Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Tantra Schweiz
846 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1504 Mitglieder
zum Thema
Keine sexuelle Erregung mehr…34
Schon länger beschäftigt mich dieses Thema. Vielleicht gibt es ja…
zum Thema
Sexuelle Grundeinstellung: Wie seht ihr das?749
Habe mehrfach schon zu hören bekommen, das Sie mit mir sexuell…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Schämt ihr euch nicht für eure Lust?

Naiv
ich glaube, ich bin in dieser Hinsicht relativ naiv unterwegs. Ich unterstelle erst einmal gar nichts. Und ich interpretiere auch nicht jede Anwandlung als sexuell gesteuert... ok wenn natürlich offensichtlich die Hand am Gemächt, dann ok, geht es auch an mir nicht vorbei... aber sonst ... bin ich da blind für.
***ty:
Und ich interpretiere auch nicht jede Anwandlung als sexuell gesteuert.

Das tue ich auch nicht. Ich werde auch ganz bestimmt nicht täglich sexuell belästigt, bedrängt oder provoziert. Ich habe auch nicht irgendwann angefangen, mich zu fragen, ob der eine oder andere sexuelle Gedanken hat, während er mich mustert. Man muss nicht danach Ausschau halten, man wird irgendwann, als Frau spätestens mit 14 oder 15 ungefragt und unfreiwillig darauf aufmerksam, in dem Moment, wo man belästigt wird.

Die Frage hier im Thread in dieser Weise zu stellen, verdreht die Täter-/Opferperspektive total. Letzlich geht es nämlich um sexuelle Belästigung. "Man muss sich seiner Lust doch nicht schämen" lenkt völlig von dieser simplen Tatsache ab.

Nochmal: Wenn Lust aufkommt, gibt es keinen Grund, sich zu schämen. Nur die Konsequenz dieser Feststellung kann nicht sein, dass man seiner Lust in jedem Moment auch nachgeben darf. Weil es doch so viel wichtiger und förderlicher wäre, seine Gefühle nicht zu unterdrücken, schon gar nicht, nur weil andere sich schämen könnten.

Ich fühle mich beschämt, wenn ich sexuell belästigt werde. Und nicht, weil ich meine Lust unterdrücken würde, sondern weil Lust bei mir nicht in jeder Sekunde vorhanden ist, und weil sie einen Partner braucht, den ich mir selbst aussuche.
Lust und Sex
haben nicht immer etwas miteinander zu tun. Ich habe Lust auf Kino, ich habe Lust auf Essen, ich habe Lust auf Sex.
Hier wird die Definition Lust auf Sex und Belästigung reduziert, dieses Wort bedeutet aber so viel mehr und Schamgefühl wird immer von außen erzeugt. Scham entsteht dann, wenn von außen der Impuls dazu kommt. Und je nachdem wie stark diese Prägung irgendwann war, ist das Schamgefühl ausgeprägter oder eben nicht. Ich persönlich fühle mich nicht als Opfer, wenn mich ein Mann ansieht und er jetzt im sexuellen Bezug Lust empfindet. Die Frage ist, wie Frau damit umgeht. Und ich bin Frau genug, um damit umgehen zu können! Auf die eine oder andere Weise je nach Situation.
Svety
Ich persönlich fühle mich nicht als Opfer, wenn mich ein Mann ansieht und er jetzt im sexuellen Bezug Lust empfindet.

Nein, sicher nicht als Opfer. Aber je nach Situation als Belästigte.
Und zwar als eine, die ihm ggf. mal den Kopf zurechtrückt, daß er mich (und/oder andere) gefälligst in Ruhe lassen soll.

Persönliche Freiheit endet da, wo die der anderen Person beginnt!

Es ist mir egal, ob ich "Objekt der sexuellen Begierede" von egal wem bin - solange ich damit NICHT konfrontiert werde, wenn ich NICHT damit einverstanden bin.

Und das fängt schon beim Angaffen an!
Wenn frau deutlich signalisiert, dass es ihr gefällt, kann er ja weitergucken. Ansonsten möge er sich bitte für den Fliegendreck an der Wand oder im Sand interessieren.

