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Im Cafe

**********victu Frau
40 Beiträge
Themenersteller 
Im Cafe
Im Cafe

Wieder so ein verregneter Freitagnachmittag. Gerade ist Dienstschluss und ich will noch etwas durch die Stadt bummeln. Na ja, bummeln ist es nicht, sondern eher freiluft duschen. Völlig durchnässt betrete ich ein kleines, aber urgemütliches Cafe. Alle Tische belegt, aber wieder raus in den Platzregen ? Nee. "Entschuldigung, ist bei Ihnen noch ein Platz frei ?" "Aber gewiss, setzen Sie sich zu mir." "Danke." "Miriam, eine Latte Macchiatto und einen Erdbeerkuchen." Ich packe meinen Roman aus und versuche zu lesen, da mir nicht die passenden Worte für einen Gesprächsbeginn einfallen: Was für ein Wetter- wirklich dämlich oder Sind Sie öfters hier? -Ja. Und dann? Also lesen.
"Ah, Shades of Gray - Hingabe, Psychologie und Rollenspiel.", sagt Du.
Etwas verlegen blicke ich auf und erwidere angespannt lächelnd: "Eigentlich lese ich eher ..." Aber weiter komme ich nicht. Milde, aber bestimmt schaust Du mir in die Augen und entgegnest: " Eigentlich hat auch nie jemand die "Bravo" gekauft und jeder steht auf subtile Intellektualität. Lesen Sie und träumen Sie sich in die Geschichte und finden Sie Ihre geheimen Wünsche."
"Kennen Sie das Buch?", frage ich zurück. "Aus beruflichen Gründen beschäftige ich mich auch mit dieser Literatur", erwiderst Du.
Jetzt muss ich lachen. " Sie sind genauso intellektuell verklemmt ich wie wir alle. Sind Sie Lektor, Psychologe oder Theaterintendant? Nein, wahrscheinlich etwas ganz anders. Berufliche Gründe, aus Ihrer Jackentasche ragt die Financial Times. Nee, gestehen Sie ein, dass Sie voller Freude dieses erotisch klebrige Frauenbuch lesen!"
Jetzt bist für kurze Zeit etwas irritiert. "Frauenbuch ? " "Ja Frauenbuch, weil es doch den meisten Männer zu emotional ist. O.K. Er ist dominant, sie ist devot, dass passt schon ins Klischee: Er ist erfolgreich, hat Kultur und ist reich. Ein soziales Gefälle, etwas kitschig und ...." Was quassele ich da für einen intellektuellen Stuss. Schließlich habe ich mir ja das Buch gekauft und schon 120 Seiten verschlungen. "Das eigentlich faszinierende an dem ganzen SM, 24/7 und Rollenspiel-Hype ist doch,dass in dieser Welt die ganze Aufmerksamkeit auf einander gerichtet ist, der Meister mit voller Konzentration bei Seiner Gespielin ist, Klare Ansage, klare Fokussierung. Kein Abdriften in Alltagsprobleme und -aufgaben." entgegnest Du und wechselt doch auf die hintergründige Ebene. Dein Blick ist auf mich gerichtet. Miriam kommt in unsere Nähe und fragt: "Wer hat die Latte?"
"Ich!",rufe ich. "Na, ich brauch ja auch keine zu bestellen, meine kommt schon von alleine.", sagst Du lachend. "Wie bitte ?" " Sie setzen sich zu mir an den Tisch, packen dieses Buch aus, bestellen einen Erdbeerkuchen und wollen mir weiß machen, dass Sie nicht vor Erotik knistern?" "Woher wollen Sie das wissen?" Ihre Nippel sprechen durch die durchnässte Bluse eine eindeutige Sprache."

