und nochmal: @ esther
Ein zeitliches Limit bedeutet für mich:
o.k. die Beziehung ist mir wichtig. Möchte ich nicht aufgeben, aber es läuft einiges schief oder der Partner reagiert nicht mehr auf Dinge die mir persönlich wichtig sind...
Das verstehe ich grundsätzlich. Deshalb schrieb ich Dinge wie 'Abstand' und 'Distanz'. Wenn ich merke, dass ich innerhalb einer Situation gegen Wände laufe, versuche ich, andere Blickwinkel einzunehmen, ob in Partnerschaften oder bei welchen Gelegenheiten auch immer. Ist die Situation derart verfahren, dass ich festhänge, verlasse ich sie.
Ich sehe mich allerdings außer Stande abzuschätzen, in welchem Zeitraum sich die Dinge ändern. DAS empfinde ich als konstruiert. Es ändert sich - es ändert sich nicht. Aus der Distanz wird sich sicherlich etwas verändern. Ob das Ergebnis der Veränderung dann für beide befriedigend ausfällt, sei dahingestellt.
Das habe ich bereits in meinem ersten Posting sagen wollen.
warum ist ein zeitliches Limit leichter für denjenigen zu ertragen, der nicht wirklich weiß, dass der andere sich definitiv von demjenigen trennen will? Eine Hinauszögerung oder Verzögerungtaktik finde ich absolut: (entschuldige die Ausdrucksweise) "arschig, hinterforzig, armselig, ... derjenige tut demjenigen, der noch liebt (egal auf welcher Weise) nichts Gutes. Er will sich eher davonschleichen, dass hat niemand verdient. Der liebende legt sich wahrscheinlich noch mehr ins Zeug und was erntet er am Ende?
Du verstehst mich miss, wenn du denkst, dass ich ein Plädoyer für die 'Trennung auf Zeit' als bequeme Hintertür zur Beziehungsflucht halte. Es ist nur leider so, dass viele Menschen sich vor klaren Aussagen und deren Konsequenzen (und sei es 'nur' der Schmerz des Gegenübers) drücken und sich auf schwammigeren Wegen davonschleichen. 'Vielleicht sollten wir uns erstmal trennen' gehört zu den beliebteren Variationen solcher Charakterschwächen.
das schreit leider nach Erfahrung, aber kann jedem passieren und mit nem "schlechtem Trostpreisstatus" würde ich mich nicht zufrieden geben.
Erfahrungen im spätpubertären Entwicklungsstadium, ja, durchaus, ich erinnere mich daran, selbst häufig nach bequemen Wegen gesucht zu haben, um unliebsame Liebeleien stressfrei aus dem Weg zu räumen. Was soll ich sagen .. ich bin nicht klugscheißend geboren worden, dahin hab ich mich erst Stück für Stück entwickelt.
Und doch: ich kann mich außerdem daran erinnern, böse Wahrheiten schon längst erahnend, nach jedem Strohhalm zu greifen, der die schmerzliche Realität ein Stückchen weiter aufschiebt.
Und nochmal, ja, ich kenne gar nicht wenige Menschen, die so bis ins hohe Alter mit Lebenssituationen, denen sie sich nicht gewachsen fühlen, umgehen. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass derlei Schwächen manchmal einfach ziemlich menschlich sind.