Und auch einverständlich gilt das nur, wenn keinerlei unbeteiligte Dritte damit ungefragt konfrontiert werden.

Nacktheit an sich ist nicht schambesetzt für mich. Daß ich nicht mit Kollegen in die Sauna gehe, liegt daran, daß ich einfach grundsätzlich irgendwelche sexuellen Konnotationen verhindern möchte - in unserer Gesellschaft ist nunmal auch mental Nacktheit und Sexualität eng verknüpft.

Und für Lust muß sich auch niemand schämen. Aber durchaus für seinen Umgang damit (siehe oben!).
****he:
Ich fühle mich beschämt, wenn ich sexuell belästigt werde.
Ich glaube, damit kommen wir der Ursache näher. Scham entsteht nach meiner Meinung durch Machtgefälle. Und das entsteht, wenn ich mich nicht wehren kann, z.B. durch Gedanken oder Phantasien Anderer, denen ich nicht ausweichen kann.
*****e73:
in unserer Gesellschaft ist nunmal auch mental Nacktheit und Sexualität eng verknüpft
Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass Sexualität eine gewisse Nacktheit voraussetzt. Die Verknüpfung ist nicht in beide Richtungen gleich.

Mir geht es darum, der Scham auf die Spur zu kommen und ich freue mich über die konstruktiven Inputs. Ich beobachte hier beim Beispiel der Sauna-Situation zwei hauptsächliche Varianten:
  • A. Frau empfindet Scham aufgrund belästigender Blicke und begründet vermuteter Gedanken, welche sie zum Objekt machen.
  • B. Mann empfindet Scham, weil Frau ihn "erwischt" und mit Blicken oder Worten zurecht weist, ihn moralisch "entblößt".

In beiden Fällen entsteht Scham durch das momentane Machtgefälle. Sehe ich das richtig?
Selene73
Na da bin ich ja glücklich, dass du meinen Satz
"Auf die eine oder andere Weise je nach Situation" weiter ausgeführt hast.
Bei deinem letzten Absatz bin ich nur soweit deiner Meinung, dass ich sage... es soll sich der schämen, der anderen die Lust versagt... so wird nämlich auch ein Schuh draus.. wo hier die Grenzen sind ist ein anderes Thema!

Und hhtyp
Erkläre mir bitte ... vermutet begründet.... das ist nämlich genau das Problem... ich würde sagen entweder vermutet oder begründet.
********_Dom Mann
41 Beiträge
Schämen!?
Ich denke das in der Fragestellung schon ein kleiner Denkfehler ist. Für die Lust schämen heißt für mich, wenn sie/er im Bett abgeht wie ne Rakete und sich hinterher dessen schämt. Aber in der Öffentlichkeit die eigene Geilheit zurück zu nehmen, um andere nicht zu belästigen, würde ich nicht Scham nennen. Das ist Rücksichtnahme, ich möchte auch nicht in ein Restaurant gehen und neben mir ficken sie wie wild auf den Tischen und ich bekomme etwas "Sahne" als Proteinzulage auf mein Essen. Wenn ich sowas möchte gehe ich in entsprechende Clubs oder Saunen. Nur weil ich Lust habe, muss es meinem Umfeld ja nicht ähnlich gehen. Umgekehrt gilt das Gleiche. Aber es gibt da ja auch noch ne andere Problematik dahinter, es werden meistens Männer sein die Glauben sie müßten ihren Penis als das Geschenk der Menschheit jedem unter die Nase halten (ok Frauen haben ja auch keinen, aber es geht ums Prinzip^^). Auch sind Männer wohl die Gruppe in unserer Gesellschaft die ihre Lust ohne Grenzen ausleben, siehe Vergewaltigungsstatistiken (ja auch Frauen können sowas, tun es aber seltener). Ich denke die Grenzen verschwimmen da ganz schnell und man sollte seine eigene Lust in den entsprechenden Bereichen ausleben oder das Prickeln an bestimmten Orten genießen.

