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Domian bezieht Stellung zu Sexdating

Eingangsfragen
1) Stumpft man durch exzessives Sexdating sexuell ab?

2) Verlernt man durch exzessives Sexdating zu lieben, bzw. sich überhaupt auf eine längere Beziehung einzulassen?

Ich gehe auch mal auf die Eingangsfragen ein.

1) Das glaube ich generell nicht bzw. es kann ja tausende von Gründe geben, die es "notwendig" machen - ganz egal, ob es nun jemandem liegt oder nicht. Von einer Bewertung dessen sehe ich mal lieber ab. Hihi

2) Auch hier wieder: Es kommt ganz drauf an, was man will. Wenn ich gerade keine Beziehung will (ob lang oder kurz; das lässt sich vorher ja nicht sagen), dann will ich mich ja auch nicht verlieben/lieben. Gedanken sind sehr stark und beeinflussen mehr, als man denkt. In dem Moment wäre m. E. exzessives Sexdating die Konsequenz aus: Ich will Sex und hole ihn mir auf diese oder jene Art und Weise. Denn mit den berühmten regelmäßigen Sexpartnern ist das auch nicht immer so einfach (eigene Erfahrung).
Zudem ist exzessives Sexdating in den meisten Fällen eine vorübergehende Erscheinung. Das ist aber nur meine Meinung, denn in dieser Erscheinung befinde ich mich selbst zum Teil und ich habe noch nicht mit vielen über dieses Thema geschrieben/gesprochen.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Die
Eingangsfragen verfälschen den Inhalt der Sendung, vor allem der zweiten grob. Ich war in Versuchung anzurufen, ließ es aber, da ich leicht erkennbar bin über die Stimme und nicht jeder, der diese Stimme kennt, ein Aha-Erlebnis bekommen soll.

Es ging um etwas, was hier auch schon in vielen Threads abgehandelt wurde: spontane Treffen mit Unbekannten oder auch Sex mit Unbekannten überhaupt, also anonymen Sex. Der kann hin und wieder stattfinden, ohne gleich exzessiv zu werden. Ich denke, dass das zwei ganz verschiedene Ebenen sind, die zuweilen zusammenkommen.

Es ging vor allem nach dem in den Medien groß herausgestellten Kriminalfall um den Mut zum anonymen Sex, Parkplatzsex zum Beispiel, aber eben auch Hausbesuche.

Zur Fragestellung des TE sage ich zweimal NEIN. Allerdings kann es Menschen geben, deren Antwort anders lautet. Das ist wie beim Alkohol, die Einen werden Alkoholiker, die Anderen bleiben Genießer.
*********Apfel Mann
723 Beiträge
Two and a half men
manche kennen die Serie mit Charlie Sheen sicherlich ... und dort werden letztlich die beiden Fragen immer wieder behandelt.

1)
nein, glaube ich nicht. Eher im Gegenteil, denn jedes neue Date will anders erobert und befriedigt werden. Standard kann bzw darf es eben gerade nicht geben.

2)
ja, das wiederum glaube ich schon. Beziehungen beinhalten auch immer Situationen, die am Ende zumindest einen Kompromiss erfordern. Es ist sehr viel bequemer allen potenziellen Konflikten aus dem Weg zu gehen indem man einfach weiterzieht zum nächsten Date. Und mit der Zeit arrangiert man sich damit und verlernt wohl auch die Fähigkeit sich auf andere langfristiger einzustellen.
ich glaube, dass das wirklich eine Art Abstupfen werden kann und dass das dann zu einem Teufelskreis wird: Ich suche das ultimative und erfüllende Erlebnis, habe deswegen Sex, merke, dass es nicht so geil ist wie erhofft oder zumindest nicht besser als die letzten Male ubd such deswegen weiter. Ein bisschen wie bei jeder Abhängigkeit. Denn mal ehrlich... 3 unterschiedliche Sexpartner die Woche ist dich recht viel und erfordert ja auch einen gewissen Einsatz um das organisiert zu bekommen. Da kann man schon mal über eine Sucht nachdenken.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
*gruebel*

Na ja ... Sucht ...
Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeit_%28Medizin%29 (Hervorhebung von mir)

Da muss dann doch schon etwas mehr dazu kommen, als drei verschiedene Sexpartner pro Woche.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
****aba:
Immerhin bedarf es auch einer gewissen und sicher nicht unerheblichen Zeit, die für solche Dates im Vorfeld investiert werden muss, um die geeigneten Partner/innen zu finden.