Tatsächlich war ich fast wie in Klarsichthülle gepackt. Und - ich kann es nicht leugnen - sie waren steif, steifer jedenfalls als es die Verdunstungskälte erklärt hätte. "Jeder von uns will begehrt werden, jeder träumt heimlich in seinem Bett, auf der Coach und lebt doch nur sein Mittelmaß. All die Entscheidungen, die Rücksichtnahme, die gemeinsame Lösungssuche für Aufgaben oder Probleme, die eigentlich gar nicht unsere Begierde interessieren. Daher der Wunsch nach klarer Rollenverteilung im erotischen Spiel - zumindest in dieser Lektüre oder diesem Genre - Führen und Geführt werden. Klare Ansage, der eine darf die Regeln bestimmen und gestalten, der andere in sich spüren, geführt werden , folgen. Ich am Tisch hab ich nun die Führung übernommen" führst Du weiter aus, "und es scheint mir als ob es Ihnen gefällt. Nein, ich will nicht Ihren Namen wissen, noch Ihre Adresse. Auch ein Duzen wäre nicht angebracht, dies wäre doch die freundschaftliche, kuschelige Nähe. Diese wäre jetzt genau so zerstörerisch wie vulgäre Sprache. Achtung, Respekt und Dominanz ist jetzt auf der Tagesordnung. Ich führe und Sie lassen sich führen, so einfach ist das."
Errötend frage ich: "Wie meinen Sie das ?" "Ich hätte jetzt gerne Ihren Slip!", antwortest Du und blickst mich dabei eine gefühlte Ewigkeit wohlwollend, aber fordernd an. "Wie jetzt hier im Cafe?" " In 20 Minuten geht meine Straßenbahn. Ich hätte jetzt gerne Ihren Slip, bevor ich gehe. Und kein aber. Denken Sie an meine Worte über das Rollenspiel, denken Sie an Ihr Buch und die damit verbundenen Träume." "Ich muss dann wohl für kleine Mädchen." "Hier und jetzt!". Dein Blick wird strenger. Ich schaue mich um. Alle sind im Gespräch vertieft. Hebe meine Gesäß, greife unter den Rock und ziehe dann Slip herunter. Erst aus dem linken Bein gefädelt, dann aus dem rechten Bein gefädelt. Er ist etwas feucht. Ich schäme mich und wage nicht aufzuschauen. Schüchtern reiche ich Ihn unter dem Tisch hin durch, Du nimmst ihn entgegen ohne dass sich unsere Hände berühren, steckst ihn in Deine Sakkotasche, stehst auf und gehst zum Buffett.. Ich zahle für die Dame und für mich." Beim Hinausgehen schaust Du zu mir und sagst lächelnd: "Ich verkehre öfters in diesem Cafe. Auf Wiederehen und es war mir ein Vergnügen." Die Tür öffnet sich, ich sehe Dir nach und Du verschwindest im Regengrau des Spätnachmittags. Vor mir der unangerührte Erdbeerkuchen und die volle Latte Macchiatto.
*******n69 Mann
6.460 Beiträge
@pippilotta_victu
Ich bin ja nicht so für die dominanten Spielchen, habe aber 50 SoG gelesen. Frauen Fantasie, hm, mag sein.
Dein Geschichte aber, toll geschrieben, Kompliment. Peter
**********victu Frau
40 Beiträge
Themenersteller 
Einführung in die Objektivität (Im Cafe Teil 2)
Tage später liege ich auf meinem Bett und denke über die Begegnung im Cafe nach. Dabei kribbelt es in mir. Wie hast Du das nur geschafft? Warum gab ich Dir meine Slip? Und vor allem warum machen mich die Gedanken an diesen Nachmittag immer wieder scharf? Vielleicht lese ich ja noch ein bisschen in dem Buch, vielleicht finde ich ja dort eine Antwort.
Ich stehe auf, gehe zu meinem Schreibtisch, nehme das Buch und fläze mich wieder aufs Bett, sanft streiche ich über das Cover. Als ich es gerade aufschlage, fällt eine kleine Karte heraus – Deine Visitenkarte. Wie hast Du die bloß dort hinein geschmuggelt. Gespannt lese ich den Namen mit einigen Titeln davor: Prof. Dr. phil. Privatdozent. Was macht eigentlich ein Privatdozent? geht es mir durch den Kopf.

