Liebe TE, dein Beitrag geht mir wirklich zu Herzen! Dir wurden hier schon tolle Sichtweisen und Tipps gegeben, vor allem in Bezug auf die Ungleicheit der Wertigkeit eurer partnerschaftlichen Bedürfnisse und die Verletzungen, die du dadurch erleidest - und die noch auf dich warten!
Ich möchte dir nur die Perspektive aufzeigen, die sich aus eurer Konstellation ergeben könnte, da eine Freundin von mir - eine hübsche, emotional und intellektuell tiefgründige Frau, wie du! - in einer sehr ähnlichen Situation wie du gesteckt hat, bzw. noch immer damit zu kämpfen hat.
Auch sie hat ihrem Partner gegen ihre Überzeugung und ihr Empfinden diese Freiheiten gewährt, schlicht weil er so ein "schöner und liebevoller" Mann war, den sie unbedingt halten wollte. Dabei wurde sie permanent verletzt, verlor an Selbstwertgefühl und konnte letztendlich doch nie die unterbewusste Erkenntnis verdrängen, dass ihre Beziehung immer nur auf ihrem Geben und seinem rücksichtslosen Nehmen beruht hat.
Das war/ist auch für die Menschen, die ihr nahestehen und die sie schätzen, extrem schmerzhaft! Stell dir bitte vor, was in deiner besten Freundin oder deinr Mutter vorgeht, wenn sie miterleben müssen, dass du deine eigenen Werte, deine Gefühle und Träume so sehr aufgibst! Da verliert man wirklich jeden Respekt vor dem Mann, der dich zugunsten seiner Wünsche so sehr beiseite schiebt. Aus Sicht eines liebenden Vaters sicherlich auch nicht der optimale Mann, mit dem man seine Tochter die Zukunft planen lassen will...
Diese Diskrepanz zwischen dem gefühlten Schmerz und dem, was meine Freundin aus Liebe erduldet, hat bei ihr dazu geführt, dass sie unterbewusst dann doch viele partnerschaftliche Entscheidungen getroffen hat, um sich selbst zu schützen, z. B. hat sie sich gegen Kinder entschieden, nach außen aus karrieretechnischen Gründen, aber ich habe eher den Eindruck, dass sie die ständigen Verletzungen misstrauisch gemacht haben und sie unterschwellig einen Groll hegt, der die Beziehung zu ihrem Mann bestimmt. Sie ist jetzt 45 Jahre alt. Überleg dir, wie deine Beziehung aussehen wird, wenn du in dem Alter bist.
Du bist in deinen Vorstellungen von einer Partnerschaft genauso viel wert, wie dein Partner! Er will eine offene Beziehung, du nicht. Es kann nicht funktionieren, eine Ehe aufzubauen, in der du deine Werte so sehr aufgeben musst. Das wird dich unglücklich machen, bzw. es belastet dich ja jetzt schon. Wenn dann auch noch Kinder hinzukommen, multipliziert sich das Unglück noch, denn sie werden merken, dass hier ein Bezieungsmodell gelebt wird, das nicht funktioniert, und eine Trennung mit Kindern ist herzzerreißend, das kann ich - nach einer Scheidung aus anderen Gründen - auch persönlich bestätigen.
Ich wünsche dir viel Kraft und gute Freunde an deiner Seite, um die richtigen Entscheidungen zu treffen! Noch ein Hinweis aus meiner eigenen Perspektive: In deinem Alter fängt es erst richtig an mit der persönlichen und sexuellen "Blütezeit"! Man denkt das nicht, aber in jedem Alter findet man schöne und faszinierende Männer (jup, auch hier im Joyclub, also nutze dein Profil
), also lass dich bitte nicht von der Angst leiten, dieser Mann sei deine einzige oder beste Chance auf das große Glück.
Liebe Grüße und alles Gute für DICH!