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Projektionen in der Partnerschaft?

****hes Frau
46 Beiträge
Themenersteller 
Projektionen in der Partnerschaft?
Hallo zusammen,

ich habe neulich von dem Konzept der Projektionen in Partnerschaften gelesen, das besagt, dass das, was uns am Partner am meisten stört, unsere eigene unbewusste Unzulänglichkeit spiegelt.

Wenn wir zum Beispiel den Partner für unsere eigenen negativen Gefühle verantwortlich machen, treten wir im selben Moment von den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zurück und schieben ihr oder ihm die Schuld dafür in die Schuhe.

Zum Bsp.: Ich werfe meinem Partner vor, nicht genug für mich und die Beziehung zu tun, dabei bin ich es, die sich unsicher mit der Beziehung ist.

Meine Fragen dazu:

• Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

• Wenn ja, wie ist es euch gelungen, aus den Projektionen auszubrechen und Verantwortung für eure Gefühle zu übernehmen?

Ich bin gespannt *g*
beaches
Ich glaube das solche Dinge ganz normal sind.
Schuldabweisungen passieren nicht nur in der Partnerschaft, sondern in allen Lebenslangen - wieso sollte die Beziehung ausgeschlossen sein?

Was mir hilft - nicht die Hektik der Situation (falls gegeben) einen überkommen lassen. Lieber tief durchatmen und einen Schritt zurücktreten, bevor falsche Anschuldigungen Dinge kaputt machen können.

Und so ganz allgemein: einfach mal die Situation aus der dritten Person betrachten. Was stört mich? Worüber rege ich mich auf? Wie kommt das? Wie kann ich das lösen?

Meistens erscheinen Probleme dann nochmal viel kleiner (und klarer) als sie wirklich sind.
Und wenn man sich selbst nicht über die Dinge stellen kann - einfach mit jemandem drüber reden, der vielleicht ein bisschen objektiv bleiben kann und nicht automatisch Partei ergreift.
*******ust Paar
5.631 Beiträge
immer ein hochaktuelles Thema...
Ich merke selbst,
dass man besonders in stressigen Lebenssituationen dazu neigt,
nicht mehr auf seine Möglichkeiten zu schauen,
sondern zu viel auf den Partner/in projeziert.

Ein Spruch bringt es gut auf den Punkt:
Liebe muß nicht bitten, auch nicht fordern. Liebe muß die Kraft haben, in sich selbst zur Gewißheit zu kommen. Dann wird sie nicht mehr gezogen, sondern zieht. Herman Hesse
****hes Frau
46 Beiträge
Themenersteller 
Ja, ich finde es gerade in stressigen Situationen und im Augenblick der Konfrontation schwierig, reflektiert zu bleiben. Wenn die Emotionen überkochen...

Was mir hilft - nicht die Hektik der Situation (falls gegeben) einen überkommen lassen. Lieber tief durchatmen und einen Schritt zurücktreten, bevor falsche Anschuldigungen Dinge kaputt machen können.

*genau*

Auffällig wird sowas, wenn man mit unterschiedlichen Partnern immer wieder ähnliche Probleme hat. Dann stellt sich die Frage, ob man nicht erstmal sich selbst heilen sollte, bevor man die Heilung in der Partnerschaft sucht. *gruebel*
****hes:

Auffällig wird sowas, wenn man mit unterschiedlichen Partnern immer wieder ähnliche Probleme hat. Dann stellt sich die Frage, ob man nicht erstmal sich selbst heilen sollte, bevor man die Heilung in der Partnerschaft sucht. *gruebel*

Meiner Meinung nach sollte man immer selbst "heil" sein und sich nicht in einer Partnerschaft Heilung suchen.

Jemand anderen für das eigene Befinden so sehr verantwortlich zu machen ist auf Dauer nicht gesund. Wer nicht mit sich selbst leben kann, sollte nicht versuchen dem zu entkommen, indem er mit jemand anderem lebt. Er sollte erstmal mit sich selbst leben können.

Eine Partnerschaft kann gewisserweise Kraft geben und Fundament vieler Früchte sein, aber das sollte sie werden. Und nicht von Anfang an an diesen Maßstäben gemessen werden.
****hes:
... ich habe neulich von dem Konzept der Projektionen in Partnerschaften gelesen, das besagt, dass das, was uns am Partner am meisten stört, unsere eigene unbewusste Unzulänglichkeit spiegelt.

