streichelst du dich gerne?
nein warum auch?
Nun, da liegt der Hund begraben...
Du kennst die technische Seite, die Funktionsweise. Die emotionale ist dir fremd.
Du schreibst, dass dein Körper bei "Selbstbefriedigung" reagiert, aber es kommt bei dir scheints nicht im Kopf an.
Mit
noch mehr ausprobieren, wird das wohl kaum anders.
Wie wäre es mit weniger?
Machst du gerne Sport? Ich zB liebe es meinen Körper dabei so richtig zu plagen, weil das Gefühl danach einfach toll ist.
Lässt du dich gerne streicheln oder massieren?
Vermutlich fühlst du dabei auch nicht so viel.
Dieses eigene Körperempfinden lässt sich tatsächlich lernen - damit ist nicht zwingend Lust gemeint.
Aber die Selbstwahrnehmung des Körpers.
Das ist etwas, was im Kleinkindalter beginnt: wo bin ich, was gehört zu mir - die Abgrenzung des eigenen (Körpers/Ichs) zum Rest der Welt.
Es liest sich für mich so, als ob du deinen Körper eher als Mittel wahrnimmst und weniger als Teil von dir. Also getrennt von deinem "Ich", nicht als Teil davon.
Ich weiß, dass es dafür therapeutische Möglichkeiten gibt.
Vielleicht magst du dich in diesem Bereich mal schlau machen?
In etwa geht das ungefähr so:
Wo ist mein linker Fuß? ->Hinsehen, wahrnehmen. Den Fuß bewegen (bewusst: welche Bewegungen sind möglich?).
Anfassen: wie fühlt sich der Fuß an, wie fühlt sich Berührung am Fuß an?
Wie fühlt sich Berührung durch einen anderen Menschen an? Oder ersatzweise: wie fühlt es sich an, wenn der Fuß mit einer Feder gestreichelt wird, mit einem Handtuch, mit einem Stück Seide, mit einem Stock?
Und das ist nur der linke Fuß...
Ziel ist es, die Wahrnehmung zu schärfen, das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken (mein Fuß, Teil von mir).
Zurück zum sich selbst gerne streicheln:
Es geht darum, sich selbst gerne zu berühren. Das muss nichts erotisches, sinnliches sein!
Unsere Haut hat verschiedene Nervenzellen, die für das Fühlen verantwortlich sind.
Unsere Handinnenflächen zB sind aufs das (aktive) Fühlen/Ertasten/Berühren ausgelegt, andere Bereiche (entlang der Arme zB, oder Handaussenflächen) sind für das (passive) Fühlen durch Berührung empfindlich.
Berührung entlang der passiv-sensitiven Bereiche fühlt sich gut an, stärkt zB das Zugehörigkeitsgefühl zu anderen und durch das Sich-selbst-berühren stärkt es das Zugehörigkeitsgefühl zu unserem eigenen Körper.
Wenn wir traurig sind, können wir uns selbst durch Berührung trösten, Kopfschmerzen durch gezieltes Streicheln/Massieren zB der Schläfen oder Nasenbeinansatz mildern, verkrampfte Muskeln lösen...
Erst wenn sich eine "normale" Berührung gut anfühlt, können sich erotische Berührungen sinnlich anfühlen.