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Zum Coming-Out Tag: Wie war dein letztes Coming-Out?

*******brat Frau
1.248 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Zum Coming-Out Tag: Wie war dein letztes Coming-Out?
Heute, am 11.10., begehen wir den Coming-Out-Tag. Dieser hat seine Wurzeln in der queeren Bewegung, aber hier im JOYclub wissen wir, dass es auch noch ganz andere Anlässe zum Coming-Out geben kann. Das Leben als Swinger, in einer offenen Beziehung, mit BDSM oder auch nur als Nutzende einer sexpositiven Datingseite kann genauso mit negativen gesellschaftlichen Konsequenzen verbunden sein. Es kann aber auch genauso ein wichtiger Teil unseres Lebens sein, den wir mit anderen teilen wollen.
Um mich zu verstehen ist es genauso wichtig zu wissen, dass ich trans und bi bin, wie dass ich poly lebe und kinky bin. Und auch damit habe ich mich in meinem Umfeld geoutet.
Der JOYclub ist für viele ein sicherer Raum, in dem wir mehr preisgeben können als im Alltag und das ist uns wichtig und macht unsere Community aus.
Auch deswegen heißen wir queere Mitglieder willkommen und geben zahlreiche Optionen das eigenen Geschlecht oder die eigene Neigung im Profil anzugeben. Denn ganz egal ob poly, offen Beziehung oder monogam, ob wir mit transsexuell oder transgender besser beschrieben werden, ob bi oder pan uns besser umschreibt, wichtig ist wir selbst sein zu können.
Dabei fordern wir auch von niemandem ein Coming-Out und das finde ich auch gut so, denn der JOYclub soll natürlich auch Experimente erlauben und einen Raum schaffen, sich zu entdecken.

Aber um auch über praktische Beispiele zu sprechen, wie war euer letztes Coming-Out und wenn ihr darüber sprechen wollt, als was habt ihr euch geoutet?
Denn Coming-Out hört ja nie auf, das erste hat man vor sich selbst und dann immer wieder, wenn man neue Menschen trifft.

Was mich auch interessiert: Wie wichtig ist es für euch geoutet zu sein?

Um euch meine Antworten nicht schuldig zu bleiben, ich selbst fühle mich in Umfeldern wohler, in denen ich in Grundzügen geoutet bin, deswegen sind Coming-Outs für mich auch wichtig und häufig. Ein bisschen freue ich mich auch immer, wenn ich als Repräsentation dienen kann. Eben indem ich als trans Frau in einem Berufsfeld oder einem Hobby sichtbar bin. Ich habe auch schon gehört, dass es anderen geholfen hat, zu sich selbst zu finden.
Mein letztes Coming-Out war bei einer neuen Therapeutin, die ich mir nach meinem Umzug gesucht habe. Denn um eine passende Beratung zu bekommen, muss sie mich natürlich verstehen und eben auch die Kontext meiner Beziehungen. Sie hat es positiv aufgenommen, aber wenn sie jetzt Transsein, BDSM oder Asexualität hätte behandeln wollen oder als großes Problem gesehen hätte, während ich wegen etwas ganz anderem da war, dann hätte es nicht gepasst.

Beste Grüße und ich freue mich auf eure Erlebnisse
Servicebrat
JOY-Team
Für mich ist das CO nur dann wichtig wenn ich es mit Menschen zu tun habe die das direkt betrifft, alle anderen überfordere ich nicht mit meiner Sexualität.
*******urig Paar
7.001 Beiträge
Ich wüsste nicht, warum ich so einen Tag gebraucht hätte.

Erkenntnis - Eingestehen und dann wenn es interessiert offen aussprechen.

Was ich nicht brauche, jedem es aufs Auge zu drücken.
*******brat Frau
1.248 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Zitat von *******urig:
Ich wüsste nicht, warum ich so einen Tag gebraucht hätte.

Erkenntnis - Eingestehen und dann wenn es interessiert offen aussprechen.

Was ich nicht brauche, jedem es aufs Auge zu drücken.

