Mensch mit Unterschenkelprothese - wie reagiert ihr?

Ich seh da keinen Grund zum Rückzug.

Ob ein Mensch für mich interessant und sympathisch ist, mache ich nicht daran fest, ob er zwei Arme und zwei Beine hat. Herz und Hirn sind da wesentlich wichtiger.

Das sehe ich genauso wie warmth und calla.

Ich würde eine Prothese nicht als Rückzugsgrund sehen. Sondern neutral dazu stehen und versuchen so normal wie möglich damit umzugehen.

Mach Dir bitte keinen Kopf, jedem Menschen kann etwas zustossen sodass der Körper nicht mehr unversehrt ist.

Und ja, die Frage habe ich mir in der Tat schon früher gestellt. Was mache ich wenn ?
Antwort: Optimistisch sein.

Völlig normal nehm ich den Menschen wahr.

Meinen Nachbarn versuch ich auch halbwegs normal zu begegnen obwohl der einen Dachschaden hat.

Angst krieg ich erst bei einer Kopfprothese.

Ich kann mich nur anschließen. Ein Hindernis stellt eine Prothese nicht dar, im Gegenteil. Sie eröffnet dir ja wieder neue Möglichkeiten.

Mich könnte es höchstens abschrecken, wenn die Person wegen der Situation in Selbstmitleid zerfließt. Wenn du dich mit Prothese akzeptieren kannst, kann ich das ebenso.

Lass dich nicht behindern, auch nicht von deinen eigenen Unsicherheiten. Natürlich ist das erst einmal ein Schlag, den man verkraften muss.

Mir würde es gar nichts ausmachen, der Mann, sein Charakter, Einstellungen zum Leben, seine Interessen etc. machen einen Menschen attraktiv.

Alles Gute für dich!
sandra42

Mir ganz persönlich wäre es schnuppe, ob Prothese oder nicht.

"Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann."
(Richard v. Weizsäcker)

Optimistisch nach vorn treten! Ein klares

Aber ich glaube schon, daß ich am Anfang zumindest Hemmungen hätte, damit umzugehen, ganz einfach so Sachen, kann ich meinem gegenüber irgendwie weh tun, ist ihm eine Berührung dort vielleicht unangenehm? ?
Wenn man sich kennenlernt und weis, wie man auch damit umgehen " darf", wäre es auch für mich kein Hindernis! Ich glaube, es kommt einfach darauf an, wie der Amputierte mit seinem Körper und der Situation umgeht!

Leider werden menschen die zu dick, zu dünn oder sonst wie anders sind immer wieder als Menschen 2.Klasse wahrgenommen...

Von daher kann ich deine Ängste leider gut nachvollziehen..

Ich wär neugierig:
Was war da?
Wann ist das passiert?
Geht es dir inzwischen wieder gut?
Und wenn so ein Gespräch locker und selbstverständlich möglich ist, wär für mich alles ganz "normal". Komisch und vielleicht irgendwann ein Grund, sich zurückzuziehen wäre für mich, wenn jemand selbst immer noch massiv hadert mit seinem Schicksal oder aber das ganze irgendwie wichtiger nimmt, als es ist und meint, dadurch würde ihm jetzt mehr Aufmerksamkeit usw. zustehen...

Da ich berufsmäßig bedingt schon mit einigen Menschen Kontakt hatte, die eine Amputation haben, sehe ich darin keine Schwierigkeit.
Am Anfang kann es mit der Prothese noch Probleme geben, dass sie nicht optimal sitzt oder drückt und man dann nicht alles so machen kann, wie man möchte, weil vielleicht noch Schmerzen da sind. Aber später wird das ja meist besser und auch im eigenen Umgang damit wird man routinierter...
Und dann kann man es sogar als sehr angenehm empfinden, wenn der Partner auch keine Scheu hat, diesen Körperteil zu berühren...meist wird man da eine besondere Sensibilität entwickeln
Viel reden vorher hilft und auch Unsicherheiten ansprechen von seitens des neuen Partners...

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf Deinem Weg!

Grüß Dich sleeping_dog79 and all:

Mir ist das vor zich Jahren so passiert, daß ich mich in einen jungen Mann mit Beinprothese verguckt habe. Voll die Schmetterlinge im Bauch. Herrlich - genauso wie es sich anfühlen soll. Kein Mitleid oder so - nur den Mann gesehen der er ist - fertig.