Ob ich da vielleicht eine Privataudienz bekommen? Außerdem will ich eigentlich mein Eigentum zurückholen. O.K. . das ist eigentlich nicht der Grund: ich bin neugierig und will wissen wie es weitergeht. Der Gedanke macht mich ganz konfus. Und das kann ich nicht leiden. Also springe ich vom Bett, gehe unter die Dusche, rasiere mich, dabei kommen schon die ersten Fantasien auf, wie ich wohl vor Deiner Türe stehe läute. Hast Du Angestellte ?
Dann der Blick über die vielen Bücherregale in Deinem Arbeitszimmer.
Was ziehe ich bloß an? Das kleine Schwarze, hohe Stiefel, sonst nichts.Diesmal wirst Du mir nicht die Unterwäsche klauen, grinse ich in mich hinein.
Schnell noch den langen dunklen Mantel angezogen und dann ab ins Auto.
Es ist ein großes stattliches Stadthaus mit einer spätklassizistischen Sandsteinfassade und einer großen leicht verschnörkelten Eichentür. Typisch für das geltungssüchtige Stadtbürgertum des 19. Jahrhunderts. Ich merke , dass die Türe offen ist und betrete den Eingang und Gehe die steinernen Treppen mit dem schmiedeeisernen Handlauf hinauf. In jeder Etage lese ich die Namen an den Türen. Jetzt könnte ich noch umdrehen.
Dritte Etage. Da steht es das Türschild als Messing mit all Deinen Titeln. Irgendwie eitel, so was vor seinen Namen stellen zu wollen. Ich zögere, atme tief durch und drücke auf den Klingelknopf, so dass ich drinnen gedämpft Glockentöne höre. Dann höre ich Schritte zur Tür gehen. Soll ich einfach wegrennen? Die Türe öffnet sich und mir verstockt der Atem.
„Sie wünschen?“ fragst Du leicht mürrisch, um dann mit einem kurzen Lächeln zu sagen. “Ach, Sie sind es. Die Bibliophile aus dem Cafe. Kommen Sie herein. Ich habe schon auf Ihren Besuch gewartet.“ Jetzt bin ich doch etwas irritiert – mich erwartet? Was meinst Du damit. „Darf ich Ihnen aus dem Mantel helfen? fragst Du, stellst Dich hinter mich und zieht sogleich gekonnt und galant meinen Mantel aus, um in dann an die Garderobe zu hängen, an dem auch schon ein dunkelgrauer Herrenmantel hängt. Eleganz ist wohl Dein Stil, nicht überzogen, eben elegant: schwarze Halbschuhe, schwarze Tuchhose, beiges Hemd, grüner Sakko, eine grüne Krawatte und braune Hornbrille. So sieht also ein Privatdozent aus.
„Kommen Sie.“ forderst Du mich auf, und ich folge Dir in Dein Arbeitszimmer.
Du nimmst hinter dem Schreibtisch Platz und lässt mich stehen. Ich schau mich um, offene Schränke voller Bücher, mehr als in meinen kühnsten Träumen. Du sitzt zurückgelehnt in Deinem Sessel und schaust lächeln an mich ohne etwas zu sagen. „ Ein schönes Kleid haben Sie da an.- sehr geschmackvoll.“ sind Deine ersten Worte. „Ich würde fast sagen klassisch.“
„Was meinen sie mit klassisch?“, frage ich unwillkürlich zurück, auch weil mich diese Komplimente über meine Kleidung immer verlegen machen.
