Ich verstehe die Verbissenheit echt nicht. Werden monogame Menschen gesellschaftlich geächtet? Kündigen Freunde die Freundschaft und Familien die Bande?
Das sehe ich nicht (na gut, es soll Eltern geben, die den Kontakt wegen der Partnerwahl abbrechen). Bei offenen Beziehungen ist das aber mitunter so. Bei polyamoren Beziehungen noch mehr.
Ist offen ehrlicher? Es gibt die "Don't ask, don't tell"-Fraktion. Das ist jetzt nicht wirklich ehrlicher.
Die Eingangsfrage ist ja schon provokativ. Offen zu leben, heißt doch nicht, dass man permanent mit anderen vögelt. Da gibt es genauso die Verliebtheitsphase. Und wenn ich 10 Jahre keine Lust auf andere hab, dann ist meine Beziehung trotzdem offen, einfach weil wir es vereinbart haben und das Selbstverständnis ein anderes ist.
Ich bin nicht monogam, aber mag Verbindlichkeit und Beständigkeit. Für mich ist das einfach passend.
Ich würde nie mehr etwas mit einem Mann anfangen, der selbst nicht dieses Modell aus vollem Herzen bejaht. Da man das aber sehr schnell herausfindet, wie da jemand tickt, stellt das auch kein Problem dar.
Wieso stellt sich ein total monogamer Mensch überhaupt die Frage, ob das andere Modell besser ist, nur weil er Meinungen von irgendwem gehört hat? Wieso fragt man sich, ob monogame Liebe eine Illusion ist?
Ich persönlich finde ein Verhalten widersprüchlich, bei dem man locker rumvögelt und wenn man dann irgendwann doch verliebt ist, stillschweigend Monogamie voraussetzt.