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Verzicht üben für den Partner: Wie lange ist das vertretbar?

*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Verzicht üben für den Partner: Wie lange ist das vertretbar?
Die Situation wird zur Genüge diskutiert: Ein Partner möchte keine Sexualität (mehr) leben, der andere Partner leidet darunter. Das passiert Männern wie Frauen.

Oft ist erzwungene Abstinenz dann eine Phase, die das Paar in irgendeiner Weise überwinden muss.
Die eingängigen Ratschläge, was in solch einem Fall zu tun sei, sind ebenfalls schnell zusammengefasst:

"Ihr müsst darüber reden"

"Ihr müsst euch trennen"

"Der Partner muss das aushalten, Beziehung ist mehr als Sexualität."

"Auf Dauer ist Fremgehen ok/nicht ok".

Die Frage, die mich aber interessiert, ist diese:
Wie lange ist ein Verzicht und eine Verdrängung der eigenen Sexualität zugunsten des Partners für euch in Ordnung?Ab wann wäre der Leidensdruck für euch so hoch, dass eine Lösung in irgendwelcher Form passieren müsste, egal ob das jetzt die Trennung wäre, das Fremdgehen oder der endgültige Verzicht auf die eigene Sexualität?
*******ust Paar
5.644 Beiträge
sobald klar ist, dass man keine gemeinsamen Wege finden wird
Grundsätzlich hat jede/r hat ein Recht
auf die Würdigung und Erfüllung
seiner/ihrer Bedürfnisse.
Im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung, versteht sich!

Da gibts kein: "du bist ja pervers".
Ein Witz dazu:
Ein typischer Macho ehelichte eine typische gut aussehende Frau.
Nach der Hochzeit erklärte er ihr seine Regeln:
“Ich werde heimkommen, wann ich will, und ich will keinen Zoff von Dir.
Ich erwarte mir jeden Abend ein super Essen,
außer ich sag` dir, dass ich nicht heimkomme.
Ich werde jagen, fischen, karten spielen und saufen gehen
mit meinen Kumpels wann ich will und wo ich will,
also reg` dich nicht auf.
Das sind meine Regeln.
Hast du was dazu zu sagen?”
Seine neue Frau antwortete:
“Nein, für mich ist das OK.
Du musst nur wissen,
dass es hier jeden Abend Punkt sieben Uhr Sex geben wird.
Ob du hier bist oder nicht.”

Wir haben deshalb vor Jahren ein Spiel daraus gemacht,
in Anlehnung an den Film:
die Geschichte der O.

Eine Woche im Monat hatte "er" einen zweiten Ring an der Hand,
der signalisierte:
er hat IHRE Wünsche zu erraten und möglichst zu erfüllen.
Eine andere Woche hatte sie einen zweiten Ring am Finger,
und sie mußte versuchen
IHM alle Wünsche von den Lippen abzulesen.
Die beiden anderen Wochen im Monat waren normal
und dem Familienleben gewidmet.
Die Wochen wurden am Anfang des Monat festgelegt
(und zwar so, dass der Hauptbestimmer
in seiner/ihrer voraussichtlich arbeitsreichsten Woche Hauptbestimmer war).

So haben wir gelernt,
wie schön es ist, dem/r anderen Wünsche zu erfüllen.
Und wir kamen beide zu unserem Recht:
eine Woche/ Monat war ER Hauptbestimmer
• und konnte auch wünschen,
was am WE gemacht wird.
Eine Woche im Monat war SIE die Hauptbestimmerin
und konnte sich alles wünschen
• natürlich alles im vernünftigen, erfüllbaren Rahmen.
So haben wir ein gutes Tempo für uns beide gefunden.
"Er" schreibt...
*******_bw:
Die Frage, die mich aber interessiert, ist diese:
Wie lange ist ein Verzicht und eine Verdrängung der eigenen Sexualität zugunsten des Partners für euch in Ordnung?Ab wann wäre der Leidensdruck für euch so hoch, dass eine Lösung in irgendwelcher Form passieren müsste, egal ob das jetzt die Trennung wäre, das Fremdgehen oder der endgültige Verzicht auf die eigene Sexualität?

Ich bin selber nicht in einer solchen Situation, aber könnte die Frage auch nicht mit irgendeiner Zahl beantworten wenn dem so wäre. Wie lange ein solcher Verzicht in Ordnung/ertragbar/aushaltbar oder was auch immer ist, hinge an so vielen verschiedenen Faktoren, dass es mir persönlich nicht möglich ist da einen Zeitraum zu nennen.

