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Süchtig - Gründung einer neuen Gruppe

Als weiteren Pluspunkt würde ich schon ansehen, dass hier ja vielleicht auch Leute, die selbst keine Probleme mit Sucht haben, sich aber auch beteiligen, aus Neugier oder auch, weil sie einfach nur interessiert sind.

Von diesen Menschen können doch auch Sichtweisen und Diskussionspunkte beigetragen werden, eben weil sie nicht selbst betroffen sind.

In einem Suchtforum an sich glaube ich, dass nicht viele Nicht-Betroffenen Mitglieder sind.

Natürlich müsste (wie in den anderen Gruppen ja auch) von den Mods darauf geachtet werden, dass der Umgangston etc. ein guter bleibt.
Ich zitier mich mal selber:

Red doch einfach nicht bloß drüber, sondern mach nen Thread auf, dann siehst du, ob der angenommen wird oder ob sich da Leute hier drüber austauschen wollen.

Darin hab ich doch nicht grade Chinesisch geredet, oder? Klaro isses nen Versuch wert, wo steht, dass ich sag, ne, bringt nix?

Ich hab drauf hingewiesen, dass es für son riesiges Thema Orte gibt, die damit bestimmt besser umgehen können und die Leute, die drüber reden wollen, sich wahrscheinlich mehr dahin wenden, eben weil in nem eigenem Forum dafür einfach mehr abgedeckt werden kann und die User homogener sind.
Wer sich in nem Suchtforum anmeldet, wird meistens in irgendner Weise betroffen sein, da kann man damit rechnen, dass sich die Leute grundsätzlich gegenseitig ergänzen.

Hier kommt noch dazu, dass es vielleicht viele User gibt, die an irgendner Sucht leiden, aber vielleicht auch nicht wollen, dass diese Seite von denen anderen Usern bekannt wird. Hier kennen sich viele ja n bisschen oder sogar gut untereinander, da versteh ich, dass es da ne gewisse Scheu oder sowas gibt.

Klaro, immer her mit nem Thread darüber, wenn der ankommt und den Leuten was bringt, isses ja super. Ich hab nix anderes gemacht als meine Vermutungen auszusprechen, wie betroffene User, die nicht gleich mit allen Problemen rausplatzen, so nen Thread auffassen.

Hab keine Suchtkrankheit, auch keiner in meiner Familie. Aber ich hab Kumpels, die suchtkank sind, jeder hat an was anderem zu knabbern. Und da such ich auch am liebsten Rat bei denen, die auch betroffen sind und kein problem damit haben, damit umzugehen.
Das würd ich nicht hier machen, das mach ich in anderen Foren oder persönlich, weil da die Trefferquote einfach höher ist.

Ich hoff jetzt sind alle Unklarheiten beseitigt. Oder ist hier bloß noch bestimmender Schmusekurs gefragt, bei dem nix mehr kritisiert wird oder werden darf und alle Beifall klatschen müssen? Dann hab ich hier nix mehr verloren.
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
@*******ger:

Für die Gründung einer Gruppe ist eben auch eine Voraussetzung:

Keine privaten Zirkel: Die Gruppen sind nicht dazu da, kleine private Gemeinschaften zu bilden, sondern sollen offen für alle JOYclub-Mitglieder ein relevantes Thema in den Mittelpunkt stellen.

Da würde Dein Aspekt durchaus mit reinfließen können.

Wobei ich gerade innerhalb einer Sucht-Gruppe davon ausgehen würde, dass die Anzahl der Threads die nicht-öffentlich geführt werden, auch ausgeschöpft wird.
*****arc Mann
6.196 Beiträge
Gute Idee!
Nun, ich sehe den JC in seiner aktuellen Erscheinungsform weniger als reines Erotikforum denn als Spielwiese für mannigfaltige Spaß- und Freizeitaktivitäten!
Und vor dem Hintergrund, daß es für u. a. Nichtraucher, Aquarianer, Naturheilkundler und Triathleten Gruppen gibt, hielte ich es für nichts anderes als bigott, wenn man sich dieser Problematik verschlöße!

Ich als nicht direkt-Betroffener aber Involvierter würde etwas Derartiges also unbedingt begrüßen, sehe aber auch, daß aus den schon genannten Gründen ein behutsames Herangehen im Sinne einer sensiblen Wortwahl ein unabdingbarer Aspekt ist, um dies nicht nur zu formulieren, sondern auch am Leben zu erhalten!