Das ist ein Konzept und wie das bei Konzepten so ist, sind die in der Regel eher so eine Art "künstlerische Überhöhung" der Realität und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Einfaches Beispiel: Wenn mich die Schweißfüße meiner Partnerin stören, dann hat es wenig Sinn, dass ich mir die Füße oder die Nase wasche oder sonst eine Unzulänglichkeit bei mir suche.
Sie hat nun mal Schweißfüße in Kombination mit einem ziemlich rudimentären Geruchssinn.

Die Frage ist hingegen, wie man damit umgeht... kann man ein Drama draus machen oder eben einfach nur mal dezent drauf hinweisen, dass es Zeit wird, die Füße zu waschen und die Schuhe zum auslüften vor die Tür zu stellen.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wenn meine Partnerin der Meinung ist, dass sie was an mir stört, dann würde ich sogar erwarten, dass sie mich darauf hinweist. Könnte ja sein, dass ich das überhaupt nicht gemerkt habe und es für mich ein leichtes wäre, das zu ändern.
Projektionen
gutes Thema, leider im Moment wenig Zeit selbst dazu zu schreiben, kommt aber
Es ist in vielen Beziehungen anscheinend für viele Menschen viel einfacher, die Schuld für ein Problem beim anderen zu suchen. Dabei spielt das Stichwort "Verantworung" eine grosse Rolle. Ein anderer Aspekt besteht mMn darin, dass oft eine Paarbeziehung so interpretiert wird, als "verschmelze" man zu einer Einheit. Durch diese Haltung vergisst man sich sprichwörtlich selbst, gibt "der Beziehung" oder gerne mal dem anderen die Schuld und damit die Verantwortung für Mängel und Fehler.

Dazu kommt in meinen Augen ein weiteres philosophisches Problem: Die ganz eigenen Projektionen bedeuten ja, dass man nicht im Hier und Jetzt ist, sondern die Gegenwart mit etwas anderem vergleicht oder sich eine schönere Zukunft ausmalt - dabei geht der Blick auf das Wesentliche verloren, auch auf das eigene Ich, und schon sind Mängel, die aus Vergleichen entstehen, zum grossen Problem geworden...
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Wenn ja, wie ist es euch gelungen, aus den Projektionen auszubrechen und Verantwortung für eure Gefühle zu übernehmen?

Aus der Selbsterkenntnis heraus, dass überhaupt eine Projektion unbewusst stattfindet, und im Weiteren über einen bewussten Veränderungsprozess, der seine Zeit benötigt.

Eigenverantwortung kann jeder von jetzt auf gleich sofort übernehmen. In dem er sagt, der andere verletzt mich nicht, sondern ich lasse mich von dem anderen verletzen. Das ist erstmal alles. Das ist der ganze Zauber.

Damit ändern sich die Gefühle nicht. Nur die "Schuldzuweisung", obwohl es nicht um Schuld geht, sondern um das Auslösen der Gefühle.

Der Gedanke der Eigenverantwortlichkeit, ist die Grundlage für das Verstehen, dass man selber einen Einfluß auf die eigenen Gefühle hat, bzw. das man sie selber erzeugt. Man selber ist der Verursacher der Gefühle und der andere der Auslöser.

Wenn die Ursache bereinigt wurde, kann nichts mehr ausgelöst werden. So ungefähr ist das gemeint.
Es erinnert mich so in etwa an das "Spiegelgesetz" - da heißt es ja auch: "Was immer du am anderen kritisierst, trägst du selbst in dir - es sind deine eigenen Schatten."

****ee:
Dazu kommt in meinen Augen ein weiteres philosophisches Problem: Die ganz eigenen Projektionen bedeuten ja, dass man nicht im Hier und Jetzt ist, sondern die Gegenwart mit etwas anderem vergleicht oder sich eine schönere Zukunft ausmalt - dabei geht der Blick auf das Wesentliche verloren, auch auf das eigene Ich, und schon sind Mängel, die aus Vergleichen entstehen, zum grossen Problem geworden...

Das Problem ist meiner Meinung dabei auch, das man das aber erstmal erkennen muss - denn sich in etwas hineinsteigern und irgendwann an einem Punkt angelangt zu sein, den wahren Grund gar nicht mehr zu erkennen, kann auch Schaden anrichten.

