achtung! oberklugscheißer im anflug ;-)
hallo zusammen,
habe diesen beitrag gelesen der mich an viele diskussionen erinnert.
meine persönliche meinung ist, dass zwei menschen miteinander machen können was immer sie wollen, wenn beide damit einverstanden sind und keine gesundheitlichen gründe dagegensprechen. kein dritter hat das recht dagegen zu sprechen oder aber so etwas zu verurteilen. genau so denke ich über sexuelle vorlieben und praktiken. wenn alle beteiligen parteien eine sexuelle befriedigung darin finden und es keine gesundheitlichen einwände dagegen gibt, sollte es den beteiligen personen überlassen werden wie sie sich ausleben und was sie miteinander praktizieren.
warum mir diese erläuterung nun so wichtig ist, möchte ich auch erklären:
fern von jeder konvention lebe ich mich sehr extrem aus. anders als in der klassisch bekannten variante bezieht sich meine dominanz nicht allein auf die sexualität sondern auch auf den alltag was nichts mit dem verbreiteten begriff 24/7 zu tun hat. allerdings ist es für mich nur schwer denkbar dass meine veranlagung wie ein kippschalter im schlafzimmer an- bzw. ausschaltbar wäre. auch bei der auswahl der ausgelebten praktiken lasse ich mich nicht von begrenzungen oder standards einschränken, was bei gleich gesinnten nicht immer auf verständnis und gegenliebe stößt.
was ich auch nicht nachempfinden kann, ist die Interaktion zwischen vielen BDSM-praktizierenden. oftmals gibt der "passive" part die vorgaben was - wie praktiziert wird - was in der erwähnten subkultur oft als "normal" bezeichnet wird. oben drauf bekommt der "passive" part dann auch noch ein codeword welches in meinen augen wie eine art fernbedienung für den "aktiven"-part fungiert. richtig lustig finde ich auch einen ampelcode ... bei der vorstellung das mein gegenüber sich in farben äußert bekomme ich ein richtiges rohr in der hose
ein wenig empfinde ich dies als eine entschuldigung für die unfähigkeit und unkenntnis des "aktiven"-part´s, der nicht in der lage ist zu erkennen wie weit er gehen kann bzw. nicht die möglichkeit hat sein passiven gegenüber in die richtung zu führen wo er hin möchte/soll - sprich - zu erziehen. kritischen stimmen habe ich versucht zu erklären dass es in der erziehung zwischen mutter und kindern auch kein codeword gibt und die mutter hierdurch versucht ihr kind auf den richtigen weg zu führen ohne sinnlos oder aber willkürlich vorzugehen. auch wenn dieser vergleich hinkt - sagt er, wie ich finde doch, viel über BDSM aus und ist es nicht schon viel zu spät, wenn der "passive" part sein codewort benutzen muss?
dazu kommt noch ein hemmnis des „devoten“ part diese codewort letztendlich zu nennen. meiner bescheidenen meinung nach verhindern die gedanken über ein solches „wort“ und ob es benutz werden soll sogar das ich ein „devoter“ part in der lage ist sich wirklich fallen lassen zu können wie soll dort ein gefühl von hilflosigkeit, ausgeliefert sein oder macht entstehen ... soll sich der passive submissive part da was vor machen?
in einem anderen beitrag habe ich mal das beispiel der realen erziehung gegeben! eine mutter die ihre tochter erzieht wird trägt eine ähnliche verantwortung und wird im sinne handeln "was ist das beste für mein kind" ... wäre mal gespannt was eine mutter sagen würde wenn ihr kind zu ihr sagt. "mami, wir brauchen ein codewort für den fall das du mit deiner erziehung zu weit gehst!"
findet sich ein solches system im privaten bereich wieder ( devote sub - dominanter dom ) wird so etwas als servicedom bezeichnet. wie kann bei einer begegnung auf dieser basis ein wirkliches gefühl von macht und ohnmacht oder aber dem gefühl des "ausgeliefert sein" entstehen? vielmehr sehe ich die gefahr, das der "aktive" part sich auf dieses sicherheitssystem verlässt und weniger vorsichtig vor geht und der "passive" part eventuell sogar (aus emotionalen gründen) schwierigkeiten bekommt sein codewort zu nennen.
sicher werden jetzt alle sagen "glück gehabt" oder aber "dann bist du einer der wenigen die es so können" - der meinung bin ich nicht. ich habe meine erfahrungen auch alle ohne ein codewort gemacht und bin dabei mit normalem und gesunden menschenverstand vorgegangen habe extrem viel mit meiner partnerin gesprochen - auch darüber was passiert wenn es mal vielleicht zu weit geht. meine erfahrung hat mich allerdings in dieser denkweise immer wieder bestätigt denn ich hatte bis heute nicht einmal eine situation erlebt die man allgemein üblich als „absturz“ oder „abbruch“ bezeichnet. ich bin ein mensch und menschen mache fehler, dies gehört zum leben dazu und muss so auch akzeptiert werden.
