Entbindet die Selbstdefinition Sub von jeder Verantwortung ?

@ Birgit

Ich möchte auch nicht mit dir tauschen, eine Beziehung im Leben, in der es gilt gemeinsame Entscheidungen zu treffen bedarf auch beide Partner zu 50% und nicht einen.

Verantwortung zu tragen ist etwas tolles, aber alleine für zwei Menschen, eine ganze Familie, das kann doch nur zu einer totalen Überlastung führen, die jetzt rein nichts mehr von dem anfänglich neuen und reizvollen Spiel hatte.

Wenn reden nicht mehr hilft, wirst du hoffentlich einen anderen Weg finden, gemeinsam mit deinem Partner.

Dir viel Glück und Erfolg

lg
narciss

knuddelt Birgit erst mal ganz lieb
Das ist wirklich nicht witzig. Aber ich bin mir sehr sicher, dass es unbewusst geschieht. Von Zeit zu Zeit passiert so was ganz leicht. Mir leider auch.
Wir führen im Prinzip eine ganz normale Beziehung und wir rutschen dann unabhängig voneinander manchmal in gewisse Verhaltensweisen hinein. Der Break ist dann für beide nicht sehr deutlich, doch ich werde schon lernen, damit umzugehen. Im Grunde genommen wünscht er sich zwar kein 24/7 aber schon eine Grundhaltung ihm gegenüber. Das ist dann schwierig wenn ich ausgelassen mit Freunden albere z.B. Wobei es auch dann niemals ein Problem darstellt. Es ist nur eben so, daß er mich dann manchmal aufzieht, ich sollte lieber ein wenig vorsichtig sein und ich dann nicht so recht weiß, ob da was kommen wird oder nicht. Das verunsichert mich dann zunächst. Aber insgesamt gesehen ist 24/7 für beide eine Überforderung. Der Anspruch ist definitiv zu hoch und es soll ja nicht in Arbeit ausarten sondern für beide etwas Schönes sein.
Und wenn man jeden Tag Schokolade hat freut man sich auch darüber nicht mehr. Genauso ist es mit dem Beisammensein. Wirklich schön ist es wenn es etwas ganz besonderes ist was bewusst geschieht und bewusst gelebt und wahrgenommen wird.

das war ja genau mein Reden gewesen... DOM muss dann 2 Leben leben und auch bestimmen und das kann auf Dauer sicher nicht gut gehen! Sicher, gibt auch Ausnahmen die ganau das wollen und dabei richtig aufleben!
Auch ich habe mit meinem Mann eine DOM dev Beziehung.. aber bei uns ist es klar, nicht im Alltag, sondern wenn wir beide Lust darauf haben. Dazu reicht schon ein Zeichen oder ein Blick

Hexe

guteboesehexe, genau das ist eben das schöne an so einer beziehung! man kann, wenn man möchte und wenn eben mal nichts läuft , ists auch ok! weil es ja noch genügend andere gelegenheiten gibt, bedingt durch das zusammenleben! wenn man sich nur zum spielen trifft, ist ja ein sanfter zwang da, dass es gut werden muss, weil man sich nicht oft trifft!

@ Birgit

Wenn ich so für mich darüber nachdenke, was ich will von meiner Frau im täglichen Leben und von meiner Sub im eben nicht alltäglichen Leben, gehen die Erwartungen sehr weit auseinander. In beiden Fällen liebe ich sie und respektiere sie. In beiden Fällen erwarte ich Verantwortung auf für die jeweilige Situation. Im realen Leben wäre eine Ohrfeige nicht das Ausrufezeichen hinter dem was ich sage, sondern die Frage "was meinst du dazu?".

Wie ist das mit den Gefühlen, ich kann nur jemanden Respektieren, als Partner der sich auch als solcher erweist, an dem ich mich anlehnen kann ohne das er umfällt und der sein Leben in der Hand hat, sowohl die Eigenverantwortung für sein tun und handeln, als auch für seine Gefühlswelt, Freizeitgestaltung, Freunde etc.

