Was versteht ihr unter "Mitten im Leben stehen"?

Diesen Satz darf ich getrost individuell erfragen ,wenn mir danach ist ,denn ich hab ihn oft hier in einigen Profilen lesen dürfen.


Dieser Satz kann vieles bedeuten .. Open End...

....welchen inhaltsvollen Worten würdest Du denn konkret verwenden, um jemanden mitzuteilen, dass Du der Ansicht bist, Dein Leben voll im Griff zu haben?

Wozu muss ein gesunder, erwachsener Mensch das überhaupt mitteilen?

....es soll gesunde, erwachsene Menschen geben, die trotzdem ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen.
Also ist "Mitten im Leben stehen" nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit....

Für mich nur eine aussagelose Floskel, die man benutzt, wenn einem nichts Anderes einfällt. Zum Anderen finde ich den Zustand "Stehen" für meinen Geschmack zu statisch. Ich bin immer in Bewegung - auch wenn es manchmal nur der Geist ist, der mich bewegt.

Ich versuche mich jetzt jedoch mal in Jemand hineinzuversetzen, was dieser Jemand eventuell darunter verstehen könnte. Was könnte er da so vor seinem geistigen Auge sehen?

Vielleicht wenn folgende Begriffe räumlich und zeitlich aufeinandertreffen:


• Bausparvertrag
• Riesterrente
• Haus
• Auto
• Kind
• einmal im Jahr nach Malle
• Morgens um 8 zur Arbeit- und um 16 Uhr 30 wieder nach Hause
• Samstags Fußball glotzen
• 1 mal die Woche Sex
• Ostern und Weihnachten vielleicht auch 2-mal!
• Missionarsstellung
• Ado mit Goldkante
• All you can eat
• All you can fuck
• Geiz ist GEIL
• Rasenmähen
• Unkrautzupfen
• Gartenzwerg shampoonieren

...

ich weiß es nicht - auf jeden Fall nichts, was irgendwie SEXY wäre!

Dann haben wir offenbar eine unterschiedliche Auffassung von „gesund“ wie von „erwachsen“.

Es dürfte wie bei allen diesen Formulierungen sehr auf den jeweiligen Leser ankommen, was er/sie da hineininterpretiert.

Ich für meinen Teil stehe lieber etwas abseits und betrachte mir den Trubel aus sicherem Abstand, um dann meinen eigenen Weg zu gehen. "Mitten im Leben" ist mir zu allgemein und hilft mir als Selbstbeschreibung nicht wirklich weiter .

.....Du scheinst "Mitten im Leben stehen" mit Spiessertum zu verwechseln, falls Deinem Beitrag nicht die Ironie-Tags fehlen sollten.

....für mich bedeutetet es, dass, in diesem Fall eine Frau, genau weiss was sie will, was sie tut und welche nicht bei der kleinsten Schwierigkeit auf einen Retter wartet sondern selbst das Problem bewältigt. Das finde ich jetzt z.B. extrem SEXY

Die Übergänge zum Spießertum sind ja fließend.

Also anders: Für mich sind Menschen die "Mitten im Leben" stehen, Menschen, die meinen sie würden Leben - in Wirklichkeit aber keine Ahnung davon haben. Leben ist nämlich das was passiert - wenn man nicht "steht".

Na siehst du - du kannst es doch wunderbar selbst formulieren, was musst du da fragen? Und bei dieser Beschreibung bleiben auch kaum noch Fragen offen was damit gemeint sein könnte ... Allerdings klingt diese Zusammenfassung für mich ein wenig zu sehr nach 'Mutti' ...

Im großen und ganzen ist es sehr individuell, ob jemand meint er stände mitten im Leben, oder nicht. Aber ehrlich gesagt ist es doch die Gesellschaft die uns suggeriert wie das auszusehen hat.
Ein Drogenabhängiger ist vielleicht glücklich mit sich und seinem Lebensstil. Für Außenstehende hat er sein Leben nicht im Griff, steht also auch nicht mitten im Leben da er gesellschaftlich keine Akzeptanz erfährt. Beziehungsweise nur von seinem näheren Umfeld, wenn diese den selben Lebensstil pflegen und damit zufrieden sind.

...was hat denn die Gesellschaft damit zu tun? Wenn jemand "mitten im Leben steht" heisst das doch nur, dass er in der Lage ist, mit seinem Leben umzugehen und es selbst zu organisieren.... Ich sehe das als durchaus positive Eigenschaft....

Heißt es das? Wer sagt das?

Mitten im Leben stehen bedeutet an der Gesellschaft teilzuhaben. Und wie schafft man dies? Durch Anpassung. Ein Dach überm Kopf haben, ein Einkommen haben, soziale Kontakte haben

...vielleicht fragst Du mal in Deinem Umfeld herum, was die Leute darunter verstehen?

