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Einsamkeit als neue Volkskrankheit, (warum) ist das so?

Ich bin gerne ein „Alleine Mensch“
Aus meiner Perspektive ist es so, ich unterscheide grundsätzlich Einsamkeit (Mangel) von mit mir gerne alleine sein (kein Mangel).

Die Menschen in meiner Umgebung kommen mir unterschiedlich nah. Ganz nah ertrage ich allerdings nur ganz ganz wenige Herzensmenschen.

Bei den meisten Menschen geht es mir so, dass selbst wenn ich sie mag und wertschätze, mich der Kontakt anstrengt, so dass ich mein soziales Leben selbst wohl dosiere.

Was ich meide sind Menschen, um deren Befindlichkeiten sich ständig (pathologisch) alles drehen muss, ebenso wie die Kontakte, die ich als inhaltsleer befinde, weil ich sie nicht spüre. Die Arroganten sowie, geht nicht.

Die Herzensmenschen allerdings, die sind mir ganz kostbar und nährend. Da achte ich sehr drauf.

Manchmal fühle ich mich auch mal einsam, wenn’s gerade jemand bräuchte, aber nicht verfügbar ist.

Grundsätzlich fühle ich mich so reduziert sehr stimmig.

Das virtuelle Leben bietet mir angenehme Features. Ich kann am Leben von vielen lieben Bekannten teilhaben, die ich jetzt nicht wirklich regelmäßig anrufen würde, um mich nach deren Katze zu erkundigen.

Ich mag auch den Austausch in solchen Foren, inklusive der Möglichkeit, mich zurückziehen zu können, ohne mich erklären zu müssen.

Die allgemeine Vereinsamung hängt für mich damit zusammen, dass Menschen in ihren Bedürfnispyramiden auch woanders sind, nicht mehr jeden Preis bereit sind zu zahlen für eine Zugehörigkeit und sich auch einer „Zwangsbeglückung“ durch Menschen entziehen, die sie ohnehin nicht als aufrichtig empfinden.

Ein anderes Phänomen, dass sich beobachten lässt, ist ein sich definieren über den Freundeskreis, so dass es für sehr viele Menschen gar nicht so wichtig ist, wie sie sich mit jemandem fühlen, sondern ob sie für den Menschen in ihrem aktuellen Film eine Rolle haben oder ob dieser Mensch durch seine Individualität gar stört.

Das kann man ja auch reichlich hier im Portal beobachten, nach welchen Kriterien ein Partner gewählt wird.

Was für die fuckability gilt, wird auch auf Freunde angewendet. Wenn da einer so ne ansteckende Krankheit hat, wie älter werden oder nicht heiraten wollen etc, wird schneller ausgemustert als man gucken kann.

Sich nicht mehr spüren und seine Leere mit Ersatz füllen, ist zu einem gewissen Trend geworden, der von mehreren Industrien gut genährt wird. Am Ende sind diese Menschen krank, vereinsamen und lassen vereinsamem.

Komplexes Thema für viele viele individuelle Wahrheiten.
Einsamkeit ist keine Krankheit. Allenfalls sind wir erfolgreich einsam. Wir wollten es doch so, oder?
Einsamkeit als Massenphänomen ist die Konsequenz unserer Entscheidungen als Gesellschaft. Wenn wir es wöllten, könnten wir jederzeit anders entscheiden. Das fängt da an, wo wir als Einzelperson Entscheidungen treffen, die potentielle Einsamkeit zur Folge haben (Alltagsstruktur bis zur Arbeit an der Beziehungsfähigkeit). Und das geht bis zur gesellschaftlichen Entwicklung, die die Ökonomie unseres Lebens nicht mehr über die Grundfeste des sozialen Miteinanders zu stellen. Aber wer will das schon.

Gäbe es einen breiten Willen in der Gesellschaft- gäbe es auch einen Trend in die Richtung. Aber den gibt es nicht. Nur den Trend, die Beziehungen ebenfalls zu ökonomisieren. Und die Kontakte im www ebenfalls. Das ist doch das, was wir wollten. Jetzt haben wir das, warum sollte das jetzt eine Krankheit sein.

Bist du einsam, freue dich des Lebens. Du bist ökonomisch gut strukturiert. Ab und zu was zum Ficken reicht für eine effiziente Lebensführung.
Sollte das Bedürfnis nach Kontakt überhand nehmen, und solltest du bereits gut verdienen: im Kommen sind bezahlte Kuschler. Also professionelle Kuschler als Dienstleister. Perfekt. Sind da, wenn man sie braucht, und sind weg wenn sie stören sollten. Anders wie Partner und Kinder....