Beste Grüße
Sir Marc
Sollte beistimmend heißen, nicht bestimmend.
****vi Paar
1.147 Beiträge
hallo,
also ich würde gerne erfahrungen austauschen die meine sucht (wenns auch darunter fällt) gerne mit anderen darüber reden.
Aussenstehnde
Wer weis oder kann schon von sich aus behaupten völlig suchtfrei zu sein?
Denn wie so oft ist es dem "Süchtigen" im Akuten Stadium nicht möglich oder sie Wahrnehmung noch nicht soweit gereift um dies selbst zu erkennen.
Ich bin mir nur wenigen Süchten bewusst. Dennoch könnte es auch sein, daß das ein oder andere Thema oder der ein oder andere Fall einen etwas nachdenklich stimmt. Einmal etwas tiefer in sich zu blicken. Die Sehnsüchte und auch eigenen Süchte zu ergründen.

EinThread hierfür wäre sicherlich etwas was nicht nur "Süchtige" anspricht. Selbst ich die sich nicht als akute Süchtige sieht mag gern aussenstehende MEinungsbilder preis geben.
Auch hierfür kann ich nur appelieren!!

Sonnige Grüße
@Havarie
Sehr interessant - hier könnte es ganz schnell zur Sache gehen, wenn man sich die Argumentation der Leute ansieht.
Da wird sofort viel härter diskutiert, ob dieser Fred nötig ist oder nicht als in anderen Foren, v.a. hat mich die Heftigkeit erstaunt, es scheint, viele fühlen sich gerade bei d i e s e m Thema "betroffen", im wahrsten Sinne des Wortes. - Bin gespannt auf die Entwicklung hier!

Egal wie frei oder wie abhängig sich die Threadschreiber fühlen, hier gehts auch ganz klar um Angelegenheiten, die strafrechtlich verfolgt werden können, sei es etwas für in die Selbstgedrehte, für die Nase oder für den Arm. Und wenn wirklich o f f e n geredet wird, werden über kurz oder lang vielleicht weitere Details angesprochen, z.B. Dosierung, Erwerb nur für Eigenverbrauch oder auch für Freunde, Stichwort Sammelbestellung.

Bei ca. 300 000 JC-Mitgliedern kann davon ausgegangen werden, dass es JC-Mitglieder gibt, die bei einer Behörde arbeiten, denen User aller (stofflichen) Arten ein Dorn im Auge sind und die den Thread vielleicht auch aus beruflichen Gründen lesen...

Die Paranoia ist in diesem Bereich schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb total ausgeprägt!
@Havarie
Wie ich gerade gelesen habe, bist Du acht Jahre clean. Das freut mich von Herzen.
Das sind IMHO wohl acht Jahre weg von Selbstbeschädigung bis Selbstzerstörung hin zu LEBEN.
Das erfordert viel Kraft und Selbstdisziplin. Die konstruktive Auseinandersetzung mit der Sucht fördert,
wie ich meine erkannt zu haben, inneres Wachstum.
Du machst jedenfalls auf mich den Eindruck, daß das bei Dir so ist.
Wie schaffst Du es heute mit suchtauslösenden Situationen konstruktiv umzugehen?
Ich hatte schon u.a. Beziehungen mit Drogen-, Liebes- und Sexabhängigen.
(Liebes- bzw. Sex-Sucht könnte ggf. auch ein Thema für dieses Forum sein, aber hier geht es ja um "stoffliche Süchte" - ich denke aber das Sucht im allgemeinen ähnliche Ursachen und Auslöser hat und u.a., ein sich destruktiv auswirkender, zwanghafter Versuch ist, mit anderen Konflikten umzugehen und/oder um diese zu vermeiden/unterdrücken ,was zum Selbstläufer wird...).
Das war manchmals auch für mich nicht immer einfach, nicht in eine Co-Abhängigkeit zu geraten. Wer liebt, will möglichst helfen.
Muss erkennen, oft nicht viel tun zu können...

Alles Liebe
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
@*******anke

Und wenn wirklich o f f e n geredet wird, werden über kurz oder lang vielleicht weitere Details angesprochen, z.B. Dosierung, Erwerb nur für Eigenverbrauch oder auch für Freunde, Stichwort Sammelbestellung.
Wieso sollte eine Gruppe abstinent lebender Drogenabhängiger, also trockener Alkoholiker, cleaner Junkies sich über Beschaffungsmöglichkeiten etc. unterhalten?