****Ka:
3 unterschiedliche Sexpartner die Woche ist dich recht viel und erfordert ja auch einen gewissen Einsatz um das organisiert zu bekommen.

Ach, das ist doch Quatsch. Es ist nur erforderlich regelmäßig und oft auszugehen. Aber selbst das ist nicht wirklich erforderlich. Wer flirten kann (und das lernt man auf diese Weise doch recht schnell), wird schon einen ONS finden, ganz ohne Dating-Vorspiel, aber eben auch ohne Option auf mehr. Am Aufwand scheitert dies sicher nicht.

****aba:
Irgendetwas scheint m.E. im "normalen" Leben zu fehlen: Arbeit? Freunde...etc.?

Warum? Warum sollte da was kompensiert werden. Vielleicht ist es einfach eine Lebensphase, wo es genau darum geht sich auszuprobieren, (bei Jungs) sich zu beweisen. Im Job kann ich mich auch beweisen? Klar, aber das ist doch etwas völlig anderes. Und zumindest als Mann braucht man dafür ein recht hohes Selbstvertrauen. Denn man wird sich auf dem Weg dahin einige Körbe einfangen. Ob das Selbstwertgefühl immer so stimmt, weiß ich nicht.

Und wenn es gerade darum geht, dass etwas kompensiert werden muss, wieso sollte es nicht heilsam sein?

****ot2:
Vier Sexdates in einer Woche stumpfen natürlich ganz sicher ab, - keine Frage.

Öhm nö. Ja, das Gegenüber wird beliebig. Na und? Beide machen sich dabei zum Objekt. Das führt aber eben auch zu verdammt hemmungslosem Sex (zumindest kann es dazu führen). Man muss sich eben nicht am nächsten Morgen in die Augen sehen. Klar, es ist egoistisch bis zum geht nicht mehr. Aber doch von beiden. Also wo ist das Problem?

*******rus:
Der hier angedeutete "Suchtfaktor", das "Zwanghafte", das "Beliebige" wie es sehr treffend hier im Thread schon genannt wurde, raubt der Sexualität das Befriedigende, Erfüllende, Intime. Mechanisch abgekurbelter Sex verkommt zu einer hedonistisch geprägten Freizeitbeschäftigung; das Belohnungszentrum im Gehirn wird auf äussere, seelenlose Faktoren programmiert, die früher oder später ihre Wirkung verlieren.

Sucht/Zwanghaftes mit Beliebigkeit in einem Atemzug zu nennen, ist aber ganz schön die Moralkeule. Nee, Herr Pfarrer. Wieso ist Sex mit Liebe erfüllender? Das ist doch Blödsinn. Das gilt doch höchstens, wenn man zu verklemmt ist, einfach so loszulassen und Spaß zu haben. Sex ohne Gefühl ist langweilig. Aber muss das Gefühl denn zwingend Liebe oder überhaupt Zuneigung sein? Lust, Geilheit, Gier sind auch Gefühle. Selbst Wut und Zorn können den Sex verdammt gut werden lassen. Klar, dann hat man ein hedonistisches Fest. Was ist so schlimm daran dieses Fest eine Weile zu feiern, das pendelt sich bei den meisten doch eh wieder ein.