„Ich meine, dass Sie ganz im Stil unserer gehoben Kultur gekleidet sind. Kompliment kein Unisex-Dress aus Sweatshirt und Jeans, wie so viele unserer Zeitgenossen und auf dem T-Shirt das Logo der Sportmannschaft einer Hochschule, die man weder besucht hat noch kennt. Nein, Sie haben das klassische kleine Schwarze .“ Ich bin etwas irritiert über die Art der Kommunikation. Will er mir jetzt etwas vom Verfall der Kultur erzählen, der Herr Professor Doktor? „Sie haben etwas enganliegendes, zeigen viel Haut und ich bin zugeknöpft bis oben hin in meiner legere, locker sitzende Kombination. Fällt Ihnen etwas auf?.“
Auf was will er hinaus?, frage ich mich, während er mich fordernd ansieht.
„Ich gebe Ihnen ein Stichwort: Asymmetrie. Gesellschaftliche Asymmetrie seit Beginn der Klassik. Denken Sie an die Empire-Kleider. Hauchdünne Stoffe, fast wie Nachthemden. Der Herr schon gesellschaftlich gefestigter Stellung wirbt um die 16- 20jährigen jungen Damen – im heiratsfähigen Alter, wie man damals sagte. Was hat dies mit uns heute zu tun, werden Sie sich fragen. Nun auf jedem Kongress, auf jedem Ball, auf jedem Empfang gilt noch immer die gleiche Kleiderordnung. Sie zeigt Haut und er zeigt Status. Asymmetrie eben. Ganz klassisch. Sie stehen und ich sitze. Sie hören und ich rede.“ Schweigen und gespannt stehe ich vor ihm. Sonst bin ich doch nicht auf den Mund gefallen.
„Das ist unsere 'Kultur', stellen Sie sich nur mal das Gegenteil auf einem Empfang vor: Sie im dunklen Hosenanzug und ich im seidenen Muskelshirt mit Radlerhose, damit man meine schön kräftigen Beine sehen kann.“ „Lächerlich!“ kommt es mir unwillkürlich über die Lippen. „In anderen Kulturen ist die Kleiderordnung teils umgekehrt, in Indonesien hat sie oft mehr an als er mit seinem Sarong oder auch in einigen afrikanischen Ländern. Männer in Wickelröcken, ist dort kein Tabu. Die Kleiderordnung hat dort übrigens ebenso wenig mit dem Rollenverständnis zwischen den Geschlechtern zu tun wie bei uns. Oder vielleicht doch.
Kommen wir also auf Ihre bibliophile Neigung zu sprechen. Status, Geld, Kleidung, ja sogar das Alter - alles ist zwischen Anastasia und Christian asymmetrisch.“
„Ja, aber die sind doch fast gleich alt,“ entgegne ich. „Eben mir fast und von der beruflichen Stellung weit entfernt, aber eben auch im klassischen Sinn sozial kompatibel. 19tes Jahrhundert. Apropos 19tes Jahrhundert mögen Sie Édouard Manet?“ Ich nicke. „Sehe Sie dieses Gemälde“ und Du zeigst einen gerahmten Kunstdruck an der Wand. „Le Déjeuner sur l'herbe“ - Frühstück im Grünen. Gefällt Ihnen das Bild?“ Ich bejahe die Frage. „dann möchte ich Sie jetzt bitten Ihr Kleid auszuziehen?