Es geht hier nicht um eine Gruppe für User!

Draußen funktionieren Selbsthilfegruppen doch auch: siehe AA (Anonyme Alkoholiker), NA (Narcotics Anonymous) und viele andere.

Meist ist zur Teilnahme an diesen Gruppen nicht einmal erforderlich, dass der Besucher schon clean ist, aber er sollte den Willen mitbringen, es werden zu wollen. Das Besteck muss draußen bleiben!!

@******ott
Danke für Deinen herzlichen Beitrag ... *blume*

Wie schaffst Du es heute mit suchtauslösenden Situationen konstruktiv umzugehen?

Genau so etwas könnte dann Thema sein ....

ich denke aber das Sucht im allgemeinen ähnliche Ursachen und Auslöser hat
Da gebe ich Dir durchaus Recht.

Ich habe hier die Sexsucht, obwohl sie - wie Spielsucht, Internetsucht etc. - bestimmt dazugehört und die Betroffenen ähnliche Verhaltensmuster an den Tag legen, absichtlich ein wenig außen vor gelassen. Aber vielleicht findet sich ja jemand, der eine Schwestergruppe gründen möchte.
@Havarie
Sorry, habs schon gelesen, aber anscheinend zu schnell drüber weg gegangen...
****rna Frau
6.221 Beiträge
Also, ich oute mich
...da hab ich überhaupt keine Befindlichkeitsstörung. War jahrelang ein sogenannter Junkie, und jetzt seit circa 15 Jahren "clean" wie man so schön sagt. Nein, ich sollte eigentlich zugeben das ich so ziemlich alles genommen habe, außer Alkohol.Ich sage das auch jedem , über kurz oder lang, der mich kennenlernt. Und an der Reaktion meines Gegenübers kann ich dann ersehen ob die Bekanntschaft fortgeführt, oder gekappt wird.

Die Idee zur Gruppe finde ich nicht schlecht, weiß aber nicht ob man das so ohne weiteres umsetzen kann. Obwohl ja, gut, man kann die Gruppe eröffnen, sich einen Tee kochen und der Dinge harren, die da kommen mögen. Nur wird da nicht viel kommen (außer vielleicht mir und einer handvoll anderer, die wie gesagt keine Probleme damit haben das zuzugeben).

Eigentlich bin ich aber immer noch süchtig. Ich rauche..................
Tabak, eine legale Droge, an jeder Straßenecke zu erwerben. Man muß nur die Voraussetzung der Volljährigkeit mit sich bringen.

So das war mein Outing für heute. Wer das liest und etwas gegen Ex-Junkies hat, der soll sich das anklicken meines Profils schlichtweg ersparen.
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
@Ochrasy
*blume*

sich einen Tee kochen und der Dinge harren, die da kommen mögen. Nur wird da nicht viel kommen
Vielleicht hast Du damit Recht; eben das wollte ich mit diesem Thread ja herausfinden.
****rna Frau
6.221 Beiträge
@ Havarie
Die wenigsten Leute werden zugeben, daß sie Drogenabhängig waren, oder sind und den Wunsch haben, davon loszukommen.
Alkoholmißbrauch wird weitestgehend toleriert, alles andere fällt unter "hab schon mal gehört, will aber nicht mehr darüber wissen, weil fällt unter Aspekt "asozial""

Auf youtube gibt es einen Trailer zu sehen, über den, im Mai gestartenen Kinofilm "Lauf um Dein Leben. Vom Junkie zum Ironman". Ich habe da, nachdem ich den Film sah, einen Kommentar bei youtube abgeliefert (nicht unter Ochrasy, für den Fall das da jemand meinen Kommentar suchen sollte, aber wer mich ungefähr einschätzen kann, wird meinen Kommentar finden)), und war baff erstaunt, als ich darauf PNs noch und nöcher bekam.
Positive Rückmeldungen, möcht ich sagen.
Leute zwischen 20 und 30 (abhängig), die mehr erfahren wollten, als das was die Streetworker, oder auch die Drogenzentren ihnen erzählen.