*******icht:
Eigenverantwortung kann jeder von jetzt auf gleich sofort übernehmen. In dem er sagt, der andere verletzt mich nicht, sondern ich lasse mich von dem anderen verletzen. Das ist erstmal alles. Das ist der ganze Zauber.

"Wie sich ein Menschen mir gegenüber verhält, sagt immer etwas über ihn aus - nie über mich.
Die Art jedoch, wie ich emotional darauf reagiere, also das Gefühl, das dieses Verhalten in mir weckt, hat immer etwas mit mir zu tun - und nie mit ihm."
(Safi Nidiaye)


• Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

Ja jetzt erst - ich stand allerdings auf der anderen Seite - auf mich wurde projiziert

• Wenn ja, wie ist es euch gelungen, aus den Projektionen auszubrechen und Verantwortung für eure Gefühle zu übernehmen?

Da es sich über ein paar Tage hinzog und es mich immer mehr runtergerissen hat, weil ein ruhiges Gespräch irgendwie nicht möglich war und ich an den Anderen gar nicht mehr zwischenmenschlich "rangekommen" bin, habe ich heute nur noch eine Möglichkeit gesehen - ihm zu sagen, dass ich das alles nicht verstehe, dass er in meinen Augen trotzdem ein toller Mensch ist und zu gehen...es hat mich einfach zu sehr runtergerissen, weil von ihm nur noch negative Reaktionen kamen und er mir nur noch gezeigt hat, wie wertlos ich bin.
Wieviele Frauen haben Probleme mit ihren Schwiegermüttern und umgekehrt diese mit ihren Schwiegertöchtern.
Konkurrenzkampf um den Sohn/Mann auf beiden Seiten, es nicht richtig zu machen oder gut genug zu sein....

"Angst" vor dem Gegenüber steht im Raum und belastet die Beziehung und sorgt immer wieder für Spannungen.
Zu erkennen, dass die Unzulänglichkeiten der "Nebenbuhlerin" oftmals mit den eigenen übereinstimmen, ist nicht einfach. Wer mag schon gerne den Spiegel vorgehalten bekommen?

Ich habe noch einen tollen und sehr interessanten Buchtipp für Euch, der in Anlehnung an dieses Thema für so manche Nachdenkerei aber auch für Schmunzelattacken sorgen kann:

"Liebe Dich selbst und es ist egal, wen Du heiratest" von Eva-Maria Zurhorst.
Das, worauf wir unsere Energie geben, wächst. Ärgere ich mich über jemanden oder über etwas, dann ist das Gefühl des Ärgers und das Darin-verharren selbstgemacht. Je mehr ich mich gedanklich damit beschäftige, desto mehr beeinflusst es mein Wohlbefinden.

An dem auslösenden Umstand ändert sich nichts, egal ob ich mich ärgere oder mich nicht ärgere. Also kann ich die bewusste Entscheidung treffen, mich nicht zu ärgern. Keine Energie in den Ärger zu geben und sie damit zu verschwenden. Ich kann diese Energie stattdessen dazu nutzen, nach einer Lösung zu suchen. Zu gucken, ob ich Einfluss auf das Problem habe.

Ein ganz wichtiger Grundsatz in meinem Leben ist zudem folgendes: Es gibt meine, deine und Gottes Angelegenheiten.

Soll heißen, dass die allermeisten Dinge überhaupt nicht meine Angelegenheit sind. Ich habe mich früher viel zu oft über Dinge aufgeregt, die die Angelegenheit anderer Leute waren. Selbst wenn meine Tochter mit einer dreckigen Hose und ungekämmten Haaren in die Schule gehen wollte, ... es war doch ihre Sache. Was mische ich mich da überhaupt ein? Es ist also eine Deine-Angelegenheit.

Und dann gibt es Gottes Angelegenheiten. Z.B. die große Ungerechtigkeit auf der Welt, Kriege, Umweltverschmutzung. Natürlich trage ich Verantwortung im Rahmen meiner Möglichkeiten. Nur was das Aufregen darüber angeht, das nützt niemandem, es kostet nur meine Lebensenergie. Wenn ich mich darüber aufregen will, dann muss ich es auch zu meiner Angelegenheit machen. Z.B. indem ich mich politisch engagiere oder ehrenamtlich mitmische.

