Das Wort -sexeln-

Das Wort "ficken" ist für mich ja auch eines der vulgärsten Varianten und würde den Typen für mich sofort ausschließen, aber es gibt doch bestimmt noch neutrale, weniger obszöne (vielleicht auch schöne, wohlklingende) Wörter.
Aber "sexeln" ist für mich nichts halbes und nichts ganzes, klingt für mich irgendwie schwammig.

...kommt das Wort "sexeln" aus der Bild-Zeitung. Da hab ich es in den 1990ern zum ersten Mal gelesen und fand es schon beim ersten Anblick total widerlich. Dabei hatte ich damals noch nicht mal Sex. So eine Wortschöpfung wäre für die Bild auch nicht untypisch. Müsste man echt mal nachverfolgen.

Ich benutze es nicht und finde "ficken" völlig ok. "Bumsen" hat was Degradierendes, "pimpern" auch in Kombination mit einem Klemmi-Eindruck. "Vögeln" sag ich gern, wenn "ficken" gerade unangemessen ist. "Miteinander schlafen" ist Bravo-Slang, "Liebe machen" find ich auch unpassend und da muss ich immer an dieses Lied denken ("Lass uns schmutzig Liebe machen...").

Aber "sexeln" ist für mich tatsächlich am allerschlimmsten.

Dachte, "sexeln" ist ein Mix aus "sex" und "texten"...

mustard

= Sexting

Macht man per Messenger ( WhatsApp und Alternativen).

gibts scho gaaanz looong in Bayern.
Und i find des Wort fui scheeena wia Vegln...

Bin jo a koa Vogl need..

... dieser Ausdruck richtiges BILD Zeitungs Niveau!!!!! Wenn mir jemand eine Mail mit diesem Wort schreiben würde wäre das ein K.O. Kriterium zeugt für mich von Niveaulosigkeit und minimaler Bildung!!!!
Ich weis klingt Hart ist aber so.

Mag das Wort auch nicht, allerdings ist die Bildzeitung noch weit niveauloser als das Wort "sexeln". Wenn mir das Wort begegnete, schmunzelte ich, aber es wäre noch lange kein Ausschlusskriterium; so wichtig ist mir das Wort nicht.

Wie geschrieben das ist hart aber wer so ein Wort benutzt der macht auch Urlaub mit dem Fußballverein auf Mallorca.

Krasses Weltbild, was Du da hast. Und so völlig unvoreingenommen!


Ich hab dieses "sexeln" in meinem Wortschatz. Nicht häufig. Und ich würde Dich auch nicht fragen: "Duhuuuu, wollen wir sexeln?" Aber hier im Forum würde ich eben eher von "Sexeln" als von "Geschlechtsverkehr haben" oder "Liebe machen" schreiben. Ist nun mal so.

Und sorry, dass ich Deinen Vorurteilen nicht gerecht werden kann - weder habe ich mir jemals eine Bildzeitung gekauft, noch bin ich der "mit dem Kegelverein oder sonstwas am Ballermann"-Typ.

Das hat nichts mit Voreingenommen zu tun, es kann von mir aus jeder dem das Wort gefällt ( auch das Wort Liebe machen hat für mich den gleichen Stellenwert) benutzen aber bitte nicht bei mir oder zu mir.
Ich habe auch nichts gegen Fußballvereine oder Kegelvereine ich kann blos weder mit dem einen noch mit dem anderen was anfangen. Ich möchte auch noch hinzufügen das frei nach Friedrich dem Großen jeder nach seiner Fasson glücklich werden soll!
Wer BILD lesen möchte, und sich in der '' Schinkenstraße,, wohlfühlt dann soll er das. Ich kenne Mallorca und weis das die Insel nicht nur aus ''Ballermann,, und '' Katzenberger" besteht.
Wue geschrieben ubd nochmals zum Schluß erwähnt ich bin recht Tolerant.

Ja, klar das strotzt natürlich nur so von Toleranz und völliger Unvoreingenommenheit!

Iss klar

wer eine solch eingeengte Schubladensicht hat, wird natürlich keine Beweggründe verstehen, warum genau dieses Wort richtig sein kann im entsprechenden Fall. Synonyme entstanden nicht einfach so. Wären sie nicht sinnvoll, gäbe es diese nicht. Sexeln ist bestimmt kein besonders gelungenes Synonym, aber es kann durchaus Distanz zur Liebe ausdrücken. Liebe machen halte ich für total verfehlt, wenn Sex zwischen (noch sich) Fremden stattfindet.