Also alles in Allem können wir glücklich sein. Es ist so, wie wir es haben wollten. Wir leben in einer gewollten Leistungsgesellschaft.
**C Mann
12.109 Beiträge
Ich kann nicht nachvollziehen, was an Einsamkeit schlimm sein soll. Ich persönlich genieße die "Einsamkeit", die Ruhe, die Zeit ohne Internet und ohne irgendwelche Menschen um mich. Ja, wahrscheinlich sind daran wieder die Ballerspiele schuld, die mir das Hirn vernebelt haben


...Du vewechselst selbstgewähltes, temporäres Alleinsein oder Abschalten mit permanenter Einsamkeit. Wenn Du das nicht nachvollziehen kannst, warst Du offenbar noch nie wirklich einsam, hattest noch nie das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein, obwohl Millionen Menschen um Dich herum sind, Du aber nicht die Kraft findest, Dich selbst aus diesem dunklen Loch zu holen...Manche schaffen es dennoch mit Hilfe Anderer, für manche endet das mit Selbstmord...
Herr FTC nicht ganz so arg “end of no return“ denken...OneWayTicket...




*nein*
******fee:
Herr FTC nicht ganz so arg “end of no return“ denken...OneWayTicket...

Leider hat er nicht ganz Unrecht. In meinem Umfeld gab es bereits einen versuchten und einen erfolgreichen Selbstmord. Und sogar einen Mord. In allen Fällen war die Einsamkeit die Hauptkomponente allen Übels. Solange man mit solchen Themen nicht wirklich in Berührung kommt, kann man das nur sehr schwer nachvollziehen. Auch ich musste lernen nicht vorschnell zu urteilen.
Ich sags gern nochmal....


ich bin mit alledem schon sehr nah umgegangen .


Glaub aber nicht ,daß diese Endphase eines Lebens mit diesem Thema gemeint war.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich denke schon, dass die Schnelllebigkeit heute viele Menschen auf der Strecke lässt.
Wir leben in einem Land, in dem Leistungsfähigkeit und Besitz die Teilhabe an vielem beeinflussen.

Die Diskussion bzgl Mindestlohn und Armut... wird ja nun nicht grundlos geführt und heute gibt es leider zahlreiche Menschen, die aufgrund ihrer Möglichkeiten eingeschränkt sind.

Auch alte und behinderte Menschen sind sehr oft isoliert. Ich weiß, wovon ich schreibe, denn ich habe 30 Jahre im Pflegeberuf hinter mir.
Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr alte Menschen in unserem Land leben und einige von ihnen in den Heimen regelrecht ganztägig an Tischen "geparkt" vor sich hinvegetieren... 😢, ist Einsamkeit ein Thema, dass uns alle irgendwann betreffen kann.

Solange das Kapital regiert und mit (schlechter) Pflege Profit gemacht werden darf, werden Einsamkeit - und Hilflosigkeit - zu den gravierenden Problemen im Alter.
Leider wird das von zu vielen, die NOCH nicht betroffen sind, verdrängt...
Glaub aber nicht ,daß diese Endphase eines Lebens mit diesem Thema gemeint war.

Das muss es auch nicht. Es trifft auch schon die ganz jungen Menschen.

Burn-Out/Bore-Out--->Überforderung/Unterforderung--->Isolation, weil man Leistungen nicht mehr erbringen kann und/oder sich nicht mehr wertgeschätzt und geachtet fühlt---->Mobbing---->Rückzug dahin, wohin man nicht verletzlich ist , nämlich in den eigenen vier Wänden---->Motivationslosigkeit, Antriebslosigkeit, Angst, rotierende Gedanken--->Abwärtsspirale---->Depressionen

Willkommen in der Einsamkeit. Glück hat, wer die richtigen Menschen zum Richtigen Zeitpunkt an seiner Seite zählen kann.

Warum das so ist? Handy, Internet, schnellebige Kontakte. Rausgehen ist nicht mehr nötig: es gibt A..zon, e..y, Online-Supermärkte, Dating-Platformen.....
Vieles habe ich selbst in der Hand, aber manchmal geht das Leben halt auch andere Wege die so weder gewollt und gewünscht waren.
******fee:
Ich sags gern nochmal....


ich bin mit alledem schon sehr nah umgegangen .


Glaub aber nicht ,daß diese Endphase eines Lebens mit diesem Thema gemeint war.