Dass es Menschen gibt, bei denen das nicht klappt, ist auch völlig normal. Nur deshalb per se zu sagen Promiskuität mit schnell wechselnden Partnern oder gar anonymen Partnern ist schlecht, ist völlig daneben. Auch ist nicht derjenige Schuld an Mißbrauch, der anonymes Sexdating betreibt. Der ONS nach dem Disco-/Clubbesuch ist ja nichts anderes. Das ist die gleiche dumme Argumentation wie der Frau eine Mitschuld an einer Vergewaltigung zu geben, weil sie sexy angezogen war. Meistens schimpfen die gleichen Leute auch auf den Hijab oder die Burka. Dies ist nämlich nur dieses Argument für alle sichtbar gemacht.
******uja Frau
6.915 Beiträge
*********eeker:
Auch ist nicht derjenige Schuld an Mißbrauch, der anonymes Sexdating betreibt. Der ONS nach dem Disco-/Clubbesuch ist ja nichts anderes. Das ist die gleiche dumme Argumentation wie der Frau eine Mitschuld an einer Vergewaltigung zu geben, weil sie sexy angezogen war.

Ich versuche dieses Argument gerade zu verstehen.
Beim anonymen Sexdating kann sich der Partner missbraucht fühlen.
Genauso kann sich der Partner bei einem ONS nach der Disco missbraucht fühlen.
Aber in Wirklichkeit ist der "Missbrauch" gegenseitig, denn:
*********eeker:
Beide machen sich dabei zum Objekt.
*ja*
Es gibt also keinen Täter und kein Opfer, sondern nur zwei Menschen, die sich im Einvernehmen gegenseitig auf Sexobjekte reduzieren. Es sei denn, einer der beiden Partner wollte eigentlich mehr (Gefühl, Zuneigung, Liebe …) und fühlt sich aus dieser Hoffnung/Erwartung heraus hinterher enttäuscht und missbraucht. Aber in den meisten Fällen dürften diese spontanen Geschichten doch nicht mit großen Versprechungen verknüpft sein.

Wo ist nun die Parallele zur Vergewaltigung – bei der es doch eindeutig ein Opfer gibt, dass den aufgezwungenen Sex tatsächlich nicht will? *nachdenk*
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
@******uja
Ich bezog mich da auf die Sendung von Domian. Denn die Fragestellung ist, wie fesselnd das schon angedeutet hat, hier etwas verkürzend. Die Parallele besteht also zu den Vorfällen in Höxter.

Wer sie hören will, es lohnt sich:
https://domianarchiv.de/sendungen
*********Apfel Mann
723 Beiträge
Verrückte sind überall
hmm, ich hatte mich schon gefragt wo es denn bleibt: Höxter.

Die nun eingebrachte Parallele kann ich wirklich nicht erkennen. Und finde es zudem sehr schwierig, wenn eine vermeintliche Ursache-Wirkung-Beziehung in diesem Rahmen und Kontext aufgebaut wird.

Die Ermittlungen laufen, insoweit ist ohnehin alles Vermutung, Spekulation, Phantasie. Es scheint allerdings, dass hier ein vermutlich nicht nur dringend behandlungsbedürftiges Paar in einer sehr wirren Welt gelebt hat.

Alles weitere erscheint mir zumindest jetzt sehr weit hergeholt und weder den Opfern angemessen noch den Usern gegenüber.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich habe die Parallele nicht gezogen, nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Parallele wird momentan wiederholt gezogen, da die Opfer sich ja auf Kontaktanzeigen usw. eingelassen haben. Was ich von der Parallele, bzw den Schlüssen daraus halte, hatte ich ja hoffentlich schon deutlich gemacht.
******uja Frau
6.915 Beiträge
OK, ich glaube, jetzt hab ich den Punkt verstanden:
Wenn eine Frau (belassen wir es mal bei der stereotypischen Rollenverteilung) anonymes Sexdating betreibt und dabei Opfer von Missbrauch wird, ist sie genauso wenig selbst daran schuld wie ein Vergewaltigungsopfer, das sexy gekleidet war.
Richtig?

