Wenn aus sexueller Beziehung eine platonische Beziehung wird

Auch bei Achtsamkeit macht die Dosis das Gift. Für mich liest sich Dein EP, als läge nicht aufrichtig alle Karten auf dem Tisch. Mehr so als würdet ihr Euch umschleichen, ja einander nicht zu verletzen.

Die Motivation für seinen Wunsch und das so zu fomulieren kann alles mögliche sein.

Das was er möchte und sagt passt jedenfalls nicht zu dem, was Du fühlst und da würde ich weiter schauen. Ist es nur Deins? Eine Sehnsucht oder stimmt es so einfach nicht und er möchte den Schritt, weil er denkt, das wäre besser für alle?

Reden. Wenn er immer ehrlich ist, rede mit ihm. Sprich das Thema durch. Ich persönlich vermute, die lange sexlose Zeit könnte ein Problem gewesen sein. Und ich würde fast sagen, das Ganze ließe sich wieder auffrischen.

Es passt für mich nicht zusammen, dass ihr erst viel Sex hattet und er dir jetzt offeriert, komplett auf Sex zu verzichten, solange du nur bei ihm bleibst. Und dass du dich aber anderweitig umgucken kannst.
Da fehlt mir die Begründung, wo seine Leidenschaft am Sex abhanden gekommen ist. Irgendwas ist da komisch. Vielleicht hat er eine andere Krankheit, die verminderte Lust verursacht. Er sollte sich mal durchchecken lassen.

Oder er ist eben doch nicht ehrlich, will dich aber nicht verletzen und tut das dann eben doch, weil er sich dabei sozial unbeholfen anstellt (Willkommen im Club der Männer).

Bei so extremen Positionswechseln - ist das da nicht sinnvoller sich selber voll in den Focus zu rücken anstatt zu überlegen, ob man noch mehr Verständnis für den Partner ausgräbt.

Erscheint mir als Ablenkungsmanöver. Schön über den Partner nachdenken, nochmal nachfragen, nochmal lösen wollen, nochmal überlegen ob man Entgegenkommen kann /alles richtig verstanden hat. Kein Blick auf sich selbst.

Dabei kann man den anderen nicht ändern - aber sich selber in Position bringen und dann kann der Partner zu dieser Position nachziehen. Dann bewegt er sich wieder aus sich selbst heraus - oder eben nicht. Dann sieht man das aber.

Ich finde diese Ratschläge sehr interessant, aber wohl auch etwas theoretisch wie aus einem der unzähligen Beziehungsratgeber.

Es wird oft gerade den Frauen geraten, sich oder ihre Position zu ändern, nur das ändert meiner Erfahrung nichts oder nur sehr wenig an dem jeweiligen Partner.

Diese Starrköpfigkeit ist mir gerade bei Personen über 50 aufgefallen und hat mich persönlich dazu gebracht, die Geschichte zu beenden, sei es meine ehemals beste Freundin oder ein Partner.

Denn andererseits habe ich auch gelesen, man sollte sich nicht für eine Person verbiegen lassen.

Inzwischen biete ich bei schwierigen Situationen an, darüber zu reden, meinetwegen auch mit Hilfe eines professionellen Dritten, aber sofern das Angebot nicht angenommen wird, sehe ich nicht ein, meine Energie und Zeit allzu sehr zu verschwenden .

...ich habe hier einige vernünftige Ansätze gelesen.
Eine längere Sexpause kann zu einer Entwöhnung führen, die muss man dann durchbrechen und hoffen es normalisiert sich wieder.
Auch ist es normal das Beziehungen Phasen durchlaufen mit mehr und weniger Sex.
Aber aus meiner Sicht seit Ihr nach nicht mal 2 Jahren deutlich zu früh an solch einem Punkt.
Ich hatte den in einer früheren Beziehung mal nach 10 Jahren... Männer sprechen dann nicht offen, oder viele Männer sprechen dann nicht offen.
Sie / Wir wollen nicht verletzen, nicht verlieren / loslassen, weil der Rest sich gut anfühlt. Also ich habe mich und meine Expartnerin dann noch 3 Jahre gequält.
Aus meiner Sicht kann eine Beziehung ohne Sex nicht überleben.
Finale Gespräche suchen, Konsequenzen aufzeigen, vor die Wahl stellen und abwarten ob das Stopschild, diese rote Ampel überfahren wird und Entscheidung treffen.
Es ermöglicht beiden entweder U turn oder aus... aber es erspart allen noch viele, kommende Entscheidungen.
Man kann auswählen, 1 großer Knall oder 10 kleine. Am Ende bleibt der Schmerz der gleiche. Bei 10 kleinen zieht es sich nur länger.
Vielleicht bekommt Ihr auch noch die Kurve, aber nur mit regelmäßigen Sex und Intimität.