Der Leidensdruck wäre dann zu groß und müsste abgebaut werden, wenn es anfängt mich in einem Maße zu beeinflussen, dass ich wirklich leide. Soll heißen, dass ich mich selber in einer Weise verändere, dass ich mit mir selber nicht mehr zufrieden und im reinen bin. Ich mit der ganzen Situation und Gegebenheit nicht mehr umgehen kann. Welche "Lösung" dann daraus entsteht oder entstehen könnte ist auch von vielen Faktoren und der eigenen Einstellung zu gewissen Dingen abhängig.

Wann der Punkt erreicht ist, wo es wirklich nicht mehr so weitergeht, kann nur jeder für sich selber beantworten denke ich. Da wird es vermutlich auch kein "Aha-Erlebnis" geben wo man denkt "Jetzt habe ich den Punkt erreicht/überschritten. Das alles wird ein langwieriger Prozess sein, in dem einem irgendwann bewusst wird (rückblickend), dass man längst über diesen Punkt hinweg ist und sich irgendwas ändern muss, in welcher Form auch immer. So zumindest meine Sicht dazu.

LG "Er" von NeueReize
*******otti Frau
790 Beiträge
Ich würde von meinem
Partner nie verlangen, dass er für mich auf Dauer auf etwas verzichten muss, nur weil ich keine Lust mehr habe. Das ist für ich der Zeitpunkt, dass man ausführlich und vor allem ehrlich und offen redet. Es muss eine Lösung gefunden werden, mit der beide Leben können. Das wird wahrscheinlich nicht von jetzt auf gleich passieren, vor allem weil sich der Partner, der keinen Sex mehr will damit auseinandersetzen muss, wie es für ihn "erträglich" und gangbar ist, dem Partner das Ausleben seiner Bedürfnisse zu erfmöglichen. Wenn ich meinen Partner liebe, sind seine Bedürfnisse sehr wichtig für mich und ich würde versuchen, ihm zu ermöglichen, diese auch auszuleben. Das bedarf vieler Gespräche und das Diskutieren vieler Möglichkeiten. Dabei ist absolute Ehrlichkeit und Offenheit wichtig.
**********henkt Frau
7.376 Beiträge
Ich glaube, das gibt es wohl keine universelle Antwort.

Jeder leidet anders und manche leiden wohl gar nicht.

Auch wäre es für mich bei der Beantwortung der Frage wichtig, aus welchem Grund ich verzichten müsste/muss. Ist es krankheitsbedingt ist doch ein längerer Verzicht aus Liebe möglich als wenn der Grund für die Unlust des Partners ein anderer wäre.
****az Mann
4.353 Beiträge
Das kann man nicht pauschalisieren. Man hat ja nicht von heute auf morgen keine Lust mehr auf Sex, oder? Irgendeinen Auslöser gibts doch immer.

Und in einer entsprechenden Partnerschaft wäre es doch Gift für meine Partnerin, wenn sie sieht, dass ich leide, weil ich keinen Sex haben kann/darf. Klar wäre Onanie ein vorübergehendes Mittel, aber in der Beziehung, wie ich sie mir vorstelle, wäre meine Partnerin auch bestrebt, da eine Lösung zu finden, und sei es nur das Öffnen der Beziehung.
*******l62 Frau
1.263 Beiträge
Darauf gibt es
... m.E. nur eine Antwort. Solange du es aushältst ...
**********true2 Paar
7.806 Beiträge
Lieber TE, du hattest ja schon einige Threads mit ähnlichem Thema hier eröffnet. Offenbar leidest du sehr unter der Situation und suchst Hilfe und Austausch hier im Forum.
Ein Patentrezept gibt es nicht. Ob du weiter ausharrst oder die Beziehung öffnest und dir eine Affäre suchst oder ob du dich trennst. Du musst einen Weg für dich finden, sonst gehst du zugrunde.
Hatte ich schon...
... das Weihnachten öfter war! *nachdenk*

Bei mir hat es drei Jahre gedauert, dann war Ende. Ich hielt es nicht mehr aus. Zumal es auch NUR die Option Verzicht gab.

Allerdings wäre es vermutlich anders wenn bei meinem Partner eine gesundheitliche Geschichte der Grund wäre oder eben etwas was der Partner selbst nicht will. Dann hätte man auch eine Basis, eine "Zwischenlösung" zu finden.