Themenwechsel:
*********eeker:
Und wenn es gerade darum geht, dass etwas kompensiert werden muss, wieso sollte es nicht heilsam sein?
Das ist prinzipiell schon richtig. Wenn das allerdings zum Dauerzustand wird und gar nicht hinterfragt wird, dürfte es zwar immer noch kompensierend und vermutlich auch ablenkend wirken, aber nicht heilsam. Von einem heilenden Effekt kann man m. E. dann sprechen, wenn nach einer Zeit des "Auslebens" das Bedürfnis danach gestillt ist, abnimmt und wieder andere – "echtere", menschlich tiefergehende – Bedürfnisse in den Vordergrund treten. Wie es eigentlich auch meistens der Fall sein dürfte. *nachdenk*
******uja:
Wenn eine Frau (belassen wir es mal bei der stereotypischen Rollenverteilung) anonymes Sexdating betreibt und dabei Opfer von Missbrauch wird, ist sie genauso wenig selbst daran schuld wie ein Vergewaltigungsopfer, das sexy gekleidet war.

Die "Schuld'-Frage hat allerdings einen doppelten Boden!
Da ist auf der einen Seite die formaljuristische Schuld (im Sinne eines Verstoßes gegen geltendes Recht), auf der anderen Seite aber die moralische Mitverantwortung im Sinne fahrlässigen Verhaltens, welches es dem formaljuristisch schuldigen Täter erleichtert, ein neues Opfer zu finden.

Im Straßenverkehrsrecht haben wir uns an diese Unterscheidung bei der Schadensregulierung längst gewöhnt.
Und wenn es um eskalierenden Streit unter Männern geht, dann ist es auch für niemanden ein moralisches Problem, dem Verprügelten ins Gesicht zu sagen, dass er "selbst schuld" ist, wenn er den Preisboxer einen Schlappschwanz genannt hat.
Nur die Frauen hätten gern einen Freifahrtschein, möchten sich gern aufreizender als Prostituierte bekleiden, aber hinterher von jedem Vorwurf der Provokation freigesprochen werden.
******uja Frau
6.915 Beiträge
*********Seil:
Im Straßenverkehrsrecht haben wir uns an diese Unterscheidung bei der Schadensregulierung längst gewöhnt.
Und wenn es um eskalierenden Streit unter Männern geht, dann ist es auch für niemanden ein moralisches Problem, dem Verprügelten ins Gesicht zu sagen, dass er "selbst schuld" ist, wenn er den Preisboxer einen Schlappschwanz genannt hat.
Nur die Frauen hätten gern einen Freifahrtschein, möchten sich gern aufreizender als Prostituierte bekleiden, aber hinterher von jedem Vorwurf der Provokation freigesprochen werden.

Du hast nicht ganz unrecht. Um die Parallele noch ein wenig auszubauen: Auch bei Diebstahl macht es einen Unterschied für die Versicherung, ob das gestohlene Gut ausreichend gesichert war oder praktisch zum Mitgehenlassen einlud. Gelegenheit macht Diebe – was freilich die Tat an sich nicht weniger verwerflich macht.

Aber wo der Vergleich hinkt:
Wenn jemand einen Preisboxer als Schlappschwanz bezeichnet, so provoziert er damit eindeutig Aggression, auch wenn er sich (hinterher) wünschen mag, dass der beleidigte Herr seine Aggressionen in Zaum hält.

Dass sich eine Frau aufreizend kleidet, verfolgt hingegen nicht den Zweck, Männer zu Übergriffigkeit und ggf. Gewaltanwendung zu reizen, sondern ist in erster Linie Teil der gesellschaftlich etablierten "Balzrituale", die zum Ziel haben, dass sich Männer von ihr (sexuell) angezogen fühlen – das ja – und ihr dann auf die von ihr gewünschte Art den Hof machen – was im Normalfall keine Aggressionen beinhaltet.

Ja, frau kann es übertreiben, frau kann damit spielen, dass Männer bei ihrem Anblick erregt und frustriert reagieren, frau kann ihre Überlegenheit und Unerreichbarkeit ausspielen und somit sicherlich auch Aggressionen provozieren. Aber einfach nur dadurch, dass sie sich (zumeist im Rahmen der öffentlichen Normen und keineswegs "aufreizender als eine Prostituierte") auf eine Art kleidet, die ihre Reize herausstellt, provoziert sie keine Aggression – ihr dies zu unterstellen, geht in die gleiche Richtung, wie zu sagen, sie hätte einfach eine Burka tragen sollen!
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Nicht bei Domian,
bei Lanz war ein Strafrechtler letzte Nacht, der in seinem Buch "Sex vor Gericht" die Widersprüche deutschen Sexualstrafrechts und geplanter Änderungen aufzeigt.