"Im großen und ganzen ist es sehr individuell, ob jemand meint er stände mitten im Leben, oder nicht. Aber ehrlich gesagt ist es doch die Gesellschaft die uns suggeriert wie das auszusehen hat.
Ein Drogenabhängiger ist vielleicht glücklich mit sich und seinem Lebensstil. Für Außenstehende hat er sein Leben nicht im Griff, steht also auch nicht mitten im Leben da er gesellschaftlich keine Akzeptanz erfährt. Beziehungsweise nur von seinem näheren Umfeld, wenn diese den selben Lebensstil pflegen und damit zufrieden sind."

....Du bist also der Ansicht, dass ein Drogenabhängiger sein Leben voll im Griff hat und nur die böse Gesellschaft ihm abspricht, das was allgemein unter "mitten im Leben stehen" verstanden wird? Interessant...

Starke Verständnisprobleme oder bloß pure Ignoranz?

Also nochmal meine Aussage in einfacher Sprache:
Jeder Mensch hat eine andere Sichtweise, ob er/sie/es mitten im Leben steht. Des Weiteren hat jeder Mensch eine individuelle (= eine seiner eigenen Persönlichkeit angemessene) Meinung zu diesem Thema - also über das Mitten im Leben stehen.


Schönen Tag noch

Bietest Du nicht spätestens zum 16. Geburtstag Deiner Sprößlinge den Feiernden so gedrehte Tütchen an, kannst Du nicht mitten im Leben stehen. Bist ein tröger Spießer und absolut uncool.

Ich kann mit dem Satz " Mitten im Leben stehend" auch nichts anfangen. Vielleicht bedeutet er nur, lebe nicht im Hamsterrad.

Oder "Ich bewältige mein Leben auch alleine."

Was für Drogenabhängige jeglicher Couleur eher weniger der Fall sein dürfte.

Tatsächlich? Ich habe da so gelinde Zweifel ... ich kann keine Statistik über die Anzahl funktionaler Alkoholoker oder bekokster Schauspieler/ Investment-Banker/ oder nach den Untersuchungen wohl auch Abgeordneter vorlegen aber ich würde vermüten dass deren Zahl die der klassischen Bahnhof-Zoo-Junkies locker übersteigen dürfte ... Ob die sich wohl alle als nicht selbständig lebensfähig ansehen?

Liebe Diskutierende,

bitte lasst in euren hypothetischen Szenarien unsere Tabus außen vor. Eine Diskussion rund um Drogen ist hier nicht zielführend: https://www.joyclub.de/hilfe/2955.spielregeln.html#drogen_wli

Die Antwort auf die Frage
hat wahrscheinlich keine allgemeingültige Antwort. Eure Antworten reflektieren daher eure persönlichen Perspektiven, Erfahrungen und euer Verständnis. Bitte gesteht diese individuelle Sichtweise auch den anderen Diskussionsteilnehmern zu, die gern hinterfragt, jedoch nicht bewertet werden soll.

Wir freuen uns auf die weitere, spannende Diskussion.

Liebe Grüße,
Inveigler.
JOY-Team

Find es wirklich interessant wie manche das sehen. Selber schließ ich mich aber dem an.

So würde ich das auch verstehen wollen.

Ist für mich aber eine leere Floskel.

Für mich heißt das auch das die Leute aktiv am Leben teilnehmen und sich nicht gehen lassen. Klar eingespannt sind wir ja alle, das wir außerdem noch etwas anderes vorhaben und hier danach suchen oder uns findenlassen wollen versteht sich irgendwie von selbst.

Mitten im Leben stehen - für mich eine Konnotation für:

• Ein Mann mit Latte im passenden oder unpassenden Moment oder wie hieß es im anderen Thread - Errektion = oder ≠ Sex? (vielleicht lese ich zuviel Männerprofile mit dieser Floskel)
  
• Das Leben wirbelt drumherum, es ist grad so zum Aushalten und keiner kommt mehr mit (Paare als Eltern)
  
• Eine gedankenlose Phrase die sich einreiht in "Geburtenstatistik erfüllt", "uns gibt es nur zusammen", "Niveau" usw.
  
• Halbwertzeit überschritten, nach Drang und Jugend, Karriere und Kinder, diese neue Phase namens "Midlife Crisis" bevor der Seniorentarif im JC greift.
  
  
• Sehr sehr selten: Hier wird gelebt auf allen Ebenen, die dieses Leben so bietet - intensiv, es wird gelacht, geweint, geliebt, gezweifelt usw. es gibt Pannen, Highlights, Alltag und Herausforderung sind Chancen, auch Krankheit, Beeinträchtigung, Alter schließen Leben und mittendrin sein nicht aus. Also das Gegenteil von teilnahmslos.
  

Wie auch immer es gemeint ist, mag es ganz anders rüber kommen.