Nur so, ein Großteil der sexuellen Scham kommt aus dem Bereich Kirche. Sex ist ja nur zur Vermehrung und dient nicht der Lust. Die Lust ist böse! Manchmal bin ich echt erstaunt, wie sehr der Glaube aus dem Mittelalter auch noch Auswirkung auf unser heutiges Denken hat.

In diesem Sinne sollte der kleine Freund (manchmal auch bösartig (denkt dabei an ungewollte errektionen zum falschen Zeitpunkt)) immer schön bedeckt bleiben im "normalen" Leben!!
Vermutet oder begründet - wir sind hier nicht vor Gericht.

In diesem Thread geht es um sexuelle Lust, nicht um die Lust auf Schokolade oder einen Spaziergang. Und ich spreche nicht von hypothetischer Lust, die ich jemandem unterstelle, sondern über die, die ggfs. da ist.

***yp:
A. Frau empfindet Scham aufgrund belästigender Blicke und begründet vermuteter Gedanken, welche sie zum Objekt machen.
B. Mann empfindet Scham, weil Frau ihn "erwischt" und mit Blicken oder Worten zurecht weist, ihn moralisch "entblößt".

Scham, beim Erwischtwerden - wobei auch immer - ist doch ein sehr gesundes Gefühl und ein prima Gradmesser für das eigene Fehlverhalten. Wenn er sich also fürs Erwischtwerden schämt, hat es weniger eine Machtkomponente, als wenn er sich dafür schämt, zurechtgewiesen zu werden. Das sind zwei unterschiedliche Siutationen.

Wenn ich einen dummen Fehler mache und mich jemand durch Kritik darauf aufmerksam macht, könnte ich auch einfach sagen "Oh, Entschuldigung, da hab ich einen Fehler gemacht." Schon gibt es überhaupt keinen Grund mehr, sich zu schämen. Und wenn nötig "Sie brauchen mich jetzt aber wirklich nicht weiter anzuschreien, ich habe mich ja bereits entschuldigt." Damit kann man das Machtgefälle wunderbar wieder ins Lot bringen.

Ganz auf der Strecke bleibt bei diesem Saunabeispiel die Scham dafür, dass er Lust empfunden hat. Weil es albern ist, das überhaupt als These aufzustellen. Niemand muss sich für Gefühle schämen, allenfalls für das, wie man ihnen nachgibt und sie ausdrückt. Das Recht auf Lust entbindet nicht von der Pflicht, diese nur gesellschaftsverträglich auszuleben. Einem Pädophilen gestatten wir das Ausleben seiner Lust schließlich auch nicht. Darüber regt sich keiner auf. Meine Integrität ist aber ebenso schutzbedürtig, wie die von Kindern, der EINZIGE Unterschied ist, dass der Gesetzgeber bei einem Erwachsenen voraussetzt, dass der seine Interessen zunächst selbst erklären und vertreten kann.
Klar
Und sollten wir irgendwann dieses Problem lösen können und eine, für alle zur Zufriedenheit ausfallende Lösungsformel finden, ist uns der Friedensnobelpreis sicher.
*********unchy Mann
2.827 Beiträge
Ich schäme mich nicht für meine Lust. Ich gehe seit ich denken kann in die Sauna oder zum FKK, und da tauchen auch sehr selten "Lustgedanken" auf.

Ich denke auch das die meisten Leute unter uns durchaus in der Lage sind ihre Lust und das ausüben ihrer Lust auch zügeln können, wenn der Kopf "normal" denkt, bzw wenn es für geboten erscheint.

Lust ist ja immer vorhanden und kann auch durchaus in der Öffentlichkeit ausgelebt werden. Warum suchen sich denn Paare genau diese Orte in der Öffentlichkeit um ihre Lust auszuleben?

Wenn eine Mensch seien Hemmschwelle einmal überschritten hat ist ihm auch egal bzw er hat keine Hemmungen mehr seine Lust auszuleben. ergo- schamlos-

Frei nach dem Motto ist der Ruf erst ruiniert lebt sich völlig....

Problematisch wird es dann erst wenn dieses Lust ausleben zu grenzüberschreitenden Handlung führt. *g* bzw andere Leute sich bedroht fühlen, da ja auch jeder ein anderes Schamgefühl besitzt.

