Was genau assoziiert ihr mit polyamor?

profilangaben sind doch oft geschönt... das foto ist oft schon älter, inzwischen ist man grauer und wiegt vielleicht ein wenig mehr. und ja auch beim beziehungsstatus wird gerne geschummelt. viele frauen hier wollen zb keinen mann, der heimlich seine frau betrügt. also wird behauptet es wäre eine offene beziehung oder ähnliches.

all das hat natürlich mit einer polyamoren lebensweise nix zu tun, da es da eben nicht (nur) um sex geht.

meine frau und ich leben in einer echten offenen beziehung. sie weiss wann ich mich wo mit wem treffe, keine geheimnisse, auch wennioch nicht alles erzählen muss wenn ich nicht will..

und jetzt zur zeit entwickelt es sich in eine polyamore richtung. die andere frau lebt nicht in unserer stadt, ich würde sie nur treffen wenn ich beruflich unterwegs bin. die andere weiss auch bescheid, dass es eine "hauptbeziehung" gibt, und dass ich meine frau nie verlassen würde.

mal schauen wie sich alles entwickelt.......

frage mich immer ob diese leute überhaupt einmal aufrichtig geliebt haben, oder ob sie den begriff liebe einfach inflationär für die schmetterlinge im bauch benutzen.

Polyamor liebende Menschen oder die, die hier vorgeben polyamor zu sein?

...ist "aufrichtig lieben" eine einmalige Sache, die im Leben nur ein einziges Mal vorkommen darf? Hast Du noch nie eine "aufrichtig geliebte" Frau für eine "noch aufrichtiger geliebte" Frau verlassen? Empfandest Du Deine Liebe dann auch "inflationär"? Dreiecksverhältnisse kommen in den besten Familien vor. "Polyamor" ist einfach dafür nur eine neue Bezeichnung...

Ja. Genau deshalb ist Polyamorie nicht promiskes Verhalten. Polyamorie fühlt man.

Liebe zu mehr als nur einer Person.

Sie von FK888 schreibt:


Wobei man ergänzen muss, dass polyamor lieben nicht unbedingt mit mehrere Beziehungen haben einhergeht.

ich denke auch, dass viele diesen modebegriff hier einfach mal angeben. bin da ganz bei dir und diejenigen sind damit auf jeden fall schon mal gemeint. bei denen, die zum teil seit jahren polyamor leben stelle ich mir halt durchaus die frage, ob es in deren vergangenen beziehungen überhaupt mal eine tiefere seelische verbindung zum partner gab, welche die bezeichnung liebe dann überhaupt erst rechtfertigen würde.

wir haben hier halt, wie so oft, das problem mit den begrifflichkeiten. gegenwärtig leider gut daran zu erkennen, wenn menschen abwertend als rechts bezeichnet werden. jeder mensch definiert das für sich selbst bzw. lässt es sich von anderen vordefinieren. um den bogen nun zurück zu spannen: ein 12jähriges mädchen ist zum beispiel auch unsterblich verliebt, nachdem sie den nachbarsjungen geküsst hat.

für mich persönlich ist es unvorstellbar mehrere menschen gleichzeitig zu lieben, weil liebe nach meiner definition auch ein treueversprechen an meinen partner beinhaltet und polyamor schon allein dadurch ad absurdum geführt wird. ich weiß es ist derzeit unglaublich cool altbewährte, funktionierende muster aufzubrechen und das dann als progressiv zu bezeichnen, aber wie und ob es fortschrittlich ist wird sich erst zeigen.

@**C

das "aufrichtige lieben" kann durchaus mehrmals im leben vorkommen, aber nicht eodem. ich hab auch tatsächlich noch nie eine "aufrichtig geliebte" frau für eine "noch aufrichtiger geliebte" frau verlassen. wer nämlich aufrichtig liebt, der ist gar nicht auf der suche nach einer noch aufrichtigeren liebe. desweiteren fällt liebe auch nicht vom baum, sondern erwächst erst aus einer gemeinsamen und aufrichtigen beziehung.

...sondern..?

Ich hatte ja auch nicht mit jedem eine Beziehung, in den ich verliebt war.

Ich kann mehrere auch unglücklich lieben, ohne dass die Liebe erwidert wird oder es zu einer Beziehung kommt.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich in zwei Personen gleichzeitig verliebt war und mich nicht entscheiden konnte, für wen ich mich entscheide. Aber ich MUSS mich halt immer entscheiden, damit ich nicht den Überblick verliere. Was eine Liebesbeziehung betrifft, kann ich mich nur auf eine Person konzentrieren.