Wenn es aber um ein Machtgefälle geht (wie in meinem besagten Fall), dann ist es nur von kurzer Dauer. Wobei da drei Jahre auch schon eher lang sind.
@TE
Der Eine braucht nur ein paar Tage, ein Anderer Jahre.

Wenn Du Dich unglücklich fühlst und Leidensdruck verspürst, dann musst Du die Konsequenzen ziehen. Wenn Reden nicht mehr hilft, müssen Taten folgen...oder aber die Situation hinnehmen und sich nicht beklagen.

Sorry, aber eine andere Lösung gibt es nicht.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Nochmals zur Klärung:

Ich erwarte von euch nicht die Antwort, wie lange ICH eine solche Situation aushalten solle oder wie lange "man" ganz allgemein unter welchen Umständen so eine Situation aushalten könnte.

Auch geht es, wie gesagt, nicht um die Frage, was man in so einer Situation tun sollte. "Jeder Jeck is anders" und "jeder hat eine andere Toleranzschwelle", das ist klar.

Mich interessiert, wie lange IHR das aushalten würdet. Und wenn jeder Einzelfall anders ist, konstriert einen, oder teilt eure Erfahrungen, wenn ihr wollt: Wie lange musstet ihr unter welchen Umständen eurem Partner zuliebe auf Sexualität verzichten, wie ging's euch dabei, wo war eure "Bruchstelle"?

Wie Mina_Bunt zum Beispiel:

Bei mir hat es drei Jahre gedauert, dann war Ende. Ich hielt es nicht mehr aus. Zumal es auch NUR die Option Verzicht gab...

********2012 Paar
5.998 Beiträge
Einen Monat?
Ich glaube, wenn ich innerhalb dieser Zeitspanne nicht einen guten Grund erkennen würde, den ich verstehen und nachvollziehen kann, wäre für mich klar, dass der erotische Teil der Beziehung wohl gestorben ist.

Dann würde ich sicher leiden wie ein Hund und trotzdem noch weiter reden und kämpfen, aber in jedem Fall auch mit der Vorbereitung des Ausstiegs beginnen.

Ist da aber etwas, von dem ich weiß und an dem ich teilhabe, worin ich meine Partnerin vielleicht unterstützen oder ihr einfach nur zur Seite stehen kann, dann gibt es wahrscheinlich keine zeitliche Grenze.

Auf Sex würde ich aber nicht auf Dauer generell verzichten. Dafür müssen wir dann schon eine Lösung finden, die für uns beide in Ordnung ist.

LG, Fix & Foxy (er)
****yn Frau
13.442 Beiträge
Mein Freund und ich hatten zwischendurch fünf Jahre am Stück keinen Sex. Hier war ich diejenige, die keinen Sex wollte (weil ich eine komatöse Libido und an Sex überhaupt keinen Spaß hatte). Er hat sich in der Zeit nie darüber beschwert, ist aber mehrfach fremdgegangen, was ich ihm im Nachhinein nicht ein Stück übel nehme, sondern nachvollziehen kann.

Wir haben nun eine offene Beziehung, das macht vieles von vornherein sehr viel leichter. Es nimmt zum Beispiel auch die Angst und den Druck vor dem Gedanken, keinen Sex zu haben, denn sollte es wieder dazu kommen, dass wir beide keinen Sex miteinander haben und das ein Dauerzustand wird, hat jeder die Möglichkeit, seine Sexualität außerhalb auszuleben.

Aber mal angenommen, ich würde aus irgendeinem Grund meinem Partner zuliebe temporär auf das Ausleben meiner Sexualität verzichten, ob innerhalb oder außerhalb der Beziehung, oder sogar generell, dann mache ich das, wenn überhaupt, nur, wenn klar ersichtlich ist, dass beide nach einer Lösung suchen. Dass mein Freund das fünf Jahre ohne Beschwerde durchgezogen hat, finde ich bemerkenswert und nicht selbstverständlich. Wobei er seine Sexualität ja durchaus bis zu einem gewissen Grad dabei ausgelebt hat.
Aber ich denke, mehr als zwei, drei Jahre höchstens würde ich das nicht machen, einfach weil ich mich dann fühle, dass mir zu viel Lebenszeit und Lebensqualität entgeht und ich habe nur eine begrenzte Zeit auf dieser Welt.

Für mich bedeutet das aber nicht automatisch die Trennung.
Beziehung klären statt "Aushalten"
Wenn ich etwas aushalten müsste, würde ich zunächst die Ursache klären.

