Zum Coming-Out Tag: Wie war dein letztes Coming-Out?
Heute, am 11.10., begehen wir den Coming-Out-Tag. Dieser hat seine Wurzeln in der queeren Bewegung, aber hier im JOYclub wissen wir, dass es auch noch ganz andere Anlässe zum Coming-Out geben kann. Das Leben als Swinger, in einer offenen Beziehung, mit BDSM oder auch nur als Nutzende einer sexpositiven Datingseite kann genauso mit negativen gesellschaftlichen Konsequenzen verbunden sein. Es kann aber auch genauso ein wichtiger Teil unseres Lebens sein, den wir mit anderen teilen wollen.Um mich zu verstehen ist es genauso wichtig zu wissen, dass ich trans und bi bin, wie dass ich poly lebe und kinky bin. Und auch damit habe ich mich in meinem Umfeld geoutet.
Der JOYclub ist für viele ein sicherer Raum, in dem wir mehr preisgeben können als im Alltag und das ist uns wichtig und macht unsere Community aus.
Auch deswegen heißen wir queere Mitglieder willkommen und geben zahlreiche Optionen das eigenen Geschlecht oder die eigene Neigung im Profil anzugeben. Denn ganz egal ob poly, offen Beziehung oder monogam, ob wir mit transsexuell oder transgender besser beschrieben werden, ob bi oder pan uns besser umschreibt, wichtig ist wir selbst sein zu können.
Dabei fordern wir auch von niemandem ein Coming-Out und das finde ich auch gut so, denn der JOYclub soll natürlich auch Experimente erlauben und einen Raum schaffen, sich zu entdecken.
Aber um auch über praktische Beispiele zu sprechen, wie war euer letztes Coming-Out und wenn ihr darüber sprechen wollt, als was habt ihr euch geoutet?
Denn Coming-Out hört ja nie auf, das erste hat man vor sich selbst und dann immer wieder, wenn man neue Menschen trifft.
Was mich auch interessiert: Wie wichtig ist es für euch geoutet zu sein?
Um euch meine Antworten nicht schuldig zu bleiben, ich selbst fühle mich in Umfeldern wohler, in denen ich in Grundzügen geoutet bin, deswegen sind Coming-Outs für mich auch wichtig und häufig. Ein bisschen freue ich mich auch immer, wenn ich als Repräsentation dienen kann. Eben indem ich als trans Frau in einem Berufsfeld oder einem Hobby sichtbar bin. Ich habe auch schon gehört, dass es anderen geholfen hat, zu sich selbst zu finden.
Mein letztes Coming-Out war bei einer neuen Therapeutin, die ich mir nach meinem Umzug gesucht habe. Denn um eine passende Beratung zu bekommen, muss sie mich natürlich verstehen und eben auch die Kontext meiner Beziehungen. Sie hat es positiv aufgenommen, aber wenn sie jetzt Transsein, BDSM oder Asexualität hätte behandeln wollen oder als großes Problem gesehen hätte, während ich wegen etwas ganz anderem da war, dann hätte es nicht gepasst.
Beste Grüße und ich freue mich auf eure Erlebnisse
Servicebrat
JOY-Team