Sorry, wenn es falsch verstanden wurde. Ich habe auch nicht konkret Dich damit gemeint. Ich wollte nur verdeutlichen, dass die Einsamkeit bei einigen Menschen sehr übel enden kann. Auch wollte ich verdeutlichen, dass auch ich erst lernen musste dieses Problem zu verstehen, obwohl ich nicht davon betroffen bin.
Einer Endphase geht selbstverständlich eine Anfangsphase voraus, welche zwar kein Grund (bezogen auf die Eingangsfrage) aber das Resultat sein kann. Gründe wurden zuhauf genannt.

Sorry noch einmal...
**C Mann
12.109 Beiträge
Glaub aber nicht ,daß diese Endphase eines Lebens mit diesem Thema gemeint war.

...es muss nicht immer so extrem ausgehen, aber es ist sicherlich Teil der Thematik. Ich finde es nur zynisch, wenn hier einige der Meinung sind: "Einsamkeit? Selbst schuld! Braucht doch nur hinauszugehen oder im Internet surfen." Das ist ungefähr so wie einem Süchtigen den Tipp zu geben: "Bist selbst schuld, brauchst doch nur aufzuhören!"
*******elle Frau
33.431 Beiträge
Einsamkeit sehe ich nicht als Krankheit. Schon mal gar nicht eine selbst gewählte.

Vereinsamen empfinde ich da schon schlimmer.
Das ist dann wohl eher gegen die eigenen Wünsche und das kann sehr wohl dann auch krank machen.
**C Mann
12.109 Beiträge
Solange das Kapital regiert und mit (schlechter) Pflege Profit gemacht werden darf, werden Einsamkeit - und Hilflosigkeit - zu den gravierenden Problemen im Alter.
Leider wird das von zu vielen, die NOCH nicht betroffen sind, verdrängt...

...ich denke, dass es nicht nur das Kapital ist, welches alte Menschen in die Einsamkeit treibt.
Wie oft werden alte Menschen von ihren Angehörigen ins Heim abgeschoben, nachdem das Häuschen überschrieben wurde und die Alten nur noch lästig und störend sind, da nicht mehr in die Spassgesellschaft passend......
**C Mann
12.109 Beiträge
Einsamkeit sehe ich nicht als Krankheit. Schon mal gar nicht eine selbst gewählte.

..... nochmal: "Selbtgewähltes Alleinsein" und "Einsamkeit" sind grundverschiedene Dinge. Wenn ich für ein paar Stunden in einem idyllischen Wald spazieren gehe, bin ich alleine oder gar einsam, weil ich für eine gewisse Zeit keinem anderen Menschen begegne und im Idealfall sogar keinen Handyempfang habe. Natürlich ist man dann nicht krank, man hat sogar die Möglicheit, sich zu erholen und der Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Aber das hat rein garnichts mit der Einsamkeit zu tun, die einem aufs Gemüt schlagen und krank oder depressiv machen kann. Darum geht es doch hier...
Digitalisierung
sehe ich ehrlich gesagt überwertet im Einsamkeitsproblem.

Kranke Leistungsideen in der Gesellschaft gab es vorher auch. Dass Instagram mit Happyness Illusionen bespielt wird geht ja nicht von der Plattform aus.

Menschen können auch in Gesellschaft einsam sein. Neulich gab es hier einen interessanten Austausch zum Thema Einsamkeit innerhalb der Partnerschaft.

Missachtung durch andere macht einsam. Die Motivationen für Missachtung sind gewiss belastet, um das Wort krank mal nicht zu überstrapazieren. Wobei Missachtung schon was anderes ist, als jemanden übersehen.
Herr FTC ...jetzt bin ich ganz bei Dir ..


"Einsamkeit? Selbst schuld! Braucht doch nur hinauszugehen oder im Internet surfen."


Wie ist Dein Lösungsansatz ?... ja mag ich ehrlich wissen...
**C Mann
12.109 Beiträge
Wie ist Dein Lösungsansatz ?... ja mag ich ehrlich wissen...

...tja, da gibt es wohl kein Patentrezept. Wenn man auf einen Menschen trifft, der unter einem wirklichen Einsamkeitsyndrom leidet, kann man versuchen ihm zu zeigen, dass man sich um ihn kümmert, dass er doch nicht ganz alleine auf der Welt ist. Ihm mit menschler Wärme entgegenkommen, ihn durch Einbeziehung in die Gemeinschaft aus seiner Lethargie zu holen. All das und noch mehr kann man versuchen, aber Derjenige muss es auch annehmen und wollen, dass man ihn aus seinem Loch herausholt..
Danke für Deine Antwort Herr FTC *blume2*
Aber wie geht man selber ohne andere zu bemühen, mit seiner Einsamkeit um?
Denn nicht immer sind Menschen da, die Zeit und Lust haben, sich um die betreffende Person zu kümmern.