Die Lust ist doch etwas schönes, menschliches etwas gesundes bringt uns Spass warum muss man sich dafür schämen?
Ich kann die manchmal auch schwer unterbinden wenn sie auftaucht! nur damit umgehen sie steuern, aber ehrlich gesagt drängt mich diese Lust gegen meinen Willen in eine bestimmte Richtung und dann kommt so ein kleiner Schamgedanke in mir hoch..

Scham ist ja so eine heikle Geschichte in unserer Gesellschaft und wenn ich so Revue passieren lasse dann ist es schon so das ca. 60-70 % der Menschen sich schämen oder sich nicht trauen, ihre Sexualität auszuleben oder ihre Lust zu genießen. (klar Joy spricht eine andere Sprache )
Oft herrscht nur die pure verschämte Lust in Ihnen, die auch immer Konflikte in der Partnerschaft oder in der Gesellschaft in der sie sich bewegen Problem bereitet. (Beispiel Sauna)
Ich muss wiederholen...
Ich schäme mich meiner Lust nicht - und ich habe oft welche - auch an Orten an denen das Ausleben der Lust nicht angebracht ist, z.B. in der Vorlesung oder im Kino.

Ich gehe der Lust dann selbstverständlich nicht nach, da es Anderen gegenüber respekt- und rücksichtslos wäre - selbst wenn sie nicht das tatsächliche "Lustobjekt" sind, könnten sie sich so fühlen. Viele Menschen (mich selbst eingeschlossen) würden es wohl als übergriffig empfinden, wenn man der eigenen Lust in ihrem Beisein einfach nachkäme.
Niemand möchte sich schließlich ungefragt zum (vermeintlichen)Lustobjekt eines anderen "degradieren" lassen, denke ich.

Ich finde nicht, dass man sich seiner Lust schämen sollte. Aber wenn man völlig triebgesteuert die Gefühle anderer außer Acht lässt und seiner Lust rücksichtslos nachgeht - dafür sollte man sich meiner Meinung nach schämen!

Ich erinnere mich noch gut daran als ich 15 war und sich ein Mann am helllichten Tag im Bus in der Reihe hinter mir einen runtergeholt hat - dass er damit andere belästigt und junge Kinder (nein, damit meine ich nicht mich selbst) damit konfrontiert hat, interessierte ihn einfach nicht.

Solche Menschen sind in meinen Augen Exhibitionisten, ob soetwas in der Sauna passiert oder im Bus, spielt doch keine Rolle.
Es gibt keinen Grund sich seiner Lust zu schämen...
Aber allen Grund, sich nicht immer und überall seiner Lust hinzugeben.
Nämlich immer dann, wenn ich dadurch annehmen kann, anderer Menschen Wohlbefinden in meiner direkten Umgebung zu beeinträchtigen.
*****ros Mann
116 Beiträge
Schämen Nein
Schämen? Nein Warum? Lust ist etwas natürliches, aber auch etwas intimes, privates. Und entsprechend soll aus Respekt vor den Mitmenschen gehandelt werden.

An öffentlichen Orten (Sauna, FKK,..) wo nackig sein dazugehört, muss man sich seiner Lust auch nicht schämen. Ein entsprechendes verdecken ist jedoch ein absolutes Muss. Auch wenn die Lust durch die Entspannung entstanden ist gehört sie diskret verborgen. Die Mitmenschen kennen den Grund der Lust nicht und können sich dadurch belästigt und gestört fühlen.

Ein no-go ist an diesen Orten zu gaffen und dann eventuell auch noch seine Lust zu zeigen. Die Menschen dort wollen sich entspannen und die Zeit genießen und nicht als Gaff-/Lust-Objekt herhalten.

Und im privaten erotischen Rahmen? Gibt es sowieso keinen Grund sich dafür zu schämen und die Lust zu verbergen. Hier gehört sie dazu und ist auch gewünscht.
"Rücksichtnahme" heißt das Zauberwort und zugleich eines der seltensten Begrifflichkeiten mittlerweile in der Umsetzung im alltäglichen Miteinander. Die eigenen Bedürfnisse werden über die der Anderen gesetzt, weil man sich für besser, schöner, bedeutender oder cooler als die Anderen hält. Ich fürchte hier ist Hopfen und Malz längst verloren.

