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Wie geht ihr mit dem Coming-out eures Partners um?

******mes Mann
712 Beiträge
Themenersteller 
War nicht von Anfang an da.
Der Bezug entstand so etwa nach zwanzig Ehejahren, wobei die Zahl ja letztlich keine Rolle spielt.

Entscheidend ist für mich gewesen, dass ich eine Hetero-Ehe geschlossen habe und auch für mich sich Nichts in der Weise andeutete.
Ich habe es auch zu Anfang versucht zu verdrängen. Es kam nur ähnlich wie bei vielen Diäten durch einen Jo-Jo-Effekt immer wieder und manifestierte sich schließlich.
''Dann lass ich mich scheiden.''

Nur ein ganz kleiner Teil des Dramas.

Ah, ich kann das nachvollziehen. Meine eigene Neigung habe ich aufgrund einer extrem ablehnenden Reaktion unterdrückt. Auch aufgrund von Verlustangst. Ist lange her.

Am Ende hilft alles nichts. Wo du auf Unverständnis stößt, ist es an dir, dich für dich selbst zu entscheiden.

Schreibt Sie
Ich sehe das:
****yn:
Also wenn mein Partner nichts von meiner Bisexualität wüsste und er meint, von einer bisexuellen Frau würde er sich trennen, würde ich ihm tatsächlich direkt selbst zuvorkommen, weil ich schlichtweg keinen Nerv für derart beschränkte Menschen in meinem Leben habe. In so einem Fall würde meine Wut wahrscheinlich schwerer wiegen, als meine verletzten Gefühle. Ich würde keine weitere Zeit mit jemandem verschwenden wollen, bei dem ich Angst haben müsste, dass er mich niemals so akzeptieren würde, wie ich bin, mit einer sexuellen Orientierung, die ich nunmal nicht ändern kann.
Nicht so.

Es kratz nicht an meinem Ego, wenn meine Partnerin/mein Partner mit einer Änderung bzgl. eines nicht unerheblichen Aspekts meiner Personality eventuell so große Schwierigkeiten hätte, dass sie/er an Trennung denken, oder eben diese anstreben, würde.
Das ist auch nichts, was ich wegdiskutieren wollte oder wo ich eine Kompromißbereitschaft erwarten würde. Das mag aber daran liegen, dass wir bzw. ich exclusiv monogam leben - immer exclusiv monogam gelebt habe(n).

BerLonZur
****a56 Frau
2.686 Beiträge
prohermes
Ich denke entweder konkretisierst du hier im Thread dein Anliegen und lässt dir nicht alle relevanten Angaben aus der Nase ziehen oder du korrigierst dein Profil...denn dort gibst du an das deine Frau vor 3 Jahren gestorben ist...also bräuchte sie sich nicht mehr von dir scheiden zu lassen. *skeptisch*

medea
****yn Frau
13.442 Beiträge
******Zur:
Ich sehe das:
****yn:
Also wenn mein Partner nichts von meiner Bisexualität wüsste und er meint, von einer bisexuellen Frau würde er sich trennen, würde ich ihm tatsächlich direkt selbst zuvorkommen, weil ich schlichtweg keinen Nerv für derart beschränkte Menschen in meinem Leben habe. In so einem Fall würde meine Wut wahrscheinlich schwerer wiegen, als meine verletzten Gefühle. Ich würde keine weitere Zeit mit jemandem verschwenden wollen, bei dem ich Angst haben müsste, dass er mich niemals so akzeptieren würde, wie ich bin, mit einer sexuellen Orientierung, die ich nunmal nicht ändern kann.
Nicht so.

Es kratz nicht an meinem Ego, wenn meine Partnerin/mein Partner mit einer Änderung bzgl. eines nicht unerheblichen Aspekts meiner Personality eventuell so große Schwierigkeiten hätte, dass sie/er an Trennung denken, oder eben diese anstreben, würde.
Das ist auch nichts, was ich wegdiskutieren wollte oder wo ich eine Kompromißbereitschaft erwarten würde. Das mag aber daran liegen, dass wir bzw. ich exclusiv monogam leben - immer exclusiv monogam gelebt habe(n).

BerLonZur

Aber selbst eine Bisexualität bedeutet doch nicht automatisch, dass man während einer Beziehung mit einem andersgeschlechtlichen Partner Sex mit demselben Geschlecht haben will.

