Selbst in reinen SM-Clubs lässt sich nicht verhindern, dass irgend etwas mal schief läuft. Das Abtörnendste Erlebnis erlebte ich im übrigen einmal auf einer Mittelalterveranstaltung (!), nach der ich den Veranstalter diesbezüglich auch anschrieb damals, da es vermeidbar gewesen wäre, da die Beteiligten den für jenen Abend geforderten Dresscode nicht einmal ansatzweise einhielten.
Und genau da sind wir dann auch dort, worauf keliera hinwies: Man bemüht sich ja häufig, per Dresscode vorzuselektieren. Das ist auch das einzige Kriterium, das an der Tür halbwegs objektiv dann leistbar ist. Wer für eine Party, in der LLL strikt verlangt wird, in Bluejeans, Turnschuhen und T-Shirt Einlass begehrt, muss sich nicht wundern, wenn er abgewiesen wird.
Auch Swingerclubs bemühen sich häufig darum, die ganz Niveaulosen über einen Dresscode, der "stilvolle Kleidung, dem Anlass angemessen" verlangt, zumindest mal Laufkundschaft, die nur spannen möchte, draußen zu halten.
Am einfachsten sind Orte, an denen jede Menge Platz ist, sodass jedes Grüppchen sein eigenes Ding machen kann. So erinnere ich mich an Fetischparties im Edelfettwerk (die Obsession), in dem es auch einen SM-Bereich gab. Da waren die SM-ler tatsächlich ziemlich unter sich, ich habe da nie wahrgenommen, dass haufenweise Spanner dort rumstanden. Wir flachsten damals schon ein wenig, woran man die Fetischisten und die SM-ler am Eingang erkennen konnte: Die Fetis reisen mit Kleidertaschen an, die SM-ler mit Werkzeug- und Geigenkoffern.
Da klappte das Miteinander jedenfalls ausgezeichnet.
Im Catonium tut es das, finde ich, an und für sich auch im großen und Ganzen. Man muss eben die Partybeschreibungen ernst nehmen. Und: Das Haus dort ist ja auch nicht ganz klein (wenngleich es mit dem Edelfettwerk nicht einmal ansatzweise mithalten kann). Wenn es vereinzelt Swingeraktivitäten vor Ort geben sollte, kann man sich ja an die anderen Räume halten.
Nervig wird es für mich erst, wenn diese Überhand nehmen. Habe ich bislang aber nur auf der (einen, die ich besuchte) KuS erlebt. Just diese aber mögen viele meiner (reinen SM) Freunde sehr gerne.
Auf einem Bondage-Stammtisch, den es nicht mehr gibt, der in einer Kneipe stattfand, gab es ein anderes hübsches Ausschlusskriterium: Wer an jenem Abend dabei sein will, muss mitmachen.
Da konnte es dann schon mal passieren, dass der eine oder andere Stammgast, der auf sein Feierabendbier trotzdem nicht verzichten wollte an diesem einen Abend im Monat, selbst eingetüdelt wurde.