Ich schäme mich nicht meiner Lust, aber ich schäme mich fremd für die Rücksichtlosigkeit der Spassgesellschaft.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Herrje, er soll die unfreiwillige Erektion in der Sauna nicht verstecken, weil er der "pöse Pube" ist, der sich gefälligst seiner Lust zu schämen hat, sondern aus Rücksicht auf die Privatsphäre - seine eigene und die der Andern.

Vergleichbar vielleicht mit mitangehörten Handygesprächen: Die geäußerten Inhalte an sich sind seltenst verwerflich - sie gehn' bloß keinen was an.
sich seiner Lust schämen
ich schäme mich nicht wegen meiner Lust da ich lustgetrieben bin.
Wenn man beim Saunagang oder beim FKK eine Erektion bekommt geht die Welt .

Da ich öfters nackt bin kann diese öfters passieren und ich habe es überlebt..
Schämen?
Nein. Warum?
In meinem Alter braucht es - mit Ausnahmen - mehr als nackte Haut oder einen schönen Körper, um eine Erektion auszulösen. Passiert es trotzdem, ist es nicht Scham, was mich dazu bringt, die Erektion zu verbergen, sondern Rücksichtnahme.
Nicht jede Frau versteht einen sichtlich erregten Big Dick als Kompliment.
Und davon abgesehen suche ich und nicht mein Schwanz mir die Frauen aus, die das als Kompliment auffassen sollten. 😉
*********sicht Paar
2.599 Beiträge
Wir saßen vor kurzem mit 5Paaren auf einer Geburtstagsfeier zusammen. Kennen uns sehr lange, alle etwa im gleichen Alter.
Jemand erzählte einen Witz über einen Exhibionisten.
Daraufhin sagte eine Frau : Mir hat sich auch schon einer gezeigt, das war widerlich.
Es stellte sich während des weiteren Gesprächs heraus, dass JEDE in ihrer Jugendzeit solch ein Erlebnis gehabt hatte, sexuelle Belästigungen sowieso, vom tätschelden Chef bis zum Grabscher in der Kneipe oder dder Schubberer in der vollen U-Bahn.
Mir wurde da erst richtig klar, in was für verschiedenen Welten Männer und Frauen leben, wie unterschwellig bedrohlich das alltägliche Leben von Frauen Wahrgenommen werden kann.
Deshalbhatte auch keine der Frauen, obwohl sie alle in vertrauensvollen, langjährigen Partnerschaften leben, es für wichtig gehalten, es ihren Partnern zu erzählen.
Das hat mich sehr erschüttert, vielleicht sollten sich einige der "so schlimm ist das doch nicht-Fraktion" das mal durch den Kopf gehen lassen.
Ob ein Verhalten eine Belästigung oder schlimmer ist, bestimmt nicht der Belästiger, sondern die Belästigte.
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
Trotz aller Freizügigkeit gibt es eine alte Konditio­nierung, welche Lüsternheit als sündhaft ansieht. Es gilt inzwischen als moralisch unbedenklich, sich seiner Nacktheit z. B. in der Sauna oder einem Nacktbade­strand nicht zu schämen, es stößt jedoch auf Ableh­nung, in der gleichen Situation „schamlos“ sexuelle Erregung oder sexuelles Interesse, und sei es, durch Blicke, zu zeigen. Lust hat nach unserer gesellschaft­lichen Norm unter Kontrolle zu bleiben. „Man“ zeigt sie nicht.

Wo ist denn da eine wiedersprechende Norm?

Aus dem Post zeigt sich doch nur, dass der TE den Unterschied zwischen Nacktheit und Erotik im Kopf nicht getrennt bekommt. Nacktheit ist ein unbekleideter Zustand, keine sexuelle Aufforderung.