Bei Domian lag der Schwerpunkt auf dem Vorschussvertrauen, das man aufbringen muss, wenn man anonymen Sex sucht oder akzeptiert. Natürlich auch über das Verlangen danach. Also er wollte zum Beispiel wissen, was treibt Leute hinaus auf Parkplätze, was in Swingerclubs und dort in das Einlassen mit Wildfremden, was lässt sie Einladungen in Hotels und Privatwohnungen annehmen .......? Es ging also um den Nervenkitzel und das Vertrauen, es wird schon nichts passieren, gleichzeitig.

Ich als einer, der viele solcher Treffen hatte, weiß, dass die nicht dreimal die Woche stattfanden, sondern vielleicht dreimal im Jahr, bevor ich ganz zu anonymen Partys überging, die nur alle paar Wochen möglich waren, weil sie viel Vorbereitung erforderten. Aber im Prinzip mussten die Gäste vertrauen, dass sie tatsächlich ein lustvoller Abend erwartete und keine finstere Spelunke.
******uja:
Dass sich eine Frau aufreizend kleidet, verfolgt hingegen nicht den Zweck, Männer zu Übergriffigkeit und ggf. Gewaltanwendung zu reizen, sondern ist in erster Linie Teil der gesellschaftlich etablierten "Balzrituale", die zum Ziel haben, dass sich Männer von ihr (sexuell) angezogen fühlen

Der ursprünglich verfolgte Zweck ist allerdings albern, denn das "gesellschaftlich etablierte Balzritual" zieht den zivilisierten Gentleman eher weniger an, als den sexuell übergriffigen potentiellen Gewalttäter, denn der Gentleman neigt beim Anblick nuttig gekleideter Möchtegern-Damen eher dazu, sich peinlich berührt abzuwenden, während der Gewalttäter die vermeintliche Einladung dankbar annimmt.

Hinzu kommt, dass gerade der Begriff "gesellschaftlich etablierte Balzrituale" in den letzten Jahrzehnten - motiviert durch sexistische Werbung und übersexualisierte Auftritte von Pop-Ikonen - Formen angenommen hat, die in vielen (d.h. mehr als 3) Ländern/Kulturen dieser Erde als völlig inakzeptable Entblößung gelten und an sich schon in der Öffentlichkeit eine Straftat und im privaten Rahmen eine absolut unmissverständliche Aufforderung zum Sex darstellen würden.

Wer da meint, unreflektiert mitmachen zu müssen, um sich dann in solchen "Outfits" nachts in bekannten Problem-Bezirken zu präsentieren (wo z.T. die Polizei schon nur noch ungern nur zu zweit hin geht), der muss sich nicht wundern, wenn sich da die Falschen eingeladen fühlen und hinterher die Strafverfolger verständnislos reagieren.

******uja:
...frau kann ihre Überlegenheit und Unerreichbarkeit ausspielen...

Genau hier liegt aber der Denkfehler! Sie ist weder überlegen, noch unerreichbar.
Und wer erst naiv glaubt, Überlegenheit und Unerreichbarkeit ausspielen zu können, der hat dann eben in der Opfer-Rolle zumindest Erklärungsprobleme.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
******uja:
Ja, frau kann es übertreiben, frau kann damit spielen, dass Männer bei ihrem Anblick erregt und frustriert reagieren, frau kann ihre Überlegenheit und Unerreichbarkeit ausspielen und somit sicherlich auch Aggressionen provozieren.

Warum macht Frau das? Wenn sie es tut, macht sie sich Gedanken, wie sie Schäden von sich abhält.