Ich finde es schön, dass du dir gar nicht mehr vorstellen kannst, dass so ein Tag wichtig sein kann.

Aber der Tag ist historisch aus einer Zeit gewachsen als es eben nicht üblich war in seinem Bekanntenkreis queere Menschen zu haben oder queere Prominente zu kennen. Ein Coming-Out war und viele würden sagen ist wichtig, um auch offen für seine eigene Teilhabe in der Gesellschaft und gegen seine eigenen Diskriminierung einzustehen. Und persönliche Bekanntschaft mit marginalisierten Gruppen ist ein wichtiger Faktor um Verständnis zu schaffen.
Den Tag gibt es seit 1988, also seit Zeiten der AIDS-Krise mit ihrer Schwulenfeindlichkeit. Es ist also geschichtlich gewachsen.
Ich habe ihn zum Anlass genommen über das Thema zu sprechen und es weiter zu fassen als nur Queerness.
*******urig Paar
7.001 Beiträge
Falsch ich kann mir vieles vorstellen und es wurden Meinungen abgefragt und eines kannst Du glauben, ich komme aus einer Zeit, wo alles viel prüder war und wo man viel schiefer angeschaut wurde, als heute.

Allerdings brauchte ich weder damals noch heute so einen Tag um zu dem zu stehen, was ich bin.

Gab und gibt nur einen Unterschied, dass ich nicht jedem das aufs Auge drücken musste und für mich so manche Veranstalltungen sich richtig befremdlich anfühlen.

Diese Gesellschaft regt sich über Leila auf und erklärt hier wäre das Kindeswohl gefährdet solche Texte zu hören, um auf der anderen Seite dann Dinge auf diesen Veranstaltungen zu präsentieren, wo es mir sogar den Magen umdreht.

Die Perversion der Ausdrücke ist dann heute, wenn die Gruppen die das gleiche Ziel haben gegenseitig, aufeinander losgehen.

Lesben und Transmänner.

Für mich ist das eben die Spitze wenn man es übertreibt.

Aber das ist nur meine Meinung und dazu als Abschluss, ich habe es auch in den 70 Jahren nicht verstanden, dass Menschen sich überall im Englischen Garten nackt ausgebreitet haben und das obwohl ich selbst gerne FKK mache.

Es gibt Menschen die haben ein anderes Schamgefühl und auch als toleranter Mensch, hat man das zu respektieren und sollte eben hier nicht jedem alles aufs Auge drücken.

Übrigends meine ganzen Schwulen Freunde, denen geht das auch inzwischen mächtig auf den Zeiger.

So aber ich möchte die weitere Diskussion nicht stören und werde mich aus dem Thema zurück ziehen und das alles soll rein ein Denkansatz sein, um mal die andere Seite zu beleuchten, für Menschen, die das alles nicht so toll finden.
Warum um alles im Universum soll ich mich auf dem Marktplatz stellen und in die Welt hinaus schreien welche Sexpraktiken ich mag und wie ich gepolt bin? *nixweiss*
*******brat Frau
1.248 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Zitat von ********hens:
Warum um alles im Universum soll ich mich auf dem Marktplatz stellen und in die Welt hinaus schreien welche Sexpraktiken ich mag und wie ich gepolt bin? *nixweiss*
Vom Marktplatz spricht ja niemand, aber es kann für das Umfeld schon eine sinnvolle Information sein, dass es etwa mehr als einen geliebten Menschen für einen gibt zum Beispiel oder in einer Umkleide, dass die Spuren einvernehmlich entstanden sind.
******wen Frau
15.497 Beiträge
Indem ich etwas bedeutsam verbreite, gebe ich ihm erst eine Bedeutung. Die Aufmerksamkeit auf ein menschliches Feature zu lenken kann oftmals hilfreich sein, aber manchmal geht der Schuss auch nach hinten los. Ich kann etwas nicht als selbstverständlich betrachten, wenn permanent seine Besonderheit betont wird!
Das betrifft nicht nur die queere Szene, sondern alle Subgenres menschlicher Eigenarten, die sich als Randgruppe hervorheben.

