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Nie wieder Rosen!

Nie wieder Rosen!
Hier mal etwas eher Harmloses, das schon länger bei mir rumliegt

Sie hatten sich gestritten. Sich wegen einer Kleinigkeit gestritten. Wie so häufig in letzter Zeit, nur eigentlich ganz anders als sonst. „Leg doch bitte die Füße nicht auf den Tisch“ hatte sie gesagt. „Ach Schatz,“ hatte er geantwortet und dann: „mein Tag war wirklich furchtbar anstrengend, lass mich doch ein wenig ausruhen.“ „Aber doch nicht auf den Tisch, nimm dir doch einen Hocker oder einen Stuhl.“ bis dahin ganz harmlos, wie immer aber er ist nicht gemein geworden wie sonst, er hat ruhig und sachlich erklärt, dass es ihn stört wenn die Möbel auf diese Art verrückt werden. Es würde ihn in etwa genauso stören wie es sie stören würde, wenn er die Füße zur Entspannung auf den niedrigen Couchtisch mit Tischplatte aus dunklem Schiefer legen würde, den man problemlos abwischen kann und er würde sie um Verständnis bitten, wenn sie ihn in der Wohnung für eine halbe Stunde diese Freiheit erlauben würde. Genau so hat er argumentiert ohne dabei laut zu werden oder etwas gemeines zu sagen. Er hat nicht einmal darauf verwiesen, dass es seine Wohnung ist, dann nämlich hätte sie ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es auch ihre Wohnung war und sie hätten sich wieder gestritten, wie so oft in letzter Zeit, nur diesmal war alles anders.
Er hat sie nicht zu Wort kommen lassen und sie konnte sich nicht einmal darüber aufregen, denn das war ja ein Grund warum sie sich in ihn verliebt hatte. Er konnte auf atemberaubende Weise mit Worten umgehen und deswegen haben sie sich heute nicht gestritten wie sonst so oft.
Es war heute so komplett anders als sonst, das sie es sich nicht erklären konnte, aber ihre Niederlage hat sie erregt, sie wollte bei ihrem Mann sein, wie früher, einfach so.
Sie hatten oft Sex aber meist nur am Wochenende, am Freitag Abend oder Samstag oder Sonntag, nie unter der Woche wenn er gearbeitet hat, wenn er müde und geschafft von der Arbeit war, immer nur am Wochenende. Sicher der Sex mit ihm war toll, immer anders, aufregend, gefühlvoll, er war ein guter Liebhaber, wie er in so vielem gut war, auch in seiner Arbeit, weswegen sie Sex nur am Wochenende hatten.
Aber sie konnte nicht einfach zu ihn hingehen und sich in seine Arme werfen, wie früher, er würde es nicht verstehen, sie würde es nicht verstehen, sie verstand es nicht.
All diese Gedanken hatten sie so vereinnahmt, dass sie das aufziehende Unwetter nicht bemerkte, erst als ein Blitz sich in der Nähe entlud und ein ohrenbetäubender Donner einige Augenblicke später die Nacht durchriss wurde sie mit solcher Wucht in die Realität zurück gerissen, dass ihrem Mund vor Schreck ein kurzer Schrei entfuhr. Dieser hing noch einen Augenblick in der Luft und schon im nächsten stürzte er zur Tür hinein, „Liebling, was ist passiert!?“ mit einem Schritt stand er hinter ihr und legte beruhigend die Arme um ihren Körper. „Es ist nur ein Gewitter, die Natur rüttelt nur kurz an den Stäben des Käfigs, den die Menschen um sich gebaut haben, hab keine Angst.“ Sie liebte ihn dafür. „Halt mich, lass mich jetzt nicht allein!“ Sie hat es nur geflüstert, oder vielleicht auch nur gedacht, aber schon im nächsten Augenblick küsste er sie.
Danach wusste sie nicht mehr wie sie sich die Kleider vom Leib gerissen haben, wie sie sich geliebt haben oder sonst irgendetwas, sie war bei ihm, das war was zählte.
Er war noch wach. „Ich liebe dich!“ hauchte sie ihm ins Ohr, und legte ihren Kopf sanft auf seine Brust die sich beruhigend hebte und senkte. „Ich liebe dich auch, mehr als alles Andere.“
So lag sie noch eine Zeit lang da, sog den Geruch ein, er roch gut, wie der Mann in den sie sich verliebt hatte, - aber da war noch ein anderer Geruch, einen den sie bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, ein Geruch der da nicht sein sollte, nicht sein durfte.
Ein Geruch wie von Rosenblüten. - Sie mochte Rosen nicht, sie hat sie noch nie gemocht, sie überwuchern alles mit ihren dornigen Ranken wenn man sie nicht zurück schneidet. Solange bis kein Licht mehr durch das Dornengestrüpp dringt und dass alles nur für ein paar Blüten im kurzen Sommer und sonst nur Dornen und Finsternis.
Das alles lag nun neben ihr, sie konnte es sehen wie er nach Rosenblüten roch, seine Hände, seine Schenkel, sein Gesicht, seine Kleidung, sein ganzer Körper roch danach.
So hielt sie es nicht länger neben ihm aus, sie hätte ihn am liebsten angeschriehen doch er schlief und sie liebte ihn. So blieb ihr nur die Flucht, sie floh aus dem Zimmer, das so furchtbar nach Rosenblüten roch.