Ich finde die Situation eigentlich sehr einfach:

Er hat Dich frei gegeben. Falls Du darauf jemals angewiesen warst - jetzt bist Du frei.

Du bist aber auch frei zu entscheiden oder sich einfach entwickeln zu lassen, welchen Stellenwert diese Beziehung in Zukunft in Deinem Leben hat.

Du kannst Dir - typisch weiblich - emphatisch Gedanken machen, warum er das macht. Ob er davon ausgeht, Dir nicht geben zu können was Du brauchst, Dich aber nicht Einschränken will oder ob er in Zukunft Probleme sieht. Ob er seinen Haltung in so eine verletzende Aussage kleidet "Du reizt mich nicht mehr!", damit Du nicht in Hoffnung und Helfer-Syndrom verharrst.

Wie auch immer, selbst wenn es einen taktische Aussage ist: Nimm ihn ernst und wörtlich. Alles andere nimmt ihm die Würde, die vielleicht aufgrund seiner Erkrankung ohnehin einen Kratzer hat.

Hallo erst mal,
gerade gespannt deinen Eintrag gelesen, die Folgeposts aber nicht.
Wenn ich das so lese, dann ist das für mich nicht mehr als eine sehr innige Freundschaft in dem man dem Gegenüber sehr vertraut und gerne mit ihm Zeit verbringt. Mehr nicht.


Hast Du Ihn schon mal darauf angesprochen wieso er keinen Sex haben will?? Wenn er ehrlich zu Dir ist, dann sagt er es Dir. Mir kommt es aber so vor, als würde er sich den Sex wo anders holen. Kann gut sein, das ich total falsch liege, aber komisch finde ich das schon.


Ich würde es wie gesagt wie eine bessere Freundschaft sehen. Womöglich auch auf Abstand gehen.

Eigentlich eine simple Rechenaufgabe. !7 Monate sind, runden wir aufgrund der Zeit die es noch braucht, großzühgi auf 80 Wochen auf. Das sind 560 Tage, davon habt ihr euch nur 160 Tage gesehen, was genau genommen auch nicht ganz stimmt, weil die Tage sicher schon halb vorbei sind, als ihr euch getroffen habt. Das waren also 400 Tage nichts, die 160 Tagen Sex gegenüberstehen. Effizient ist doch etwas anderes.
Die Frage ist, wie hier schon erwähnt, was will man selber. Ist es etwa spontaner Sex, ist es vielleicht stetige Geborgenheit, nicht nur am Wochenende, mag man Verläßigkeit, heißt zu wissen, wo man im Leben steht, möchte man geliebt werden und dies auch spüren?

Mir würde tatsächlich dabei seine Liebe fehlen.


Das ist eine WE WG, ohne Begehren und ohne Liebe?

Wozu sollte das gut sein, Zeitverschwendung in meinen Augen.
Er sollte sich eine andere WG suchen.

Ich wehre mich entschieden dagegen dass hier so häufig einer sexlosen Beziehung die Liebe pauschal abgesprochen wird. Asexuelle Menschen, Menschen mit temporärem oder dauerhaften Libidoverlust, Menschen ohne aktuellen Sexpartner - alle nicht bindungsfähig und nicht in der Lage zu lieben? Das halte ich für absurd.

Ich schließe mich da eher der griechischen Aufteilung der Liebe in Eros, Agape und Philia an. Es gibt mehr als einen Ausdruck von Liebe und etwas was ich durch synthetisch erzeugte Duftstoffe induzieren kann hat für mich auf keinen Fall das Vorrecht, sich als einzigen Ausdruck von Liebe zu betrachten.

Schön wenn wirklich alles zusammen fällt aber ich würde eine Beziehung niemals auf Basis ausschließlicher Eros, ausschließlichen Begehrens, eingehen. Für mich ist der Kern von Liebe eher Philia, das zueinander hingezogen sein. Erst wenn das gegeben ist ziehe ich eine Beziehung überhaupt in Betracht.

Ich finde Eros absolut nicht unwichtig, aber für eine Beziehung steht es bei mir klar unter der Philia. Nun sollte partnerschaftliche Liebe nicht dazu führen dass man Teile von sich unterdrücken oder leugnen muss - das ist in diesem Fall aber auch gar nicht so.

Ob eine solche Beziehung für euch beide funktioniert kann euch niemand anderes und schon gar kein Durchschnitt sagen. Ist der Durchschnitt der Bezeihungen in Deutschland etwa glücklich? Wen schert dann was der Durchschnitt denkt ...

Die Einzigen die euch beantworten oder erfühlen können ob eine beglückende Partnerschaft auf dieser Basis möglich ist seid ihr beiden, sonst keiner. Und wenn ihr die Einzigen wäret bei denen das so ist, würdet ihr deswegen darauf verzichten wollen weil der Durchschnitt das anders macht?