Exklusivität im Sein und Tun werden für mich alltäglich, wenn ich ihnen beiläufig begegne, nicht wenn man es mir ständig unter die Nase reibt. Diese Beiläufigkeit fehlt für mein Verständnis vielen Gruppierungen, die dazugehören wollen, indem sie sich abgrenzen?!, ein Widerspruch an und in sich.

Ein Comingout war für mich nie Gegenstand meiner Überlegungen. Ich hätte mich beispielsweise als zugehörig zur BDSM-Szene outen können, als bisexuell, oder irgendeine andere Vorliebe oder Neigung. Ich habe mich aber bewusst dagegen entschieden. Indem ich dieses Feature meiner Individualität leuchtend und blinkend in den Vordergrund rücke, verleihe ich ihm einen Status des Besonderen, den es nicht verdient hat. Je präsenter ich etwas gestalte, desto mehr Raum gestehe ich ihm zu, obwohl ich doch im Grunde möchte, dass es als genauso selbstverständlich und indiskutabel wahrgenommen wird, wie meine Beinlängendifferenz, meine schiefe Oberlippe oder die ersten grauen Haare. Nichts davon thematisiere ich öffentlich, und wenn es wahrgenommen wird, dann beiläufig, aber ohne Wertung.
Ich habe einige Freunde, die auf ihre Art besonders sind. Sie sind queer, autistisch, körperlich oder geistig gehandicapt, neigen extremen Praktiken zu, sind anderweitig speziell. Ich habe manche Personen nur so kennengelernt, andere sind erst durch die Härten des Lebens so geworden. Niemand, kein einziger, hat sein Anderssein zum Gegenstand von Diskussionen gemacht. Es ist einfach so, könnte man sagen. Und dieser federleichte Umgang, ohne Tamtam und Brimbrorium, das Hinnehmen des Selbstverständlichen, ohne es ansprechen zu müssen, fehlt mir oftmals, wenn es um die queere Szene und Coming out geht.
*******urig Paar
7.001 Beiträge
Cerridwen

Danke für diesen wundervollen Beitrag, es ist das wie ich in meinem Umfeld umgehe und wo dann die richtigen Fragen wenn es wirklich interessiert auch beantwortet werden.
********en66 Frau
522 Beiträge
Ich wüsste nicht warum ich mein Umfeld mit meinen sexuellen Vorlieben füttern sollte,mal ganz davon abgesehn das nicht jeder die sexuellen Vorlieben anderer Menschen wissen will. Warum ist es für viele immer so wichtig die Welt an ihrem Sexualleben teilhaben zu lassen, oder es anderen aufzudrängen????????
Für alles muss es ein Tag geben,jeder muss wissen was für Praktiken ich oder andere haben nur als nicht prüde oder sexuell nicht aufgeschlossen zu gelten?????
Ich gebe nicht preis was ich sexuell so anstelle,bis auf wenige Ausnahmen und ich sehe auch keinen Grund, Menschen mit irgendwelchen Dingen die nur mich angehen zu füttern.
Und ehrlich,.....es interessiert mich nicht die Bohne was andere sexuell so anstellen und wenn mich was interessiert, lese ich nach.
Zitat von *******brat:
Zitat von ********hens:
Warum um alles im Universum soll ich mich auf dem Marktplatz stellen und in die Welt hinaus schreien welche Sexpraktiken ich mag und wie ich gepolt bin? *nixweiss*
Vom Marktplatz spricht ja niemand, aber es kann für das Umfeld schon eine sinnvolle Information sein, dass es etwa mehr als einen geliebten Menschen für einen gibt zum Beispiel oder in einer Umkleide, dass die Spuren einvernehmlich entstanden sind.

Da halte ich es für sinnvoller Umkleiden zu meiden wenn man Spuren hat, Gründe warum man sich heute nicht nackig macht gibt es genug.

Ich kann mich nicht daran erinnern das es schonmal ein CO gegeben hat das wirklich jemandem interessiert hat.
Es ist doch heute völlig uninteressant wer welche Sexualität lebt, so ein CO kommt für mich immer so rüber als müsste sich da jemand ins rampenlicht stellen was eh schon jeder weiß.