Das hat auch was mit den verschiedenen Arten von Liebe zu tun die es gibt. Es ist absolut frei von Denken und Handeln aus unseren selbst auferlegten “Schubladen”die wir uns im Laufe des Lebens zugelegt haben bzw mitgegeben worden durch unsere Umwelt in der wir uns bewegen. Wie viele Partner man dazu braucht,muss jeder fuer sich entscheiden. Es gibt neue Blickwinkel wie man auf andere Menschen zugeht und das Feeling dabei ist ganz besonders.

....wenn das für Dich so passt, ist das doch eine wunderbare Sache. Nur, wenn wir unsere heutige Gesellschat anschauen, dann gelten "ewige Treueschwüre" sehr häufig nur noch auf Zeit. Und der aufrichtigste Mann oder die aufrichtigste Frau ist nicht davor gefeit, dass ihn/ihr plötzlich "der Mensch seines Lebens" über den Weg läuft. Die Literatur ist voll von Geschichten, Romanen und Dramen von
Menschen, welche sich innerlich zerreissen, weil sie eben mehrfach "aufrichtig" lieben. Ich finde es daher schon etwas anmaßend, in Frage zu stellen, ob diese Menschen je "aufrichtig" geliebt haben, nur weil es ausserhalb Deiner Vorstellungskraft liegt...

Das klingt mehr nach einer Entscheidung, als nach einer emotionalen Ausrichtung.

Was ich interessant finde, ist, dass Menschen, die sich bewusst für monogame Beziehung entscheiden, doch immer Phasen des Chaos möchten, wo sie endlich was erleben, sich ausleben, die Sau rauslassen möchten. Wie Freigänger, gegen sie irgendwann wieder in die Monogamie zurück, wo all das natürlich verboten ist.

Für mich sind Menschen glaubhaft monogam, wenn sie so fühlen, danach handeln. Sie haben nicht das Bedürfnis über die Definition Single wild rumzupoppen, weil sie wirklich nur einen Menschen in ihrem Leben sexuell brauchen.

Sich selbst Regeln aufzulegen finde ich seltsam.

Das wäre so, als würde ich als polyamor fühlende Frau nicht nur einen Menschen haben dürfen, weil ich gefälligst mehrere zu lieben habe.

Daher fällt es mir schwer, soll ich mein Fühlen einem Beziehungskonstrukt unterordnen. Das kann ich nicht.

Ist in einer Lebensphase nur ein Mensch da, bin ich nicht plötzlich monogam, sondern fühle noch immer polyamor.

Fühle ich monogam, kommt mir gar nicht erst in den Sinn, wild rumzupoppen.


Schreibt Sie

aber wenn wir hier nun tatsächlich tiefer in was ist polyamores Lieben und Leben einsteigen und kann ich das und wenn wie, dann müsste man vielleicht nen extra Thread dafür aufmachen und/oder ggf. in den Gruppen zum Thema ....

hmmm... na ja, da der Titel des Threads von den Admins aber so formuliert wurde, stimmt, ist natürlich ein weiteres Antworten eingeladen.

Okay, ja.

Ich kann auch mehreren Partnern treu und verbunden sein, nicht nur einem. Mir ist es bisher noch nicht passiert, dass ich in zwei Menschen gleichzeitig so richtig verliebt war, aber ich habe mich durchaus schon mehrmals verknallt, während ich gleichzeitig meinen Freund liebe.

Ich liebe meinen Freund und bin gleichzeitig in zwei weitere Männer verknallt. Allerdings will ich mit denen wiederum aktuell keine Liebesbeziehung. Wobei ich zugebe, dass diese Grenzen zunehmend etwas aufweichen, seit wir wirklich befreundet sind. Ich will sie zumindest als Teil meines Lebens.

Ich glaube, ich kann polyamor fühlen, aber ich weiß es nicht sicher.

Na ja, um differenzieren zu können, ist es schon sinnvoll etwas weiter auszuholen.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass Menschen, die eigentlich monogame Beziehungen leben wollen, aber gerade als Single unterwegs sind, promisker agieren als andere. Und wenn sie erleben, zu oft auf beziwhungswillige Menschen zu stoßen, bappt schnell mal das Schild polyamor im Profil. Damit signalisiert der aktuell beziehungsunwillige aber eigentlich doch monogam leben wollende Mensch: Spaß ja, aber ich lass mich nicht festnageln.