Sprecht mit einander, offen, ehrlich, immer wieder, auch über die Sachen die erst mal weh tun - und schaut welche Gefühle sich dabei entwickeln. Und denen würde ich dann folgen.

Der Mann sagte Der TE, dass er sie nicht liebe.

Dann nehme ich das mal als gegeben genauso an.

Davon steht nichts im EP. Auch aus den sonstigen Kommentaren der TE erinnere ich das nicht. Sollte ich das überlesen haben ändert das möglicherweise den hier beschriebenen Sachverhalt aber nicht meine generelle Ansicht.

Tatsächlich schreibt die TE:


Man sieht daran aber auch, wie verführerisch es sein kann, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen, denn im gleichen Absatz schreibt sie:


Ich erkenne keinen Zeitdruck. Der TE stehen alle Auswahlmöglichkeiten der Welt offen. Sie kann versuchen, die Intentionen ihres Partners besser zu verstehen (mein Favorit), sie kann auf dem Absatz kehrt machen und in die weite Welt hinaus spazieren (warum?), sie kann mit einem anderen Partner das Kopfkissen teilen und trotzdem zu ihrem platonischen Freund stehen (er gibt sie explizit frei). Wo ist da der Entscheidungsdruck? Im Grunde der größte Luxus in einer Partnerschaft, den ich mir vorstellen kann.

Das steht sehr wohl im EP :

Ändert für mich nichts daran, dass da keine Liebe bei ihm ist.

Nur weil sie sich dafür eine Entschuldigung ersinnt, ist es ja dennoch so.
Andere user haben das ebenso wahrgenommen ,gesehen/zitiert.

Ich lebe nun ja in einer platonischen Ehe. Die war aber Jahre lang vorher intakt, erfüllend, und die Liebe ging nie.


Ohne Liebe würde ich das so gar nicht leben wollen.
Und ich berichte von Mir, ich mache der TE keine Vorschriften.

Kann darum nicht verstehen, was so verkehrt ist.

Kann man denn nicht tatsächlich einen Partner platonisch lieben und mit einem anderen Sex haben und ihn deshalb auch mögen?

Können poly alle gleich und gleichzeitig lieben?

Wenn die das können und es ihnen zu gestanden wird,
Warum sollte ich das nicht können?
Voraussetzung ist für mich die Liebe auf beiden Seiten. Also bei meinem Mann und bei mir.

Würde diese Liebe fehlen, wäre es falsch für mich.

Wenn sich die TE dazu entschliesst, lebt sie es dann ja auch so.

Ich stimme dir zu, das kann man leben.
Warum soll man der TE nicht das Recht zugestehen, das auszuprobieren, mit aller Zeit der Welt.

Und wo hatte ich geschrieben:

lauf so weit du kannst und jag ihm zum Teufel?

Ich werte gar nicht, ich sagte, ohne Liebe wäre das für Mich nicht machbar.

Warum sollte ich strikt dagegen sein?

Ich lebe das doch so.
Nur eben mit Liebe.

Und ich lebe über 30 Jahren mit diesem Mann zusammen.
Nicht nur am WE seit ein paar Monaten.

Und der Findungsprozess war ein langer, oder nicht?

Ja, auch da wieder,

nach 20 gemeinsam Jahren, einem gemeinsamen Kind, durchstandene Krankheiten, und anderen Widrigkeiten des Lebens, gab ich ihm so zwei Jahre.

...ohne Sex leben!
Aber ist das erstrebenswert, sollten wir uns hier als Mensch durch eine Situation so einschränken?
Wir haben alle nur ein Leben und das Zeitfenster wo wir unbeschwert alles leben, erleben können ist nicht unendlich!!!

... ungewöhnlich aus.
Fast als wolle er in der ersten Reihe sitzen wollen und Dich leiden sehen wollen.
Leiden, wie er unter der Hautkrankheit und der erwähnten schlechten Erfahrung(das ist weit, weit mehr als Energie-Räuberei ... die passenden Begriffe erspare ich mir).
Es ist für mich kein klarer Ansatzpunkt erkennbar, dass er an den beiden (bekannten - kann ja auch noch andere geben) "Baustellen" arbeitet in einer Weise, dass mit ihm eine als in etwa "normale" Partnerschaft möglich wäre (Du sagtest ja, dass diesen Sommer nichts nicht-platonisches "lief").

Gefragt: Ich würde ihm genau dies (s.o. Textabschnitt in "bold"), genau so kurz & knapp, erklären und dass ich genau darum den Kontakt komplett abbreche. Mit diesem Worten wäre ich weg - und würde, falls noch etwas kommt, es konsequenst abblocken.

BerLonZur

Wow: Ex und hop mit Ghostinggarnitur, so geht Partnerschaft 2018!