Der erste Sex war auch total easy. Er hat "sein Bein" (Oberschenkel abwärts - also komplettes Bein) einfach abgeschnallt und wir hatten Sex. Klar mussten wir gucken wie das so wirklich alles gut funktioniert - aber kein Problem. Unsere Nacht war absolut schön.

Nur leider hatte ER dann das Problem mir nicht zu genügen und verzog sich. Schade.
Ich hätte mir mehr gewünscht. Er war wie er war - mit künstlichem Bein. Na und!


Alles Liebe Tysia

Vielen lieben Dank Euch für Eure bisher beigesteuerten Statements & Erfahrungen.
Ich kann soviel verraten (zumindest hier öffentlich, den Rest bei Interesse per PN) dass mein US wegen schwerwiegender Durchblutungsstörung ab handbreit unterhalb des Knie abgenommen werden musste. Mehrere grosse Bypass-Ops waren in den letzten Jahren nicht langfristig erfolgreich & bevor auch der restliche Gesundheitszustand weiter in Mitleidenschaft gezogen wird, habe ich mit den Ärzten diesen Schritt gewagt.

Grundsätzlich gehe ich optimistisch & offen mit der Tatsache um, da ich es so "wollte" und es für mich kein Verlust im eigentlichen Sinn darstellt, sondern vielmehr eine "Erlösung" von diesem "Klotz am Bein".
Klingt komisch - Is aber so!

Hut ab, diese Entscheidung ist dir ganz bestimmt nicht leicht gefallen und um so verständlicher ist deine Unsicherheit, was die Zukunft im Umgang mit deinen Mitmenschen bringt.

Für mich wäre es in so weit kein Rückzugsgrund, wenn die betroffene Person selbst mit sich und diesem Umstand umgehen kann. Sollten da aber eigene Defizite im Umgang mit sich selbst sein, kann das ganz schön belastend sein für andere.

Optisch würde es mich nicht wirklich stören. Wenn ich es nicht wüsste und es dann unverhofft "auspacken" würde, wäre ich sicher überrascht und hätte vielleicht auch erstmal Berührungsängste, weil ich keinem wehtun will.
Wenn der Mann damit aber offen umgeht, dann wäre das gar kein Problem. Erstrecht nicht, wenn er gut damit zurecht kommt.

Liebe Freundin hat eine so genannte "Umkehr Plastik" am rechten Unterschenkel, das ist sehr ungewöhnlich und auch für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Aber mit dieser Plastik hat sie ihr Leben wieder zuruck, sie kann wieder die ganz normalen Dinge machen, die für uns so selbstverständlich sind sie kann laufen, Fahrradfahren Auto fahren. Niemand der eine Prothese trägt, trägt sie ohne Grund und für alle anderen sollte es selbstverständlich sein den Menschen so zu akzeptieren.
LG Frau Reisa

Es gibt mehr Menschen mit Prothesen als man denkt, auch im kardiologischen Bereich. Heutzutage sind Prothesen so gut gebaut und angepasst, dass man diese nur gar nicht so wahrnimmt. Du bist also nicht allein.
Kann dir daher nur raten offen mit der Prothese unzugehen.
Als Frau würde es mich nicht stören, wenn dahinter ein interessanter Mensch steckt.

Finde ich kein Problem. Fände es aber besser, wenn die Prothese im Bett abgenommen wird, damit ich mich daran nicht verletze.

....denn unsere "Sie" trägt ne Teilhandprothese und in Clubs hat das noch niemanden gestört......

Ich glaube für den Betroffenen ist es schlimmer, weil man denkt nicht mehr akzeptiert werden zu können oder dass durch den verlorenen Körperteil auch ein Teil der Attraktivität fehlt... Je nachdem, wie gut die andere Person mit dem Thema umgehen kann ist für mich Leichtigkeit der Schlüssel.

Ich glaube, ich würde mir zusammen mit meiner potenziellen einbeinigen Partnerin einen Spaß machen, während des Vorspiels die Prothese mir um den Arm klemmen und sagen: "Schau mal Babe, jetzt habe ich sogar noch ein viertes Bein!" Leichtigkeit und Humor sind bindende Eigenschaften, die auch bei gutem Sex ein gewichtige Rolle spielen.

Btw: Es gibt wirklich behinderte Menschen, obwohl biologisch und physisch alles funktioniert (scheinbar)

es gibt keine behinderte es sind menschen mit Behinderung

Ist das gerade Ironie oder meinst Du das tatsächlich ernst?

ist mir bei einer Einschulung an einer Förderschule so gesagt worden

Sowas wäre mit egal!