Egal ob dominant oder nicht, sucht nicht jede Frau zwischendurch eine starke Schulter zum anlehnen die das Gefühl vermittelt zu schützen, physisch und psychisch, umgekehrt will ich doch auch den Arm einer starken Frau die mir das Gefühl von Geborgenheit und Schutz gibt. Also die Dinge die Partnerschaft und ein gemeinsames Leben ausmachen.

lg
narciss

ja genau... und das ist für mich persönlich ein Grund SM nur in einer festen Partnerschaft und nicht nur zum "spielen" zu haben.
Wenn einer der Partner nicht auf SM steht, so muss man sich im Klaren sein, ob man darauf verzichten kann/will.. oder die Beziehung deswegen beendet. Ich für meinen Teil, habe aus genau diesem Grund eine lange Zeit keinen SM gehabt, weil ich das mit meinem damaligen Freund nicht ausleben wollte.... wobei ich denke, das es auch nicht sein Fall gewesen wäre!
Aber wie sagte ich immer "SM ist ein großer weitgefächteter Bereich, wo jeder das findet was er mag bzw braucht!"

Hexe

guteboesehexe, es freut mich, das du auf mein posting eingegangen bist!

Aber gerne doch
Ich bin zwar dev.. aber habe doch meine eigene Meinung, die ich auch gerne kund gebe und niemanden um Erlaubnis fragen muss!

Hexe

Zuerst einmal es tut mir sehr leid, von euren Problemen zu lesen !


Mich hat dieser Absatz auf die Idee gebracht, das du dich vielleicht mehr zurück nehmen solltest ?
Ihm quasi die Entscheidungsfreiheit audrängst ?
Ich weiß, Frei und Zwang klingt blöd !
Allerdings, ich weiß von mir selber, wie leicht es ist, in eine solche Schiene zu rutschen. Und ganz ohne Bdsm !!!!
Er übernahm etwas und ich gab gerne ab .... und zack -> hat er vieles an der Backe gehabt, und ich meine Ruhe !
Okay, es ging mir schnell auf, das ich mich entmündige , und hab`s geändert.

Ich möchte nun eure Schwierigkeiten nicht runterspielen, aber im Moment denke ich auch an Mail, in denen du mir von ihm erzählt hast. Bringt es vielleicht etwas entspannung, wenn du dich mal ganz fest auf die positiven Aspekte besinnst ?
(nur ein Gedanke, wenn ich daneben liege, bitte nicht böse werden)

Bussi,
Morticia

... aber mal ganz klar gesagt: Wie sehr hast du ihm die Pistole schon auf die Brust gesetzt?

Und, zweite Frage: Hast du konkrete Beispiele ihm gegenüber angebracht, wo du dir mehr Aktivität wünschst seinerseits?

Zur ersten Frage: Vielleicht ist ihm noch gar nicht bewusst, dass er dich auf diese Weise verlieren wird und dass (bzw. wie sehr) du darunter leidest, so sehr, dass eine eventuelle Trennung womöglich ins Haus stehen könnte. Das hat schon so manch Person aufwachen lassen.

Zur zweiten: Allgemeine Vorwürfe bringen gar nichts. "Sei aktiver" oder "übernimm doch ein wenig mehr Verantwortung und nicht nur ich" oder "mach doch auch mal was selbst von dir heraus" klingen zwar schön, damit kann er aber ja überhaupt nichts anfangen. Erst recht, wenn es sich schon so festgefahren hat, dass er keine Ahnung hat, wo denn aktiver sein überhaupt möglich ist.
Gib ihm dann ruhig konkrete Beispiele zur Hand. Auch genau so formuliert -dass es Beispiele sind und nicht 1:1 nur Sachen, die er machen soll. Stellvertretend für ähnliche Beispiele. Dann kann er sich -vielleicht- etwas besser vorstellen, was du eigentlich meinst.

So oder so: Viel Glück dabei ... leicht wird es beileibe nicht, da wieder rauszukommen