Am nächsten Morgen erwachte er mit dem Gefühl verschlafen zu haben. Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte ihn. Er würde es nicht mehr rechtzeitig zur Arbeit schaffen, aber es blieb genügend Zeit anzurufen und bescheid zu geben, dass er sich um eine Stunde verspäten würde, oder auch zwei Stunden, dann müsste er sich nicht unnötig beeilen. Jetzt bemerkte er auch, dass das Bett neben ihm leer war, er fragte sich ob sie aufgestanden ist um Frühstück zu machen wie früher.
Aber das Bett machte den Eindruck, dass er diese Nacht allein darin geschlafen hatte. Besorgt zog er sich die Sachen an die noch neben dem Bett lagen und ging zur Tür hinaus. Er fand sie auf dem Sofa schlafend, er kniete sich vor sie hin, „Liebling?“ Sie öffnete zaghaft die Augen und murmelte noch verschlafen:„Du weist, dass ich Rosen nicht ausstehen kann?“
Die Nacht hatte den letzten Rest des Rosenduftes getilgt.
„Natürlich!“ - „Liebster,“ sagte sie „versprich mir, dass du nie wieder Rosen mit nach Hause bringst!“ „Ich verspreche es dir.“ „Ich liebe dich!“ sagte sie noch einmal. „Ich dich auch, mehr als alle Anderen.“ flüsterte er.
Erschrocken fuhr sie vom Sofa hoch: „Aber, musst du nicht auf Arbeit?“ „Hmm, ich hab heute mal keine Lust arbeiten zu gehen.“ sagte er und legte sich neben sie.
*******n69 Mann
6.464 Beiträge
@H3rtha
Kompliment. Mal was ganz Anderes. Danke.
Für diejenigen, die es bis jetzt verpasst haben hier noch eine andere Geschichte von mir.
Männertraum

Neue Sachen sind in Arbeit. *zwinker*
Erster Einblick...
****auf Frau
115 Beiträge
Nie wieder Rosen!
Eine interessante Geschichte, gefühlvoll geschrieben und sehr realistisch.
Offen bleibt, ob er sie betrogen hat, ob die Ehe weiterbesteht oder sie sich, trotz immer noch vorhandener gegenseitiger Liebe und Leidenschaft, in Auflösung befindet.
Wunderbar spannend.
Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende. Die kannst Du, lieber Themensteller "H3rtha" noch weiterschreiben. So zu sagen eine Fortsetzungsgeschichte.

Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. *freu*
Tut mir Leid...
aber der Zweck dieser Geschichte ist es, die Fantasie des Lesers zu beflügeln. Jeder mag sich das Ende ausmalen, dass er oder sie möchte. Ich will auf keinen Fall jemanden meine Version der Ereignisse aufzwingen. Genau genommen habe auch ich nur eine etwaige Vorstellung wie die Geschichte weiter geht. Aber Eines sei noch gesagt: Der Rosenduft kommt tatsächlich von einer Affäre (deren genaue Umstände wiederum nicht bekannt sind) und SIE hat nicht den Mut IHN direkt zu konfrontieren.

Im Übrigen freue ich mich natürlich über soviel Anerkennung.
Gruß H
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