Das sieht plötzlich ganz anders aus, wenn doch Beziehung gewünscht wird. Aber dafür kann das Schild gegen monogame ausgetauscht werden.

Marketing. Und ich kann mir vorstellen, dass das sogar funktioniert.

Schreibt Sie

Also, ich bin etwas erstaunt, wenn jemand sagt, dass er/sie "nur eine Person liebt", denn das tut niemand. Man liebt auch seine Kinder (mehrere) und die Eltern und Geschwister ... und jaaaaa, das ist dann "eine andere Art Liebe" ... okay.

Für mich ist das Gefühl aber nicht anders. Die "Ausführung" der Liebe, ja, denn da gibt es Beziehungen mit Sex und welche ohne. Aber ob ich nun Liebe erster, zweiter und dritter Klasse empfinde ... das frage ich mich nicht. Mittlerweile habe ich für mich auch meine "Beziehungen zu Menschen" nicht mehr in eine Rangfolge gebracht (erst der geliebte Partner, dann die Kinder, dann die Eltern, dann die Freundinnen ...), sondern sie sind alle gleich-wertig für mich - aber "Beziehungsanarchie" ist hier nicht das Thema.

Es ist übrigens ein Irrtum, dass man "heutzutage" einer "Mode folgt" und "alles, was mal galt" umstößt. Denn polyamore Beziehungen und Geflechte gab es schon immer, sie wurden nur nicht an die große Glocke gehängt. Ich finde es gut, dass man heute darüber reden kann, dass jemand, der in einer Beziehung lebend sich verliebt, dass dieser Mensch nicht mehr ein schlechtes Gewissen haben muss und "sich entscheiden" muss.

Ob man diese Verliebtheit nun irgendwie auslebt oder nicht, das ist eine Sache, die jede/r für sich entscheiden muss. Ob man das kann, ob man das will. Ich finde jedenfalls die Variante "Frau liebt zwei Männer und beide wissen das" auch nicht schlechter als die alte Methode der heimlichen Affäre.

Mit "polyamor" - um mal auf das Thema zurück zu kommen - assoziiere ich, dass jemand mehr als einen Menschen liebt, wobei "Liebe" hier im Sinn von "auch mit Sex" gemeint ist. Wie das in der Praxis ausgelebt wird - es gibt ja verschiedenste Modelle - das muss man dann beim Kennenlernen erfahren. Und dann kann ich auch sehen, ob dieser Mensch und seine Vorstellungen mir passen oder nicht.

Nach meinem Verständnis beinhaltet Polyamorie gleichzeitige emotionale und körperliche Liebe zu mehreren Menschen.
Polygame Lebensformen beinhalten für mein Verständnis nicht zwangsläufig das Vorhandensein der Gleichzeitigkeit der "Lieben", monoamore / monogame Lebensformen beinhalten die Exklusivität sowohl der emotionalen als auch der körperlichen Liebe (eins-zu-eins). Alles drei sind verbindliche Lebensformen.

Der europäische Kultur-Kreis ist sehr stark geprägt von monoamoren / monogamen Lebensformen , so dass es für viele eher unvorstellbar ist, wie eine polyamore oder polygame Lebensform denn tatsächlich gelebt werden soll.

Es gibt aber durchaus Kulturkreise, in denen die Polyandrie, die Polygyndrie und auch die Polygynandrie gelebt wird. Dort stößt wahrscheinlich die monogame Lebensform auf ebensoviel Unverständnis.

Die Angabe in den Profilen ... schwierig, denn meist wird sich mit der Bedeutung der Begrifflichkeit nicht genügend befasst.

Einige beziehen ihre Definition nur auf die Fähigkeit, mit mehreren Menschen gleichzeitig eine tiefe emotionale Bindung einzugehen.

Andere beziehen ihre Definition nur auf die Fähigkeit, mit mehreren Menschen gleichzeitig eine tiefe körperliche Bindung einzugehen.