Lieber TE: alles mal dort lassen wo es hingehört und bitte mal nicht wild durcheinander würfeln und seinem Selbstverwirklichungsdrang immer und überall nachgehen wollen. Und wenn es jemanden stört mit dem Finger drauf zeigen und Spassbremse rufen. (Im übertragenen Sinne, spassbremse wird selten gerufen)

Nacktheit ist in gewissen gesellschaftlichen Situationen durchaus unerwünscht (Büro, Restaurant, Straße...) da ist niemand "nacktheitsfeindlich". Nacktheit ist in gewissen gesellschaftlichen Situationen sehr gewünscht (Sauna, FKK) da ist niemand "kleiderfeindlich". Und so ist es auch mit der Lust. Natürlich darf sie jeder haben, aber man sollte sie seiner Umwelt nicht in den unpassenden Gelegenheiten unter die Nase reiben. Das ist nicht "lustfeindlich" sondern sozial angemessenes Verhalten.

Willst du deine Latte beim saunieren ungehemmt zu schau tragen, nutze doch einfach die Sauna in einem Swinger Club. Ist ja nicht so, dass sich da nix kombinieren ließe.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ich sehe eine Trennlinie zwischen einem nackten Mann und einem nackten Mann mit einem Ständer.

Ersterer ist in der Sauna und im sonstigen FKK-Bereich natürlich normal, Zweiterer steht hier zur Diskussion - exemplarisch für den Umgang mit der Sichtbarkeit von Lust in einem Umfeld, das daran kein von vornherein impliziertes Interesse hat.

Und es ist augenscheinlich so, dass der Ständer - also sichtbare Lust - zum Aufreger wird, während Nacktheit kein Problem ist.

Also ein Unterschied zwischen "Nacktheit" und "Erotik". Konsens scheint bis hierher zu sein, dass "Lust" nicht schambehaftet, aber Privatsache bleiben soll.

Jedenfalls dem kann ich mich anschließen.
*****nda Frau
127 Beiträge
Aus diesem Blickwinkel fällt es mir als Frau, der es viel leichter fällt Lust zu verbergen, natürlich schwer etwas zu sagen.
Ich habe erst einmal erlebt das ein Mann ungewollt einen Ständer in einer "unpassenden" Situation bekommt. Da war ich 23 und im Krankenhaus tätig und mußte den älteren Herren waschen. Es war ihm furchtbar peinlich. Ich hab nur gesagt "ich fühle mich geschmeichelt, aber wir müßen das hier jetzt ganz einfach zu Ende bringen. Machen Sie sich nix draus". Er war erleichtert das ich nicht schreiend weg gerannt bin und ich war erleichtert das er weitere Annäherungsversuche unterlassen hat.

Ich hab das Gefühl die meisten Männer können den Ständer doch ganz gut steuern. Wie sie das machen weiß ich nicht. Aber ich würde mich von einem Ständer in der Sauna nicht belästigt fühlen solange das sonstige Verhalten den Umständen angemessen bleibt. ICh weiß eben nicht wie gut sich das im Einzelfall kontrollieren lässt und sehe es einfach als spontane Reaktion des Körpers. Wenn es bei mir glitzert muß ich ja nur die Beine zusammenhalten *zwinker*
Liebe @vespertine10,

ich fürchte, ich habe mich nicht verständlich genug für dich und einige andere Teilnehmer artikuliert. Es geht mir nicht darum, dass ich in der Sauna meinen Trieb ausleben möchte, sondern darum, das Phänomen Scham zu hinterfragen und zu ergründen. Dabei propagiere oder postuliere ich überhaupt nichts, sondern versuche mich dem Thema neutral zu nähern.

Die Sauna ist hier lediglich ein Beispiel. Vor 150 Jahren war eine nackte Wade in der Öffentlichkeit schon ein Stein des Anstoßes. Hier hat sich die gesellschaftliche Einstellung grundsätzlich gewandelt. Aber eine gesellschaftliche Norm wird lange nicht von jedem Individuum mit getragen.