Ich habe häufig den Eindruck, dass bei bisexuellen Personen davon ausgegangen wird, dass sie ihre Bisexualität auch innerhalb einer Partnerschaft immer ausleben wollen. Dabei kenne ich so viele exklusiv monogam lebende Bisexuelle.
Bisexuell zu sein bedeutet doch nicht automatisch, dass ich während einer Beziehung mit einem Mann unbedingt auch Sex mit einer Frau brauche, oder während einer Beziehung mit einer Frau unbedingt Sex mit einem Mann brauche. Es bedeutet nur: Ich fühle mich sexuell zu beiden Geschlechtern hingezogen. Nicht: Ich brauche zu jeder Zeit auch Sex mit beiden Geschlechtern.
Für einen Mann, der mit einer bisexuellen Frau zusammenlebt, würde sich rein gar nichts ändern, wenn die Frau monogam veranlagt ist.
Sexuelle Orientierung und Präferenzen beim Beziehungsmodell haben rein gar nichts miteinander zu tun.
*****ven Frau
7.318 Beiträge
Danke vielmals Kailyn. Ganz genau so sehe ich das auch.
******mes Mann
712 Beiträge
Themenersteller 
@ Medea56
Ich will nun wirklich nicht oberlehrerhaft wirken, aber manchmal komme ich nicht umhin. Vielleicht liest du noch mal den Eröffnungsthread.

Dort habe ich eindeutig die Situation beider Möglichkeiten beschrieben. Also Coming out von Frau gegenüber Mann, bzw. Mann gegenüber Frau. Mir ging es keineswegs um einen konkreten, nämlich meinen Fall. Der liegt in der Tat eine ganze Zeit zurück. Und die Zeit war sehr,sehr steinig, da ich sie geliebt habe und mich auf keinen Fall trennen wollte. Dies bitte ich nicht egoistisch zu interpretieren - der will nur seine Position durchsetzen....

Der Hang, Sex mit einem Mann zu haben, hatte sich über Jahre aufgebaut und wurde immer drängender. Ich würde mich als 60/40ziger einordnen, habe aber dagegen gekämpft. Nur gab es kein zurück.

Also stand ich vor der Situation, es heimlich zu machen oder mich ihr gegenüber zu bekennen. Da wir aber eine glückliche Ehe führten, habe ich mich geoutet.

Anlass für diesen Thread ist allerdings ein befreundetes Paar, welches meines Wissens nicht im Joy angemeldet ist, aber vor dem gleichen Problem steht(kenne nur die männliche Seite). Ich kann nur meine Sicht der Dinge in dieser Geschichte darstellen, wie es meiner Frau ergangen ist und wie sie das heute sehen würde, kann aus verständlichen Gründen nicht erfolgen.

Dennoch vermute ich aus eben dem gegeben Anlass, dass so eine Situation vielleicht doch gar nicht so selten ist und daher dieser Thread.

Ich hoffe, hiermit für ausreichende Klarheit gesorgt zu haben.
****a56 Frau
2.686 Beiträge
prohermes
Den Eröffnungsthread habe ich gelesen...aber ebenso das:

War nicht von Anfang an da.
Der Bezug entstand so etwa nach zwanzig Ehejahren, wobei die Zahl ja letztlich keine Rolle spielt.

Entscheidend ist für mich gewesen, dass ich eine Hetero-Ehe geschlossen habe und auch für mich sich Nichts in der Weise andeutete.
Ich habe es auch zu Anfang versucht zu verdrängen. Es kam nur ähnlich wie bei vielen Diäten durch einen Jo-Jo-Effekt immer wieder und manifestierte sich schließlich.

und das hört sich für mich nicht wie das Problem eines befreundeten Ehepaares an.

Nicht umsonst habe ich geschrieben "...und lässt dir nicht alle relevanten Angaben aus der Nase ziehen".

Deshalb musst du nicht Oberlehrerhaft sein sondern einfach nur deine eigenen Beiträge lesen. *zwinker*

medea
Hi,

Neigungen, egal welcher Art, können beim Partner doch immer zu Verwirrung und Ablehnung führen. Und somit zur Trennung. Ich habe harmlose Fußfetischisten kennen gelernt, die Panik vor der Reaktion ihrer Partnerin hatten. Vor einer Trennung. Und deshalb unterdrücken sie ihre Bedürfnisse oder gehen fremd.

Ich finde es sehr unlautere dem Partner gegenüber. Und auch, wenn ich mir wünsche, einen toleranten Menschen an meiner Seite zu haben, kann ich nicht für alles diese Toleranz abverlangen.