Ich kenne das von einigen älteren Freunden, denen ihr/ e Partner/ in verstorben sind.
Da schon weit über 80, haben diese Leute auch keine Lust mehr, sich mit dem ganzen Internet auseinanderzusetzen, auch wenn ich ihnen diesbezüglich schon Hilfe angeboten hatte.
@Mona6717
Leider muss man sich auch mal damit abfinden, dass nicht jedem geholfen werden kann. Leider...
**C Mann
12.109 Beiträge
Aber wie geht man selber ohne andere zu bemühen, mit seiner Einsamkeit um?
Denn nicht immer sind Menschen da, die Zeit und Lust haben, sich um die betreffende Person zu kümmern.

...na ja, vor garnicht allzulanger Zeit gab es noch eine Institution, die hiess Familie. Leider ist die in der heutigen "Ich zuerst" Generation nicht mehr aktuell. Man hat sich um die Alten gekümmert, die Alten haben auf die Enkel aufgepasst, haben sich im Haushalt oder sonst nützlich gemacht. Heute sind die Alten doch nur noch ein Störfaktor, den man elegant und möglichst kostengünstig aus dem Haus schaffen möchte. Und dann, aus den Augen, aus dem Sinn.... Ziemlich traurig, finde ich...
Tja ... vieles ist auch dem Berufsleben geschuldet - wir leben nicht mehr auf dem Bauernhof und im Dorf.
Die meisten Frauen sind berufstätig, z. T. alleinerziehend und da fällt schon mal jemand weg, der sich traditionsgemäß um die Alten gekümmert hat.
Denn neben Beruf, Haushalt und Kinder sich auch noch um pflegebedürftige/ demente Eltern zu kümmern, überfordert doch fast jeden.
Und ein Heimplatz kostet ab 3.500 Euro aufwärts.
Das überlegt man sich auch.
Aber wem nützt es, wenn man sich selber krank schuftet?
na ja, vor garnicht allzulanger Zeit gab es noch eine Institution, die hiess Familie


gibt es immer noch !


Nur komischerweise durft ich die Erfahrung machen .. das Hilfe sehr gerne angenommen wurde ..geradezu eingefordert..!. Aber auf Kinder aufpassen ?..Fehlanzeige..
*******elle Frau
33.431 Beiträge
Also, ältere Menschen die noch fit sind, könnten sich Hobbies suchen, zu deren Ausübung man eine Gruppe braucht.
Oder ehrenamtlich etwas machen.

Oder einfach einem Hund aus dem Tierheim ein zu Hause bieten.

Man kommt unter Menschen, beim gassi Gehen oder in der Hundeschule, beim Hundesport.

Kinder betreuen....auch das kann das eigene Leben bereichern.

Nur für all das, muss man selber aktiv werden.
Ohne Eigenhilfe , in Gang kommen, wird das nicht gelingen.
Familien
sind nicht alle schön. Sie können sehr hässlich sein.

Ich denke gefährdet für Einsamkeit sind Menschen mit geringem Selbstwert und wenig Mut. Es gelingt ihnen oft nicht, Angebote für Gemeinschaft anzunehmen, sich gegen hässliches Verhalten abzugrenzen und werten sich dazu selbst gerne ab.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
**C:
Leider ist die in der heutigen "Ich zuerst" Generation nicht mehr aktuell. Man hat sich um die Alten gekümmert, die Alten haben auf die Enkel aufgepasst, haben sich im Haushalt oder sonst nützlich gemacht. Heute sind die Alten doch nur noch ein Störfaktor, den man elegant und möglichst kostengünstig aus dem Haus schaffen möchte.

Das ist doch hauptsächlich eine abgedroschene Floskel ... welche Senioren wären denn heutzutage damit zufrieden ihr Leben als Haushaltshilfe und Kinderbetreuer zu fristen (und ich sage nicht dass sie das sollten!)

Man wird, sofern nicht krankheitsbedingt, nicht von heute auf morgen einsam - da hat man in der Regel auch schon eine ganze Weile selbst dran gestrickt. Ich bezweifle sehr dass man sich nicht einsam vorkommt nur weil man ja Kinder hat - wenn das Leben aus nicht mehr besteht als das was die Kinder darein bringen liegt das Problem nicht bei den Kindern ...
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