******uja:
Aber einfach nur dadurch, dass sie sich (zumeist im Rahmen der öffentlichen Normen und keineswegs "aufreizender als eine Prostituierte") auf eine Art kleidet, die ihre Reize herausstellt, provoziert sie keine Aggression...

Prinzipiell ist das richtig. Jetzt sind aber nicht alle Menschen auf dem gleichen Niveau. Gerne vergessen wir, dass Menschen einfach komisch sind und aus welchen Gründen auch immer (sei es der eigene Vorteil, die eigene Angst, gelernte und antrainierte Verhaltensweisen oder sonst etwas) sich nicht an Vereinbarungen, gesellschaftlich gewünschtem Verhalten, Ehrenkodizies,... halten. Sagen wir hier geht es um den Rest des (in der Gesellschaft nicht gewünschten) Raubtierinstinktes. Bitte, mir ist klar, dass solches Verhalten strafbar ist, nur nutzt das dem/der Geschädigten dann nicht mehr.

Männliches Beispiel: ich habe mich mal auf dem Schulgelände mit einem Typen aus ner Gang angelegt. Der Ausgang war ungewiss, aber fair. Ein Lehrer kam vorbei und wir mussten unsere Auseinandersetzung auf später verlegen. Wir trafen uns, er war zu dritt... Wir haben das dann nicht mehr ausgetragen, er hat mich aber seit dem in Ruhe gelassen.

Weibliches Beispiel: mein Tochter ist mit ner neuen Clique unterwegs. Sie ist erstaunt, dass alle von ihrer natürlichen Körperlichkeit irritiert sind. Ich habe sie dann nur gefragt, ob sie deutlich "Nein!" sagen kann (hat sie mit der Mama geübt *top* ) und ob sie das "Nein" im Fall der Fälle auch durchsetzen kann (sie konnte zumindest theoretisch aufzählen, wie das geht). Sie braucht sich nicht zu ändern (und wir reden hier nicht von aufreizender Kleidung oder sexueller Grenzüberschreitung gegenüber den Jungs), sollte sich aber bewusst sein, dass wenn sie da mit zwei drei Mädels unter 10-20 Jungs ist nicht alle ihre Spielregeln verstehen wollen und SIE ihre Spielregeln durchsetzen muss. Ich habe ihr klar gesagt, dass sie im Fall der Fälle alle Register ziehen soll und sich mit allen Mitteln verteidigen soll und sie dafür - auch bei Totschlag - meine Unterstützung hat.

Das Leben ist so ein Wechselspiel. Situationen können in Sekunde eskalieren, Worte, Tonlage und Körpersprache sind nicht immer im Einklang.

*********Seil:
Nur die Frauen hätten gern einen Freifahrtschein, möchten sich gern aufreizender als Prostituierte bekleiden, aber hinterher von jedem Vorwurf der Provokation freigesprochen werden.

Was hinterher ist, ist gar nicht so wichtig. Sie müssen nur wissen was passiert und wie sie ihre Interessen durchsetzen. Wenn ich mich nicht mit dem Finanzamt anlegen will, sollte ich meine Steuern zahlen...

Delta
******uja Frau
6.915 Beiträge
*********Seil:
Genau hier liegt aber der Denkfehler! Sie ist weder überlegen, noch unerreichbar.

Ich hatte auch überlegt, da ein "vermeintliche" einzufügen *zwinker*

*********Seil:
Wer da meint, unreflektiert mitmachen zu müssen, um sich dann in solchen "Outfits" nachts in bekannten Problem-Bezirken zu präsentieren (wo z.T. die Polizei schon nur noch ungern nur zu zweit hin geht), der muss sich nicht wundern, wenn sich da die Falschen eingeladen fühlen und hinterher die Strafverfolger verständnislos reagieren.

Das ist sicherlich richtig. Aber wie viele Vergewaltigungen finden tatsächlich unter solchen Umständen statt, und wie viele eher im vertrauen Umfeld gegenüber Frauen, die sich keineswegs echt nuttig, sondern lediglich der Mode entsprechend kleiden? Wenn man dann die "Mitschuld" darin sieht, dass das Outfit sozusagen dem Mainstream entsprach, kann man auch gleich im Generalverdacht allen Vergewaltigungsopfern zum Vorwurf machen, dass sie weiblichen Geschlechts sind (oder sonstwie einfach nur durch ihr Dasein sexuelles Begehren beim Täter triggern)!