Also, Mädchen, mach mal. Ich mach mit.
Selbst wenn´s "havariert" (hehe....*ja*) einen Versuch war es wert.
******rle Paar
335 Beiträge
Ich finde die Idee gut
eröffne ein Gruppe für Suchtkranke ... du wirst sehen du hast Zulauf
und wenn, was ich nicht glaube sich keiner anmeldet kann man die Gruppe immer noch auflösen....desweiteren kann man ja einige Themen ...nicht öffentlich gestalten....

Viel Glück dabei unsere Zustimmung hast du !!

Sky und Perle
****rna Frau
6.221 Beiträge
Was soll´s
ich kopier den Link mal rein (auch wenn ich nachher vom Moderator Kloppe kriege)

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Übrigens ein "Lauf um Dein Leben" fände ich als Übertitel für die Gruppe garnicht mal so schlecht....

*undwech*


Link editiert by Mod xxxotb. Bitte die Forumsregeln beachten.


*****arc Mann
6.196 Beiträge
Hmm ...
Übrigens ein "Lauf um Dein Leben" fände ich als Übertitel für die Gruppe garnicht mal so schlecht....

So dramatisch würde ich es nicht unbedingt formulieren. Es soll ja sicher keiner vor Angst flüchten ...

eröffne ein Gruppe für Suchtkranke ... du wirst sehen du hast Zulauf

Wichtig wäre hier nach meiner Meinung, daß man eben Angehörige explizit mit anspricht. Das erhöhte den Interessenten-Kreis erheblich und würde für einen viel offeneren Austausch sorgen.
Denn in Sucht-Problematiken involviert ist- zumindest im weitesten Sinne- letztlich garantiert mindestens jeder Dritte!

Grüße
Sir Marc
****rna Frau
6.221 Beiträge
Hehe....:-)
Man könnt´s ja auch umformulieren in ein "Sieh zu das Du wechkommst"

.....:-)
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
@****asy

Ich mach mit.
Prima! Ich freu' mich!!

@*****arc

Wichtig wäre hier nach meiner Meinung, daß man eben Angehörige explizit mit anspricht.
Ja, ich fände es auch nicht schlecht, wenn man das unter einen Hut bekäme!

Ein Grund, weshalb die Gruppen der Süchtigen und Angehörigen sich "draußen" getrennt treffen, ist wohl, dass beide vor gegenseitiger Aggression geschützt werden sollen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Angehörige, bei dem, was sie manchmal mitzumachen haben, auch einfach mal auskotzen müssen ...
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
Sieh zu das Du wechkommst
M. E. sollten sich vor allem die angesprochen fühlen, die schon weg sind oder sich schon entschieden haben.

Mir geht es eben primär um einen Austausch darüber, welche Probleme ich in meinem cleanen Leben zu händeln habe.

Selbstverständlich würde die "Öffentlichkeit" hier Teile der Suchtgeschichten einzelner Gruppenmitglieder zu lesen und somit unterschiedliche Wege aus der aktiven Sucht aufgezeigt bekommen. In öffentlichen Threads kann zudem logischerweise jeder mitdiskutieren, also auch aktive Süchtige.
******aga Frau
4.726 Beiträge
@ Havarie
Jetzt treibe ich mich doch schon seit geraumer Zeit hier herum und bin doch ziemlich erstaunt darüber, dass das Thema stoffliche Sucht/Süchte/Süchtige im JOYclub quasi keine Rolle zu spielen scheint. Abgesehen von Threads über Sucht nach Schokolade, dem Internet, Piercings, Brustwarzenklammern, Wichsen, Nylon, Reizstrom oder Sex generell findet sich nichts über diese Problematik.


Ich frage mich, wieso Du so sehr von stoffgebundenen und nicht stoffgebundenen Süchten unterscheidest.

Deine Wahrnehmung ist Deine - aber das es keine Gruppe gibt, wo auch Süchtige dabei sind, das stimmt so einfach nicht *g*

Die Gruppe "Leben mit Handicaps" ist eine Gruppe, die offen ist für Behinderungen aller Art und die Toleranz, die ich dort erfahre ist einfach sehr wohltuend und da wird nicht unterschieden nach Kategorien oder irgendwelchen Krankheitsbildern - sondern allen Usern ist eine Sache gemeinsam, nämlich, dass sie ein Handicap haben und den Wunsch haben, damit fertig zu werden - und zwar jeder nach seiner eigenen Weise und davon ist die klassische Suchtkrankenhilfe meiner Meinung nach meilenweit weg.