Sexuelle Verweigerung ist für jeden liebenden Partner zunächst eine Kränkung... es geht ja nicht nur um körperliche Befriedigung, sondern auch um Nähe & Verbundenheit.
Es ist eine Absage an intime Zweisamkeit, das würde mich sehr hellhörig werden lassen...mal abgesehen von gesundheitlichen Gründen, die einleuchtend sind.

Sexualität ist die Basis jeder intimen Liebesbeziehung...wenn diese Basis bröckelt, würde ich nicht aushalten, abwarten, leiden...sondern mir die Beziehung sehr genau anschauen, reden, klären, handeln...ggf. die Konsequenzen ziehen.
****yn Frau
13.442 Beiträge
*********ysium:

Sexualität ist die Basis jeder intimen Liebesbeziehung

Dem möchte ich - aus einer rein persönlichen Perspektive - widersprechen. Meine Liebesbeziehungen bauen nicht auf Sexualität auf und es gibt für mich weit mehr Wege, Intimität und Nähe zu zeigen und herzustellen, als nur miteinander zu schlafen.
*****le8 Paar
1.668 Beiträge
Er vom Paar schreibt:
*******_bw:

Mich interessiert, wie lange IHR das aushalten würdet.
Viel zu lange!
18 Jahre! Ich habe 18 Jahre gehofft, gebetet, gewünscht dass sich die Situation ändert wird.
Zahlreiche Gespräche, Paartherapie, viele Entbehrungen lang, viele Zugeständnisse meinerseits waren vorbeigegangen bis sie mir nach 18 Jahren des "Wartens" erklärte, dass es nie Liebe war, sondern ich war einfach der ideale Kanditat als Vater ihres/unseres gemeinsamen Sohnes.
Im Nachhinein ist man(n) bekanntlich schlauer, heute würde ich sehr schnell reagieren und die Unlust der Partnerin nicht lange hinnehmen-zu kostbar sind die Lebensjahre dafür um sich hinhalten zu lassen. Ich könnte keine Zahl nennen, es würde auf den Umstand ankommen, aber weniger als ein halbes Jahr.
Ich bin der Meinung, wenn einem Partner/in etwas nicht passt, dann sollte doch diese/r dem Gegenüber rechtzeitig mitteilen was Sache ist, Entzug auf körperliche Nähe als Ablehnung oder gar Strafe ist unfair.
@Kailyn
Sicher kann man Intimität und Nähe auch anders zeigen...nur wenn Sexualität in einer Beziehung plötzlich verweigert wird, ist es mit vertrauter Nähe meistens auch nicht mehr weit her... das endet meistens in betteln, leiden und kämpfen um Zuwendung.

Natürlich kann man Menschen auch sexfrei lieben, aber der TE geht wohl von einer traditionellen Beziehung aus, die Sex inkludiert hat.
Wenn ich das Gefühl hätte, mein Geliebter möchte grundsätzlich keinen Sex...oder keinen Sex mit mir, wäre das eine ziemlich frustrierende Beziehung....denn Liebe hat für mich etwas mit Ganzheitlichkeit zu tun.
Solange wir im Körper sind, drückt sich Liebe auch..nicht nur... körperlich aus.
****yn Frau
13.442 Beiträge
*********ysium:
wenn Sexualität in einer Beziehung plötzlich verweigert wird

Ich halte diesen Satz für relativ wichtig, in zweierlei Hinsicht.

Einmal: Sex kann man nicht einfordern, nur weil man in einer Beziehung ist. Ich denke, das ist ein ganz wesentlicher Knackpunkt, warum in so vielen Beziehungen der Wurm drin ist, sobald etwas mit dem Sex nicht stimmt. Die Sexualität eines Menschen darf für mich kein Konsumgut sein, dass ich einfordern kann, nur weil ich eine Beziehung mit ihm führe. Daher sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, dass Sex in einer Beziehung eingefordert werden kann und das jemand, der dem nicht nachkommt, dem anderen Sexualität "verweigert".
Ich halte dieses Gedankenkonstrukt auch insofern für problematisch, weil es impliziert, dass man dem Partner Sex schuldet.