Ok vielleicht wäre es ja mal interessant wenn sich ein ballettänzer oder Mode Designer als hetero outen würde da käme dann wohl öfter ein, oh das hätt ich ja von dem jetzt gar nicht gedacht.

Allen anderen sieht man doch schon auf 50m Entfernung an wie sie ticken.
****_99 Mann
1.025 Beiträge
Danke, @*******brat , für die Infos und die Frage. Ich wusste nichts von diesem Tag, aber es bringt mich ins Nachdenken. Ich finde meine Sexualität nicht einfach klar zu definieren, es mischen sich darin Poly- und Bi-Anteile, Experimente in BDSM, aber es hat auch einen starken Hetero-Schwerpunkt. Für letzteres ist kein CO nötig, da es eh die privilegierte Norm darstellt. (Außer ich bin mal in einem queeren Kontext, wo die Binnenregeln und Erwartungen anders sind und manche Bi.s oder Heten mit Ressentiments begegnet, wobei diese Erfahrungen für mich auch schon 15 Jahre her sind.)
Mein CO in Bezug auf Poly/offene Beziehungen und Bi ist unterschiedlich: Nur Teile meines Umfeldes bekommen das mit. Aber die Queer-Offeheit ist hier ohnehin recht hoch, da ernte ich eher Interesse als Abwehr. Meine Eltern haben mein Bi-CO vor 15 Jahren ihnen gegenüber stumpf ignoriert und ich habe entschieden, dass es mir nicht so wichtig ist, dass sie dies zur Kenntnis nehmen.
****_99 Mann
1.025 Beiträge
Ich will jetzt mal nicht auf alle Heten eingehen, die hier das CO und das Offenlegen von Normabweichungen als irgendwie übertriebene, überlaute, unnötige Geste abwerten. (Während sie keine Sekunde ihres Lebens darüber nachdenken müssen, ob sie wegen der Wahl ihres Partners Ausgrenzung oder Gewalt erfahren könnten.) Diese Ignoranz ärgert mich kurz, weil die unreflektierte Haltung zu den eigenen Privilegien so bequem, normal und bestimmend ist. Aber so what...

Aber pars pro toto hier eine kurze Replik auf ein beliebtes Missverständnis, das genau diese Haltung befördert:

Zitat von ******wen:
Indem ich etwas bedeutsam verbreite, gebe ich ihm erst eine Bedeutung... Ich kann etwas nicht als selbstverständlich betrachten, wenn permanent seine Besonderheit betont wird!
Das betrifft nicht nur die queere Szene, sondern alle Subgenres menschlicher Eigenarten, die sich als Randgruppe hervorheben.

Egal, ob ich gegen die Sexualnorm (z.B. Heterosexualität, Monogamie oder Cis-Identität) aufbeghere und mich kenntlich mache oder nicht: Die Norm selbst existiert und ist sozial mächtig. Sie bestimmt Gesetze, den Alltag, das Normalitätsempfinden und nicht selten auch über Gewalt und Frieden. Wer noch nie wegen seiner Partnerwahl Ausgrenzung, Mobbing, Drohung oder Gewalt erfahren hat, kann das vielleicht nicht ganz einfach nachvollziehen.
Nun so zu tun, als sei die "Betonung des eigenen Besonderen" das Problem oder auch nur der Hauptaspekt, dreht das alles um zu einem: "Wenn du dich nur brav versteckst, passiert dir auch nichsts Aber wenn du dich so zeigst, wie du empfindest, muss du dich über Konsequenzen auch nicht wundern."
Die Betonung eigener Lüste soll ja eben gar nicht als das allgemein Bessere verstanden werden. Es geht eben nicht drum, sich "als Randgruppe hervorzuheben". Sondern als Teil einer Normalität, die endlich in ihrer Differenziertheit respektiert gehört. Zur Randgruppe wird man gemacht, durch Abwertung, Diskriminierung und Gewalt.
*****erl Frau
2.961 Beiträge
Das ist ja das, was gemeint war:
Ein normales Ausleben seiner Sexualität ist schön und wünschenswert für alle, egal ob und welche Besonderheiten da hineinspielen. Manche Lebensweisen funktionieren nur mit CO. Z.B. wenn man seine Transsexualität leben will.
Nur gibt es eben Leute, die ihre Sexualität auf dem Silbertablett vor sich hertragen. Das ist dann wieder das andere Extrem und fällt unangenehm auf.

