazu hat.
Die Emanzipation und die sexuelle Revolution gibt Männern und Frauen alle Möglichkeiten und Chancen dazu.
Auch einen potentiellen Partner monatelang minutiösen Prüfungen eines Beziehungs-TÜV auszusetzen
Auch direkt Sex zu haben, und dann zu sagen „Ej Alter, du bist so schlecht, da brauche ich gar nicht mehr weitermachen, um zu wissen, das kann nicht besser werden.
Oder Erotik und Sinnlichkeit zu genießen - losgelöst von der Frage, wird ER mich wiedersehen wollen oder nicht.
Sex hat nämlich letztendlich nichts damit zu tun, ob Menschen eine Partnerschaft miteinander eingehen wollen oder nicht.
Sex ist erst einmal ein Grundbedürfnis, das Menschen stillen wollen oder auch nicht.
Wie Essen und Trinken - nur im Gegensatz dazu nicht überlebensnotwendig für den Körper.
Sehr wohl aber für die Psycho(Hygiene)
Ein Mensch, dem jede körperliche Berührung - Zärtlichkeit und NÄHE - entzogen wird, gleichgültig ob zwangsweise wie den Babys in Versuchen eines früheren Königs oder freiwillig als Erwachsener, wie es manche sich selbst auferlegen, verkümmert psychisch und wird verbittert und negativ.
Aber auch ein Mensch, der Sex als fast Food konsumiert, kann sich genauso selbst verletzen und seine Seele verkrüppeln.
Aber das macht niemand anderes mit einem/einer als unschuldigem hilflosen Opfer - die Entscheidung dazu treffen wir selber - jeden Tag neu und selbst-bestimmt und eigen-verantwortlich
Das war Bjutifools Wort zum Samstag
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Oh....wieviel Mühe sich manche hier geben....so viel Text. Aber natürlich, du hast Recht damit, dass jeder und jede für sich selbst die Entscheidung über ihr Sexualleben trifft, allerdings werden Frauen viel mehr als Männer( letztere aber auch) in dieser Frage instrumentalisiert. Und ich bin überzeugt davon, dass eher labilere Typen mit schwachem Selbstwertgefühl sich dadurch zu Aktionen verleiten lassen, die ihnen eigentlich schaden. Die althergebrachte Vorstellung von der Selbstbestimmung und des sogenannten freien Willens wird ja mittlerweile auch sehr kontrovers diskutiert bzw durch die Erkenntnisse der aktuellen Hirnforschung zumindest in Teilen widerlegt.