Würde mein Mann bisexuelle Neigungen entdecken, täte mich das zum Beispiel nicht stören. Würde er plötzlich auf Windelspiele abfahren oder andere Spielarten, die Ekel und Abscheu bei mir auslösen, da wäre vorstellbar, dass ich das auch sekundär nicht mittragen möchte oder kann. Konkret empfinde ich wahlloses promiskes Sexualverhalten abstoßend, dann ziehe ich mich tatsächlich aus intimen Kontakten raus. Oder wenn der Sexpartner meines Partners mir Übelkeit einbringt, weil ich den total widerlich finde, dann bin ich auch raus.

Ich finde, das darf alles sein, auch wenn es traurig macht. Und wenn für einen Partner dessen Verhalten für den anderen gar nicht geht, darf der sich trennen wollen.

Schreibt Sie
****si Frau
205 Beiträge
Wichtig wäre für mich, dass mein Partner mir seine Gedankengänge nicht verschweigt. Dass ich weiß, wie es ihm geht. Und dass ich weiß, woran ich bin.

Im besten Fall geht er schon an der Stelle offen ins Gespräch, an der er sich noch unsicher ist. Wie es ausgeht kann man sicher nie im vorhin sagen. Aber dann bestünde zumindest die Möglichkeit, dass die vertrauensvolle Beziehung weiter bestehen kann.

Wenn er es mir verheimlichen würde, aus welchen Gründen auch immer, und mir erst sehr viel später erzählen, glaube ich dass es mir extrem schwer fallen würde, jemals nochmal Vertrauen zu ihm zu finden.
********chaf Mann
7.505 Beiträge
JOY-Angels 
Danke erst einmal für das Konkretisieren deines Anliegens. Das hilft besser zu verstehen. *top*

Bei mir hat meine allererste Freundin sich damit geoutet. Mit der Frage "hast du dich schon einmal in einen Mann verliebt?" Ich: "Nö. Du?" Sie: "Ja". Damit wusste ich bescheid. *cool*

Geändert hat sich für mich damals rein gar nichts. Wir waren eh recht frisch zusammen, da meldete ich mal so gar keine Ansprüche an für ihre Gefühle anderer gegenüber. Für mich war es eher etwas einfacher, da ich ja wusste, dass ich gegenüber Frauen nicht mithalten kann -sie lieben einfach anders- und hätte auch kein Problem mit einer Doppelbeziehung ihrerseits gehabt, solange alle Beteiligten davon wussten.

Zu deiner konkreten Frage: Ob man sich outen sollte, ist gerade bei langjährigen Beziehungen eine wirklich gute Frage. Schade, dass deine Frau damals so reagierte, da kam sie wohl nicht an ihrem eigenen Weltbild vorbei. Dann aber ist es schlussendlich wirklich das Beste, sich zu trennen, wenn für sie eine Welt zusammen brach. "Bilder in meinem Kopf", dagegen können Menschen manchmal einfach nicht an, und dann muss man das wohl oder übel auch respektieren.

Ich denke, dass man subtil die Gespräche erstmal drauf lenken sollte, wie der eigene Partner übers Anderssein denkt. Wie sieht es mit Ausländern aus, wie mit Flüchtlingen, was hält sie von HartzIV-Empfängern? Und, ach ja, wie dann mit Schwulen? So könnte man subtil ihre Einstellung darüber herauskitzeln.

Wenn sie nun vollkommen ablehnend reagiert, ist er dann wenigstens drauf vorbereitet.
Es dann heimlich machen käme für mich nicht in Frage. *nein* Denn wenn es auffliegt, gibt es nur Verlierer.
Wenn er es ihr sagt, gibt es zwar auch die Option, dass sie reagiert wie deine Frau und es der Beginn vom Ende ist. Nur, siehe oben: Dann ist es aber auch gut so! Es passt dann besser eine Partnerin, die damit kein Problem hat. Im übrigen kann das Outing ja auch das Ende der Monogamie bedeuten und eine offene Beziehung ist dann ohnehin das Mittel der Wahl (der freilich auch Regeln unterliegen). *ja*

Ich würde auch heute kein Problem damit haben, wenn meine (potentielle) Freundin sich als bi outen würde. Wozu auch? Ich hatte auch keins damit, als sich damals klärte bei (meiner nun Ex-)freundin, dass sie polyamor ist. War eine harte Zeit, klar, aber wieso soll ich denn ihrem Glück im Leben stehen, wenn ich sie liebe? Dann möchte ich doch, dass sie glücklich ist! Wenn ich dazu nicht genug bin, dann ist das eben so. Und, nun ja, wenn sie bi ist, dann ist vollkommen klar, dass es sein kann, dass ich nur die eine Hälfte ihres Glücks sein werde. *ja*

Ein Coming-Out innerhalb einer längeren Beziehung würde ich nur dann empfehlen, wenn schon konkret Gedanken rumspuken, diese zweite Seite auch ausleben zu wollen. Wenn man bemerkt, dass man bi ist, also auch dazu fähig, sich in Männer zu verlieren, das aber letztlich kein Thema ist, sondern nur eine Randnotiz des eigenen Lebens, dann braucht man es auch nicht konkret anzusprechen, da es mehr Staub aufwirbel würde als beiden gut täte.
Meine Meinung.
Ich bin völlig ...
... d'accord mit dem, was "BlueVelvet6874" schreibt.