Es müssen wohl, damit sich das irgendwann in der ungewöhnlichen, normalen Mitte einpendelt, erstmal beide Extreme beleuchtet werden. Solange, bis es schlichtweg keinen juckt, wie man ist und wie man lebt. Nur ist man dann eben nicht mehr etwas Besonderes, wenn man anders ist als die Mehrheit der Leute.
Na ob das mit der Randgruppe die sich nicht hervorheben will mal so die Realität widerspiegelt ich hab da so meine Bedenken.

Wer sich in einer Randgruppe bewegt der macht das mit gleichgesinnten und lebt damit wunderbar, lustig wird es erst immer dann wenn diese Randgruppen der Norm erzählen wollen das sie auch zur Norm gehören.
*******894 Mann
443 Beiträge
Ich hab die Post´s alle gelesen und ein wenig das Gefühl das schon auf Seite 1 gepflegt aneinander vorbei geschrieben wird.
Meiner Ansicht nach ist es nicht vergleichbar ob man seine sexuellen Vorlieben eventuell auch noch ungefragt verbreitet oder ob man über sein Ich spricht.

Ich vetrete auch die Auffassung das meine sexuellen Präferenzen nicht in die Öffentlichkeit gehören bzw andere erst einmal gar nichts angehen.
Auch auf Anfrage hin entscheide ich da ob ich antworten möchte und was ich dann preisgebe.

Etwas anderes ist das mit meinem Ich, meiner Person. Ein "normaler" Mensch findet sich so gut wie nie in der Situation sich hierzu erklären zu müssen.
Homosexuelle Frauen und Männer kennen die Situation eventuell lieber nicht mit ihrem Partner/Partnerin wo auch immer aufzukreuzen ohne vorher die Lage gecheckt/geklärt zu haben um Probleme zu vermeiden.
Bei mir ist es so das wenn ich meinen weiblichen Teil nach außen lebe ja schon automatisch etwas wie ein Outing betreibe.
Wenn das für andere ein Aufdrängen sein sollte dann tut es mir leid. Entschuldigen möchte ich dafür aber nun wirklich nicht.
Ich denke Augenmaß und Tolleranz aller für alle ist das Ziel eines solchen Tages
*******corn
2.215 Beiträge
Zitat von *******brat:

Der JOYclub ist für viele ein sicherer Raum, in dem wir mehr preisgeben können als im Alltag und das ist uns wichtig und macht unsere Community aus.
Auch deswegen heißen wir queere Mitglieder willkommen und geben zahlreiche Optionen das eigenen Geschlecht oder die eigene Neigung im Profil anzugeben.

Ich würde den Joy nur bedingt als sicheren Raum bezeichnen. Queerfeindliche Äußerungen gehören im Forum zur Tagesordnung. Die wenigstens werden vom Betreiber gelöscht. Eine klare Positionierung, dass der Joy queerfreundlich ist, gibt es eigentlich auch nie. Mein Alltag in Leipzig ist definiv ein sichererer Raum als dieses Forum.

Ich fühl mich hier nicht wirklich willkommen. Dazu trägt auch bei, dass mein Geschlecht nicht bei den "Zahlreichen Optionen" dabei ist. Ich sehe mich als genderfluides Wesen in einen männlichen Körper. Die Identitäten "genderfluid" oder "genderqueer" gibt es hier aber nicht. Genausowenig gibt es die Möglichkeit mehrere Geschlechter auszuwählen oder ein Pronomen für sich festzulegen. Dinge, die in einer queerfreundlichen Community einfach Standard sein sollten (und es bei Konkurrenzplattformen längst sind).
Auch die Unterforen sind nicht wirklich queerfreundlich. Es gibt Unterforen für Männer, Frauen und Transgender. Für alle anderen bleibt ja noch der Offtopic Bereich...