Süchte wie Alkoholismus, Medikamenten- und Heroinabhängigkeit oder Polytoxikomanie werden offensichtlich nicht thematisiert. Wo ansonsten offen, frank und frei alle nur vorstellbaren intimen Details durchgekaut werden, scheint dieses ein letztes Tabuthema zu sein.

Es gibt weder eine Gruppe, in der sich eine solche Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hätte, noch wird diese Thematik in Threads angesprochen.

Da ich selber polytox (mehrfachabhängig) bin und seit 8 Jahren clean lebe, spiele ich mit dem Gedanken, eine entsprechende Gruppe zu gründen. Bedauerlicherweise stehe ich hier im JOYclub mit niemandem im Austausch, der wie ich von dieser Problematik betroffen ist.


Wie Du weißt, habe ich ebenfalls die Diagnose "Polytoxikomanie" weg - aber ich erdreiste mich, diese Diagnose in ihrem Umfang sehr wohl zu hinterfragen und - die Götter in Weiß sind zwar klug, aber sie haben mit solchen Diagnosen noch ganz lange nicht einfach unumstösslich recht.

Klar kannst Du eine solche Gruppe gründen - aber ich frage mich, welche Definitionen über Süchtige da gelten sollen. Jeder, über den mal ein Arzt befunden hat, er sei mehrfachsüchtig, bekommt doch noch immer gelehrt, dass er niemals wieder auch nur ansatzweise mit irgendwelchen Substanzen umgehen könne. Und was ist das Ende vom Lied? Der Patient glaubt das und verhält sich entsprechend.

Willst Du auch die Mär von der totalen Abstinenz predigen oder willst Du dass die Teilnehmer an dieser neuen Gruppe wirklich selber bestimmen, wo es für sie langgeht?

Wenn Du Dich mit dieser chronischen Machtlosigkeit identifizieren kannst, dann ist das eine Sache - aber eine ganz andere Sache ist es, ob das auch andere Menschen tun, denen diese ach so tolle Diagnose der totalen Unfähigkeit (=Polytoxikomanie) verpasst wurde.

Ich verspreche mir von einer solchen Gruppe einen Austausch zum Beispiel darüber, wie sich die Sucht des Einzelnen auf den Alltag auswirkt, wie individuell mit Suchtdruck umgegangen wird oder welchen Einfluss die Sucht auf die Beziehung bzw. die Partnersuche und -wahl hat.

Dann eröffne sie doch - aber in sogenannten Selbsthilfegruppen, die eins zu eins derartige Diagnosen vertreten und wo es mehr als genug Mitstreiter gibt, die solche Diagnosen auf alle übertragen - naja............man kann sich für unheilbar krank halten und wer das glaubt, der ist es auch. Und die Schulmedizin hat mit der Erfindung des Ausmaßes der Suchtkrankheit alle Arbeit geleistet.

Nun gibt es Millionen von Menschen, die sich von ihren Selbstheilungskräften gänzlich verabschiedet haben. Das hat die Schulmedizin ganz gut hinbekommen und es gibt zig abhängige Patienten.

Es ist nicht alles süchtig, was irgendwelche Experten als süchtig darstellen. Und wenn Du eine solche Gruppe willst, die den wissenschaftlichen Dogmen folgt und jede Hinterfragung wird - weil das kenne ich aus dem FF - als "rückfällig oder krank oder süchtig dargestellt, dann lebe Dein Weltbild und ich wünsche Dir, dass soviele Leute dazukommen, die ebenfalls sich in der Gänze der gesamten Definition der Suchtkrankheit in etwa so unfähig und süchtig halten wie Du Dich selber hälst.


Auf solch eine Gruppe hätte ich keine Lust - und bei "Leben mit Handicaps" bin ich bestens aufgehoben, weil ich als diejenige akzeptiert werde, die sie auch ist und nicht als solche, die sein soll, wie irgendwelche "Experten" sie gerne hätten.

meint baba *blume*
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
@baba
Ich wusste lange bevor ich medizinische Hilfe in Anspruch nahm, dass ich süchtig bin.

Meine Diagnose habe ich mir ganz alleine gestellt.

Wer süchtig ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Ganz bestimmte Göttinnen und Götter in Weiß haben mir jedoch sehr beigestanden, und ich wage zu bezweifeln, dass ich ohne ihre Empathie und ihren Zuspruch heute noch am Leben wäre. Und ich persönlich fühle mich durch die Inanspruchnahme medizinischer und psychologischer Hilfe auch keineswegs gleichgeschaltet.