Möchte auch gerne, wie:
****si:
Wichtig wäre für mich, dass mein Partner mir seine Gedankengänge nicht verschweigt. Dass ich weiß, wie es ihm geht. Und dass ich weiß, woran ich bin. ...
Wissen wollen, auf welchem Pulverfaß ich evtl. sitze.

BerLonZur
********ed76 Frau
700 Beiträge
Denke, für Männer
ist es schwieriger mit dem coming out.
Ich persönlich bin für eine Klärung am Anfang. Da sind noch keine tiefen Gefühle da, sprich, wenn es für ein Gegenüber nicht in Frage kommt, ist der Verlust nicht ganz so groß.
Ich bin durchaus Männern begegnet, die mit meiner Bisexualität nicht klargekommen wären und wie Kailyn schrieb, müssen wir uns nicht ständig ausleben aber da war für mich dann klar, dass dieser auch kein Partner für mich wäre.

Wenn sich die Neigung erst später entwickelt, wäre das für mich kein Problem, wobei ich ja da durch meine eigene Neigung einen anderen Standpunkt habe und sicher sein könnte, dass mein Partner wüsste, offen mit mir darüber kommunizieren zu können und als seriell monogames Lottchen, auch die Toleranz hätte, die Beziehung in dieser Richtung zu öffnen.
Wenn jemand homosexuell wird, tja, dann werde ich diesen gehen lassen müssen, umoperiert sähe ich echt scheisse aus.

Von daher weiß ich gerade nicht, ob mein Post hier überhaupt relevant ist.
******mes Mann
712 Beiträge
Themenersteller 
Wenn man(n)/frau selber bisexuell ist, dann fällt eine Tolerierung sicher viel leichter. Nach dem Motto, gleiche Chance für jeden Beteiligten.
Dass man am Anfang einer Beziehung mit offenen Karten spielen sollte, wenn eine solche Veranlagung bekannt ist, stellt sich für mich als Selbstverständlichkeit dar.
Dann kann der neue Partner selbst entscheiden, ob er dies tolerieren kann.

Das Problem entsteht, wenn die Beziehung längere Zeit Hetero besteht und sich erst später diese Neigung entwickelt und so stark wird, dass ein Verdrängen nicht mehr möglich ist.

Trennung wäre gemäß Vorschreiber eine saubere Lösung. Sie kommt nur dann eben nicht so einfach zum Tragen, wenn die Beziehung nach wie vor von Liebe geprägt wird.
****si Frau
205 Beiträge
Ein derartiges Problem kann immer entstehen, wenn man in einer Beziehung ist. Man beginnt die Beziehung, lernt sich kennen, gewöhnt sich aneinander. Aber im Laufe der Jahre verändern sich beide Partner. Das kann in die gleiche Richtung gehen, muss es aber nicht.

Hier geht es darum was passiert, wenn einer eine bisexuelle Neigung entwickelt. In einem anderen Fred geht es darum was passiert, wenn ein Partner keinen Sex mehr möchte.

Egal was es ist. Redet mit eurem Partner. Teilt den Entwicklungsprozess mit ihm, versucht zu erklären was in euch vorgeht. Dann fällt es dem anderen vielleicht leichter, zu verstehen. Vielleicht finden sich dann ein gemeinsamer Weg, mit dem beide zufrieden sind. Und wenn das nicht der Fall ist, kann man sich im besten Fall einvernehmlich trennen. Es hatten zumindest beide die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen.

Respekt, Ehrlichkeit und Vertrauen. Ohne wird es nie für beide zufriedenstellend sein.

~ hdmisi
********ed76 Frau
700 Beiträge
...
später diese Neigung entwickelt und so stark wird, dass ein Verdrängen nicht mehr möglich ist.

Trennung wäre gemäß Vorschreiber eine saubere Lösung. Sie kommt nur dann eben nicht so einfach zum Tragen, wenn die Beziehung nach wie vor von Liebe geprägt wird.

