Sehr scharfsinnig analysiert...
Angelika.
Und auch freibaers Beispiel zeigt, daß die Welt der emotionalen Beziehungen doch nicht so einfach ist, wie cabal es in seinen durchaus attraktiven Vergleichen mit der Welt des (juristischen) Betrugs darstellt. Vielleicht liegt ja eine gewisse Weisheit darin, daß Betrug in der Liebe nicht (mehr) juristisch bestraft wird. (Nebenbei: Ich finde vereinfachende Vergleiche gut, auch wenn sie hinken, denn sie können schon helfen, auf den Boden zurückzukommen.)
Ich finde, das oben beschriebene Dilemma zeigt gut, wie - und so ist es aus psychologischer Sicht sicher nicht selten - dem Betrug eine massive manipulative Erpressung (Doppelbindung) vorausgeht. Der arme Mann kann sich ja faktisch nicht mehr bewegen.
Es ist schwer etwas zu raten, denn der angedrohte Entzug der Kinder wirkt schwer.
Ich persönlich würde in dieser Situation diese Beziehung beenden. Nicht wegen dem fehlenden Sex an sich, sondern weil ich nicht mehr glauben würde, daß eine Partnerin, die mich derartig manipuliert, noch liebt. Ich würde es nicht dazu kommen lassen, daß ich sie wiederum betrüge - und ihr so Grund geben, mir die Kinder vorzuenthalten. Sondern weil die Beziehung nichts mehr wert ist. Vielleicht weckt ein heilsamer Schock der Trennung ja noch Vernunft und Verantwortungsgefühl in ihr. Das ist aber nicht mehr als eine Hoffnung.
Eine wirklich traurige Geschichte, die mich in meiner Ansicht bestärkt, daß weitaus stärkere Kräfte in intimen Beziehungen wirken als die menschliche Vernunft.
Markus.