Wie recht ihr doch habt. Hanje. ich lese Deine Beiträge so gern.
Fast ahne ich, wie Birgit sich fühlt. Ichj habe in meiner Ehe selbst so gelebt. Und das obwohl ich devot bin. Es war grausam. Ich hab mich so verdammt allein gefühlt. Er konnte dann auch später nicht die Rolle des Doms übernehmen auch nicht als er es wollte. Er war nicht dazu in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und vorausschauend zu handeln, mich festzuhalten wenn es brannte. Unsere Ehe zerbrach daran.
Ich gebe Hanje da völlig Recht. Es kann nicht gut gehen. Niemand ist stark genug auf Dauer allein zu sein mit den Belastungen des Alltags. Jeder hat momente, in denen er schwach ist und den anderen so dringend braucht. Menschen, die das nicht auf die Reihe bekommen, haben bei mir einen besonderen Namen. Es sind Seelenvampire.
Er muss lernen an konkreten beispielen ins Hnadeln zu kommen oder es wird nicht gehen. Vielleicht könnt ihr in solchen Zeiten eine Krisensitzung
veranstalten und ihr überlegt gemeinsam was Dir konkret helfen würde. Was sein Part sein kann, sein muss. Sicher braucht er zeit zu lernen aber anscheinend musst auch du klar sagen was Du brauchst. Dann weiss er genau was Du gerade erwartest. Und wenn das ist, dass Du eine Auszeit brauchst und er Infos sammelt und für Ruhe sorgt damit Du tanken kannst ist das sicher auch schon gut. Ihr müsst es zusammen machen oder es klappt nicht. Und vergesst nicht hinterher auch mal zu schauen, was gut war. das vergisst man leicht.
Mir fällt dazu nur ein, dass man Männern oft jede einzelne Sache sagen muss. Wie beim Putzen oder aufräumen. In einer beziehung ist das manchmal auch so. Aber es sind immer zwei die unklar sind.
Lorna knuddelt Birgit und Markus nun ob sie wollen oder nicht und Hanje bekommt einen Kuss auf die Wange

@****it,

du solltest mal hinterfragen, inwiefern du deinem partner überhaupt die möglichkeit der übernahme von verantwortung im alltag gelassen hast. (bitte nicht als kritik verstehen!)
ich glaube viele frauen kennen das "bis ich jetzt was gesagt habe, hab ich`s auch selbst gemacht".

(starke/dominante) frauen neigen dazu, von beginn der beziehung an das "zepter an sich zu reissen". sicher läuft da viel aus selbstverständlichkeit. (männer sind da wohl eher bereit zu delegieren?).

ich kenne das aus vielen gesprächen mit einer freundin... alle halbe jahre platzt ihr der kragen. dann wird für 4 wochen "was geändert", danach geht`s im alten trott weiter. er verliert sich (bequem) in der beziehung, sie führt. jeder hängt in seinem schema...

ich wünsche euch sehr, dass ihr eine, für beide befriedigende lösung findet!

Birgit, ist dein Markus denn sonst dein schatzi? das hört sich allgemein garnicht so glücklich an! es gibt doch genügend ehen, da läuft es wie bei euch! der mann hat mit dem ganzen "kleinkram" nichts am hut und die frau macht alles! das hat mit D/S nichts zu tun!

Zur Eigenständigkeit gehört auch Selbstbestimmung, sich Abgrenzen in seinen unterschiedlichen Beziehungen und sein Selbst erhalten. Wenn ich lese was du schreibst, bin ich mir nie so ganz sicher, welcher ANteil größer ist der hinter seinem System steckt. Der Teil aus eurer SM-Welt, des Sub, des Sklaven, der perfekt erzogen scheint, oder der einfach sein Leben aufgegeben hat, es einer Anderen in die Hände gegeben hat.

Oder das Kind, das in Abhängigkeit leben will, jegliche Autonomie verweigert um eben nicht selbstständig zu werden und sein Leben mit leben füllen muss. Wobei dann der SM, das Ausleben und das Verbleiben in dieser kindlich abhängigen Rolle gleichzeitig das persönliche fühlen dieser Übermächtigen Rolle gegenüber seiner kindlichen Rolle ist.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend.

lg
narciss

Zunächst klären ob es das Problem ist, ich denke nicht das er seine Rolle so sieht wie ein AUßenstehender vorallem mit den Nachteilen die er kaum spüren wird. Es sei denn er hat schon innere Konflikte und ist sich seiner Abhängigkeit bewußt.

Das ihr zwei alleine daraus kommt, halte ich für ausgeschlossen, du bist seiner Erfüllungsgehilfin die ihn in seiner Rolle hält, ob du es willst oder nicht, bewußt oder unbewußt. Du magst seine Göttin sein, aber nicht seine Therapeutin.

Für ihn könnte ich mir vorstellen, wäre es hilfreich zu erkennen, das es eben nicht nur sein Ausleben als Sub ist, das problematisch ist und keine Beziehung ermöglicht, sondern sich selbst als "Kind" das jegliche Autonomie verweigert.

Ohne externe Unterstützung wird sich die Spirale weiter drehen, bis wahrscheinlich du dich heraus gedreht hast, oder das Ganze verlässt.

narciss