Für mich selbst ist eine Beziehung, die durch Sex steht und fällt, keine Liebesbeziehung, und mir ist Sex in meiner Beziehung mittlerweile sehr, sehr wichtig (das ist aber, in aller Deutlichkeit, lediglich meine persönliche Ansicht. Jemand, der andere Prioritäten hat, hat jedes Recht dazu und muss sich auch nicht dafür rechtfertigen). Aber wenn der Sex wegfällt und das für mich tatsächlich ein Trennungsgrund wäre, würde ich mir persönlich wirklich Gedanken darum machen, was ich eigentlich mit meinem Partner gemeinsam habe, warum ich überhaupt mit ihm zusammen bin, wenn so etwas wie Sex meine ganze Beziehung gefährden und zerstören kann. Denn ich glaube, in der Regel fehlen ganz andere Dinge, als Sex. Vor allem, wenn man jemand ist, der Intimität und Nähe irgendwie nur mit Sex herstellen kann und nur damit verbindet und der sich ungeliebt fühlt, wenn er nicht gevögelt wird.

Zumindest war das auch die Erfahrung, die ich in meiner Beziehung gemacht habe, wo Nähe jahrelang ausschließlich durch Sex hergestellt wurde - und als der Sex dann weg war, gab es keine Nähe mehr. Wenn man sich zum Beispiel nur beim Sex umarmt, aber nicht im Alltag, wenn Sex den Hauptteil der gemeinsamen Aktivitäten ausmacht (man zum Beispiel wenig bis nie zu zweit Zeit mit Unternehmungen verbringt), wenn Küsse immer zu Sex führen, aber nie einfach mal so ausgetauscht werden können, wenn ganz allgemein Berührungen nur mit Sex verknüpft werden, wenn Liebesbekundungen immer um den Sexakt herum ausgesprochen werden, etc.
Wir mussten erst lernen, wie Nähe und Intimität tatsächlich auf fundamentaler Ebene funktioniert, sodass wir sie durch verschiedene Aspekte ausleben konnten, nicht nur durch Sex (und dadurch wurde Sex nicht nur häufiger, sondern auch immer besser). Denn Sex kann selbst mit einem Liebespartner erstaunlich wenig intim sein, wenn man nur körperlich bei der Sache ist, aber nicht emotional.
Dieser Hunger nach emotionaler Nähe wird dann oft mit Sex kompensiert, einfach weil man es nie anders gelernt hat. Weil man die eigene Liebenswürdigkeit mit der Frage verknüpft, ob jemand mit einem schlafen will oder nicht.

Andererseits: Sobald Sexualität tatsächlich verweigert wird - und hier finde ich, sollte man eine ganz harte Grenze zwischen Unlust und Manipulation ziehen - ist das meines Erachtens tatsächlich etwas, das man nichtmal eine Sekunde hinnehmen sollte. Wenn Sexualität, Zuneigung und Intimität als Waffe benutzt wird, die "zugestanden" oder "verweigert" wird, um den Partner zu kontrollieren, zu belohnen oder zu bestrafen, würde ich die Beine in die Hand nehmen und rennen. Und auch dann, wenn mein Partner überhaupt kein Problem mit der Situation hat, weil seine Bedürfnisse alle befriedigt sind, er sich aber einen feuchten Kericht um meine schert. Ich kann in einer Beziehung nicht glücklich sein, wenn meine Zufriedenheit auf dem Unglück meines Partners aufbaut.
Solange ich den Partner wirklich liebe, kann ich verzichten und würde nie fremd gehen. Einfach aus Liebe.
Wenn ich einen Partner nicht mehr liebe, dann trenne ich mich so oder so von ihm.
Gegen den "Druck" hilft Selbstbefriedigung.
*****le8 Paar
1.668 Beiträge
*******_DA:
Solange ich den Partner wirklich liebe, kann ich verzichten und würde nie fremd gehen. Einfach aus Liebe.
Wenn ich einen Partner nicht mehr liebe, dann trenne ich mich so oder so von ihm.
Gegen den "Druck" hilft Selbstbefriedigung.

Naja, blöd nur wenn dir der Partner/die Partnerin die Liebe zwar beschwört, aber nach einer abgelaufenen Zeit dann erst gesteht dass es doch nicht Liebe war??
Im Umkehrschluß könnte man auch sagen, wenn man liebt, ermöglicht man dem Gegenüber Möglichkeiten um Sex zu ermöglichen-entweder selber auch wenn einem nicht danach ist, oder man bietet Alternativen innerhalb der Beziehung, oder man ermöglicht dem anderen sich Befriedigung extern zu holen-sofern er/sie das möchte.
Aber dem Partner/Partnerin Intimitäten zu verwehren und gleichzeitig fast einen Besitzanspruch darauf zu stellen, das ist widerlich.
Ich für meinen Fall fühle mich im Nachhinein um 18 wertvolle Jahre betrogen, nur weil ich an Liebe glaubte!
****33n Mann
471 Beiträge
*******_bw:

Die Situation wird zur Genüge diskutiert:

anscheinend nicht, sonst würdest du nicht a) den Thread eröffnen und b) nicht diese Ansicht haben

*******_bw:

Ein Partner möchte keine Sexualität (mehr) leben, der andere Partner leidet darunter. Das passiert
[...]
Oft ist erzwungene Abstinenz dann eine Phase, die das Paar in irgendeiner Weise überwinden muss.
[...]
Wie lange ist ein Verzicht und eine Verdrängung der eigenen Sexualität zugunsten des Partners für euch in Ordnung?
[...]
Ab wann wäre der Leidensdruck für euch so hoch, dass eine Lösung in irgendwelcher Form passieren müsste, [...]

warum sprichst du von Zwang? Warum von leiden? Warum von Verdrängung?

Kann es nicht einfach mal "nicht dran" sein. dem anderen Raum geben, Zeit geben, aus Liebe seine eigenen Triebe zurückstellen?

Warum verdränge ich etwas, wenn ich es nicht auslebe? Warum leide ich, wenn ich aus Liebe handel?

Was du beschreibst sind faule Kompromisse, weil nicht miteinander sondern gegeneinander gehandelt wird.


Die Frage nach der Dauer ist hier m.E. total irrelevant. das kommt immer auf die Situation und den Prozess an...
******ard Mann
387 Beiträge
meine
Die Frage, die mich aber interessiert, ist diese:
Wie lange ist ein Verzicht und eine Verdrängung der eigenen Sexualität zugunsten des Partners für euch in Ordnung?Ab wann wäre der Leidensdruck für euch so hoch, dass eine Lösung in irgendwelcher Form passieren müsste, egal ob das jetzt die Trennung wäre, das Fremdgehen oder der endgültige Verzicht auf die eigene Sexualität?

Meinung lautet:


In Tagen kann ich es sicherlich nicht sagen.

Zugunsten des Partners verzichte ich sicherlich nicht, SONDERN

für die Werte die eine gute, gesunde Partnerschaft halt ausmachen. Umgekehrt gilt das auch für meine Partnerin *g*



Ungeklärter "Boykott" = Klarheit *g*


Und dann kommt einer meiner Lieblingssprüche / Überzeugungen - dem Sinn - nach zur Anwendung:


Kompromisse gehe ich bedingt ein *g* Irrtümer jedoch vertiefe ich nicht.

Bester Gruß

Frank
Naja, blöd nur wenn dir der Partner/die Partnerin die Liebe zwar beschwört, aber nach einer abgelaufenen Zeit dann erst gesteht dass es doch nicht Liebe war??

Ich setze natürlich voraus, dass der Partner mich auch liebt und auch nicht betrügt. Ich spüre das schon, ob mich jemand liebt oder nicht. Schwören alleine genügt da nicht.
**********luete Frau
650 Beiträge
Wie lange man es aushalten würde, kann man, denke ich, nicht pauschal sagen, das kommt wirklich auf die Situation an.
Aber generell denke ich, dass es ein nogo ist, (längere) Abstinenz vom Partner zu verlangen.
Wenn jemand nicht mehr will oder kann, aus welchen Gründen auch immer, ist das völlig ok, aber es ist nicht ok dann zu sagen, wenn ich nicht mehr will, hast Du eben keinen Sex mehr, weil ich möchte, dass Du nur mit mir Sex hast, wenn Du Sex hast.
Auch in einer Partnerschaft ist jeder ein eigenständiger Mensch mit Wünschen und Bedürfnissen, die der andere ihm nicht verwehren darf.
Wenn ich nicht mehr bereit bin, meinem Partner etwas zu geben, was er aber möchte, wäre es fair, ihm zuzugestehen, es sich woanders zu holen.
Das WIE muss dann natürlich genau besprochen werden, so dass beide damit leben können.
*******elle Frau
33.509 Beiträge
Habe nur das EP gelesen:

Wie lange MAN das aushalten kann , kann ich nicht sagen.
Ich hielt es 17 Jahre lang aus.

Und was sagt dir das nun, Lieber TE, dass du auch sooo lange ausharren solltest?
Nein, eben nicht, das kann nur jeder für sich entscheiden.

Wir waren monogam, an was anderes dachte ich gar nicht.
Der innere Druck( also meiner ) wurde immer stärker, dringender , alles bestimmend.
So musste eine Lösung her, und ja unendlich lange Gespräche.
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