Emotionen zeigen in Affären oder Freundschaft plus?

@*******elle:

Und das klingt ja auch wunderbar; total toll und schön - warum sollte es dann anders sein?

lurker:

Kommt auf die Dinge drauf an.....
Und was Sex anbelangt, darf das genau so jeder für sich halten, wie er/ sie mag....
Mir persönlich geben einmalige sexuelle Begegnungen nichts, sie machen mir auch keinen Spaß.... das wird auch nicht besser, wenn sich diese einmaligen Sachen dann mal aller paar Wochen/ Monate wiederholen ohne jeglichen darüber hinaus gehenden Kontakt dazwischen.... daher verzichte ich darauf gern.... wie ich schon sagte, ich mag es, wenn es sich entwickeln "darf" und Optionen bestehen..... inklusive der Option "Gefühl"

Dinge wie Ausgehen, Tanzen, an den See fahren mache ich doch auch lieber mit Freunden als mit Fremden....

Es war genau mein Argument, dass das jeder für sich halten darf, wie er will. wenn Du mein Zitat so aus dem Zusammenhang gerissen betrachtest, mag das zwar anders erscheinen, aber ich bin im Grunde genau Deiner Meinung.

Ich persönlich finde, Gefühle machen Affären immer nur kompliziert und zerstören sie letztendlich. Deshalb halte ich es so: Am besten gar keine aufkommen lassen. Sollte es doch mal passieren: Tunlichst die Klappe halten. Das wünsche ich mir übrigens auch von meinem Gegenüber! Ich finde auch nicht, dass eine Affäre der richtige Platz für Gefühle ist. Die gehören in Beziehungen.

Ich spreche aber niemandem eine andere Lebensweise ab! Ich habe nur festgestellt, dass es für mich nicht funktioniert bzw. ich das nicht möchte!

Ich denke, dass es schwer ist Gefühle dabei zu kontrollieren und wenn es passiert, macht es das ganze Konstrukt nur noch schwerer .

Wir sind in unserem diesbezüglichen Denken und Handeln nicht so frei , wie wir glauben. Anerzogen und erlernt sind hinsichtlich der Ausrichtung unserer intimen Kontakte, lediglich die dem jetzigen Zeitalter entsprechenden soziokulturellen Standards der klassischen Liebesbeziehung .
Auf Ideen wie Freundschaft Plus oder Polyamorie kommen Pubertierende erst mal gar nicht. Darin liegt für mich etwas Versöhnliches . Das macht mir Hoffnung
Die Neigung , Beziehungsalternativen ohne Treue-Erwartung als gesellschaftsfähig und gleichrangig zur klassischen Liebesbeziehung zu bewerten , steht als Erstes in unmittelbarer Abhängigkeit zur kulturell -religiösen Prägung. Als Zweites dann in unmittelbarer Abhängigkeit zum Grad des Medienkonsums.
Ohne , dass ein junger Mensch immer und immer wieder diesen medial transportierten Begrifflichkeiten begegnen würde, würde sich auch die damit verbundene moralische Legitimation nicht bieten.
Natürlich hat es mit Profitinteressen zu tun, dass diese sexuellen Freiheitsbedürfnisse medial geschürt und moralisch reingewaschen werden. Das Gefühl zu vermitteln : " Sieh mal , das was ich gern mal hätte , nämlich exzessiv rumvögeln ohne jede emotionale Verantwortlichkeit, wird ja immer normaler , schau mal , wie viele das auch suchen ! " fällt doch nicht irgendwelchen Menschen ein, die aus Langeweile mal eben den Zeitgeist beeinflussen wollen, sondern Jenen, die ein kommerzielles Interesse daran haben.

Man stelle ja nur ein Angebot bereit und sei deshalb nicht anzuklagen ? Stimmt ! Aber das stimmt nur, wenn jeder Einzelne nicht die Fähigkeit verliert , kritisch und selbstkritisch zu hinterfragen, wo seine eigenen echten dbzgl. Bedürfnisse nicht durch die bloße Machbarkeit- durch das dementsprechende mediale Angebot beeinflusst wurden.

-Ich will , dass Menschen weiterhin wenigstens das Gewissen quält, wenn sie Heike nicht von Martina erzählen oder wenn Michael bitte zu akzeptieren hat dass Mittwoch Thomas dran ist und Freitag Harald.

-Ich will , dass Peter sich nicht der emotionalen Verantwortlichkeit entledigt, weil er Nicole , die sich in ihn verliebt hat, dazu gekriegt hat , das Etikett "Affäre" auf ihre Beziehung zu kleben, womit sie faktisch ihre Treue-Erwartung abgibt.