… ähm … kommen wir hier nicht schon recht weit vom Thema ab? *nachdenk*
******uja Frau
6.915 Beiträge
**********tarii:
provoziert sie keine Aggression...

Prinzipiell ist das richtig. Jetzt sind aber nicht alle Menschen auf dem gleichen Niveau.

Ich meinte eigentlich ihre Absicht. Dass nicht alles immer so verläuft, wie man sich das vorgestellt hat, steht auf einem anderen Blatt, da bin ich ganz deiner Ansicht! *g*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Man sollte
den Fokus nun wirklich nicht auf die Frauen verschieben. Sie können in der Regel nichts dafür, dass sich gewaltbereite Männer von ihrem Aussehen animiert fühlen, ihnen Gewalt anzutun. Es sind die Männer, die es tun, vielleicht sich erst stark genug fühlen in der Meute.

Als junger Mensch bei einem Landpraktikum in einem nordbadischen Dorf wurde ich als Zeuge vernommen, war aber in dieser Nacht auf einer Veranstaltung ganz woanders, zur Vergewaltigung der 19jährigen polnischstämmigen Kellnerin meiner Pension durch die männliche Dorfjugend nach einem Fastnachtsessen auf dem Parkplatz der Pension. Das Mädchen war äußerst nett, professionell gekleidet, sie trug sicher nichts dazu bei, aber die Typen, ca 15, wollten sich an und in ihr auslassen, weil sie als Zugezogene nichts galt. Zum Glück reagierte die Mutter umgehend.

Schon Boccaccio wusste einen der möglichen Wege zu beschreiben, wie sich Frau retten kann. Scheinbar mitmachen, Hose bis über Knöchel herunterziehen und dann wegrennen.
******uja:
Aber wie viele Vergewaltigungen finden tatsächlich unter solchen Umständen statt, und wie viele eher im vertrauen Umfeld gegenüber Frauen, die sich keineswegs echt nuttig, sondern lediglich der Mode entsprechend kleiden?

Natürlich gibt genügend Fälle, in denen man dem Opfer weder eine Mitschuld, noch irgend ein provokantes Verhalten nachsagen kann. Das ändert aber nichts an der Provokation Anderer.

Hinzu kommt ein weiterer Effekt (über den sich die Meisten anscheinend überhaupt keine Gedanken machen):
Wenn sich ein sexuell übergriffiger Typ auf der Straße gereizt fühlt, dann wird er in der Regel die Lage checken und wenn es ihm zu heikel ist, dann zieht er weiter ... noch immer aufgeheizt und auf Opfersuche!
Die Nächstbeste, die ihm dann in einer für ihn sicheren Umgebung über den Weg läuft, die ist dann seine.
D.h. die Provokation der Einen wird zum Verhängnis für Eine, die überhaupt nichts dafür kann.

Noch ein Aspekt:
Ich habe mich vor Jahren (als ich glaubte, ein Betroffener zu sein) mal in einem Forum für Sex-Süchtige herumgetrieben... und habe da eines gelernt: Das was wir so salopp als "oversexed and underfucked" abtun, das ist für bestimmte Menschen ein echtes Problem! Das tragen sexuell aufreizender Kleidung in der Öffentlichkeit ist gegenüber solchen Menschen eine absolut schamlose Rücksichtslosigkeit!
Sollen die sich nicht mehr auf die Straße begeben dürfen, nur weil manche Frauen glauben, die Schamgrenzen täglich weiter verschieben zu müssen?
*********Apfel Mann
723 Beiträge
Sollen die sich nicht mehr auf die Straße begeben dürfen, nur weil manche Frauen glauben, die Schamgrenzen täglich weiter verschieben zu müssen?

Hm, wer soll denn auf wen jetzt Rücksicht nehmen? Und in welcher Form?