“ Habe mich da verhört. „Ja, bitte ziehen Sie Ihr Kleid für mich aus. Wie ich mich vergewissern konnte, haben Sie eine kleinen Faible für Asymmetrie und Sie sind doch nicht gekommen, um sich nur eine Vortrag über Kultursoziologie anzuhören oder Ihr mir geliehenes Kleidungsstück abzuholen. Wenn ja, hier haben Sie es, frisch gewaschen und weitere Vorträge von mir finden Sie im Vorlesungsverzeichnis. Ich möchte meine Bitte ungern wiederholen.“ dabei schaust Du mich wohlwollend aber fordernd an. Worauf hab ich mich hier nur eingelassen, denke ich während ich mein Kleid über den Kopf ziehe. Du musst lachen, wie Du mich nackt vor mir stehen siehst. „Denken Sie ich bin einer der schrägen Typen der Damenunterwäsche sammelt? Sehr weise von Ihnen.“ Ich stehe vor Dir nur mit den Stiefel bekleidet und Du musterst mich. Dein Gesichtsausdruck zeigt Gefallen an meinem Anblick und das erweckt in mir eine erotische Erregung. Ganz langsam stehst Du auf . Immer den Blick auf mich gerichtet und gehst um mich herum. Ich spüre Deinen Blick auf meinen Brüsten, auf meiner Scham auf meinem Po, als wäre es Berührung. Ein Schauer durchfließt mich. Langsam gehst Du wieder zu Deinem Schreibtisch und forderst mich auf: „Kommen Sie bitte näher. Spreizen Sie Ihre Beine und legen Sie die Hände in den Nacken.“ Ich bin wie hypnotisiert und tue wie mir gehießen. Du nickst wohlwollend und schenkst dir ein Glas Wasser ein, welches Du genüsslich trinkst ohne mich einen Moment aus den Augen zu lassen. Mein ganzer Körper ist voll Spannung und Erwartung, die Zeit läuft wie in Zeitlupe. Du musterst mich und scheint sich zu freuen. Und mir scheint das zu gefallen. Die Arme werden allmählich schwer. Nichts passiert.
„Subjekt Prädikat Objekt – der klassische Satzbau -jedes Element hat seine Funktion.“ dozierst Du. „Das Subjekt handelt , dem Objekt widerfährt das Handeln. Es ist passiv. Kann sich ganz auf sich konzentrieren, hat den Kopf frei dafür frei, weil es keine Handlung planen muss.“ Ich höre aufmerksam zu und es gefällt mir wie er mich betrachtet, was kommt als nächstes. „Ihnen scheint die Einführung in die sinnliche ja erotische Objektivität zu gefallen. Aber genug für heute. Wenn Sie wieder kommen wollen, dann lassen Sie Ihren Pfand auf dem Tisch liegen. Ich bin verwirrt, Du schaust demonstrativ zum Fenster heraus. Ich begreife ziehe mich an , Du begleitest mich in die Empfangshalle, hilfst mir in den Mantel und öffnest die Türe. „Auf Wiedersehen!“ sagst Du lächelnd. Erregt stehe ich im Hausgang, gehe dann die Treppen hinunter und suche in der Manteltasche die Autoschlüssel. Ich finde eine kleine Karte:“Samstag 19.00 . Ich erwarte Sie. Hochachtungsvoll Ihr Lehrer.“
Tiefgründig geschrieben
Hallo Pipilotta,
die Geschichte ist sehr tiefgründig und wohlformuliert geschrieben. Ich habe den ersten Teil auch schon vor einiger Zeit auf Deinem Profil gelesen und mir immer überlegt, was wohl in im so vorgeht - diese Mischung aus Arroganz und Lust , Psychische Dominanz als Spiel ohne zu demütigen.