-Ich will , dass ihr es verdammt nochmal auch weiterhin möglichst schwer habt , in voller Verantwortung für die emotionale Unversehrtheit des Gegenüber im offenen ehrlichen Miteinander abzuklären, wie tief empfunden wird und woran der Andere wirklich ist.

• Ich will , dass sexuelle Freiheit weiterhin gelebt wird innerhalb von Grenzen, die die natürliche emotionale menschliche Verletzbarkeit schon sehr klar definiert-denn auch innerhalb dieses Rahmens ist schon sehr Vieles möglich(sonst wäre ich selber nicht hier aktiv)

-Ich will , dass gesellschaftliche Veränderung sich in den Grenzen einer Werteordnung vollzieht , die sich deshalb bewährt hat, weil sie am Wohle des Individuums orientiert ist und nicht deshalb stattfindet , weil man Märkte schaffen will , die einem nur individuelle Selbstverwirklichung vorgaukelt.

-Ich will, dass Menschen, die einmal zu viel auf verletzende Weise enttäuscht wurden, nicht weiterhin dem Irrtum erliegen, sie würden in Konstrukten wie Affäre, Freundschaft Plus oder offene Beziehung irgendeinen Schutz erfahren , nicht verletzt werden zu können . Die konzeptionelle Vorgabe dieser Beziehungsformen kann nicht auch nur ansatzweise einen echten Einfluss auf die tatsächlich empfundenen Gefühle nehmen. Aber sie kann das Grundproblem dieser Menschen, nämlich den Verlust der Vertrauensfähigkeit und somit den Verlust der Beziehungsfähigkeit, langfristig verschlimmern .

Pubertierende glauben auch, dass die Liebe und die Beziehung "ewig" dauern.

Aber das Leben von Erwachsenen ist in der Regel eins von "serieller Monogamie" - also, wenn die eine Liebe geht, kommt eine andere. Oder die eine Liebe muss gehen, weil eine andere kommt.

Von "Untreue" und heimlichen Affären nebenbei mal ganz zu schweigen. Nach dem Tod meiner (langjährig verheirateten) Onkels und Tanten kamen da so manche Geheimnisse ans Licht ...

Dass Menschen Alternativen dazu suchen, Alternativen, die ehrlich und respektvoll allen gegenüber sind, finde ich jetzt nicht so schlimm.


Da die Zensur der Medien in diesem Lande gegen die Verfassung verstößt, erledigt sich die Diskussion an dieser Stelle. Außerdem geht es in diesem Thread um etwas Anderes, nämlich um Gefühle in einer Affäre oder Freundschaft Plus.

Was das Thema angeht: ich finde es beruhigend, dass es die Diskussion um Gefühle in Affären und Freundschaften Plus gibt, das heißt, die Beteiligten nehmen Anteil und so völlig kalt und unverbindlich sind diese Sachen also dann doch oft nicht. Im Wort "Polyamorie" kommt die Liebe schon vor, das darf man also auch nicht mit so manchen anderen Dingen in einen Topf werfen.

Ich zeig meine Gefühle. Überwiegend war danach Schluß. Mal hab ich Distanz gewünscht, mal ist es ihr zuviel geworden. Das ist im ersten Moment verletzend, letzten Endes aber besser als Krampf und versteck spielen.
Freundschaft+ ist ein gewagtes Experiment.

@****er:


Schön getroffen. Dass Musik und Sex im Empfinden und Erleben gemeinsam sein können, ist überall auf der Welt den Menschen bewusst...
Gefühle haben wir alle in einer Affaire. Wer nicht dazu stehen mag: bitte.

es ist jetzt schon sehr viel zum lesen hier !
Einige aber auch .

Nachdem vergangenen Wochenende habe ich auch noch was beizutragen.

Eine für mich sehr deutliche Emotion ist es wenn ich beim zusammentreffen erkenne , mein gegenüber freut sich und die Augen beginnen zu strahlen.
Aber auch beim Sex ist für mich die gezeigten Emotionen wichtiger wie viel gelaber, wobei ich dem sog.
„ Dirty Talk.“ nicht abgeneigt bin.

Selbst bei einigen Personen die ich gut & lange kenne, habe ich immer wieder mal den Eindruck das das was sie sagen nicht ihrer Überzeugung entspricht –> sie lügen dir frech ins Gesicht . Deshalb reagiere ich eher auf die sogenannten nonverbalen Zeichen.

Das Schriftstellergen hat sich bei mir nicht entwickelt, deshalb eine Kurzfasssung.
Nachfragen erlaubt

Ich mag auch mit meinem Affären-/Freundschaft Plus-/sonstwas-Partner teilen was ich empfinde . Es muss ja nicht die ganz große Liebe sein ...