Übrigens, ich habe 2 Studien hinter mir, bin seit dem 12.Lebensjahr Opern- und Theatergänger, Konzertbesucher und in keinem Verein. Zu glauben, dass jemand ein Idiot wäre, nur weil er die Möglichkeiten der deutschen Sprache ausschöpft, ist ein wenig einfach strukturiert, findest du nicht?

Das ich mit meiner Meinung auf Ablehnung stosse war mir klar! Nochmal zum besseren Verständnis: Ich halte niemanden für einen Idioten! Ich wollte nur damit Ausdrücken das dieses Wort für mich ich Betone für mich völlig daneben ist und total Bescheuert klingt.
Ja es ist für mich ein K.O. Kriterium es kann benutzen wer will wenn es Ihm/ Ihr gefällt. Aber es ist schwierg wenn man nicht den Mainstream entspricht und eine andere Auffassung hat.
Ich bin nicht ins Theater oder in die Oper gegangen, ich hoffe mal das Plato mit seinem Höhlengleichnis auch den Stellenwert von Oper und Theater hat.
So nun werde ich mal Schließen bevor das ganze hier Eskaliert. Trotzem schön andere Meinungen zu lesen und zu sehen was andere so denken.

ich das Wort Idiot verwende, dann deshalb, weil ich den Ursprung des Wortes aus dem Griechischen mitbedenke, wo es noch die Bedeutung Privatperson, Laie, einfacher Mensch hatte. Und ich beziehe das auch auf mich, weil ich nun mal auf vielen Feldern kein Fachmann sein kann.

Alle Wortvorschläge, die hier kamen, decken nicht das ab, was ich im trauten Kreis erlebe. Da ist nun mal sexeln eine annehmbare Alternative, wobei es für mich vollumfänglich für alles steht, was im Zusammenhang damit geschieht. Wörter wie vögeln, ficken, rammeln dagegen bezeichnen nur einen Ausschnit der erotischen Szenerie, sind sozusagen nur ein Mosaikstein erotischen Geschehens.

Für mich klingt "sexeln" verkleinernd, verharmlosend.

Und was ist dein Alternativvorschlag?

Aber Sex ist doch harmlos?

Harmloser Sex kommt mir ziemlich langweilig vor .

Es bleibt weiter festzustellen, dass alle Begriffe für "das Eine" oft hoch emotional besetzt sind. Das sollte ja eigentlich auch kaum wundern.

Interessant ist doch, HIER zu lesen, welche unterschiedlichen Gefühle der Begriff "sexeln" auslöst.

Da sollte man auch jemand schreiben dürfen, dass es ihn an Mallorca-Touristen und spießigen Kegelverein erinnert. Genauso soll jemand schreiben können, warum er diesen Begriff für absolut sexy und geil hält. Beides sind ganz legitime persönliche Urteile und natürlich stecken darin Verallgemeinerungen. Aber verallgemeinern wir nicht alle oft, um etwas plastisch zu bekommen?

Man muss sich doch nicht durch Verallgemeinerungen, seien sie auch noch so schräg, angegriffen fühlen.
Jemand, der eine konträre Meinung hat, lässt sich durch Bashing erst recht nicht vom Gegenteil überzeugen. Es darf auch nicht das Ziel sein, hier den anderen missionieren zu wollen.

Aber die individuellen Beweggründe für oder gegen den Gebrauch dieses Wortes zu verstehen, könnte doch aufschlussreich sein und es könnte eine Annäherung bringen, auch wenn man gegenteiliger Auffassung bleibt.

Die "sexeln" - Befürworter sind deutlich eine Minderheit. Sie sollten sich hier dennoch trauen dürfen, ihre Begriffsdefinition und warum dieser Begriff für sie eine positive emotionale Färbung hat, zu benennen.

Die Befürworter sollten es aber auch tolerieren, wenn andere den Begriff z.B. für grottendumm halten oder ihn schlicht gar nicht verstehen.

Entscheidend für die Diskussion beilbt die Frage nach den Beweggründen und dem Warum.

Gänsefleisch so een bissschen waida sächseln?

Meiner Meinung nach ist es ein himmelweiter Unterschied, ob Mann den Begriff als "grottendumm" bezeichnet oder denjenigen, die ihn verwenden, Niveaulosigkeit und BILD-Zeitungsniveau unterstellt.

ich erinnere nicht, diesen Begriff vor Jahren fast schon inflationär benutzt zu haben - in dem Irrglauben, ihn erfunden zu haben und damit auf beträchtlichen Widerstand gestoßen zu sein.

