Ganz objektiv betrachtet, bedeutet monogam zu leben, auch Verzicht. Aber das Leben ist sowieso eine Abfolge von Dingen, die man nicht bekommt. Ich wäre gern schlank und schön, aber in diesem Leben wird das nix mehr. Das mit der Finca auf Mallorca wohl auch nicht.
Und mancher "Verzicht" wird eben freiwillig geleistet - aus Pflicht (nicht ausgehen, weil es keinen Babysitter gibt) oder aus Liebe. Manche verzichten freiwillig auf viel, weil ihr Leben eben so ist und weil sie das für richtig finden. Manche auf wenig.
Und manche machen um jeden freiwilligen Verzicht ein Riesengeschrei ("Wegen DIR habe ich die rosa Pumps nicht gekauft...."), weil sie eine Belohnung erwarten, und bei manchen merkt man erst durch Zufall, dass sie aus Liebe ein echtes Opfer gebracht haben, das sie aber wirklich freiwillig gebracht haben und das deshalb keine Gegenleistung einfordern muss.
Wenn man seine Entscheidung zur Monogamie selbstbestimmt und als erwachsener Mensch trifft, wenn man sich aus freien Stücken füreinander und für diese Lebensweise entscheidet (immer wieder), dann ist das kein Opfer, obwohl man andere Alternativen nun nicht mehr leben kann. Es ist kein Verzicht, der einen unglücklich macht.
Und da Menschen verschieden sind, werden die einen damit glücklich und die anderen müssen einen anderen Weg gehen.
Man kann übrigens auch als "Poly" aus Liebe und Treue "nein" sagen: wenn es eine Verabredung gibt (kein Sex hinter dem Rücken des Partners z.B.), die man einhält . Auch wenn die Versuchung da ist ...