Diese Sichtweise hat mir sehr geholfen, mich nicht mehr über andere zu ärgern, sondern nach dem wirklichen Ursprung, meinen tatsächlichen Möglichkeiten und der realen Verantwortung zu gucken. Sich über einen längeren Zeitraum zu ärgern, ist eine aktive Tätigkeit, eine Entscheidung, wenn auch oft aus dem eigenen Unwillen geboren, selbst Verantwortung für sein Wohlbefinden zu tragen.
Das Spiegelgesetz sowie die Eigenverantwortung hat auch meines Erachtens viel mit der Projektion zu tun.

Mir ist es bei Partnern und auch Freunden und Bekannten schon sehr oft aufgefallen, dass gerade die schlechten Eigenschaften mich zur Weißglut bringen, die ich auch an mir selber nicht mag.

Es gibt unzählige Theorien sich da zum positiven zu verändern aber oft ist es leichter diese Theorien zu lesen als umzusetzen.
Aber wenn man sofort Rückmeldung kriegt, ist das doch schon mal ein Anlass, über sein Verhalten nachzudenken - es sei denn, man ist sehr "ich-bezogen" und sieht nur sich selbst und ist auch gar nicht bereit dazu sich in den Anderen hineinzuversetzen.
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Das Thema ist für diejenigen interessant, die sich emotional unabhängiger durch Fremdbestimmung machen wollen. Damals, als ich von alledem noch nichts wusste, dachte ich, dass das was und wie ich fühle menschlich sei. Auf die Beziehung bezogen war das früher ein emotionales Auf und Ab. Ich war so sehr gefühlsgesteuert, dass ich gar keinen wirklichen Raum für mich und den Partner hatte.

Erst als ich eine innere Entscheidung für die Zukunft getroffen habe, eine Beziehung leben zu wollen, die mir sowohl emotional wie auch inhaltlich vorwiegend gut tut und mich erfüllt, bin ich auf das Thema Projektion, Reflexion und Eigenverantwortung gestoßen.

Für mich persönlich war das die Lösung. Zum Einen weil es nun über das Verstehen eine Hoffnung auf persönliche Veränderung gab und zum Anderen, konnte ich meine eigene Lebensqualität darüber drastisch verbessern. Heute bin ich emotional viel ausgeglichener, selbstbestimmter und viel mehr im Bewussten.
****hes Frau
46 Beiträge
Themenersteller 
Man muss sich gegebenenfalls auch auf sehr unbequeme Wahrheiten einstellen, hört man in sich selbst hinein und zieht aus den eigenen Gefühlen die Konsequenzen.

Klar lässt sich die Regel der Projektion nicht immer Anwenden und es ist immer auch eine Frage, wie man mit gewissen Dingen umgeht. Für mich wären Schweißfüße beispielsweise kein Trennungsgrund (*zwinker*), aber es gibt schon Verletzungen, die so tief liegen, dass man sich damit nicht auseinander setzen will.

Oder man merkt, dass man den Menschen verliert, wenn man konsequent Verantwortung für die eigenen Gefühle übernimmt, dann mit der Trennung aber auch unglücklich ist. Eine Lose-Lose-Situation sozusagen.
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Oder man merkt, dass man den Menschen verliert, wenn man konsequent Verantwortung für die eigenen Gefühle übernimmt, dann mit der Trennung aber auch unglücklich ist. Eine Lose-Lose-Situation sozusagen.

Durch Eigenverantwortung für die Gefühle verliert man keinen Menschen. Dabei geht mehr um die Zuständigkeit von Verantwortung für die eigenen Gefühle.

Solange man davon ausgeht, dass der andere für die eigenen Gefühle verantwortlich ist, kommt man nicht daran vorbei den anderen zu kontrollieren und verändern zu wollen. Weil man meint, die eigenen Gefühle darüber regullieren oder entkräften zu können. Das ist die Fremdbestimmung. Der andere hat die Macht über die eigenen Gefühle zu bestimmen. Diese Macht hat der andere wirklich, aber auch nur, weil man ihm selber die Macht gegeben hat.
****hes:
Oder man merkt, dass man den Menschen verliert, wenn man konsequent Verantwortung für die eigenen Gefühle übernimmt, dann mit der Trennung aber auch unglücklich ist. Eine Lose-Lose-Situation sozusagen.