Danke für das Thema. Dazu werd ich mich auch noch äußern. Erstmal war es mir wichtiger rauszulassen, warum ich keinen meiner queeren Freund:innen, den Joy empfehlen würde. Im Gegenteil
******und Frau
3.738 Beiträge
Zitat von *******894:
Ich vetrete auch die Auffassung das meine sexuellen Präferenzen nicht in die Öffentlichkeit gehören bzw andere erst einmal gar nichts angehen.
Auch auf Anfrage hin entscheide ich da ob ich antworten möchte und was ich dann preisgebe.
....
Etwas anderes ist das mit meinem Ich, meiner Person. Ein "normaler" Mensch findet sich so gut wie nie in der Situation sich hierzu erklären zu müssen.
Das sind 2 schöne Teile, die in meinen Augen genau beschreiben, wo auch viele Mißverständnisse liegen. Ja, auch ich vertrete die Auffassung, daß ich meine Sexualität nicht jedem aufdrängen muß, der davon nicht betroffen ist.

ABER: Es geht in dem Fall in meinen Augen nicht um bestimmte sexuelle Praktiken sondern um Neigungen. Und das ist ein grundlegender Unterschied ob ich mich mit meine innersten Selbst oute und das Leben möchte oder ob es einfach um bestimmte Praktiken geht. Ich beziehe das bei mir immer auf den BDSM-Teil. Mein Freundeskreis besteht zum größten Teil aus BDSMlern und vor dem Rest bin ich geoutet. Mit meinen Freunden möchte ich offen über alles reden können. Das macht Freundschaft für mich aus. Es gibt allerdings ein Stinoumfeld, daß das nicht wissen darf, weil es dann auch in der heutigen Zeit Nachteile geben würde. Insbesondere Umfeld des Kindes mit Stino-Eltern, Schule, Arbeit und auch der Rest der Familie.

Es gab jedoch als ich noch eine BDSM-Beziehung hatte, die auch im Alltag gelebt wurde (24/7-D/s-Beziehung) sehr viele Momente wo ich mir gewünscht hätte mich in meinem Selbstverständnis als Sub auch öffentlich normal leben zu können. Z.B. auch im Restaurant auf dem Boden vor meinem Herrn zu knien. So etwas ist weit entfernt davon wirklich ohne Anfeindungen gelebt werden zu können. Im Gegensatz zur Schwulen-, Lesben- oder Queerbewegung wird diese Neigung nach wie vor nur hinter verschlossenen Türen gelebt werden können. Das hat für mich nichts mit Sexualität zu tun sondern mit meinem innersten Sein. Mit Neigungen. Und nicht einfach einer sexuellen Variante.

Ein Mensch ohne solche spezifische Neigungen muß sich nicht erklären. Ein solcher Mensch kann sein Sein leben. Ich würde mir jedoch tatsächlich wünschen, daß die Toleranz größer wäre und jeder sein Sein, egal in welcher Ausprägung (solange ich den gesetzlich vorgegebenen Rahmen nicht verlasse) so ausleben kann wie der Mensch es möchte. Das würde die Vielfältigkeit erhöhen. Aber es schadet ja auch nicht andere Menschen so leben zu lassen, wie sie es möchten. Ohne konservatives, aufgesetztes Gerüst nur um ein Einheitsbild vorzuspielen. Für mich ist das Stinoleben tatsächlich ein aufgesetztes Leben, weil ich in der Öffentlichkeit doch eine wesentliche Facette von mir nicht leben kann und das "normale" vorspielen muß. Das ist der gravierende Unterschied zwischen sexueller Variante und einer Neigung. Den Teil des Seins in der Persönlichkeit.
*******urig Paar
7.001 Beiträge
RopeBound

wo hattest Du jemals einen Nachteil, weil Du das offen lebst?