Und dann der zweite Teil. Die Analyse der Asymmetrie : wunderbar formuliert.

Darf ich als Antwort auf Deine Geschichte die Sicht des Professors hier einstellen ?

Ich habe da schon etwas formuliert.

Freue mich auf Deine Antwort.

Der Tastenspieler
**********victu Frau
40 Beiträge
Themenersteller 
Danke -Freue mich auf Deine Geschichte
Na, Du scheinst mich ja gut zu verstehen.

Aber jetzt freue ich mich auf Deine Geschichte - bin gespannt wie Du das gegenüber aus der Innenansicht darstellt.

Also los. Wie mein Profil ja schon sagt, bin ich gesapnnt auf neue Geschichten.

LG

Ppipilotta
Asymmetrie (im Cafe aus der Sicht des Privatdozenten)
Es war heute kein besonders guter Vormittag, zwei Stunden Personalbesprechung und dann sollte ich noch diese Seminararbeit bewerten, mit der ich mich mühsam am Wochenende durchgequält habe: "Rollenverhalten in der zeitgenössischen Literatur am Beispiel von E. L. James "50 Shades of gray". Fr. Kozera hat mir das Thema aufgezwungen. O.K., das ist jetzt übertrieben. Sie kam zu mir in die Sprechstunde -Highheels, kurzer Rock, knappe weiße Bluse mit rotem BH und viel zu Lippenstift. Beugt sich über meinen Schreibtisch, so dass ich gleich eine Wolke von Parfüm einatmen durfte und säuselte mich an: "ich habe da ein furchtbar aufregendes Thema amn dem ich gerade arbeitet." "Und das wäre?", frage ich etwas arrogant. Mit weiblichen Reizen zu spielen, um bei mir ein Thema zu plazieren geht mir schön seit längerem auf die Nerven. All die jungen, karriereversessenen Studentinnen die mir Ihre "Argumente" statt interessanten Thesen präsentieren. Ich gebe es zu, es ist schon manchmal ein netter Anblick, aber ich fühle mich da manipuliert, auf mein Geschlecht reduziert.
Irgendwie lustig, auf der einen Seite beschwerten sich die Studentinnen früher darüber, als Objekt wahrgenommen zu werden, auf ihr Geschlecht reduziert zu werden und heute spielen sie gerade zu mit den Klischees. Ja, früher - da hätte ich sie auch mit ihrem Vornamen - ich glaube Nina heißt sie - angesprochen. Damals in meiner Postdoc-Zeit. Und wäre danach noch mit ihr in eine Bar und später vielleicht zu ihr gegangen. Aber ich mußte lernen Distanz zu halten, ich habe einen Lehrauftrag, bin sozusagen in einem Abhängigkeitsverhältnis - und da läuft das nicht mehr so. Ich bin einigermaßen bekannt hier in der Stadt und speziell an der Hochschule. Allein der Altersunterschied würd ja schon auffallen.

Und ich habe mich angepasst, nein ich habe mich zum Prototypen des Bildungsbürgers entwickelt. Die Studentinnen bemüten sich mehr seit ich Kombination statt Bluejeans und Pulli trage. Sie bemühen sich auch mehr seit sie nicht mehr duzen sondern mit "Sie" und Nachname anspreche: Die peinlichen Diskussion, ob eine Studentin mit "Fräulein" angeredet werden darf und die lautstarken Proteste, welchen sich manche meiner Kollegen ausgesetzt sahen, sind zum Glück verbei oder besser gesagt, an mir vorüber gegangen. Jetzt rede ich die Studierenden (gendergerechte Sprache !) mit "Frau" oder "Herr" an. Das Geschlecht an erster Stelle. Als wesentliches Merkmal. Und dann noch "Herr". Das klingt doch schon nach "Herrschaftsverhältnis". in früheren Zeiten wurde der Abhängige nur mit Vornamen angesprochen oder in sehr privater Atmosphäre. Asymmetrische Beziehungen in der Kommunikation und dem gesllschaftlichen Umgang.
Ninas Brüste, ich meine die Gestalt von Frau Kozeras Oberkörper, sind dagegen sehr symmetrisch, wie sie so 30 cm vor mir über dem Schreibtisch wackeln. Die großen roten Lippen reden eine Menge intellektuelles Zeug auf mich ein, von Identifikation mit der Oberschicht, davon, dass diese Rollenbilder auch bei uns in Deutschland aufgesogen statt in frage getellt zu werden und von der freiwilligen Lust, sich unterzuordnen. Will Sie mich ködern ? Für wie blöd hält mich Frau Kozera eigentlich? Ich lase mir den Entwurf geben und überfliege ihn. Körbchengröße H oder G, überlege ich, immer wieder vom Entwurf aufblickend. Selbst die Warzenhöfen bilden sich auf dem Bluse ab. Dieses Parfüm.
"Ja, das könnte mich interessieren", sage ich schließlich. Sie lächelt, reicht mir die Hand und verlässt in ihrem knappen Rock mein Büro. Mein Blick begleitete sie hinaus. Arschemetrie , nein Asymmetrie, denke ich. Niedlich. Ich öffne das Fenster, um den penetranten Parfümgeruch hinauszulassen, schließe es aber nach einr Minute wieder und atme tief durch.