Wenn man seine eigenen Gefühle von vornherein in den Vordergrund stellt (Projektionen finden ja nicht nur in Beziehungen statt). Wenn man schon beim kleinsten verbalen Angriff in die Knie geht und das Gespräch nicht sucht, sondern gleich das Weite, ja dann verliert man einen Menschen.
Aber manchmal ist die Eigenverantwortung der eigenen Gefühle ja auch, sich erst einmal aus der Schusslinie zu bringen, bis der Andere sich beruhigt hat und wieder auf einen zugeht, wenn er das möchte.

Ich denke es kommt immer auf die Projektion an und ggf. den Zeitraum, in der sie stattfindet und auf welcher Seite man in dieser Situation steht. Erst dann kann man entscheiden, wie schnell man die Eigenverantwortung für seine eigenen Gefühle übernimmt.
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*******icht Mann
3.453 Beiträge
Wenn man seine eigenen Gefühle von vornherein in den Vordergrund stellt (Projektionen finden ja nicht nur in Beziehungen statt). Wenn man schon beim kleinsten verbalen Angriff in die Knie geht und das Gespräch nicht sucht, sondern gleich das Weite, ja dann verliert man einen Menschen.
Aber manchmal ist die Eigenverantwortung der eigenen Gefühle ja auch, sich erst einmal aus der Schusslinie zu bringen, bis der Andere sich beruhigt hat und wieder auf einen zugeht, wenn er das möchte.

Der Umgang mit Konflikten hat etwas mit Verhaltensmustern zu tun.

Die Eigenverantwortung ändert nichts an Gefühlen. Im Falle eines verbalen Angriffs, entstehen die gleichen Gefühle, ob man für sich Eigen- oder Fremdverantwortlichkeit bestimmt hat.

Über Verhaltensmuster kann man den Umgang mit Gefühlen ändern. Mir geht es heute noch so, dass ich mich immer wieder in bestimmten gefühlsabhängigen Situationen ähnlich verhalte. Das ist mein Muster. Obwohl ich in der gleichen Situation viele Möglichkeiten habe darauf zu reagieren und mich dabei anders verhalten.
***xa Frau
577 Beiträge
Aus irgendeinem Grund kann ich hier nichts beitragen. Ich lese mit und stelle fest, dass ich viele Dinge in den letzten Jahren getan/verändert habe, ohne darüber nachzudenken. Und dass das wohl gut war (das mit dem ändern, nicht das mit dem denken).

Aber auch wenn ich nichts sinnvolles beitragen kann, möchte ich einfach mal festhalten, dass das hier einer der interessantesten Threads ist, den ich im Joy jemals gelesen habe. Kompliment liebe Mitwirkende *g*

lg
Xerxa
*******icht:
Die Eigenverantwortung ändert nichts an Gefühlen. Im Falle eines verbalen Angriffs, entstehen die gleichen Gefühle, ob man für sich Eigen- oder Fremdverantwortlichkeit bestimmt hat.

Ich denke, wenn man jemanden verbal angreift, dann sind da sicherlich immer die gleichen Gefühle - aber wenn man auf der anderen Seite steht, kommt es doch darauf an, wer einen angreift, bzw. wie nah einem die Person steht.
Wenn mich ein mir fremder Mensch verbal angreift, weil er grundsätzlich seinen Weltschmerz auf alles und jeden projiziert, weil er generell den Glauben an die Menschheit verloren hat, dann geht mir das ehrlich gesagt am Ar*** vorbei. Wenn mich aber eine mir nah stehende Person verbal angreift, dann sind das bei mir Gefühle, die ich zulasse, dass sie in mir aufkommen. *nachdenk*
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Wenn mich ein mir fremder Mensch verbal angreift, weil er grundsätzlich seinen Weltschmerz auf alles und jeden projiziert, weil er generell den Glauben an die Menschheit verloren hat, dann geht mir das ehrlich gesagt am Ar*** vorbei. Wenn mich aber eine mir nah stehende Person verbal angreift, dann sind das bei mir Gefühle, die ich zulasse, dass sie in mir aufkommen.

Im realen Leben bin ich kein schlagfertiger Mensch. Oft passiert es mir heute noch, dass dreiste fremde Personen mich unverhofft so blöd ansprechen, dass ich völlig erstarre und handlungsunfähig bin. Das geht schon an meine Gefühle. Also mehr wegen meiner situativen Handlungsunfähigkeit als die Dreistigkeit anderer.