Ich lebe mit Zeichen die jeder sehen kann das ich BDSM lebe, lebe Poly wo es durch gesundheitliche Untersuchungen eine offene Erklärung auch im direkten Umfeld brauchte.

Dazu bin ich Bi und wenn jemand das fragt, habe ich auch das offen erklärt und niemals hat sich irgendjemand an dem
gestört.

Zu Kindergartenzeiten, haben sich auch wunderbare Begegnungen im Freundschaftlichen und sexuellen Bereich ergeben.

🤣 Das beste war als wir auf einer Verantstalltung eine Kindergarten Mutter getroffen haben.

Wir lachten herzlich und als ich selbst auf einer Vater Kinderkur war, waren die Mütter alle sehr interessiert und sagten zu mir, boh an Dir ist ein Paartherapeuth verloren gegangen.

Aber es gab immer den großen Unterschied, die Menschen kamen sehr positiv auf mich zu und nicht ich, indem ich jedem sagte „ Du ich lebe BDSM aus“

Daher ich verstehe echt das Problem nicht und lebe im konservativen Bayern auf dem Land.

Hier ist auch noch nie jemand deshalb zusammen geschlagen usw worden.

Selbst wenn ich mit zwei Frauen Hand in Hand laufen, dann ist das Scheißegal. Unsere Juwelieri, lacht immer wenn ich komme um wieder Sonderanfertigungen brauche, wo ich mich öffentlich zu meinem Neigungen stehe.

Sind die Konservativen vielleicht toleranter als die angeblich toleranten?

Ich glaube, viele sollten sich nicht so viele Gedanken machen und der, der mit meiner Art nicht klar kommt, der kann mich mal besuchen, wo die Sonne nie scheint.

Als ich mich mit meiner Cousine mal darüber unterhalten habe, kam nur, ich dachte mir das schon in Deiner Kindheit.
*********lzin Frau
187 Beiträge
Zitat von **********rPoro:

Ich würde den Joy nur bedingt als sicheren Raum bezeichnen.

Da muss ich @**********rPoro leider zustimmen. Es gibt hier viele gute Schritte in die richtige Richtung; aber um diese Plattform als safer space für queere Menschen zu bezeichnen, fehlt noch einiges. Klar ist es super, dass es ein paar verschiedene "Neigungen" und Geschlechter zum Wählen gibt; aber diese sind ja schon auch überschaubar. Hier wäre es doch z.B. ein leichtes, ein Freifeld statt feste Optionen zu nutzen, damit sich auch alle gesehen fühlen.
Auch beim Umgang im Forum muss ich dir zustimmen... leider lese ich hier auch öfter queerfeindliche, sexistische, rassistische oder einfach ignorante Beiträge. Ich glaube schon, dass die Mehrheit der Menschen hier sehr offen und grundsätzlich empathisch ist und bin sehr dankbar für diese Plattform. Aber es ist schon noch Luft nach oben.

Und zum Topic: Ich wünschte mir auch wie viele, dass die sexuelle Orientierung egal wäre; aber sie ist es eben nicht. Ich bin gezwungen, mich zu outen, wenn ich nicht für hetero gehalten werden möchte. Ich fände es gut, in einer Welt zu leben, in der es nicht nötig wäre; aber da sind wir leider (noch?) nicht. Mir ist Sichtbarkeit wichtig: Mir hat es geholfen, dass andere offen gelebt haben, daher tue ich dies auch, damit es wiederum andere ermutigt, zu sich selbst zu stehen.
Ich finds übrigens spannend, wie schnell der Vorwurf kommt, queere Menschen würden "zu viel" von Sex erzählen. Aber ganz ehrlich: Es liegt nicht an uns! Ich kann die prüdesten Geschichte aller Zeiten erzählen, aber sobald ich meine Frau erwähne, denken Menschen an Sex. Das passiert Heteros eher selten und nervt mich gewaltig!
Also ja: Ich finde den ComingOut-Day wichtig, genau wie alle anderen queeren Tage, denn Sichtbarkeit rettet Leben!
******und Frau
3.738 Beiträge
@*******urig
Nun auch ich lebe in Bayern mittlerweile auf dem Land, aber auch lange in kleineren Städten.
Aber ich kann ganz sicher nicht vor Eltern von anderen Kindern aus dem Umfeld meines Kindes im Restaurant auf dem Boden vor meinem Herrn knien. Es geht dabei nicht nur um mich sondern auch um mein Kind. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß mein Kind dadurch Nachteile hätte im Leben, wenn bekannt wäre, daß ich mich einem Herrn unterordne und Sub bin. Genauso auch im Job in Führungsposition. Wie ernst würde das mit der Führungsposition noch jemand nehmen, wenn bekannt wäre, daß ich mich jemandem in allen Lebensbereichen unterordne und nicht gleichberechtigt leben möchte sondern mit Machtgefälle.
*****neM Frau
6 Beiträge
Ich habe meinem Mann im August gestanden, eine Freundin zu haben. Seine Reaktion war so gar nicht vorhersehbar! Seit dem klappt es zwischen uns wieder. Er bot mir sogar an, es auch unseren Kindern mitzuteilen. Seit dem geht es mir, ihm, und uns als Familie sehr gut ☺️
*******urig Paar
7.001 Beiträge
RopeBound