Die Neigung wird aber nicht verschwinden. Wie gesagt, muss man nicht ständig ausleben und keine meiner Erlebnisse mit Frauen waren geplant oder über irgendeine Plattform sondern Spontanerlebnisse.
Wie tief die Liebe oder Bindung sein kann, wenn einem was Wesentliches fehlt? Für mich ist das Selbstbetrug und ein Hinauszögern des Unvermeidlichen
Also ich (Sie) sehe das relativ einfach. Zu einer guten Partnerschaft gehört für mich klare, offene Kommunikation.
Keine Frage, es ist schwer mit so einer Situation umzugehen, kenne selbst aus dem Bekannten- und Freundeskreis Fälle, wo ihm nach Jahren Hetero-Beziehung klar wird, dass er schwul ist. Aber auch das gehört dazu, schwierige Themen offen kommunizieren, dem Partner die gleiche Möglichkeit geben damit klar zu kommen, wie man sie selbst gebraucht hat und dann gemeinsam klären, wie es weiter geht.

Ich wäre also immer dafür sich vor dem Partner zu outen.
Wenn dann erstmal Dinge wie „ich lasse mich scheiden“ kommen, ist das für mich verständlich. Derjenige, der sein coming out hat, hat sich selbst die Zeit genommen das zu erkennen, mit sich auszumachen, zu analysieren und letztlich zu dem Schluss zu kommen, dass er diese Neigung auch ausleben möchte (sollte er/sie auch).
Jetzt konfrontiert derjenige seinen Partner mit ggf. 1-3 Jahren eigenen Ringens um seine Gefühle und der Partner soll ebenso ruhig und sensibel mit dem Thema umgehen, für das er/sie gerade mal 2-5 min Zeit hatte. Das kann schonmal zu derlei Ausfällen führen.

Mein Tipp also: Sich selbst über alles klar und bewusst werden, das Gespräch mit dem Partner suchen, dem Partner Zeit und Raum für die eigene Verarbeitung geben, gemeinsam an einen Tisch setzen und darüber sprechen wie es weiter geht/gehen kann.

Mein Freund und ich haben uns, wenn es zu scheinbar unüberbrückbaren Differenzen kam und eine Trennung im Raum stand immer die gleichen Fragen gestellt:
Liebe ich dich noch?
Will ich dich noch Lieben und mit dir zusammen sein?
Bin ich bereit dafür an mir/der Beziehung zu arbeiten oder Kompromisse einzugehen, mit denen wir beide leben können?

Waren die Antworten für uns beide „ja“, so haben wir uns Zeit genommen, um darüber nachzudenken, welche Lösung dem anderen zugute käme, welche einem selbst und daraus einen Konsenz zu schließen. Dann wurde sich an einen Tisch gesetzt und die Möglichkeiten durchgesprochen.
Bei uns führte das dazu, dass wir im November seit 15 Jahren zusammen sind. 😊
Es war nicht immer einfach, wir sind nicht immer einer Meinung und jeder von uns muss in einigen Dingen etwas zurück stecken, aber wir haben nie einen Kompromiss geschlossen, mit dem wir nicht beide ohne Einwände leben konnten.

Dem befreundeten Paar wünsche ich also viel Erfolg! 👍🏼
*******tia Frau
52 Beiträge
@*********alat - danke für diesen tollen Beitrag zu diesem so wichtigen Thema!
*******oul Mann
509 Beiträge
Mal rein hypothetisch....
Wenn meine Frau jetzt zu mir käme und bisexuelle erfahrungen machen möcjte so hätte ich überhaupt kein problem damit solange es um sexuelle Aspekte/ erfahrungen geht. Anders wäre es wenn es unsere Beziehung betrifft, sprich sie lieber mit einer Frau zusammenleben möchte.......
So gesehen lässt sich die frage nur schwer beantworten, oder insofern als ich wahrscheinlichnmit allem gut leben könnte was unsere beziehung nicht untergräbt.
**********98723 Mann
14 Beiträge
Ich hab auch erst vor ein paar Tagen erfahren dass mein Mann bi ist.
Klar das muss man erst mal sacken lassen, ist aber nicht so abschreckend wie ich dachte.
Ich mag Frauen, er Männer. Also warum sollte er nicht dürfen.
Mitlerweile finde ich es sogar eregend, bei dem Gedanken ihm zuzusehen wie er es einem anderen Mann besorgt.

Sollte sich der Partner entlieben und die gleichen Gefühle zum anderen Geschlecht haben, dann wird es früher oder später zu einer Trennung kommen. Aber auch das ist ok. Ich wüsste nicht warum es gefühlsmäßig anders sein soll.
Spielt es denn wirklich eine Rolle ob gleichgeschlechtlich ist oder nicht. Jemanden zu verlieren ist hart und schmerzhaft, egal an wen.
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