Zwei Tage später, um 16:36 Uhr fällt mir dann was ein, dass ich dem Dreisten hätte entgegensetzen können. *g*

Bei nahe stehenden Personen lassen wir Gefühle nicht bewusst zu. Wir geben ihnen unbewusst unter Umständen eine andere Macht über unsere Gefühle zu bestimmen als Fremdem. Das Tückische dabei ist, dass das Meiste auf der unbewussten Ebene abgeht.

Der, dem wir (unbewusst) die Macht geben über unsere Gefühle zu bestimmen, kann uns jederzeit emotional durch den Fleischwolf drehen. Wann und so oft er will. Ob bewusst oder unbewusst, das ändert nichts an unseren Gefühlen.

Das Ego spielt dabei eine wesentliche Rolle. Das Ego braucht Konflikte um überhaupt existieren zu konnen. Konflikte mit anderen und mit sich selbst. Ohne Konflikte würde das Ego verkümmern bzw. ohne dem Ego hätten wir mehr Ruhe und Frieden in uns als Konflikte.
Wenn man es erkennt, hat man die Wahl bzw oft löst es sich von alleine
Oftmals sieht man den Wald vor Bäumen nicht, ich hab viel in meinem Leben unbewusst nicht zugelassen, doch ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht anders handeln. Ich musste mich schützen um jeden Preis
Damit hab ich jedoch andere genauso verletzt wie mich selbst
Erst jetzt wurde mir bewusst warum das so ist
Also meine Gefühle sind sehr stark abhängig vom Grad meiner Eigenverantwortung. Lebe ich unzufrieden in einer Beziehung, gebe dem anderen aber die Verantwortung für das Elend, fühle ich mich hilflos, ausgeliefert, schlecht. Sobald ich die Verantwortung selbst übernehme, habe ich Handlungsmöglichkeiten und fühle mich stark.

Ich höre dann auf, mir von dem anderen eine Verhaltensänderung zu wünschen, ich akzeptiere, dass er es wohl nicht kann oder nicht will. Damit mache ich mich unabhängig. Ich befreie mich aus der Warteposition. Und das kann auch bedeuten, dass ich erkenne, dass der andere der falsche Parnter für mich ist. Weil ich ihn mir evtl. von Anfang nur unter der Prämisse gewählt habe, dass er sich in einigen Punkten noch ein bisschen ändern muss, damit er der richtige für mich ist.

Entscheidungen die man getroffen hat, als man nicht eigenverantwortlich lebte, passen unter Umständen nicht mehr in die Zeit danach. Meine früheren Partner würde ich heute nicht mehr wählen. Ich hatte damals geglaubt, in ihnen etwas gefunden zu haben, was ich heute gar nicht mehr brauche.

Was übrigens noch eine ganz fatale Sache in Partnerschaften ist, ist der Verantwortungsklau. Wir fühlen uns oft für Dinge verantwortlich, die nicht nur nicht unsere Angelegenheit sind, sondern die unbedingt auch im Verantwortungsbereich des anderen bleiben müssen. Allein der Versuch, jemandem die Verantwortung abzunehmen, bringt meist mehr Probleme, als dass sich irgendwas zum Positiven verändern würde.
Man begegnet niemandem zufällig und man hat nie den falschen Partner... hat eine Zeit gedauert, bis ich das erkannt habe! Ich hab in den letzten Jahren sehr viel mit den Vorträgen und Meditationen von Robert Betz gearbeitet - passend zu diesem Thema hier ist der Vortrag "Erkenne dich in den Spiegeln deines Lebens".

Es bedarf einiger Übung, aber jetzt geht es immer schneller und es fällt mir immer leichter, mit den Spiegelgesetzen zu arbeiten, meinen Anteil zu sehen und auch das Thema beim anderen zu lassen, wenn es nicht meins ist... so wie es Gesche ja auch schon geschrieben hat.

Ich finde es überaus spannend, was man alles durch das Spiegeln durch andere Menschen lernen kann... wenn ich mal wieder sauer bin, weil ich meine, zu wenig Aufmerksamkeit zu bekommen... da stampft das inner Kind wütend auf! - um dann festzustellen, dass ich mich mal wieder zu wenig um mich selbst gekümmert habe *zwinker*
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