Auch ich assoziiere damit etwas spielerisches im Gegensatz zu den vulgäreren Begriffen.

Heute sage ich beispielsweise im Club auch eher "Wollen wir spielen gehen?" Als "Boggssufiggn?"

Aber jede/r so, wie er/sie mag

hältst Du es für richtig, dass bestimmte Menschengruppen in die Pfanne gehauen werden, nur um den Ekel vor diesem Wort auszudrücken? Mir hat gerade neulich eine FS-Sendung deutlich gemacht, wie verräterisch Wörter sind. So kann man sich gut vorstellen, was der Wortgebraucher denkt. Oder vermuten.

Wenn man sexeln nicht mag, ist das zu verstehen. Aber das muss man nicht irgendwen abwertend öffentlich begründen.

Je nach Geschmack wird sicher auch das Niveau der Bild-Zeitung ganz unterschiedlich beurteilt werden. Tatsächlich aber scheint es maßgeblich die Bild gewesen sein, die den Begriff "sexeln" erstmalig einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte, wie SnowwhiteSecret nachvollziehbar ausgeführt hat. Es erscheint auch plausibel, denn die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands verzichtet nicht nur komplett auf vulgäres Vokabular, sondern benutzt für den Sexualakt gerne Umschreibungen, die niemand anstößig findet.
Nett, das mit der scheinbaren Erfinderin. Für dich hat der Begriff also in erster Linie etwas Spielerisches. Heißt spielerisch hier vielleicht auch mit offenem Ausgang wie bei jedem Spiel?

Wir sollten doch wissen, dass die genannten Gruppen reine Konstrukte in unseren Köpfen sind. Oder glaubst du, eine Gruppe deutscher fussballspielender Mallorca-Urlauber unterscheidet sich im Gebrauch des Wortes "sexeln" von einer vergleichbaren Gruppe Sylt-Urlauber? Mangels statistischer Untersuchungen bleiben da nur Hypothesen, die man auch als Vorurteile bezeichnen kann.

Natürlich sagen solche Aussagen dann mehr über den Verfasser und dessen Befindlichkeit hinsichtlich des Wortes "sexeln" aus, als über die so genannten Gruppen, die real eher nicht existieren. Es geht also mehr um das Verwenden allgemein verständlicher Bilder in unseren Köpfen, nicht um reale Gruppen. Mit Bildern lässt sich die eigene Meinung oft erst plastisch zum Ausdruck bringen.

Das absurde Zerrbild des Mallorca-Urlaubers, der sich fettwanstig gröhlend am Ballermann aus Plastikeimern besäuft und dabei die Bild-Zeitung zum Schutz über den Sonnenbrand legt, kennen wir alle. Und auch wenn wir ganz genau wissen, dass dieser Typ allenfalls zu einer verschwindend kleinen Minderheit zählt, so sehen wir ihn merkwürdigerweise meist als den "typischen deutschen Mallorca-Urlauber".

Wir sollten aber auch beachten und nicht vergessen: Der kritisierte Verfasser bezeichnet sich selbst als Mallorca-Urlauber und in seiner Selbsteinschätzung als tolerant. Kann man glauben oder nicht, aber es ist ebenso seine Aussage.

Es sollte also hier weder um sogenannte politcal correctness gehen, noch Verächtlichmachung untereinander noch um Abwertungen des vermeintlichen Weltbildes anderer.

Das individuelle Für und Wider zum Gebrauch oder zur Ablehnung des Wortes "sexeln" ist hier das Thema. Da darfs auch schon mal zur Sache gehen, schließlich ist es offensichtlich eine emotionale Thematik.

Besser wäre es, wenn Einlassungen künftig mit den Worten begännen: Ich verwende sexeln gerne/ungerne/gar nicht, weil... Oder: Ich lehne den Begriff ab, weil... Auf die Begründung könnte eine Gegenrede mit Respekt vor der anderen Meinung erfolgen.

Mir fehlt hier jetzt immer noch die "Alternative" von Allen, die das Wort ablehnen, dessen Anwender lächerlich finden, etc. pp.
Es ist m.E. total einfach etwas abzulehnen, und einfach nur dagegen zu sein.
Ja, o.k., das Wort sexeln, für das ich mich als Befürworter geäußert habe, mag doof sein.
Ich bin ja lernfähig.
Ja, - also nein, das Wort "sexeln" ist doof.
Verstanden, einverstanden.
Aber was ist jezt die Alternative?
Ein Nein ohne Alternativvorschlag kann ich nicht ernst nehmen...

Gernot