*********eeker:
@*******ssa
*******ssa:
Würde und körperliche Unversehrtheit sind unveräußerliche Rechte. Die kann ich - egal wie devot ich auch bin - nicht an jemand anderen abtreten.
Auch falsch, wenn ich mich ganz hingebe und das so vereinbart ist, kann das Verändern des Körpers auch dazugehören und es gibt keine Diskussionen ob ich ein Piercing bekomme oder nicht.
Das ist nicht falsch. Sondern es ist der Kern unseres Straf- und Bürgerrechts. Bei einer Schönheits-OP reicht sogar, dass irgendjemand das anzeigt. Da dies eine schwere Straftat ist. Hier wird der Metakonsens nicht ausreichen. Klar, wenn Sub dem zugestimmt hat, ist das was ganz anderes. Aber da sind wir dann genau da, wo ich es beschrieben habe. Bevor du etwas als falsch ausrufst, solltest du dich wenigstens grundlegend informieren. Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Doch, es ist falsch. Ich bin da völlig auf der Seite von claralissa.
Wäre es nicht falsch, dann könnten wir auf der Stelle jedes BDSM vergessen. Denn überall, in jeder Spielart und Kategorie davon geht es darum, dass jemand die Kontrolle über Bereiche eines anderen übertragen bekommt und ausübt, die normalerweise gesetzlich besonders geschützt sind: Freiheit. Sexualität. Körperliche Unversehrtheit. Strafrechtlich ist alles, wirklich alles, was man im BDSM betreibt, irgendwie kriminell: entweder ist es Freiheitsberaubung (Bondage, anketten) und/oder Nötigung oder sogar Vergewaltigung (Rapegames) und/oder Körperverletzung (Spanking und alles, was mit Schmerzen zu tun hat).
Die einzige Tür, wie man da raus kommt, ist eben der Konsens, analog zu medizinischen Behandlungen, oder - besonders passend - Körpermodifikationen. Die Zustimmung macht es möglich, und genau darum reicht der (Meta-)Konsens eben aus. Du sagst selber: wenn sub zustimmt, ist es etwas anderes. Bingo.
*******ssa:
Es geht eben nicht darum den anderen nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Das ist voll doof.
Dann verstehst du aber auch nicht alles, sorry, denn wenn die Sub das Go gibt, dass ihr Dom sie formen kann/darf so wie es ihm gefällt, wenn dies eine gemeinsame Absprache ist und sie es geil macht, ihm völlig ausgeliefert zu sein, dann ist das nicht doof, sondern jedem selber überlassen.
Oh contraire! Aber ich verstehe total, dass eine Sub sich damit nicht beschäftigt. Denn es ist ja wirklich das Gefühl, dass Sub eben gerne hätte. Dom sollte Sub auch genau dieses Gefühl geben. Das ändert aber nichts an Doms Verantwortung. Andernfalls sind wir im Horrorhaus von Höxter. Denn da du das so gut verstehst, verstehst du sicher auch, dass deinen Gedanken zuende gedacht auch die Tötung von Sub erlaubt ist. Vielleicht, weil er auf ihrem Grabstein eine Schnappszahl als Todesdatum stehen haben möchte. Oder vielleicht noch etwas noch viel trivialeres.
Definieren wir doch einmal "Formen", ja? Ist es schon formen, wenn sub sich auf Wunsch Doms schminkt? Auf eine bestimmte Weise anzieht? (Wer dieses Thema vertiefen möchte, es gibt irgendwo im Forum einen Thread "Tussis, Blondinen und Dummchen". Lesenswert!)
Was sonst kann man alles mit einer sub und ihrem Aussehen machen? Haare färben oder auf eine bestimmte Art schneiden lassen (im Extremfall auch bis zur berühmten Glatze). Bodypainting. Piercings und Tattoos machen lassen. Brandings. Schönheits-OPs.
Man sieht also: es ist gar keine Sache, die man prinzipiell ausschließen oder für gut oder schlecht erklären kann. Sondern nur graduell. Und die Grade liegen eben für alle unterschiedlich. Du magst vieles ablehnen, was für andere machbar oder sogar erwünscht ist, und zwar auch für subs. Das ist deine Sache, aber es steht dir nicht zu es zu verurteilen.
Und wenn du schon Verantwortung ansprichst: es ändert auch nichts an
subsVerantwortung! Es ist immer noch ihr (oder sein) Körper, und claralissa sagt sagt ganz richtig, dass solche Entscheidungen nicht alleine getroffen werden, üblicherweise. Oder glaubst du tatsächlich, jemand ließe sich gegen seinen entschiedenen Willen piercen oder gar operieren? Glaube ich nicht, keine Sekunde lang.
Wollte jemand das mit Gewalt und unkonsensuell durchsetzen, dann wären wir wirklich im Bereich des Strafrechts. Aber das halte ich für absolut vernachlässigbar.
(Und damit hat sich auch das mit dem Töten erledigt. Dazu wird es ja wohl keine Zustimmung geben.)
Er von Drachenliebe schrieb