Ich bin ich meinen eigenen Weg gegangen, ich habe mir die unterschiedlichste Wege angesehen und mir von jedem genau den Stein entnommen, der sich für meinen eigenen eignete. Hinzu kommen die, die ich mir selbst zurechtgehauen habe.

Mit "chronischer Machtlosigkeit" von der Du sprichst, habe ich nichts am Hut, dennoch bleibt für mich Fakt, dass ich abstinent leben muss, um nicht früher (unwahrscheinlich) oder später (ziemlich sicher) wieder völlig drauf zu sein. So gut – mit Verlaub – kenne ich mich eben, mit "Mär" hat das nichts zu tun (Achtung: Ich spreche hier für mich!)

Es spricht überhaupt nichts dagegen Diagnosen, Schulmedizin und Lehrmeinungen zu hinterfragen. Ehrlich gesagt ist mir persönlich jeder Weg recht, wenn er funktioniert!

Mir ist jeder Weg recht, solange er herausführt aus Zwang, Isolation, Stumpfsinn, fremdbestimmtem Handeln, Getriebenheit, Selbstbetrug, Angst und allen anderen inneren Nöten und selbstschädigenden Verhaltensweisen, die mit der Sucht einhergehen!

*blume*

Add on: Dass Du Dich in der Gruppe "Leben mit Handicap" so gut aufgehoben fühlst, freut mich aufrichtig!
****42 Mann
4.587 Beiträge
Macht es doch nicht so kompliziert
Die Diagnose Sucht ist doch schon der Punkt an dem sich "Experten" mit dem Betroffenen mehr oder weniger qualifiziert beschäftigt haben.
@******aga hat Recht, dass man die eigene Sucht hinterfragen sollte. Tut man das in einem Suchtforum, dann kann man sich vor selbsternannten "Experten" nicht mehr retten. Es ist auch völlig unerheblich welchem Suchtmedium man erlegen ist. Das ist dann der medizinische Teil. Der spannendste Teil ist doch die psychische, mentale, seelische Abhängigkeit des Betroffenen und die Coabhängikeit von Angehörigen, die immer denselben Mechanismen unterliegen. Hier ist aus meiner Sicht der Ansatzpunkt für eine Gruppe. Ein Portal für die, die den Verdacht haben auf dem Weg in die Sucht zu sein und für die, die damit leben lernen nach einer Therapie, wenn der Alltag sie wieder hat. Auch ein Treffpunkt für die, die in anderen Foren von den Wissern, unter Suchtkranken ist die Besserwisserei oft auch eine Sucht (vor allem bei denen, die gerade clean geworden sind und aus der Langzeit kommen), niedergebügelt werden. Einfach das vorsichtige und unwissende Fragen sollte eine Möglichkeit sein. So ähnlich, wie in der Gruppe Leben mit Handicaps. Nur eben suchtspezifisch. Wenn die Gruppe keinen Anklang findet, ist es doch auch kein Beinbruch. Oder? Es gibt im JC Gruppen mit viel weniger Potenzial und die sind trotzdem voll.

Gruß
Hank
Ich würde die Gründung einer solchen Gruppe begrüßen! Besonders erfreulich würde ich es finden, wenn es mehr um die betroffenen Personen als um die Süchte als solche ginge. Ihr individueller Umgang mit dieser Lebenssituation kann meines Erachtens sehr hilfreich für Angehörige, Freunde und Partner sein, die nur zu oft - ohne es selbst zu ahnen - coabhängig sind.

Liebe Grüße,
sunset
****42 Mann
4.587 Beiträge
@sunset
Genau das ist auch mein Denkansatz. Die Sucht selbst endet dann immer in mehr oder weniger kompetenten medizinischen Diskussionen, die mehr Schaden als nützen. Die Gruppe sollte ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe sein. Erfahrungen, Fehlschläge, Konzepte mit und für den Umgang mit der Sucht. Vor allem die mentalen oder, wenn man so will, spirituellen Einsichten und Einstellungen wären mir wichtig. Genauso wie der Einfluss auf sexuelle Ausrichtungen und Neigungen, ohne diese direkt auszuwerten. Es gibt aber sehr viel Fluchtpotenzial aus der Sucht in spezielle Arten der sexuellen Neigung. Sozusagen als Ersatzdroge. Aber das bitte nur als Randgebiet.

Gruß
Hank
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