Nina Kozera kommt noch 3 mal in meine Sprechstunde, jedes mal ein anderes, nicht weniger verführerisches Outfit. Ich habe hier und da einiges zu kritisieren, ohne das Buch jemals gelesen zu haben. Sie steht sich direkt neben mich, ihre Oberweite direkt neben meinem Kopf. Einmal berührt sie sogar meine Ohr damit. Absicht ? Ich könnte sie berühren, ich könnte sie begreifen. Ich sitze da wie versteinert, reisse mich zusammen, schließlich bin ich ihr Hochschullehrer.

Aber zur Korrektur muss ich schließlich die Bücher lesen und die wissenschaftlichen Abhandlungen dazu. Sie stellt mit die Bände zur Verfügung. Spinn ich oder duften die auh nach Parfüm, ihrem Parfüm? Ich riech an iden Büchern, blättere sie auf und ein neuer Schwall kommt mir entgegen. Zum Lesen komme ich nicht, statt dessen suche ich im Internet. An wissenschaftlichen Abhandlungen gibt es nicht viel , dafür um so mehr in Internet-Foren. Eine neue Welt eröffnet sich mir.

Dann die Pflichtlektüre dieser trivialen Mädchenträume. Widerstand und erregung wechseln in mir. Und jetzt soll ich die Beurteilung schreiben, morgen kommt Nina Kozera wieder. Nein, Frau Kozera so läuft, dass nicht zwischen uns. Ich bin ihr Professor, ich bin Dir - Nina- verfallen. Mit der Kultivierung des Respekts wuchs im Laufe meinr Karriere die Distanz, die Unnahbarkeit und auch ein bisschen Einsamkeit.
Ich fühle mich manchmal in der Rolle des Professors wie ein Voyeur. Den Verlust der Nähe überspiele ich mit Arroganz und intellektueller Dominanz.

Jetzt sitze ich im Cafe. Allein. Versuche mich abzulenken. Da kommst Du - diese recht attraktive Frau - und setzt Dich zu mir. Kontakt? Habe sowie so keine Zeit. Dann holst Du ein Buch heraus- das Buch. Sofort fällt mir einge dazu ein und ich habe Lust ein Spiel mit Ihr zu treiben, einer Frau die "50 shades of gray" liest. Es klappt verblüffend gut. Irritiert sitze schließlich mit einer Damenunterhose im Kaffee. Sie ist faszinierend und vorallem sie ist keine Studentin. Keine berufliche Asymmetrie, die mir mein Spiel verbietet.

Frau Kozera zieht wieder ihre Show ab. Ich finde sie nun eher lästig als interessant gebe ihr aber eine passable Note, um meine Ruhe zu haben. Handschlag. Prafümhauch. Verführerischer Augenaufschlag. Dann Wackel-Wackel und hinaus.

Nina, du hast mir neue Aspekte in mir eröffnet und dafür und nur dafür danke ich Dir. Aber das sage ich Frau Kozera natürlich nicht.

Ich warte auf Deine Besuch. Wie weit werde ich gehen. Intellektuelles Einwickeln, ja darin bin ich Profi - im wahrsten Sinne des Wortes.

Dann klingelt es an der Türe. Wer will mich jetzt schon wieder mit einem seiner mässigen Arbeiten stören. Ich öffne mürrisch - bin ich etwa zu einem Misanthrop mutiert?
Was für ein wahnsinnig aufregendes Thema haben wir den heute?