Den Gedanken konsequent fortgesetzt kommt man schnell zu den Überlegungen, dass eigentlich ein in Gänze bedeckter Körper eine tolle Lösung ist, da wird niemand gereizt und geheizt, der ansonsten mit sich und seinem Kopf Probleme hätte.
*********Apfel:
Den Gedanken konsequent fortgesetzt ...

Hier verwechselst du Übertreibung mit konsequenter Fortsetzung und durch Übertreibung lässt sich bekanntlich fast alles ad absurdum führen!
*********Apfel Mann
723 Beiträge
so so
Übertreibung, Überhöhung, Zuspitzung ...

alles Stilmittel in Schrift und Sprache, um offene und manchmal auch verkehre Punkte deutlich hervorzuheben.

Die Satire nutzt dies sehr ausgiebig.

Aber ansonsten: danke schön.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
An den der mit dem Seil trollt ...
Und wer legt die Grenze fest? Wie viel Verhüllung ist erforderlich?

Dein Vergleich mit den Versicherungen ist auch mehr als daneben. In den seltensten Fällen sind die beiden Teilnehmer am Straßenverkehr ja auch passive Teilnehmer. Hier geht es um monetäre Interessen. Um einen Schadensausgleich. Klar, dass hier zulasten des schwächeren gerechnet wird. Das sollten wir aber in Zeiten der Gleichberechtigung sein lassen. Wenn wir uns wieder dem Strafrecht zuwenden, geht es nicht mehr um Ausgleich, sondern um Bestrafung von nicht durch die Gesellschaft tolerierten Handlungen. Und das ist der Mißbrauch. Es ist intolerabel und durch nichts zu rechtfertigen.

Dein Beispiel mit der Kneipenschlägerei ist ebenfalls daneben. Niemand hat das Recht auf eine verbale Beleidigung mit körperlicher Gewalt zu reagieren. Wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert, wo mit einer Beleidigung oder einer Ohrfeige ein Duell gerechtfertigt werden konnte. Körperliche Gewalt als Antwort auf körperliche Gewalt ist unter bestimmten Bedingungen als Notwehr erlaubt. Unser Strafrecht kennt da auch keine Aufrechnung. Es kennt den Affekt, aber auch der hat nichts mit der Handlung anderer zu tun, sondern mit dem Ausführenden selbst und liegt im Ermessensspielraum des Richters.

Wir entfernen uns aber sehr von dem Thema. Es tut mir Leid das aufgegriffen zu haben.
*********eeker:
Und wer legt die Grenze fest? Wie viel Verhüllung ist erforderlich?

Es geht mir in keiner Weise um Grenzen und Erfordernisse, sondern um Vernunft und (Mit)Verantwortung!
Jeder Mensch sollte sich bei der Wahl seines Auftretens/Outfits Gedanken darum machen, wie er damit auf Andere wirkt... auch auf die, die er ggf. nicht ansprechen möchte!

Geh einfach mal in einer Basehose im Schnitt eines Slip in USA in ein Freibad, dann werden sie es dir sicherlich auch so erklären, dass du es verstehst (zumindest ist mir das so gegangen *rotwerd* ).

Aber mal zurück zu den eigentlichen Fragestellungen:
1) Stumpft man durch exzessives Sexdating sexuell ab?

Das Gefühl hatte ich nicht. Im Gegenteil, ich hatte eher den Eindruck, dass ich durch die dabei gesammelten Erfahrungen wesentlich sensibler wurde für die feinen Nuancen der Kommunikation zwischen den Geschlechtern ... und auch wesentlich routinierter im Umgang damit.

2) Verlernt man durch exzessives Sexdating zu lieben, bzw. sich überhaupt auf eine längere Beziehung einzulassen?

Das hängt vom Typ ab. Es gibt Menschen, die dadurch regelrecht abwechslungs-süchtig werden, Andere hingegen können das sauber trennen und Andere wiederum kommen irgend wann mal in eine Phase, wo sie genug haben von oberflächlichen Kurzkontakten.
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