Drumherumgerede liegt mir nicht, ebensowenig wie (scheinbar) emotionslose Bettgeschichten .

wieder zu Ende, war wieder ein sehr interessantes Thema
vielen Dank an undercoverluder für die Themenerstellung !!

Bis zum nächsten Mal


Mein Fazit, ich bin für feelings feelings feelings

zeigen , leben , erleben und zulassen

froh bin ich, dass ich eine Partnerin habe, die ehrlich geäußerte Gefühle mehr schätzt als ein undurchdringliches Schutzschild, die weiß, dass ihr diese Gefühle sicher sind und sie darauf auch dann aufbauen kann, wenn sie weiß, dass daraus keine Ehe entsprießen kann. Ich danke ihr von Herzen dafür.

Ja, leider gibt es das, dass Menschen Angst vor ihren Gefühlen haben, auch Angst, diese zu zeigen, Angst vor der Fehlinterpretation von Gefühlen oder von den Gefühlen des Anderen erdrückt zu werden. Wie so oft ist hier Kommunikation das Zauberwort.

Auch ich kenne diese Unsicherheit: wie reagiert der Andere auf meine Gefühle? Was kommt danach? Wird jetzt alles aus sein? Oder wird es vielleicht weitergehen, sogar inniger als vorher?

Ich habe diesbezüglich gerade eine sehr schöne Erfahrung gemacht. Am Anfang der Affäre gab es beiderseitige Bestätigung, dass Liebe ganz sicher hinderlich sein würde. Das sollte also NICHT passieren! Da waren wir uns beide einig. Und dann kam irgendwann der Punkt, dass ich doch viel mehr empfand, weil es eben nicht nur der Sex war, den ich als toll empfand, sondern dieser wunderbare Mensch, der alle meine Sinne in besonderer Weise ansprach. Nach einigem Zögern thematisierte ich meine tiefen Gefühle, voller Angst vor der Reaktion. Und die Antwort? Er nahm mich in den Arm und sagte, dass auch er mich liebt.

Aber gleichzeitig, und das ist das Wichtigste, sind wir uns der Grenzen sehr bewusst. Es gibt keine Besitzansprüche, sondern wir genießen "unsere" Zeit in wundervoller Weise. Das heißt, die Liebe ist für unser Beisammensein sogar förderlich, es entsteht eine ganz besondere Vertrautheit und Hingabe.

@ Katharina:
Menschen suchen sie Alternativen doch nicht, um respektvoll miteinander umzugehen.
Ich denke, respektvoll geht man in jeder Konstellation miteinander um, oder es wäre bald aus:-)
Sie suchen das, denke ich, weil sie mehrere Sexpartner brauchen.

wenn ich ihn liebe, dann gibt es keine Grenzen.
ich will ihn dann ganz haben....für immer.

Siehst Du, und das unterscheidet uns.

nichts-Denken käme für mich nie in Frage. Lieber mit dem glücklich sein, auch wenn es nur auf Zeit ist, was man haben kann, als ohne Aussicht unglücklich zu sein. Die Erlebnisse sind Perlen der Lebenszeit, die man sicher hat, für mich viele Momente des Glücks. Gottfried Keller meinte:

...ich im Juli 2011 mit einem verheirateten Mann (zuhause lief nichts mehr) eine Affäre einging und die Möglichkeiten, Bedürfnisse und Machbarkeit definiert wurden.

Und die Emotionen spielten mir ein Schnäppchen, ich verliebte mich und eine Achterbahn der Gefühle begleiteten mich. Was Auswirkungen auf unsere Beziehung hatte.... Und klar auch er hat mich gern bekommen jedoch als Geliebte und nicht mehr.

Es hat sich eine wertschätzende Kommunikation über die gegenseitige Emotionen, Hindernisse ergeben und weiterentwickelt. Ich benötige, dass Mann mir seine Gefühle zeigen kann. Natürlich weiss ich, dass Mann mit dem Aussprechen seine Liebe mühe hat Lieber wenig und dafür wird es mit einem Schöggeli oder ein gezeigt, also Handlung.

Anfang 2016 konnte ich nun den Schnitt machen und trennte mich.

Ich stimme zu. Irgendwann geht es nicht mehr.

Euch eine Zeit und liebe Grüsse Sandra

ja, wenn sich beide lieben ( ich und er), dann braucht es keine Grenzen.
Jeder liebt freiwillig, zu 100 %, ohne sich an irgendwelche Einschränkungen halten zu müssen.
Und es ist niemals Platz für irgendwelche weiteren Personen.

Und darum bekommt es von mir auch niemand sonst zu hören, diese 3 Worte.
Weil es nur einen gibt...

Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.




Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.