Das bist ja Du. Ich würde nicht wagen, Dich zu Duzen. Das würde mir selber meine Rolle vermasseln. O.k., kleine Schlümpferübergabe, ein paar philosophische Gedanken anstatt einer Entschuldigung dafür, dass ich dich ja im Cafe belästig habe, und Du gehst.

Das Kleid, das Du trägst, zeigt mir, dass Du nicht gehen willst. Oder täusche ich mich. Ich bitte Dich herein und vergesse Dir eine Stuhl anzubieten so perplex bin ich. Und dennoch habe ich mir gewünscht, dass Du kommst.

Mir fällt nichts vernünftiges ein, ausser "eigentlich mache ich sowas nicht. Ich gehöre nicht zu den Männern die Damenwäsche sammeln." Blödsinn. Ich schaue Dich an und Du gefällst mir.

Inzwischen merke ich, dass mein Zögern bei Dir als Dominanz ankommt. Wie weit werde ich gehen? Ich kann den Blick nicht von Dir lassen. Jetzt nur nicht aus der Rolle fallen.

Ich kann es ja mal probieren. Schließlich bist Du hierher gekommen, schließlich bist Du ja eine Leserin von diesem Buch und schließlich bist Du keine Studentin. Freie Fahrt.

Das Du keine Unterwäsche trägst hat mich, dann schon ziemlich überrascht. Ich bin fasziniert und kann den Blick nicht von Dir lassen, wie Du so in Deinen Stiefeln vor mir stehst. Dein Körper, Deine wohlgeformten Brüste (nicht so vulgär präsentiert wie bei Nina Kozera) und Dein Bauch, Deine Beine , Deine Scham. Die inneren Lippen schauen ein wenig heraus. Die linke ist etwas länger als die rechte. Auf der rechten Brust hast Du drei Muttermale auf der linken zwei. Natürliche Asymmetrie.

Ich gehe um die herum und erfreue mich an dem Anblick, ich lasse mir Zeit, auch weil ich nicht weiß wie es weitergehen soll.

Die Spannung in mir steigt ins unermessliche. Aber auch die Furcht das Spiel durch vorschnelles Handeln zu beenden.

Ich halte es kaum noch aus. Doch wie steige ich aus und will doch eine Fortsetzung.

"Das genügt für heute." Erlösung und Hoffnung in einem Satz.

Ich unterbreite ein Angebot. jetzt bist Du am Zug zu entscheiden. Ich möchte nicht darüber reden. Non verbal zeigst Du mir Deine Zustimmung.

Dir beim Ankleiden zuzuschauen, erscheint mir unerotisch. Ich schaue demonstrativ aus dem Fenster und schreibe unbemerkt eine paar Zeilen auf eine Karteikarte.

Ganz Kavalier begleite ich Dich in den Flur, reiche Dir den Mantel, stecke die Karteikarte in die Tasche und verabschiede mich lächelnd.

Jetzt bin ich erleichter und traurig zugleich.

Morgen ist Samstag. Morgen kommst Du wieder. Morgen geht es weiter. Weiter mit was ? Erregung, Vorfreude und auch etwas Angst. Nur ein Spiel nach Drehbuch will ich nicht. Es wird sich schon entwickeln. Nein, ich habe dieses Rollenspiel begonnen, sie hat diffuse Erwartungen an mich, da kann sich nicht einfach was entwickeln. Wie weit und vorallem in welche Richtung will ich gehen?
Pipilotta, toll geschrieben! Ich schreibe selber manchmal hier, lese aber eher selten, weil viele zu sehr und zu schnell den reinen Sex im Mittelpunkt haben ohne wirkliche Spannung wie ich finde. Deine Geschichte hat mich aber in ihrem Bann gehalten. DIese Vermischung von Intellekt und Eros - wirklich toll! Danke!
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