@ virilseraph
wenn du beiträge siehst in denen gefragt wird oder aber dinge zu lesen sind die zweifelhaft sind kannst du doch auf diese beiträge eingehen und zur vorsicht mahnen oder aber rat geben - deine erfahrungen mitteilen. allerdings zweifel ich daran das du da mit den leuten die hier im forum aktiv sind viele treffen wirst. ein allgemeines finger heben halte ich für sinnlos da es keinen bezug hat und sich somit auch keine angesprochen fühlen wird. zusätzlich möchte ich sagen das es auch eine menge menschen gibt die bdsm nicht nach SSC sondern nach RACK (risk aware consensual kink) leben.
@ fausstspiele
gebe dir rech ... jeder aktive part sollte sich gedanken über seine taten und absichten machen, wenn er sich nicht auskennt sollte er sich informieren und sich langsam an das thema rantasten. die wichtigste regel für mich ist die kommunikation mit dem partner.
verantwortung abnehmen? vorsicht! gerade das ist ein bereich der dazu verleitet ohne bedacht zu agieren ... subby kann ja schreien wenns zu weit geht! halte ich nicht für ratsamt zumal es nicht wirklich die verantwortung abnimmt, denn wenn das codewort ausgesprochen wurde ist es zu spät!
@ hautbildchen
auch dir muss ich recht geben ... viele wissen garnicht was dominanz und submission bedeuteten, hier wird aber auch kein safewort weiter helfen!
auch mit der tagesform gebe ich dir recht, um so wichtiger für mich meine verantwortung nicht durch ein codewort zu entlasten. ich muss "jedes mal" genau auf meine partnerin achten, schauen wie sie reagiert, welches feedback sie mir gibt. jedes mal!
thema selbstzüchtigung: also ich habe in den 15 jahren noch nie irgend ein utensil an mir ausprobiert da ich den sinn nicht verstehe. menschen sind grundsätzlich unterschiedlich in ihrem schmerzempfinden. die eine sub jammert schon bei leichter behandlung und die spuren sind eindeutig zu sehen mit dem rohrstock, bei der andere treibt es einem den schweiß auf die stirn wärend sich gerade mal eine zart rosa farbe bildet. die wirkung ist also völlig unterschiedlich und kann somit in "keinster" weise übertragen werden. was soll es bringen? kann subby ja dann sagen, stell dich nicht so an, hab es selbst probiert und ist doch lächerlich?
es geht einfach kein weg daran vorbei das der dominante part seine verantwortung trägt und mit dem nötigen feingefühl und/oder erfahrung an seine partnerin herantritt - genau beobachtet und "achtet"!
zum thema pseudodominanz kann ich dir nur antworten ... es gibt andere charaktären und arten von dominanz als gerade mal deine
verstehe brauchst du diese nicht!
@ aitschpi
da gehe ich mit dir konform, hat nichts mit einander zu tun. das gesetzt sieht die praktiken des bdsm schon mal ganz anders und so garnicht mit gefühl! darauf bezogen haben wir im bdsm unter anderem den fall der "freiwilligen körperverletzung" den jeder operierende arzt praktiziert!
ob der spruch "fair play" der richtige in unserem kontext ist ... ja, ich weis nicht
@ arie
stimmt!
@ pascha60
aber ein forum ist nunmal zum austausch da! die art deines kommentars spricht allerdings für sich! bdsm ist mit extremen gefühlen verbunden und der mensch neigt dazu alles verstehen zu können und auch alles definieren zu können. dies ist gerade wichtig wenn sich leute austauschen wollen.
all dieses stellt natürlich nur meine eigene bescheidene meinung da, wenn zwei personen sich wohler mit einem codewort fühlen ist das ok ... die meinung das alle die nicht nach einem reglement einer selbst ernannten subkultur lebt ein verantwortungsvoller bdsmler ist für engstirnig. dieses gilt auch für ein codewort!
gruß vom puppenspieler