Legende von der Erschaffung der Krankenschwester
... habe von einer Freundin (Krankenschwester) folgenden Text erhalten,
nachdem wir uns über das Thema ausgetauscht hatten.
... diesen möchte ich euch allen zukommen lassen, die ihr im Krankenpflegebereich tätig seid, da ich es doch recht inhaltsreich und ausdrucksstark fand.
--- Legende von der Erschaffung der Krankenschwester ---
(Urheber???)
Als der liebe Gott die Krankenschwester schuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden. Da erschien ein kleiner Engel und sagte: "Herr, Ihr bastelt aber lange an dieser Figur!" Der liebe Gott antwortete: "Hast Du die lange Liste spezieller Wünsche auf der Bestellung gesehen?" Sie soll als Mann und Frau lieferbar sein, wartungsfrei und leicht zu desinfizieren, aber nicht aus Plastik; sie soll Nerven wie Drahtseile haben und einen Rücken, auf dem sich alles abladen läßt, dabei aber so zierlich, dass sie sich in vielen zu kleinen Dienstzimmern wohlfühlen kann. Sie muss fünf Dinge zur gleichen Zeit tun können und soll dabei immer noch eine Hand frei haben. Außerdem muss sie sensibel und einfühlsam sein, gut zuhören können, stillschweigen bewahren und nicht nachtragend sein, auch wenn sie als Mensch persönlich angegriffen oder verletzt wird."
Da schüttelte der kleine Engel den Kopf und sagte: "Sechs Hände, und all das Andere - das wird kaum gehen!" "Die Hände machen mir keine Kopfzerbrechen", sagte der liebe Gott, "Aber die drei Paar Augen, die schon das Standardmodell haben soll: ein Paar, das nachts durch die Wände sehen kann, damit eine Nachtwache zwei Stationen betreuen kann, ein zweites Paar am Hinterkopf, mit dem sie sieht, was man vor ihr verbergen möchte, was sie unbedingt wissen muss, und natürlich das eine hier vorn, mit dem sie einen Patienten ansehen kann und ihm deutet: "Ich verstehe Sie und bin für Sie da", ohne dass sie ein Wort sprechen muss.
Der Engel zupfte ihn leicht am Ärmel und sagte: "Geh schlafen Herr, und macht morgen weiter". "Ich kann nicht", sagte der liebe Gott. "Ich habe bereits geschafft, dass sie fast nie krank wird, und wenn, dann heilt sie sich selber, sie kann begreifen, dass zehn Doppelzimmer 40 Patienten bedeuten kann, aber zehn Stellen oft nur fünf Schwestern sind; sie hat große Freude an ihrem Beruf der alles fordert, arbeitet engagiert und hochmotiviert und akzeptiert, dass sie schlecht bezahlt wird und sehr flexibel sein muss. Sie kann mit Schaukelschichten leben und kommt mit wenigen freien Stunden und Wochenenenden aus."
Der kleine Engel ging langsam um das Modell der Krankenschwester herum. "Das Material ist zu weich" seufzte er. "Aber dafür zäh", entgegenete der liebe Gott. "Du glaubst gar nicht, was es alles aushält!"
"Kann sie denken?" - "Nicht nur denken, sondern auch urteilen und Kompromisse schließen. Sie hat die Fähigkeit positive Gefühle zu entwickeln und Fürsorge, Zuwendung und Trost spenden zu können", sagte der liebe Gott. Schließlich beugte sich der kleine Engel vor und fuhr mit dem Finger über die Wange des Modells. "Da ist ein Leck", sagte er. "Ich habe Euch ja gesagt, Ihr versucht zu viel in das Modell hineinzupacken." - "Da ist kein Leck, das ist eine Träne!" - "Wofür ist die?"
"Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit", sagte der liebe Gott - und ergänzte versonnen: "Die Träne/n - die man fast nie zu sehen bekommt - sie ist das Überlaufventil!"
....?!
Da fällt mir noch abschließend ein Gedicht dazu ein:
"Tränen sind nichts Anderes als das Aufblitzen des Lichtes nach Draußen,
so wie es Innen strahlt".
Bewahrt euer Licht und hütet es gut.
Wir brauchen es vielleicht einmal selbst.
Viel Spaß noch bei eurem Dienst, in eurer Freizeit - und im JC
LG Frohwein