Und es gibt tatsächlich Menschen, die eben beides können - gleichzeitige tiefe emotionale und körperliche Bindung zu mehreren Menschen.

benutze ausdrücklich das Wort Bindung = verbindlich

Lebensformen, die nicht entsprechend der Norm des sozialen Umfeld geführt werden, sind meistens sehr diskrete Formen, bedeutet: es steht nicht an der Haustüre!
Nachbarn's wissen es nicht zwangsläufig, der Verkäufer im Supermarkt ebensowenig wie die Kollegen, denn letztendlich ist es eine vertrauliche Privat-Angelegenheit.

Diskretion bedeutet nicht heimlich, sondern -> Takt-Gefühl, im Vertrauen
Diskret zu sein bedeutet eben auch Rücksicht-Nahme auf die Werte und Vorstellungen anderer.



Swingen -> wohl meistens unverbindlich, also eher vergleichbar einem ONS

Fremd-Gehen -> heimliche ONS

Sie von FK888 schreibt:


Ich habe ja bereits geschrieben, dass mich zusätzlich zur Liebe oftmals nur Freundschaft verbindet und noch nichtmal Sex. Ich will vielmals gar keine Beziehung haben. So wie es ist, ist es ok für mich.

Und selbst wenn ich mir mit jemandem eine Beziehung vorstellen kann und er sich wiederum mit mir, heisst es nicht, dass sich derjenige auch eine Poly-Beziehung vorstellen kann, da er sich womöglich Exklusivität wünscht. Somit wäre zwar die gegenseitige Liebe vorhanden, aber eben nicht in Form einer Beziehung gelebt.


Ich gebe zu, ich achte bewusst darauf, ob polyamor im Profil angegeben ist oder jemand der entsprechenden Gruppe angehört. Ich vertraue darauf, dass die Angaben stimmen. Denn ich unterstelle per se niemanden, dass dies ein Vorwand zum fremdgehen ist. Aber das mag auch daran liegen, dass es bislang nicht relevant war, da ich niemanden in meiner Umgebung habe wo ein Treffen überhaupt möglich wäre.

...ich sehe zwischen Liebe und Freundschaft und mag diese noch so innig sein, einen gewaltigen Unterschied. Für mich haben Liebe und Freundschaft im Bezug auf polyamor nichts gemainsam...

Sie von FK888 schreibt:


Ich auch. Daher setze ich diese Begriffe auch nicht gleich. Ich habe schließlich auch Freunde, die ich nicht in diesem Sinne liebe.
Mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass nicht jede Liebe als Beziehung gelebt werden muss.

Ich weiß nicht welcher User, was genau mit dem Beziehungsstatus "polyamor" meint
ICH assoziiere damit innige Liebe zu mehreren Menschen. Kenne auch einen Mann, der mit 2 Frauen Partnerschaften führt. Eine ist seine Ehefrau, die andere seine Freundin, beide wissen voneinander.
Es ist doch wundervoll, wenn es funktioniert
Im Grunde kann ja aber jeder angeben, was er möchte...das Gegenüber interpretiert ja etwas hinein, was ICH vielleicht nicht damit assoziiere. Ich habe "offene Beziehung" in meinem Status stehen und auch das wird häufig fehlinterpretiert, indem man mir unterstellt, ich vögel jede/jeden und/oder bräuchte n "Freifahrtschein" für was auch immer
Für mich sind solche "Anfragen"/ Kommentare sofort raus....und so wäre es sicher auch, wenn meine Polyamorie fehlinterpretiert wird. Wenn jemand wirklich wissen möchte, wie ich das lebe, fragt er nach.

IdS

Swingen hat für mich mit Poly nichts zu tun. Bei Poly gehe ich von mehreren Partnern aus gleich welchem Geschlecht, die voneinander wissen, sich akzeptieren und innerhalb dieses Konstrukts, die gegeben Regeln beachten.

Als Single bin ich aber auch oft mit Singleprofilen konfrontiert, in welchen ich dann Dategesuche mit dem Partner zusammen finde. Jeder ist sich selbst der Nächste, oder vielleicht doch einfach nur grenzenlos ungebildet?!

Warum soll ich als in einer Beziehung monogamer Mensch als Single nicht wild rum poppen dürfen?
Wenn ich in einer Liebesbeziehung bin, dann brauche ich das wilde Rumgepoppe nicht. Ich mache das nicht aus Überzeugung oder weil ich es mir verbiete, sondern mir reicht der eine Partner, den ich liebe.
Liebe ich ihn nicht mehr, dann werde ich wieder Single. Und dann kann ich vögeln mit wem ich will, bis ich mich in den nächsten verliebt habe.