Meine Hauptfrage war aber... kann ich das selbst schaffen, mit Ohrringen das Ursprungsloch wieder herzustellen ...
Wenn du gut durchkommst, ja.
Und... wenn ich das selbst probiere, ist es dann kontraproduktiv, wenn ich am Abend das Ohrring wieder herausnehme, damit das Ohrläppchen sich beruhigen kann?
Kontraproduktiv ist gar kein Ausdruck, damit bringst du eine Entzündung erst auf den Weg und förderst das endgültige Zuwachsen des Loches.
Wenn der Ohrring erstmal drin ist (bitte nimm geprüftes Titan und keine "medizinischen" Billigstecker), dann sollte er mindestens die nächsten 6 Wochen drinbleiben bis sich das Loch wieder richtig beruhigt hat. zusätzlich am besten noch einmal täglich mit Octenisept desinfizieren, dann sollte alles gut werden.
Wenn Ohrlöcher einen langen Zeitraum ohne Inhalt waren sammelt sich oft Talg im Kanal, dieser kommt zum Teil beim Wiedereinsetzen raus, ein Teil bleibt aber drin und kommt in den nächsten Tagen so allmählich raus. Daher ist eine kleine Entzündung als Reaktion auf das Wiedereinsetzen normal und sollte auskuriert werden ohne den Schmuck rauszunehmen.
Evtl nimmst du für den Anfang besser einen Ring als einen Stecker, ein Ring hat mehr Platz für etwas Schwellung und kneift das Ohr nicht so ein...
Hygienestandard
...ist ja wohl bei Ärzten eher gewährleistet als in irgendeinem Studio.
Warum sollte dies so sein? Piercingstudios werden regelmäßig kontrolliert, Ärzte werden grundsätzlich nicht kontrolliert, außer wenn bereits etwas passiert ist. Siehe zB:
http://www.welt.de/vermischtes/article2491712/2000-Patienten-womoeglich-mit-Hepatitis-angesteckt.html
Ausserdem sind Ohrstecker aus medizinischem Material allen anderen ja wohl vorzuziehen, da sie keine allergischen Reaktionen hervorrufen.
Das ist ein leider weit verbreiteter Aberglaube, genau deshalb würd ich aber zertifizierten Piercingschmuck vorziehen, die sogenannten medizinischen Ohrstecker für Pistolen verursachen häufig Allergien, was kein Wunder ist wenn man ihre Inhaltsstoffe kennt, uA. freies Nickel. Medizinisch ist ein nicht geschützter Begriff in Bezug auf Materialien!!!
Sollte sich das Ohr wider Erwarten doch entzünden, haftet der Arzt und kann mich gleich medizinisch versorgen.
Nicht mehr als ein Piercer auch, denn auch beim Arzt unterschreibst du einen Haftungsausschluss.
Passiert mir dieses in einem Studio, ernte ich wohl eher ein Achselzucken, einen Hinweis auf Ausschluß von Haftungsansprüchen in der Geschäftsordnung und darf die medizinische Versorgung beim Arzt auch noch selbst bezahlen, da ich mich eines nicht notwendigen Schönheitseingriffes mit dem Piercing unterzogen habe.
Genau wie beim Arzt, nur das sich Piercer üblicherweise um ihre Kunden kümmern. Einen Haftungsausschluss per Geschäftsordnung/AGB/Aushang gibt es überhaupt nicht, den musst du für jedes Piercing höchstpersönlich unterschreiben.
Viele Studios haben außerdem eine Betriebshaftpflichtversicherung die Ärzte normalerweise nicht
für das Risiko aus Piercings haben...
Mir werden "witzigerweise" sogar von piercenden Ärzten Leute mit Piercingkomplikationen geschickt weil die sich nicht auskennen.
Außerdem fehlen Ärzten meistens sogar die einfachsten Werkzeuge zum Piercen, wie zB Ringöffnungszangen oder Insertion Pins zum wiederaktivieren von alten Löchern.
@**ay: Ich kenne in D nur die 1,2mm Stecker für normale Ohrlochpistolen (auch verschiedener Hersteller, aber vor allem natürlich vom Marktführer Studex), die gibt es mit verschiedenen Köpfen, der Pin ist aber immer 1,2mm.