ich kenne auch die andere Seite und bin leitende Funktion gewesen. Ich habe auch im Job nie einen Hehl daraus gemacht, wenn ich mir den Arsch habe lassen und wir ein schönes We hatten.

Die waren eher neidisch und trotzdem habe ich nie was von meiner Autorität eingebüsst.

Daher ich kann auch hier zwar Deine Sorgen verstehen, aber glaube mir, es ist nicht so wie Du Sorge hast.

Und zum Knien im Restaurant, sorry da sind wir jetzt wieder bei der Toleranz, dass man den Anderen nicht das aufs Auge drückt, sondern sich zurück nimmt und auf Veranstalltungen das auslebt, wo es gewünscht ist.

Wäre das gleiche wenn ich nackt ins Restaurant gehen wollen möchte, geht halt auch nicht und ehrlich ich sterbe nicht, weil ich darauf verzichten muss.

So funktioniert halt eine Gesellschaft und nicht jeder kann alles ausleben was er möchte.

In Frankreich gibt es einen Ort dann kann man das alles machen, wie es auch FKK Orte gibt, wo man nackt ins Restaurant gehen kann.

Daher warum sollten Kinder dann Nachteile erfahren, ich kenne das vollkommen anderes und kann Dir nur raten, halte Dich lieber selbst von dieser falschen Brut fern.

Solche Leute tun einem nicht gut und man wird dafür Menschen treffen, die einem gut tun, Dich akzeptieren wer Du bist und Dich stärken.
*******urig Paar
7.001 Beiträge
BeduineM 👍

Wundervoll und Du hast Dir sicher 1000 Gedanken gemacht hast.

Man kann nur alle ermutigen, sich nicht so viel Gedanken zu machen.
*********Noob Mann
1.556 Beiträge
Hab mich hier im Forum mehrfach als absoluter Beginner geoutet. Einmal sogar damit eine Diskusion beendet. Es ging um Ehrlichkeit und ich habe mit einem hypothetischen Seitensprung argumentiert. Da ist es ziemlich hochgekocht. Bis mir jemand vorwarf wie ich meine Partnerin nur betrügen könne. Nach dem Hinweis auf meinen AB-Status wollte keiner mehr was schreiben.

Ist es mir wichtig das andere wissen was an mir anders ist? Keine Ahnung, es ist so gut wie nie Thema und ja es ist mir unangenehm. Das Gefühl nirgends so richtig rein zu gehören negleitet mich schon immer. Wenn ich es mal jemandem erzähle ist Reaktion "Soisser halt.". Einzige Ausnahme war ein Schulfreund. Der meinte das es schon komisch ist das ich nie was mit jemandem hatte. Der Witz ist er ist selber schwul.

PS:
Wie kann man noch nie eine Beziehung gehabt haben? Antwort: keine Ahnung, wie ich das mache. Wie seit ihr zu euren Partnern gekommen?
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