Ich habe im EP zwei Threads erwähnt, in denen verschiedene Aussagen von den User/innen gemacht werden, die durchaus nicht den gleichen Tenor haben. Da gibt es Menschen, die sich einfach für ihren (nackten) Körper schämen, aus welchen Gründen auch immer, und daher jegliche Situation (Sauna, FKK) meiden, in denen sie den Blicken fremder ausgesetzt sind. Es gab sogar schon Threads, in denen thematisiert wurde, dass sich jemand vor dem/der Partner/in geniert.

Auf der anderen Seite berichten Beiträge von sexuellen Phantasien in der Sauna, obwohl diese dort nach allgemeiner Auffassung nicht angebracht oder erwünscht sind. Und allein die Vorstellung, jemand könne sexuelle Phantasien in der Sauna entwickeln (auch ohne sie zu zeigen), verunsichert manche Besucherinnen.

Es gab bisher sehr viele Beiträge in diesem Thread, die hilfreich waren, dem Phänomen Scham näher zu kommen. Dafür bin ich dankbar. Wenig hilfreich in der Annäherung sind jedoch platte Aussagen wie „ich schäme mich nicht für meine Lust“ oder „geh doch in einen Swinger Club.“ Ich habe bewusst keine Umfrage gestartet, sondern möchte eine Diskussion über ein Thema anregen. Dafür sind persönliche Anwürfe oder ein Infragestellen des Themas an sich wenig hilfreich.

Ich muss allerdings auch einräumen, dass ich in meinem ursprünglichen Text das Thema etwas ausführlicher eingeführt hatte, auf Anregung einer Moderatorin den Text jedoch gekürzt habe, weil längere EPs nach ihrer Erfahrung nicht zu Ende gelesen würden. Recht hatte sie. Es scheint sogar schwer zu sein, bis zu den gestellten Fragen zu lesen und darauf Bezug zu nehmen.
Lieber TE...
Wie können Mann und Frau mit dem Widerspruch zwischen Scham und Erregung umgehen, ohne dabei Konfrontation entstehen zu lassen?

Indem sie ihre Erregung für sich behalten, sie als etwas Privates bzw in bestimmtem Rahmen Unpassendes wahrnehmen.
Dadurch können Konfrontationen vermieden werden.

Ist es richtig, Scham bezüglich des eigenen Körperszugunsten von Selbstwertgefühl abzubauen, andererseits Schamschwellen bezüglich gesunden Lustempfindens zu errichten?

Ich persönlich sehe keinen Grund dafür "Schamschwellen bezüglich gesundesn Lustempfindens zu errichten", im Gegenteil. Lust ist etwas natürliches.
Allerdings steht der Umgang damit auf einem anderen Blatt - hier gilt es, die Rechte der anderen Anwesenden nicht zu verletzen.

Die Tatsache das z.B. ein Mann eine Erektion bekommt, finde ich nicht verwerflich - wie er damit umgeht, das ist doch der Knackpunkt.

Vielleicht definierst du, lieber TE, nocheonmal konkret, wie du "gesundes Lustempfinden" definierst bzw was für dich alles dazugehört?
Nacktheit ist ein unbekleideter Zustand, keine sexuelle Aufforderung.


Wie wahr! Nacktheit ist eigentlich ein sehr "unschuldiger" und natürlicher Zustand. Mit der Kleidung befreien wir uns von auch von gesellschaftliche und sozialen Zwängen und Aussagen, von sozialem Status - das kann sehr befreiend sein.
Nackt sind wir alle gleich (der einen schlanker, der ander korpulenter vielleicht) zumindest physisch. Wir sind gleichzeitig "ungeschützt", erst die Gedanken die damit einhergehen unterscheiden uns. Wenn gleichzeitig sexuelles Erregtsein in offensiver Weise mit der "Schutzlosigkeit" des Anderen kollidieren - dann wird es problematisch.

Einfach mal Nachdenken!
*********lich Frau
2.266 Beiträge
@BlackSunlight
Richtig! Da bin ich ganz bei Dir! Aber "Rücksicht zu nehmen" heißt ja dann im Umkehrschluss eben nicht, mich zu schämen - sondern ganz einfach, respektvoll mit meinem Umfeld umzugehen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.